Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich die Lage der deutschen Minderheit im östlichen Europa in jeder Hinsicht sehr geändert. Bereits mit dem Erstarken der Nationalstaatenidee in der Region vor der Jahrhundertwende gab es zahlreiche Tendenzen ihre kulturelle und sprachliche Entfaltung einzuschränken. Immerhin war bis 1918 Deutsch in der Region Verwaltungs- oder Verkehrssprache. In der Zwischenkriegszeit verstärkten sich die früheren Tendenzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg mündeten sie im Namen einer Kollektivschuld in die Vertreibung von ca. 70-95%- vom Land abhängig- der Angehörigen der deutschen Minderheit nach Deutschland. Dieses Projekt bildet ein Miteinander von sprachbiographischen Studien, die anhand narrativer Interviews mit in Tschechien und Ungarn verbliebenen Angehörigen der deutschen Minderheit über drei Generationen hinweg erstellt werden. V.a. in (Sprach-)Biographien der ersten Generation (75 bis 85-jährige) spielen (meistens indirekt aber prägend) Vertreibung, Flucht, Abschiebung, evtl. Rückkehr eine wichtige Rolle. Diesbezügliche Angst und Repressalien bestimm(t)en Jahrzehnte lang nicht nur die Weitergabe ihrer Muttersprache an die nächste Generation, sondern auch deren Identität.
Sprachverlust und Spracherhalt der deutschen Minderheiten in Tschechien und Ungarn nach 1945
Projektart | Projekt der Institution |
Finanzierung |
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Projektwebseite | www.uni-regensburg.de |
Laufzeit | 09/2016 ‒ 12/2018 |
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Kurzbeschreibung |
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