Dolmetschen und Übersetzen in der so genannten Flüchtlingshilfe. Kulturanthropologisch-ethnologische und sprachwissenschaftliche Vorstudie zur Generierung methodologischen Wissens für eine sensible Forschungspraxis


Projektart Projekt der Institution
Finanzierung
Themen
  • Aufnahme und Integration
  • sonstiges
Disziplinen
  • Ethnologie
  • Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Laufzeit 07/2016 ‒ 07/2017
Geographischer Fokus
  • Deutschland
    • Bayern
Institutionen
Beteiligte Personen
  • Prof. Dr. Angela Treiber
    • Leitung
  • PD Dr. Kerstin Kazzazi
    • Leitung
Kurzbeschreibung

Dolmetscher_innen und Übersetzer_innen spielen in den Verständigungsprozessen bei der Beratung und Betreuung von Geflüchteten eine aktive Rolle. Sie haben Einfluss sowohl auf die Gewinnung und Weitergabe von Informationen als auch deren Interpretationen (Formu-lierung der Fragen und Antworten). Sie gestalten damit entscheidend Prozesse kulturellen Verstehens mit, sie können aber auch Missverstehen und Konfliktsituationen auslösen. Geplant ist die Analyse der Beziehungen und Netzwerke von Dolmetscher_innen und Über-setzer_innen, professionellen oder ehrenamtlich tätigen und lokalen Akteur_innen in den Behörden in der so genannten Flüchtlingshilfe, sowie ihren Rollen, Selbstverständnissen und sozio- und sprachkulturellen Praktiken. Die im Rahmen der transdisziplinären Analyse gewonnenen Ergebnisse sollen weitergehend ausgewertet werden im Hinblick auf einen methodologisch fundierten Zugang (Datengewin-nung, -aufbereitung und -interpretation) zu dem besonders sensiblen Untersuchungsfeld, in dem eine Vielzahl von Menschen unterschiedlichster Herkunft und Sprachen interagieren. Problem- und Fragestellungen zu einer in dem mehrsprachigen Feld essentiellen Zusam-menarbeit mit Dolmetscher_innen und Übersetzer_innen als Schlüsselpersonen und For-schungsassistierenden sollen diskutiert werden hinsichtlich eines differenzierten, flexiblen, theoretisch untermauerten methodischen Vorgehens. Die qualitative Datenerhebung erfolgt über Experten- und Gruppengespräche mit lokalen Akteuren der ländlichen Gebiete bayerischer Landkreise. Analysegrundlage bilden ca. 30 narrative Interviews und leitfadengestützte themenzentrierte Befragungen mit offenen und flexiblen Gesprächssituationen und anschließender text- sowie wortanalytischer Auswertung.

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