Die andauernden Konflikte in Syrien, Afghanistan und Somalia, das Bedürfnis nach einer Verbesserung der individuellen Lebens-, Ausbildungs- und Arbeitssituation sowie die globalen Medien- und Kommunikationsmöglichkeiten und transnationalen Netzwerkstrukturen konstituieren die aktuelle Migration. Die moderne Gesellschaft ist von Migration geprägt; das betrifft auch das Bildungssystem. Die Inklusion (im Sinne Luhmanns) der neu zugewanderten Schülerinnen, auch Seiteneinsteigerinnen genannt, in das Bildungssystem wird von bildungspolitisch Verantwortlichen und den einzelnen Schulen als organisatorische und pädagogische Herausforderung wahrgenommen. So werden bei der Bedarfsberechnung von Schulplätzen Migrationsbewegungen nicht berücksichtigt; der Zuzug zahlreicher Kinder und Jugendlicher aus dem Ausland im schulpflichtigen Alter irritiert alltägliche Routinen. Diese Gruppe der neu Zugewanderten steht aktuell im Fokus der Aufmerksamkeit der Schulen. Eine theoriegeleitete, erziehungswissenschaftliche Forschung zu neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen ist bisher noch nicht erfolgt, obwohl die Erziehungswissenschaft seit Anfang der 1980er Jahre diese Gruppe immer wieder verstärkt in den Blick nimmt und seit den 1990er Jahren auch erste empirische Untersuchungen durchgeführt wurden. Das Dissertationsvorhaben stellt die Organisation Schule ins Zentrum der Forschung. Es soll der Frage der organisationalen Verhandlung von neu Zugewanderten Kindern und Jugendlichen nachgegangen werden. Damit rücken die kommunikativen Strukturen, die konstitutiv für die Organisation Schule sind, in das zentrale Blickfeld der Forschung. Da die oben beschriebenen, kommunikativen Prozesse häufig unbewusst als routiniertes Arbeitsverhalten der in der Schule tätigen Personen stattfinden, bietet sich ein ethnographisches Untersuchungsdesign an.
Neu zugewanderte Kinder und Jugendliche in der Schule. Eine ethnographische Untersuchung.
Projektart | Promotion |
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Laufzeit | 09/2015 ‒ |
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