Der Rundfunk war eines der bedeutendsten Medien im Kalten Krieg. Rundfunkwellen ermöglichten eine Kommunikation zwischen den Gesellschaften des "Westens" und des "Ostens" in einer Zeit, in der ein freier Austausch über die Blockgrenzen hinweg kaum möglich schien. Das seit 2009 laufende Forschungsprojekt nimmt den amerikanischen Sender Radio Free Europe (RFE) in den Blick, der als Akteur des Kalten Krieges in einem europäisch-amerikanischen Zwischenraum als Wissensmittler agierte. Radio Free Europe war seit Anfang der 1950er Jahre in München angesiedelt. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die tschechoslowakische Redaktion von Radio Free Europe, in der vor allem tschechische und slowakische Emigranten beschäftigt waren. Mit ihren Sendungen in die Tschechoslowakei stellten sie ihren Landsleuten eine alternative Berichterstattung über die politische und gesellschaftliche Lage im Land sowie über die "westliche" Kultur bereit. Obgleich der Empfang von RFE in der Tschechoslowakei verboten war, war der Sender für viele Tschechen und Slowaken eine der wenigen alternativen Informationsquellen. Ziel des Forschungsprojekts ist es, verschiedene Richtungen des Wissenstransfers und Prozesse der Wissensgenerierung im deutsch-tschechoslowakisch-amerikanischen Beziehungsdreieck zu analysieren: zwischen deutscher Aufnahmegesellschaft, amerikanischem Arbeitsumfeld sowie der Tschechoslowakei als Herkunftsland der Emigranten und Zielgesellschaft der Radiosendungen.
Transnationale Wissensmittler. Die Migration tschechoslowakischer Journalisten und ihre Tätigkeit für Radio Free Europe in München (1950-1970)
Projektart | Drittmittelprojekt |
Finanzierung | |
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Projektwebseite | www.collegium-carolinum.de |
Laufzeit | 11/2009 ‒ 01/2013 |
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Kurzbeschreibung |
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