FIS - Flüchtlinge in Sachsen


Projektart Projekt der Institution
Finanzierung
Themen
  • Aufnahme und Integration
Disziplinen
  • Erziehungswissenschaften
  • Geographie
Projektwebseite www.tu-chemnitz.de
Laufzeit 05/2015 ‒
Geographischer Fokus
Institutionen
Beteiligte Personen
  • Jun.Prof. Dr. Anne-Christin Schondelmayer
    • Leitung
  • Prof. Dr. Birgit Glorius
    • Leitung
Kurzbeschreibung

Seit dem Jahr 2011 sind Fluchtmigrationen in und nach Europa stark angestiegen und setzen die Europäische Migrationspolitik zunehmend unter Druck. Insbesondere die Ankunft von Bootsflüchtlingen auf der Mittelmeerinsel Lampedusa sowie die Entwicklungen auf der sog. Balkanroute haben beträchtliche mediale Aufmerksamkeit ausgelöst, gefolgt von öffentlichen Diskursen und politischem Druck auf EU-Ebene sowie in jenen Ländern, die mit weiterreisenden Flüchtlingen konfrontiert sind. Bislang liegen nur wenige Forschungsergebnisse vor, die sich auf die lokalen Konsequenzen des wachsenden Flüchtlingszustroms richten. Die aufnehmenden Kommunen werden vor verschiedenste Problemlagen gestellt, angefangen bei den lagebedingten und baulichen Voraussetzungen für die Aufnahme von zusätzlicher Bevölkerung, über Fragen der sozialen Integration (z.B. Partizipation im Bildungswesen) bis hin zur Akzeptanz innerhalb der lokalen Bevölkerung. Die vermehrte Anwesenheit von Flüchtlingen und die Diskurse über Flüchtlingsaufnahme haben zu verschiedensten Reaktionsmustern geführt, z.B. zur Entstehung der xenophobischen Protestbewegung PEGIDA – aber auch zu neuen Bewegungen des zivilgesellschaftlichen Engagements und der Migrantenselbstorganisation. Diese Entwicklungen dürften nicht zuletzt ein Resultat von migrationspolitischen Strategien sein, die Zuwanderer in gewünschte und unerwünschte Migranten unterteilt. Unsere Forschungsinitiative „Flüchtlinge in Sachsen“ hat sich zum Ziel gesetzt, Anforderungen, Praktiken und Konsequenzen hinsichtlich der Aufnahme von Geflüchteten in Sachsen aus verschiedenen Sichtweisen zu untersuchen. Hierfür werden die Erfahrungen und Perspektiven sowohl von Geflüchteten als auch von den aufnehmenden Kommunen erforscht. Der Bogen spannt sich dabei von der integrativen und verwaltungstechnischen Auseinandersetzung auf kommunalpolitischer Ebene über Reaktionen innerhalb der lokalen Bevölkerung bis hin zur Wahrnehmung der Aufnahmesituation durch die Geflüchteten selbst.

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