Ziel des Forschungsprojekts (Dissertation) am Institut für Ökonomische Bildung der WWU Münster ist die zielgruppengerechte Konzipierung von Beratungs- und Schulungsmaßnahmen für gründungswillige Geflüchtete aus dem Nahen Osten (Syrien, Iran, Irak).
Die Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt stellt eine aktuelle Herausforderung dar. Dabei stammt die größte Gruppe der seit 2013 eingereisten Geflüchteten aus dem Nahen Osten. Verglichen mit Geflüchteten vom Balkan, aus den Maghreb-Staaten und Afghanistan bzw. dem Mittleren Osten hat diese Gruppe zudem die beste Bleibeperspektive. Berücksichtigt man den durch die bisherige Forschung nachgewiesenen positiven Integrationseffekt von Migrantengründungen (bezogen auf die eigene Arbeitsmarktintegration sowie auf die Integration anderer Migranten_innen durch die hohe Zahl co-ethnischer Geschäftspartner_innen und Mitarbeiter_innen), so erscheinen Gründungsabsichten durch Geflüchtete besonders förderwürdig. Bei der Konzipierung von Maßnahmen zur Gründungsförderung sind die Gründungsmotive der Zielgruppe in besonderem Maße zu berücksichtigen, da diese nachweislich sowohl die Gründungsneigung als auch den Erfolg der gegründeten Unternehmen beeinflussen. Nach bisheriger Forschungserkenntnis haben Migrant_innen andere bzw. anders ausgeprägte Gründungsmotive als Unternehmer_innen ohne Migrationshintergrund. Zudem differieren Motive und Motivstärken je nach Herkunft der Migrant_innen. Vor diesem Hintergrund erforscht das Dissertationsprojekt die Gründungsmotive erfolgreicher Unternehmer_innen aus dem Nahen Osten, um daraus Implikationen für die Konzeption von Beratungs- und Schulungsmaßnahmen gründungswilliger Geflüchteter ableiten zu können.