Curriculare Grundlagen Deutsch als Zweitsprache


Projektart Drittmittelprojekt
Finanzierung
Themen
  • Aufnahme und Integration
Disziplinen
  • Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Laufzeit 03/2016 ‒ 04/2017
Geographischer Fokus
  • Deutschland
    • Brandenburg
Institutionen
Beteiligte Personen
  • Dr. Jana Gamper
    • Bearbeitung
  • Dorothée Steinbock
    • Bearbeitung
  • Prof. Dr. Christoph Schröder
    • Leitung
Kurzbeschreibung

Bei dem vom MBJS Brandenburg in Auftrag gegebenen Projekt geht es um die Erstellung einer curricularen Handreichung zum schulischen Umgang mit Deutsch als Zweitsprache-SchülerInnen im Allgemeinen sowie neu zugewanderten SchülerInnen im Besonderen. Die Handreichung hat besonders sogenannte Willkommens- oder Vorbereitungsklassen und damit SchülerInnen im Blick, die mit keinen oder nur geringen Deutschkenntnis ins deutsche Schulsystem kommen. Aufbauend auf Erkenntnissen aus der Zweitspracherwerbsforschung wird in der Handreichung dafür plädiert, die Lehr- und Lerninhalte in Willkommens- und Vorbereitungsklassen systematisch an den natürlichen Erwerbsstufen im Zweitspracherwerb zu orientieren. Dies soll sicherstellen, dass die natürliche Erwerbsprogression unterstützt wird und den SchülerInnen dadurch ein schneller Übergang in die Regelklassen gelingt. Die starke Orientierung an den Erwerbsstufen impliziert zugleich eine regelmäßige Sprachstandsüberprüfung. Die Handreichung hat somit eine erwerbssequentielle sowie sprachstandsdiagnostische Ausrichtung. Angelehnt an die Erwerbsprogression wird ein dreistufiges Integrationsmodell vorgeschlagen, bei dem neu zugewanderte SchülerInnen zunächst in Form einer überwiegend separierten Gruppe (mit Teilintegration in den Regelunterricht) die grundlegenden Strukturen des Deutschen erlernen sowie alphabetisiert werden. Danach folgt der Übergang in die Regelklasse mit parallelen regelmäßigen Förderstunden zum systematischen Aufbau bildungssprachlicher Strukturen. Die dritte Phase besteht in der vollständigen Integration in eine Regelklasse ohne zusätzliche Förderung. Innerhalb dieses Phasenmodells wird die große Heterogenität der Lernergruppe dahingehend berücksichtigt, dass schriftunerfahrene (d.h. nicht-alphabetisierte) SchülerInnen in separaten Gruppen beschult werden, sofern es die schulischen Kapazitäten und Rahmenbedingungen zulassen. Die Handreichung unterscheidet sich grundlegend von anderen Handreichungen für den Bereich Deutsch als Zweitsprache, da sie einen sehr starken erwerbssequentiellen (und empirisch verifizierten) Fokus setzt. Der Rückgriff auf entsprechende wissenschaftliche Erkenntnisse ermöglicht eine systematische sowie zielgerichtete Vermittlung des Deutschen und soll dadurch sowohl den Übergang neu zugewanderter SchülerInnen in die Regelklassen erleichtern sowie dazu beitragen, sie sprachlich möglichst schnell ins deutsche Bildungssystem zu integrieren. Die Handreichung richtet sich besonders an Lehrkräfte und Bildungsakteure, die mit der Beschulung sowie der institutionellen Integration neu zugewanderter SchülerInnen befasst sind. Obwohl die Handreichung für das Land Brandenburg erstellt wird, ist sie bundesweit verwendbar.

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