Projekt Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik: Sekundäranalytische Forschung auf der Basis der Kinder- und Jugendhilfestatistik


Projektart Drittmittelprojekt
Finanzierung
Themen
  • Aufnahme und Integration
  • Flüchtlingspolitik
Disziplinen
  • Erziehungswissenschaften
  • Soziologie
Projektwebseite www.akjstat.tu-dortmund.de
Laufzeit 06/2014 ‒ 05/2018
Geographischer Fokus
  • Deutschland
Institutionen
Beteiligte Personen
  • M.A. Katharina Kopp
    • Bearbeitung
  • Dr. Jens Pothmann
    • Bearbeitung
  • M.A. Christiane Meiner-Teubner
    • Bearbeitung
  • Prof. Dr. Thomas Rauschenbach
    • Leitung
Kurzbeschreibung

Generelles Ziel des Forschungsprojektes Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik (AKJStat) ist es, die Ergebnisse der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik (KJH-Statistik) zu analysieren, um Erkenntnisse über die Ausgestaltung und die Entwicklung der Kinder- und Jugendhilfe sowie ihrer Arbeits- und Handlungsfelder zu gewinnen. Ein thematischer Schwerpunkt der umfassenden Forschungsarbeiten des Projektes sind Analysen zu geflüchteten jungen Menschen und ihren Familien als mögliche Adressat(inn)en für Leistungen und Angebote der Kinder- und Jugendhilfe. Darüber hinaus wird auf der institutionellen Ebene untersucht, inwiefern sich Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe durch die fluchtbedingte Zuwanderung seit insbesondere 2010 verändert haben. Hierzu werden amtliche Statistik und Verwaltungsdaten genauso ausgewertet wie eigene Abfragen und Erhebungen durchgeführt werden. Die AKJStat setzt im Rahmen ihrer Forschungsarbeiten zudem zwei Arbeitsschwerpunkte. Sie befasst sich insbesondere mit der Situation von begleiteten minderjährigen Geflüchteten (a), mit dem Angebot und der Inanspruchnahme von Kindertagesbetreuung für Kinder geflüchteter Familien (b) sowie mit der Situation und der Betreuung von unbegleiteten ausländischen Minderjährigen (c). (a) Situation von begleiteten minderjährigen Geflüchteten: Die AKJStat nutzt die zentralen amtlichen Statistiken, in denen Merkmale zu Geflüchteten und deren Lebenssituation in Deutschland enthalten sind, um die Ressourcen und Bedarfe diese Menschen genauer beschreiben zu können und damit Kinder- und Jugendhilfebedarfe sowie Herausforderungen für dieses Feld beschreiben zu können. Als zentrale Statistiken werden dabei die EASY-Statistik, die Asylgeschäftsstatistik (insbesondere Asylantrags- und –entscheidungsstatistik) sowie die Asylbewerberleistungsstatistik (inkl. der Statistik zu den Empfängerinnen und Empfängern von Leistungen für Bildung und Teilhabe) angesehen. Ergebnisse können beispielsweise hinsichtlich der Altersverteilung, der Herkunftsländer, der Unterbringungsformen und der Haushaltszusammensetzung vorgelegt werden. (b) Angebot und Inanspruchnahme von Kindertagesbetreuung: Sowohl hinsichtlich der Anzahl geflüchteter Kinder im Kindergartenalter als auch der Anzahl der geflüchteten Kinder, die bereits Angebote der Kindertagesbetreuung nutzen, bestehen bislang keine gesicherten Erkenntnisse. Die AKJStat versucht mittels der bislang verfügbaren Daten Hochrechnungen zur Nutzung von Kitas und Kindertagespflege vorzulegen und befasst sich mit der Inanspruchnahme von Angeboten innerhalb der Kindertagesbetreuungsangebote (Mittagsverpflegung, Ausflüge). (c) Situation und Betreuung von unbegleiteten ausländischen Minderjährigen: Die AKJStat beschäftigt sich in diesem Schwerpunkt mit dem Wohlergehen, Familienverhältnissen, Fluchtverhalten, aber auch den rechtlichen Grundlagen und deren Umsetzung unter besonderer Berücksichtigung des Gesetzes zur besseren Unterbringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher. Ferner werden die Unterbringungssituation sowie ein Unterstützungsbedarf in Form von Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsangeboten untersucht. Hierzu werden aktuelle Untersuchungen mit dem Fokus auf unbegleitete ausländische Minderjährige gesichtet und ausgewertet. Die Datengrundlage setzt sich aber insbesondere zusammen aus Angaben des Bundesverwaltungsamtes zur Anzahl der unbegleiteten Minderjährigen und der vormals als unbegleitete Minderjährige eingereisten jungen Volljährigen. Ferner gehören zur Datengrundlage die Ergebnisse der Kinder- und Jugendhilfestatistik, und zwar insbesondere die Ergebnisse zu den Inobhutnahmen. Darüber hinaus werden im Kontext der amtlichen Statistik die Asylantrags- bzw. die Asylgeschäftsstatistik für Auswertungen und Analysen genutzt. Zur Zahl der vermissten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge wird auf die Vermisstendaten des Bundeskrimimalamtes zurückgegriffen. Die Ergebnisse der Auswertungen und statistischen Analysen sind eingeflossen in Publikationen und Vorträge der AKJStat. Zudem hat die Bundesregierung in ihrem Bericht über die Situation ausländischer Minderjährige in Deutschland auf Forschungsarbeiten der AKJStat zurückgegriffen.

      
  	Vgl. Deutscher Bundestag (2017): Bericht über die Situation unbegleiteter ausländischer Minderjähriger in Deutschland. Unterrichtung durch die Bundesregierung. Drucksache 18/11540. Berlin
    

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