Lokale Infrastruktur für nachhaltiges Bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingsarbeit (InfraFlü)


Projektart Projekt der Institution
Finanzierung
Themen
  • Aufnahme und Integration
  • Flüchtlingspolitik
Disziplinen
  • Sonstiges
  • Soziologie
Laufzeit 05/2016 ‒ 04/2017
Geographischer Fokus
  • Deutschland
    • Saarland
Institutionen
Beteiligte Personen
  • Dr. Marianne Lück-Filsinger
    • Bearbeitung
  • Valerie-Juliana Jakobs
    • Bearbeitung
  • Daniela Henn
    • Bearbeitung
  • Prof. Dr. Dieter Filsinger
    • Leitung
Kurzbeschreibung

Zielstellung Die Zuwanderung von Geflüchteten hat im Jahr 2015 eine erhebliche quantitative Steigerung erfahren, begleitet von einem beachtlichen bürgerschaftlichen Engagement. Der lokalen Ebene kommt eine tragende Rolle bei der Entwicklung einer Willkommenskultur für Flüchtlinge und zur sozialen Integration zu, wobei der Beitrag der zivilgesellschaftlichen Initiativen besonders zu beachten ist. Mit dem in Rede stehenden Forschungsprojekt soll das vorhandene Wissen lokaler Akteure zum bürgerschaftlichen Engagement von und für Geflüchtete systematisch erhoben, für die Praxis handlungsorientiert aufbereitet und entsprechend kommuniziert werden. Auf diese Weise sollen die Voraussetzungen für eine nachhaltige Infrastruktur der Engagementförderung verbessert werden.

Stand der Forschung Im letzten Jahrzehnt hat sich in Deutschland eine breite Forschung zum bürgerschaftlichen Engagement entwickelt, die sich auf eine Vielfalt von Handlungsfeldern bezieht, u.a. auch auf das Feld der Integration von Migrantinnen und Migranten. Aus wissenschaftlicher und professioneller Perspektive erscheint dieses Engagement für die soziale Integration der Geflüchteten unverzichtbar. Die einschlägige Engagementforschung zeigt, dass bürgerschaftliches, also freiwilliges Engagement in seiner Eigenständigkeit und in seinem Eigensinn anzuerkennen ist, dass dies aber gleichzeitig einer Rahmung und insbesondere einer lokalen Infrastruktur bedarf, die Austausch, Förderung, Begleitung und Unterstützung ermöglicht. Besonders wichtig sind angemessene Kooperationsarrangements zwischen Freiwilligen, Professionellen und Institutionen, die Lern- und Verständigungsprozesse erlauben. Diese Erkenntnisse gelten auch und besonders für bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingsarbeit, das vor erheblichen Herausforderungen steht. Von hoher Bedeutung sind u.a. aufenthaltsrechtliche Fragen, der Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen oder die Begleitung von unbegleiteten Minderjährigen. Vor allem aktuelle Veröffentlichungen zum freiwilligen Engagement in der Flüchtlingshilfe setzen sich auch mit der Koordinierung von Ehrenamtlichen und Freiwilligen auf lokaler Ebene auseinander (z.B. die von der Robert Bosch Stiftung herausgegebene Studie „Koordinationsmodelle und Herausforderungen ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in den Kommunen“ und die Studien von Gesemann & Roth bzw. von Schamann & Kühn zur kommunalen Flüchtlings- und Integrationspolitik, beide 2016).

Methodik Das Vorhaben ist vorwiegend qualitativ angelegt, orientiert sich an der Fallstudienmethodik und realisiert jedoch weitergehend ein Mixed-Methods-Design mit einer Methoden- und Perspektiventriangulation. Transfer- und Entwicklungsaspekte sind systematisch inbegriffen. Mit Hilfe von leitfadengestützten Experteninterviews, sowohl mit Freiwilligen als auch mit Verantwortlichen von Kommunen und Wohlfahrtsverbänden, soll das in Rede stehende Feld strukturiert werden. Das Material wird auch im Hinblick auf die Bedingungen und Voraussetzungen für eine nachhaltige Infrastruktur mit der Grounded Theory analysiert. Anhand einer explorativen Online-Befragung mit freiwillig Engagierten der Flüchtlingshilfe im Saarland sollen ergänzend Hinweise zur gegenwärtigen Struktur des bürgerschaftlichen Engagements in der saarländischen Flüchtlingsarbeit erhalten werden.

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