Die wachsende Zahl an Asylsuchenden stellt Länder und Kommunen in Deutschland vor große Herausforderungen – nicht nur finanziell sondern auch sozial-politisch. In vielen Städten und Gemeinden, in denen Unterkünfte geplant sind, regt sich Unmut und Protest. Hierbei werden vermehrt Vorurteile und gewaltförmige Aggressionen sichtbar, die von rechtsextremen Gruppierungen geschürt werden. Es gibt jedoch auch Standorte, an denen Anwohnerinnen und Anwohner weitgehend positiv auf Asylsuchende reagieren, ihnen offen begegnen und sie unterstützen. Wie lassen sich diese verschiedenen Reaktionen erklären? Welche Faktoren führen zu Unterstützung, welche zu Ablehnung? Diese Frage wurde bisher kaum systematisch erforscht. Das Projekt nimmt einen bundesweiten Vergleich von Reaktionen auf Gemeinschaftsunterkünfte vor, um belastbare Aussagen über die Faktoren zu generieren, die Ablehnung und Unterstützung beeinflussen. Zentraler Ausgangspunkt ist hierbei, dass weder sozialstrukturelle Faktoren wie Einkommen und Bildung noch die Größe der Unterkunft allein die Reaktionen hinreichend erklären können. Der Fokus der Untersuchung liegt stattdessen auf der lokalen Dynamik öffentlicher Meinungsbildung. Auf der Grundlage einer Vorstudie wird dabei speziell die Rolle zivilgesellschaftlicher und politischer Gruppen vor Ort sowie das Handeln verantwortlicher Behörden und Lokalpolitikerinnen und -politiker berücksichtigt.
Willkommen oder beschimpft? Eine vergleichende Studie der Reaktionen auf Unterkünfte für Asylsuchende
Projektart | Drittmittelprojekt |
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Laufzeit | 01/2017 ‒ 12/2020 |
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