Einladungen in die alte Heimat. Besuchsprogramme deutscher Städte für ehemalige Verfolgte des Nationalsozialismus


Projektart Promotion
Finanzierung
Themen
  • sonstiges
Disziplinen
  • Geschichtswissenschaften
Projektwebseite www.zeitgeschichte-hamburg.de
Laufzeit 10/2010 ‒ 12/2017
Geographischer Fokus
  • Deutschland
    • Bayern
    • Berlin
    • Hessen
  • Israel
  • Vereinigten Staaten
  • München, Frankfurt a.M., Berlin
Institutionen
Beteiligte Personen
  • M.A. Lina Nikou
    • Leitung
Kurzbeschreibung

Nur fünfzehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg initiierten einige westdeutsche Städte erste Kontakt zu ihren ehemaligen Bürgern im Ausland, die während des Nationalsozialismus zum Großteil als Juden verfolgt worden waren. Diese frühen lokalen Initiativen trafen bei vielen einst Verfolgten auf großes Interesse. Sie nahmen dieses zurückhaltende städtische Versöhnungsangebot mit Begeisterung an. Trotz dieser vielen positiven Reaktionen und ersten Einladungswünschen waren in den 1960er Jahren jedoch nur wenige Städte bereit, nicht nur Briefkontakte zu pflegen, sondern die einst Verfolgten auch zu Besuchen einzuladen. Die Arbeit zeichnet die Geschichte dieser frühen deutsch-jüdisch-deutschen Interaktionen nach, die zunächst vor allem von einem scheinbaren Paradox geprägt waren: Auf der einen Seite stand das große Bedürfnis vieler ehemals Verfolgter, in ihre einstigen Wohnorte zu reisen und den städtischen Repräsentanten ihre Zugehörigkeit zu versichern. Auf der anderen Seite hatten die deutschen Städte nicht mit diesem Zuspruch gerechnet und reagierten darauf zum Großteil bis in die 1980er Jahre mit Zurückhaltung. Die Untersuchung zeichnet die zunächst vor allem schriftlichen Interaktionen zwischen städtischen Repräsentanten in Deutschland und den einst Verfolgten sowie die darauffolgenden Einladungsprogramme seit den 1960er Jahren nach, die bisher in der Forschung noch nicht umfassend untersucht wurden. Exemplarisch werden hierfür die Kontakte und Einladungen der drei Großstädte Frankfurt am Main, München und Berlin analysiert und verglichen. Hierfür wurden Quellen aus den städtischen Archiven, Zeitungsartikel und städtische Veröffentlichungen herangezogen und Interviews mit Eingeladenen aus den USA und Israel sowie mit Organisatoren in München und Berlin geführt.

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