Die Dissertation aus dem Bereich der Medien- und Zeitgeschichte befragt fiktionale Filmproduktionen beider deutscher Staaten sowie der Besatzungszonen nach 1945 nach ihrem Beitrag für den jeweiligen gesellschaftspolitischen Diskurs über die deutschen Flüchtlinge, Vertriebenen und Umsiedler.
Im Rahmen des Projekts wurde eine Filmografie von 75 Titeln erhoben, die als „Filme über ‚Flucht und Vertreibung‘“ definiert werden. Zehn besonders zuschauerstarke Produktionen werden in Einzelstudien ausführlich untersucht, jeweils im Kontext der Drehbücher, Rezensionen, Korrespondenzen der Produktionsbeteiligten und vieler weiterer archivalischer Quellen.
Das Ergebnis der Studie lautet, dass populäre, zuschauerstarke Filme die Mehrheitsgesellschaften in DDR und Bundesrepublik langfristig an das äußerst kontroverse Thema „Flucht und Vertreibung“ gewöhnten und konsensfähige Deutungen aushandelten, weshalb sich sagen lässt: Filme integrierten die Flüchtlinge, Vertriebenen und Umsiedler.
Erfolgreiche Verteidigung der Dissertation am 08.10.2015, Gesamtnote: summa cum laude.