Der Bericht spiegelt den allergrößten Teil der deutschsprachigen Veröffentlichungen zu ehrenamtlichem Engagement für Geflüchtete wieder. Dabei geht es im Wesentlichen um Befunde aus quantitativen Studien, die vor allem Informationen über die Soziodemografie der Ehrenamtlichen liefern, um Veröffentlichungen, die das Feld der Kooperation ehrenamtlicher Initiativen mit Verwaltungen und Organisationen behandeln, sowie Forschungen, die im weitesten Sinne nach der Rolle ehrenamtlicher Initiativen auf zivilgesellschaftlicher und politisch-aktivistischer Ebene fragen. Ein kleinerer Teil der Literatur befasst sich etwa mit Frauen, Migrantenselbstorganisationen im Ehrenamt, sowie schließlich Handlungsmotiven und Emotionen von Ehrenamtlichen. Valide Daten liegen bisher vor allem über die soziodemografische Komposition der Ehrenamtlichen vor, bei vielen, auch gesellschaftspolitisch wichtigen Fragestellungen stehen methodisch belastbare Ergebnisse allerdings noch aus. So ist etwa die Annahme, dass Flüchtlinge, die über den Kontakt mit Ehrenamtlichen Zugang zu informellen Netzwerken und sozialen Beziehungen mit Einheimischen haben, bessere Chancen auf soziale Integration haben, in bisherigen Forschungen nicht überprüft worden. Interessant ist auch der starke Fokus auf religiöse Migranten-selbstorganisationen und deren integrative Funktion in der Forschung. Dagegen wurden säkulare MSO, aber auch die Rolle von individuellen MigrantInnen kaum untersucht. Dass sich in der ehrenamtlichen Population auch die postmigrantischen Realitäten dieser Gesellschaft abbilden, wie alle Survey-Daten zeigen, hat bisher keine Forschungsarbeit inspiriert.

Der Policy Brief gibt basierend auf den Forschungsergebnissen Handlungsempfehlungen für Politik, Verwaltung und Nicht-Regierungsorganisationen.