Back to No Future? Perspektiven remigrierter Asylbewerber in Albanien und Kosovo


Projektart Stipendium
Finanzierung
Themen
  • sonstiges
Disziplinen
  • Geographie
Projektwebseite www.uni-bamberg.de
Laufzeit 07/2016 ‒ 12/2017
Geographischer Fokus
  • Deutschland
  • Südosteuropa
Institutionen
Beteiligte Personen
  • Prof. Dr. Daniel Göler
    • Leitung
  • MSc. Mehdi Sejdiu
    • Bearbeitung
Kurzbeschreibung

Im Jahr 2015 sind überraschend viele Asylbewerber zunächst aus Kosovo, dann v.a. aus Albanien nach Deutschland gekommen. Die Hintergründe der Migration nach Deutschland sind vielfältig und reichen von Armut, fehlenden Perspektiven, Versprechungen von Schleppern bis hin zu Fehlinformationen oder einfach Uninformiertheit. Dazu kommen tatsächliche oder unterstellte Erwartungshaltungen und Fehlinterpretationen seitens der Migranten. Die Mehrheit kann nach geltender Rechtslage keine Asylgründe vorbringen. Folglich liegt die Anerkennungsquote (und damit die Bleibeperspektive) bei der genannten Gruppe – die immerhin für 27% der in 2015 in Deutschland gestellten Asylanträge verantwortlich zeichnete – faktisch nahe Null. Allein zwischen Sept. 2015 und Feb. 2016 wurden von der deutschen Botschaft Tirana 8.000 Wiedereinreisen schriftlich bestätigt; dazu kommt etwa die gleiche Zahl nicht dokumentierter Rückkehrer. Insofern muss im gegebenen Zusammenhang die Perspektive der Rückkehr, die häufig freiwillig erfolgt, ggf. aber auch als Abschiebung zwangsweise vollzogen wird, analysiert werden. Konkret ist das mit Fragen nach Kontexten der Rückkehr in das Herkunftsland, nach Erfahrungen, Erwartungen und Plänen sowie nach während des Aufenthaltes erworbenen Ressourcen verbunden. In welcher strukturellen Rahmung vollzog/vollzieht sich die Migration, welche "Migration Trajectories" werden erkennbar? Diesen Fragestellungen wird mit einem dezidiert qualitativen Ansatz (biographische Interviews) nachgegangen. Forschungsleitend ist die Hypothese, dass die Remigration unter den gegebenen Bedingungen mit erheblichen Unsicherheiten verbunden ist, sodass eine abermalige Emigration und das Entstehen von längerfristigen Migrationszyklen absehbar sind. Empirisch ist das Projekt als multi-sited-ethnography konzipiert. Das beinhaltet Interviews mit Bewohnern der Bamberger ARE II bzw. AEO sowie Recherchen in Albanien und Kosovo zu bereits zurückgekehrten (abgelehnten) Asylbewerbern.

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