Transformative Dienstleistungsforschung: Eine Untersuchung des Bildungszugangs von Geflüchtete


Projektart Drittmittelprojekt
Finanzierung
Themen
  • Aufnahme und Integration
Disziplinen
  • Sonstiges
  • Wirtschaftswissenschaften
Projektwebseite www.uni-hamburg.de
Laufzeit 01/2016 ‒ 03/2020
Geographischer Fokus
  • Deutschland
    • Hamburg
Institutionen
Beteiligte Personen
  • Aaron Kreimer
    • Bearbeitung
  • Dr. Annika Becker
    • Bearbeitung
  • Prof. Dr. Silke Boenigk
    • Leitung
Kurzbeschreibung

Der Zugang zur Hochschulbildung ist ein wichtiger Schritt für die nachhaltige Integration von Geflüchteten (Ager und Strang 2008, 2010). Die UNHCR (2018) betrachtet den Zugang zur Hochschulbildung als maßgeblich und der Bildungszugang ist in der Flüchtlingskonvention von 1951 als grundlegendes Menschenrecht verankert. Die UNHCR argumentiert: „Die Hochschulbildung fördert eine neue Generation von Changemaker, die die Führung übernehmen können bei der Ermittlung von Lösungen für die Flüchtlingssituationen“ (UNHCR 2014, S. 4). Vor diesem Hintergrund ist der Bildungszugang für alle Menschen auch in dem Nachhaltigen Entwicklungsziel #4 festgelegt, welches besagt, dass „bis 2030 eine inklusive und gerechte Bildungsqualität gewährleistet und die Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle Personen gefördert werden“ (UNHCR 2015). Vor dem Hintergrund der globalen Flüchtlingskrise und der vielfältigen Herausforderungen, denen sich Dienstleistungseinrichtungen aller Art gegenübersehen, argumentieren Forscherinnen, dass es Zeit für eine Bewegung ist, Forschungskooperationen und Projekte zu Geflüchteten aufzubauen und Dienstleistungssysteme zu schaffen, die das Leben von Geflüchteten nachhaltig verbessern können (Farmaki und Christou 2018; Finsterwalder 2017; Fisk et al. 2016; Nasr und Fisk 2018; Shneikat und Ryan 2018). Insbesondere die Transformative Dienstleistungsforschung (TSR) wird vielfach hervorgehoben als vielversprechender Ansatz zur Bewältigung der Komplexität des Themas (Nasr und Fisk 2018). Ursprünglich von Anderson (2010) konzipiert, ist TSR ein relativ neues Forschungsfeld, das sich auf alle Dienstleistungen konzentriert, die darauf abzielen, "Veränderungen zu bewirken und das Wohlergehen von Verbrauchereinheiten zu verbessern" (Anderson 2013, S. 1204). In diesem Zusammenhang konzentriert sich das Forschungsprojekt auf Dienstleistungsaspekte, die den Zugang von Geflüchteten zur Hochschulbildung aus einer transformativen Perspektive unterstützen. Die Studie stützt sich auf eine Stichprobe von 1.452 Geflüchteten, die zwischen Oktober 2016 und September 2018 an einem universitären Studienorientierungsprogramm teilgenommen haben. Die Autorinnen finden positive Auswirkungen verschiedener Dienstleistungsangebote, einschließlich der Teilnahme an Vorbereitungskursen. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse eine hohe Abbruchquote der Programmteilnehmenden. Um ein tieferes Verständnis der Barrieren Geflüchteter bezüglich des Bildungszugangs zu erlangen, wurden fünf Fokusgruppen mit Teilnehmenden des Programms durchgeführt. Unter anderem wurden fehlender Wohnraum, mentale gesundheitliche Probleme, Sprach- und Kulturbarrieren, mangelnde soziale Verbindungen und die schwierige finanzielle Situation als Hindernisse für die Hochschulbildung identifiziert.

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