Klimawandel und Mobilität - Rechtliche Diskurse und neue Strategien für UmweltmigrantInnen im Pazifikraum


Projektart Habilitation
Finanzierung
Themen
  • Gewaltmigration
Disziplinen
  • Ethnologie
  • Geographie
Projektwebseite www.uni-bremen.de
Laufzeit 12/2012 ‒ 08/2017
Geographischer Fokus
  • Fidschi
  • Kiribati
  • Neuseeland
  • Tuvalu
Institutionen
Beteiligte Personen
  • Dr. Silja Klepp
    • Leitung
Kurzbeschreibung

Kiribati gilt als einer der Inselstaaten im Pazifikraum, die besonders vom anthropogenen Klimawandel und dessen Auswirkungen bedroht sind. Die Anpassungsleistungen an Umweltextreme, die die BewohnerInnen Kiribatis seit langem erbringen, könnten in Zukunft nicht ausreichen, um ihre Existenz auf der Insel zu sichern. Neben rechtlichen und politischen Fragen und Konflikten rund um Migrations- und Umsiedlungsprojekte der Bewohner Kiribatis, sind hier auch Fragen der Souveränität und der Zukunft der ausschließlichen Wirtschaftszone (Exclusive Economic Zone – EEZ) Kiribatis völlig offen.Forschungsgegenstand sind die Verhandlungen rund um Migrationsprogramme und neue Ressourcen für das Land, die von der Regierung von Kiribati international und vor allem regional vorangebracht werden. Die Regierung plant als erstes Land weltweit einen langfristigen Auszug aller BürgerInnen von der Insel, der schon jetzt begonnen hat und der trotz der etwaigen Notwendigkeit, Kiribati zu verlassen und die Staatsangehörigkeit aufzugeben, „in Würde“ geschehen soll: 'Migrate with Dignity' heißt die Devise und die Strategie der Regierung, die schon jetzt in allen Verhandlungen zu Migrationsprogrammen zum Tragen kommt.

Die Effekte und Nebeneffekte dieser Strategie und die Auswirkungen der Klimawandelprognosen und der machtvollen Debatten um untergehende Inseln auf Entscheidungs- undGovernance-Praktiken unterschiedlicher Ebenen werden vom Projekt untersucht. Es zielt auf die Analyse neuer Akteure, Institutionen, Rechte und Ressourcen, die vor dem Hintergrund des Klimawandels in Kiribati hervorgebracht werden und erforscht, welche Strategien in den Verhandlungen erfolgreich sind und welche Allianzen eingegangen werden. Mit Hilfe theoretischer Ansätze der legal anthropology und des legal pluralism soll eine legal anthropology of emergence entstehen, die diese Aushandlungsprozesse um innovative Migrationsstrategien und neue Rechte für UmweltmigrantInnen im Pazifikraum analysiert und beleuchtet. Unter welchen Bedingungen können neue Recht und Ressourcen im Kontext des Klimawandels entstehen? Der Aushandlungsprozesse um innovative Migrationsstrategien und neue Rechte für UmweltmigrantInnen im Pazifikraum kann dabei auch für andere vom Klimawandel betroffene Regionen wegweisend sein.

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