REFUGGEEUM – Erste Hilfe für die Seele


Projektart Projekt der Institution
Finanzierung
Themen
  • sonstiges
Disziplinen
  • Psychologie
Projektwebseite www.refugeeum.eu
Laufzeit 11/2015 ‒
Geographischer Fokus
  • Deutschland
    • Hamburg
Institutionen
Beteiligte Personen
  • Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Yvonne Nestoriuc
    • Leitung
  • Dr. phil. Dipl.-Psch. Mike Oliver Mösko
    • Leitung
Kurzbeschreibung

REFUGEEUM.eu ist onlinebasiertes Selbsthilfeinstrument für psychisch belastete Geflüchtete anbietet. Die Website hält niedrigschwellig Informationen über seelische Belastungen und Selbsthilfestrategien für Geflüchtete bereit. Diese wurden auf wissenschaftlicher Basis kultursensibel entwickelt. Die Inhalte sind entstigmatisierend und in leicht verständlicher Alltagsprache geschrieben. Das Angebot ist aktuell in sieben Sprachen verfügbar (Albanisch, Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Persisch und Serbisch).

REFUGEEUM entstand in einem gemeinsamen Studienprojekt zwischen dem Institut für Psychologie der Universität Hamburg (Prof. Yvonne Nestoriuc) und der Arbeitsgruppe Psychosoziale Migrationsforschung am Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (Dr. Mike Mösko) im Wintersemester 2015/16. Das freiwillige Projektseminar zum Thema „Counseling and Psychological Support for Refugees“ wurde zum Sommersemester 2016 fortgesetzt. Finanzielle Mittel standen nicht zur Verfügung.

Vor dem Hintergrund der erhöhten Vulnerabilität geflüchteter Menschen für die Entwicklung psychischer Störungen sowie der schlechten Versorgungssituation dieser Gruppe in Deutschland, verfolgte das Seminarprojekt das Ziel, hilfreiche Materialien zum Verständnis und der Bewältigung psychischer Belastungen zur Verfügung zu stellen.

Inhaltlich wurden verständliche und entpathologisierende psychoedukative Informationsmaterialien über häufig auftretende Symptome, wie z.B. Schlafprobleme, Angst oder Traurigkeit, entwickelt. Die Inhalte beziehen sich auf Erlebnisse im Kontext von Flucht und Migration und dem Leben im Aufnahmeland. Auf der Website werden auch verschiedene Maßnahmen zur Förderung der Selbsthilfe angeboten. Geflüchtete selber wurden aktiv mit in die Entwicklung der Inhalte eingebunden: So nahmen im Frühjahr 2016 an einem Seminarblock 14 Geflüchtete aus verschiedenen Ländern teil, um die entwickelten Texte auf Verständlichkeit und Relevanz aus Sicht potentieller NutzerInnen zu überprüfen. Der deutschsprachige Text entstand schließlich in einem mehrstufigen Entwicklungsverfahren mit Unterstützung von externen ExpertInnen, wie beispielweise PsychotherapeutInnen, PsychoaterInnen oder SozialarbeiterInnen.

Die projektinternen Ziele bestanden darin, dass die Studierenden in einem Prozess des selbstgesteuerten, problemorientierten Lernens und in der Auseinandersetzung mit aktuellen Forschungsergebnissen sowie best-practice Ansätzen, wissenschaftlich fundierte Materialien zur Psychoedukation und Selbsthilfe für geflüchtete Menschen entwickeln und Kenntnisse über die psychosoziale Versorgungssituation für die Zielgruppe in Deutschland erwerben.

Das umfangreiche und professionelle Websitenangebot konnte nur dank des außergewöhnlichen Engagements der Studierenden und der ehrenamtlichen Unterstützung zahlreicher Akteure entstehen. So hat die Werbeagentur SinnerSchrader (www.sinnerschrader.com) im Rahmen eines Pro-bono-Projekts eine Website gestaltet und entwickelt. Eine Fotografin, Frau Sabine Skiba (www.sabine-skiba.com), erstellte für die Website kostenlos Bilder von Menschen mit Migrationshintergrund. Zwölf ÜbersetzerInnen haben die Texte ehrenamtlich in sechs Sprachen übersetzt. Der gemeinnützige Hamburger Verein „Seelische Gesundheit • Migration und Flucht e. V.“ (www.segemi.org) hat das Projekt von Beginn an fachlich unterstützt und betreut nach Ablauf des Seminars weiter die Website.

Im Juli 2016 fand die öffentliche Abschlussveranstaltung des Projektseminars statt, in der erstmals die Website einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das vollständige Angebot von REFUGEEUM.eu ist seit Mitte September 2016 online.

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