REFUGIUM


Projektart Sonstiges
Finanzierung
Themen
  • Aufnahme und Integration
Disziplinen
  • Sonstiges
Projektwebseite www.haw-hamburg.de
Laufzeit 09/2015 ‒ 01/ 0
Geographischer Fokus
  • Deutschland
  • Deutschland
Institutionen
Beteiligte Personen
  • Dr. Omar Aboelyazeid
    • Bearbeitung
  • Prof. Dr. Christiane Färber
    • Leitung
Kurzbeschreibung

Hintergrund: Deutschland ist das Zufluchtsland für mehr als eine Million geflüchtete Men-schen. Sie benötigen Informationen über Gesundheit und Handlungskompetenzen um selbst ihre Gesundheit erhalten und wiederherstellen zu können. Durch die besondere Situation der Flucht, Erstaufnahme und Folgeunterbringung sowie der Sprachkenntnisse benötigen Geflüchtete als besondere Gruppe gezielte Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention.

Ziel: Das Projekt REFUGIUM stärkt die Gesundheitsressourcen von Flüchtlingen in Unterkünften und aktiviert ihre Potenziale für Gesundheitsförderung und Prävention. Dafür werden Geflüch-tete ausgebildet in Workshops Gesundheitsinformationen in didaktisch aktivierender und parti-zipativer Form an Geflüchtete zu vermitteln.

Maßnahme: Ausbildung zur Multiplikatorin und zum Multiplikator: REFUGIUM bildet im Department Gesundheitswissenschaften der HAW Hamburg Geflüchtete als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Gesundheitsförderung und Prävention für Geflüchtete aus. Diese haben selbst Fluchterfahrung und eine einschlägige Vorbildung (Gesundheitsberuf, pädagogischer Be-ruf) oder relevante, im Herkunftsland, auf der Flucht oder in Deutschland erworbene Kompe-tenzen. Interessierte Frauen und Männer wurden dafür in Unterkünften für Geflüchtete und über Flüchtlingsnetzwerke kontaktiert. Die Ausbildung erfolgte in 16 Unterrichtsstunden an der HAW Hamburg. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten ein Zertifikat. Die Inhalte des Programms wurden gemeinsam mit einer Lehrenden, drei Gaststudierende im Asylbewerbers-tatus (2 Männer, eine Frau) und Studierenden mit Fluchtbiographie und sowie der ersten Gene-ration ausgebildeter Flüchtlinge partizipativ entwickelt und auf Relevanz, Verständlichkeit und unterstützende Wirkung erprobt. Die Materialen sind modular aufgebaut. Die Teilmodule um-fassen die Themen Ernährung, Bewegung, Psychische Gesundheit, Hygiene und lokale Gesund-heitsversorgung. Dafür wurden Gesundheitsinformationen in sieben Themenflyern (Ernährung, Bewegung, Psychische Gesundheit, Hygiene, Zahngesundheit, Versorgung in Hamburg, lokale Gesundheitsversorgung in Bergedorf) zusammengestellt. Diese sind ergänzt durch Manuale, die das didaktische und methodische Vorgehen erklären und den ausgebildeten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren als Leitfaden für die Durchführung von Workshops dienen. Flyer und Ma-nuale liegen vor in Deutsch und Englisch sowie in Albanisch, Arabisch, Bulgarisch, Dari/Farsi, Russisch und Türkisch.

Ergebnisse und Lessons Learnt: Von 55 interessierten Flüchtlingen absolvierten 35 (24 Män-ner, 9 Frauen) im Mai 2016 die Ausbildung als REFUGIUM-Multiplikatorin. Die Teilnehmenden Flüchtlinge und Studierenden unterstützen sich gegenseitig, die Lernsituation war aktivierend, das erarbeitete Wissen wurde als relevant und hilfreich angesehen. Hürden stellten die Mehr-sprachigkeit der Veranstaltungen, das Contentmanagement der mehrsprachigen Materialien, der Zugang zur Zielgruppe über die zuständigen Verwaltungsstrukturen und die Finanzierung der Materialien dar.

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