Das Spektakel des ‚Flüchtlings’!? Re-Präsentationspraktiken in den darstellenden Künsten der Gegenwart. Eine praxistheoretische Diskursanalyse von Aufführungen (AT)


Projektart Promotion
Finanzierung
Themen
  • Aufnahme und Integration
  • Flüchtlingspolitik
  • sonstiges
Disziplinen
  • Erziehungswissenschaften
  • Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
  • Sonstiges
Projektwebseite www.ew.uni-hamburg.de
Laufzeit 12/2014 ‒ 12/2017
Geographischer Fokus
  • Deutschland
Institutionen
Beteiligte Personen
  • M.A. Sofie Olbers
    • Leitung
Kurzbeschreibung

Produktionen, die gegenwärtig in der deutschen Theaterwelt über Flucht erzählen, erreichen Rekordzahlen: Szenen, in denen ‚Flüchtlinge’ gespielt werden, in denen stellvertretend für sie gesprochen oder übersetzt wird, in denen Ungerechtigkeit dargestellt und auf politische Ereignisse referiert wird, in denen Selbstrepräsentation gefordert wird, in denen authentisch gezeigt und instrumentalisiert wird. Vor dem Problemhorizont der durch ‚Othering’ konstruierten Figur des ‚Flüchtlings’ und deren Essentialisierung in und durch Repräsentationspraktiken, die damit einhergehende ‚Viktimisierung’ im Migrations- und Fluchtdiskurs und die daraus resultierenden problematischen Effekte auf die Betroffenen, fragt die vorliegende Forschung nach der Umsetzbarkeit des Anspruchs einer ethisch-politisch und selbst-reflexiven, kulturellen (Bildungs-) Praxis, die die Paradoxien einer Re-Präsentationspraxis zu überwinden anstrebt. Im Fokus der empirischen Untersuchung stehen die Praktiken des Re-Präsentierens des ‚Flüchtlings’ in der Aufführungspraxis. Das bildungstheoretische Erkenntnisinteresse gilt dem Umgang mit den Paradoxien der Re-Präsentation des ‚Flüchtlings´ in der Praxis der darstellenden Künste, wobei aus bildungspolitischem Erkenntnisinteresse der damit einhergehende Anspruch einer Überwindung von Essentialisierung betrachtet wird. Die leitende Forschungsfrage lautet daher: Wie geht die Aufführungspraxis der darstellenden Künste mit Paradoxien der Re-Präsentation des ‚Flüchtlings’ und den damit einhergehenden Anspruch einer Überwindung von Essentialisierung um? Theoretisch fundiert wird die Forschung durch poststrukturalistische und postkoloniale Ansätze von Re-Präsentation (Foucault, Spivak, Butler, Hall). Ausgewählte sog. postdramatische Theateraufführungen, die das Thema Flucht verhandeln, werden durch eine praxistheoretische Diskursanalyse (Foucault, Reckwitz, Wrana) mit Blick auf deren theatralen als auch performativen Praktiken auf der Bühne empirisch untersucht. Ziel ist es eine machtkritische Praxis im Feld der Kulturellen Bildung mit Geflüchteten weiterzuentwickeln.

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