Schnelle Schutzgewährung? Die humanitären Aufnahmeprogramme in der Syrienkrise


Projektart Drittmittelprojekt
Finanzierung
Themen
  • Flüchtlingspolitik
Disziplinen
  • Politikwissenschaften
Laufzeit 02/2015 ‒ 10/2015
Geographischer Fokus
  • Deutschland
Institutionen
Beteiligte Personen
  • Jan Schneider
    • Leitung
Kurzbeschreibung

Die Syrienkrise hat seit 2011 zu Flüchtlingsbewegungen in historischem Ausmaß geführt. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen handelt es sich mittlerweile um die größte humanitäre Katastrophe seit Ende des zweiten Weltkriegs. Inzwischen sind rund 4 Millionen Personen in die Nachbarstaaten geflüchtet. Vergleichsweise wenige Flüchtlinge haben dagegen bislang in Europa Aufnahme gefunden. Deutschland hat als einer von wenigen EU-Staaten in substanziellem Umfang syrische Flüchtlinge auch außerhalb des regulären Asylverfahrens aufgenommen. Inzwischen gibt es drei Bundesprogramme mit insgesamt 20.000 Plätzen. Zudem haben 15 Bundesländer Aufnahmeerlasse herausgegeben. Ein großer Vorteil dieser Programme besteht darin, dass sie den ausgewählten Flüchtlingen die legale und sichere Einreise nach Deutschland ermöglichen und diese teilweise bei Familienangehörigen aufgenommen werden können. Einem Asylantrag geht hingegen meist eine illegale Einreise sowie damit verbunden eine oftmals lebensgefährliche Überquerung des Mittelmeers voraus. Die Aufnahmeprogramme unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der Zugangsvoraussetzungen für Schutzsuchende in Syrien bzw. für deren Angehörige in Deutschland. Auch die Rechtsansprüche und Verpflichtungen für die Betroffenen unterscheiden sich z. T. erheblich.

Ziel des Forschungsprojekts ist, die verschiedenen Programme vergleichend zu analysieren. Der Policy Brief soll einen Beitrag zur Optimierung zukünftiger Aufnahmeverfahren zum temporären Schutz im Falle größerer Flüchtlingskrisen leisten. Die methodische Herangehensweise besteht in der Analyse von Dokumenten, statistischen Daten und Experteninterviews mit prozessbeteiligten Akteuren.

Das Forschungsprojekt wurde von der Stiftung Mercator gefördert. Die Ergebnisse wurden im dritten Quartal 2015 veröffentlicht.

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