ReGES (Refugees in the German Educational System)


Projektart Drittmittelprojekt
Finanzierung
Themen
  • Aufnahme und Integration
Disziplinen
  • Erziehungswissenschaften
  • Psychologie
  • Soziologie
Laufzeit 07/2016 ‒ 06/2021
Geographischer Fokus
  • Deutschland
Institutionen
Beteiligte Personen
  • Dr. Gisela Will
    • Bearbeitung
    • Leitung
  • Dr. Christoph Homuth
    • Bearbeitung
  • Jörg Welker
    • Bearbeitung
  • Anike Dröscher
    • Bearbeitung
  • Ebru Balaban
    • Bearbeitung
  • Raffaela Gentile
    • Bearbeitung
  • Wissam Abou Hassoun
    • Bearbeitung
  • Prof. Dr. Jutta von Maurice
    • Leitung
Kurzbeschreibung

Der starke Anstieg der Flüchtlingszuwanderung stellt die Bundesrepublik Deutschland vor große organisatorische und integrationspolitische Herausforderungen. Die Bewältigung der Aufnahme großer Zahlen an Flüchtlingen bildet hierbei nur einen Teilbereich der gesellschaftspolitischen Aufgabe, denn schon jetzt stellen sich drängende Fragen hinsichtlich der kurz-, mittel- und langfristigen Integration von Flüchtlingen in die bundesdeutsche Gesellschaft. Integration, verstanden als Integration der einzelnen Zugewanderten in die sozialen Systeme, kann bei jungen Flüchtlingen insbesondere über das Bildungssystem funktionieren. Unter welchen Bedingungen die Integration von Flüchtlingen besser gelingen kann und welche Faktoren Integration verzögern, kann aktuell nicht zuverlässig beantwortet werden, da die dazu benötigten Daten fehlen. Um diese Lücke zu schließen, führt das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe eine längsschnittlich angelegte Flüchtlingsstudie durch, die den Prozess der Integration von jungen Zugewanderten, die kürzlich im Rahmen des Asylbewerberzuzugs nach Deutschland gekommen sind, in das deutsche Bildungssystem und in die deutsche Gesellschaft untersucht. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für fünf Jahre finanziert. Erstes Ziel der geplanten Studie wird zunächst sein, die neu zugewanderten Gruppen und ihre Bildungsverläufe zu beschreiben, da hierzu bislang kaum belastbare Daten vorliegen. Neben den individuellen Bildungskarrieren wird insbesondere auch auf die organisatorische Bewältigung dieser integrationspolitischen Herausforderung im Alltag der pädagogischen Einrichtungen und deren förderlichen oder hemmenden Bedingungen einzugehen sein. Ein weiteres Ziel ist die Untersuchung des Einflusses migrationsspezifischer Faktoren auf den Bildungserfolg. Neben Aspekten, die aus der bisherigen Migrationsforschung bereits bekannt sind (z. B. Größe der ethnischen Gruppe und Einbettung in ethnische Netzwerke, kulturelle Distanz), wird ein besonderer Fokus auf Bedingungsfaktoren liegen, bei denen ein systematischer Unterschied zwischen den neu zugezogenen Flüchtlingen und den bereits seit längerem in Deutschland lebenden Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungshintergrund vermutet wird, wie etwa Aufenthaltsstatus, Rückkehrorientierung und Aufenthaltsdauer. Die mit diesen spezifischen Bedingungen vermutlich zusammenhängenden schlechteren Deutschkenntnisse werden ebenfalls einen zentralen Aspekt darstellen, der genau untersucht werden muss. Um möglichst effizient und zeitnah Informationen zur Integration von Flüchtlingen in das Bildungssystem bereitstellen zu können, konzentriert sich die Studie auf folgende zwei Bildungsetappen: Die frühkindliche Bildung, die nicht nur besonders bedeutsam für den Erwerb von Deutschkenntnissen und den Beginn der Bildungskarriere ist, sondern darüber hinaus auch die Möglichkeit bietet, ganze Familien zu integrieren. Den Übergang von der Sekundarstufe I in das Ausbildungssystem, welcher zentral ist für die mittel- und langfristige Integration in den Arbeitsmarkt. Nach einer möglichst breiten Ausgangsmessung wird sich die Studie durch eine Eingrenzung der angebotenen Befragungssprachen auf bestimmte Herkunftsgruppen fokussieren. In beiden Startkohorten sollen zum ersten Messzeitpunkt zunächst jeweils 2.400 Personen befragt werden. Ungefähr die Hälfte dieser Befragten wird dann im Längsschnitt für eine Dauer von vier Jahren begleitet, um gerade den Beginn der Integrationsprozesse differenziert abbilden zu können.

Aufgrund der hohen Mobilität der Zielgruppe ist eine engmaschige Befragung im halbjährigen Rhythmus mit insgesamt sieben Messzeitpunkten bei den Eltern bzw. Jugendlichen geplant. Ergänzt werden die Befragungen durch Testungen der Zielpersonen sowie Befragungen wichtiger Kontextpersonen (Tätige in den Gruppenunterkünften, pädagogisches Fachpersonal).

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