Während 2014 und 2015 die Erstversorgung der neu in Deutschland angekommenen geflüchteten Menschen im Mittelpunkt stand, geht es heute in erster Linie darum, das dauerhafte Ankommen zu unterstützen, z.B. durch Hilfe bei der Wohnungssuche, dem Spracherwerb und dem Zugang zu Bildung und Arbeit.
Damit stellt sich die Frage, wie sich das freiwillige Engagement in der Flüchtlingshilfe im zeitlichen Verlauf verändert, wie es sich durch verbesserte Rahmenbedingungen verstetigen lässt, und welche Rolle es zwischen primärer Grundversorgung und sekundärer Integration von Geflüchteten einnehmen kann.
Da ein Großteil des freiwilligen Engagements nach wie vor in den Flüchtlingsunterkünften selbst oder in ihrem direkten Umfeld stattfindet, stehen fünf ausgewählte Flüchtlingsunterkünfte in Hamburg im Mittelpunkt des Projekts. Unter Berücksichtigung der sozialräumlichen Verortung der Unterkünfte (Wohnquartiere, Nachbarschaften) und der Dauer des zivilgesellschaftlichen Engagements in ihrem Umfeld (ältere und neuer Initiativen) werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der zivilgesellschaftlichen Angebote und ihrer Rahmenbedingungen untersucht.
In qualitativen Interviews werden freiwillig Engagierte und hauptamtliche Betreuerinnen und Betreuer der fünf Wohnunterkünfte sowie deren Bewohnerinnen und Bewohner befragt. Außerdem werden weitere Expertinnen und Experten der Flüchtlingshilfe aus Verwaltung und Zivilgesellschaft einbezogen. Daraus werden vertiefende Fallstudien einzelner Betreuungs- und Integrationsprojekte erstellt, deren Erfahrungen für die Verbesserung und Verstetigung der Flüchtlingsarbeit auf lokaler und kommunaler Ebene genutzt werden können.