Erklärungsversuche über die Hintergründe und Bedingungen der räumlichen Bewegung von Menschen liegen in recht großer Zahl vor. Vielfach argumentieren sie allerdings stark mechanistisch und blicken eher auf Strukturen als auf Handlungen von Einzelnen oder Kollektiven. Vor allem die klassischen Migrationstheorien ignorieren Mobilität, die Ergebnis der Androhung oder Anwendung von Gewalt insbesondere im Kontext von Kriegen, Bürgerkriegen, zerfallenden Staaten oder autoritären politischen Systemen ist. Das Papier versteht Migration als eine überaus voraussetzungsvolle soziale Praxis und zielt darauf, Ansätze der Gewaltforschung zu nutzen, um zu erklären, warum Menschen in welchen Konstellationen vor Gewalt ausweichen, durch Gewalt immobilisiert werden oder aufgrund von Gewalt zur Bewegung genötigt sind.

Das Policy Brief formuliert hierzu Handlungsempfehlungen auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse.