Unbegleitete und begleitete minderjährige Flüchtlinge – Lebenslagen, Bedarfe, Erfahrungen und Perspektiven aus Sicht der Jugendlichen


Projektart Projekt der Institution
Finanzierung
Themen
  • Gewaltmigration
  • sonstiges
Disziplinen
  • Sonstiges
Laufzeit 10/2015 ‒ 12/2016
Geographischer Fokus
  • Deutschland
Institutionen
Beteiligte Personen
  • Dipl. Soz. Claudia Lechner
    • Bearbeitung
  • M.A. Soziologie Anna Huber
    • Bearbeitung
  • Dipl.-Pol. Bernd Holthusen
    • Leitung
Kurzbeschreibung

Die Anzahl der Geflüchteten hat sich aufgrund von Katastrophen, Notlagen, Konflikten und Kriegen weltweit auch in Deutschland vervielfacht. Unter ihnen befinden sich zahlreiche besonders schutzbedürftige Kinder und Jugendliche. Für den Schutz der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge ist die Kinder- und Jugendhilfe zuständig, die aufgrund des Anstiegs der Zahlen und der neu geregelten bundesweiten Verteilung besonders gefordert ist. Weit weniger Aufmerksamkeit erfährt die große Anzahl begleiteter minderjähriger Flüchtlinge, für die sich teilweise jedoch ähnliche Fragen stellen, wie u.a. die der Beschulung, der gesellschaftlichen Integration sowie der möglichen Kindeswohlgefährdung. Doch wie erleben junge Flüchtlinge ihre Ankunft in Deutschland? Woran können sie sich orientieren? Welche Probleme haben sie, welche Erwartungen, welche unmittelbaren Bedarfe? Bislang gibt es wenig empirisches Wissen über die Lebenslagen der Betroffenen, über ihre subjektiven Erfahrungen und die Frage, wie sie selbst ihre eigene Situation in Deutschland wahrnehmen. Zur Bewältigung der fachlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen ist hierzu jedoch aktuelles empirisches Wissen dringend notwendig. Das im Oktober 2015 gestartete DJI-Forschungsprojekt „Unbegleitete und begleitete minderjährige Flüchtlinge – Lebenslagen, Bedarfe, Erfahrungen und Perspektiven aus der Sicht der Jugendlichen“ will einen Beitrag zum Abbau dieses Desiderates leisten. Das Projekt zielt auf die subjektiven Erfahrungen und die Frage, wie die jungen Flüchtlinge ihre Lebenssituation wahrnehmen. Im Fokus der Studie steht dabei nicht nur die Gruppe der minderjährigen Flüchtlinge, die ohne Familie in Deutschland angekommen sind, sondern sie nimmt auch die im aktuellen Jugendhilfediskurs kaum beachteten geflüchteten Jugendlichen in den Blick, die gemeinsam mit Angehörigen eingereist sind. Im Rahmen der Studie wird eine teilstandardisierte Befragung von 100 unbegleiteten und begleiteten minderjährigen Flüchtlingen mit kurzer und längerer Aufenthaltsdauer in Deutschland durchgeführt. Da die Unterbringungsform die aktuelle Lebenslage der Jugendlichen prägt, werden die Erhebungen in unterschiedlichen Clearingstellen und Jugendhilfeeinrichtungen sowie in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften stattfinden. Die Studie ist explorativ angelegt, auf deren Basis zu einem späteren Zeitpunkt weitere Forschungsvorhaben initiiert werden sollen. Neben dem Abschlussbericht sind auch Fachtagungen geplant, in deren Rahmen die Ergebnisse des Projekts diskutiert werden.

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