„Werthaltungen von Schülerinnen und Schülern zu „Flucht und Asyl“ im Rahmen der politischen Urteilsbildung. Ein triangulierender Zugang auf Basis der dokumentarischen Methode“ (Arbeitstitel)


Projektart Promotion
Finanzierung
Themen
Disziplinen
  • Erziehungswissenschaften
  • Politikwissenschaften
Projektwebseite www.cives-school.de
Laufzeit 10/2014 ‒ 09/2017
Geographischer Fokus
  • Deutschland
  • Nordrhein-Westfalen
Institutionen
Beteiligte Personen
  • Farina Nagel
    • Bearbeitung
  • Prof. Dr. Sabine Manzel
    • Leitung
Kurzbeschreibung

Die Dissertation entsteht im Kontext des Projektes „SchriFT“ . Es werden Werthaltungen von Schülerinnen und Schülern untersucht, als eine Dimension des politischen Urteils. Die politische Urteilsfähigkeit ist eine der vier zentralen Kompetenzdimensionen aus dem Politikkompetenzmodell nach Detjen et al. (2012), sowie Bestandteil des Modells (2004) der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE) im Fach der politischen Bildung. Manzel (2012) beklagt jedoch die ungeklärte domänenspezifische Bestimmung eines politischen Urteils. Die systematische Erforschung von Werturteilen hinsichtlich einer interaktiv hergestellten, kollektiven und individuellen Dimension ist in der Politikdidaktik als Desiderat auszuweisen. Gleichzeitig werden in dem Forschungsdesign Einstellung von Schülerinnen zur Integration und ihre Perspektive auf „Flucht und Asyl“ deutlich. I. Wie urteilen Schülerinnen und Schüler in Gruppendiskussionen und in Einzelarbeit? Wo gibt es Homologien? Wo gibt es Spannungsverhältnisse? II. Welche Werthaltungen lassen sich aus den Urteilen rekonstruieren? In welchem Verhältnis stehen explizite Werturteile und implizite Werthaltungen? III. Auf welche Wissensbestände greifen die Schülerinnen und Schüler bei der Bearbeitung zurück? Wird politisch geurteilt? Welcher Politikbegriff liegt den SuS implizit zugrunde? Die wertende Stellungnahme wird individuell (über Texte) und in der Öffentlichkeit der Gruppe (Gruppendiskussionen) in dieser Arbeit rekonstruktiv analysiert und schließlich ins Verhältnis gesetzt. Das Urteil definiert sich nicht nur durch seinen Inhalt, sondern auch die Performanz der Interaktion, d.h. die Fähigkeit seine eigene Position argumentativ zu vertreten und andere Positionen und Perspektiven zu verhandeln (Petrik 2011, S. 73). Eine Kombination aus unterschiedlichen Daten (hier: Texte und Schülergruppendiskussionen) in der Politikdidaktik, findet sich auch bei Schelle (1995) in Form von teilnehmender Beobachtung und dokumentarischen Gruppendiskussionen zur Rekonstruktion von Schülerorientierungen. Datengrundlage sind insgesamt elf Gruppendiskussionen und 221 Schülertexte (7. & 8. Klasse, Gymnasium). Es wird angestrebt insgesamt fünf Diskussionen und 34 Texte zu rekonstruieren. Der Stimulus zur Erhebung beider Datensorten war: „Sollte Deutschland mehr oder weniger Asylsuchende aufnehmen?“ Die Studie umfasst ein triangulierendes Design mit dem Erkenntnisinteresse einer komplexen Gegenstandskonzeption. Dafür werden auf Basis von Schülertexten explizite Werturteile und implizite Werthaltungen mit der dokumentarischen Methode rekonstruiert (Bohnsack 2010) und im Zuge einer relationale Typenbildung systematisch ins Verhältnis gesetzt (Nohl 2013). Aus den Gruppendiskussionen werden thematisch relevante Passagen rekonstruiert (Przyborski 2004).

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