Am 1. Februar 2018 trafen sich im Rahmen eines eintägigen Workshops Wissenschaftler*innen und Expert*innen in Osnabrück, die sich in ihrer Arbeit mit Fragen der Verantwortungsteilung in der Flüchtlingspolitik auseinandersetzen. Grundlage der Diskussion war der von Dr. Marcus Engler verfasste Entwurf des State-of-Research Papiers „Das Flüchtlingsregime und internationale Verantwortungsteilung in der Flüchtlingspolitik“.

Dr.Julia Schulze Wessel (l.), Dr. Marcus Engler (r.)

Prof. Dr. Jochen Oltmer bei der Begrüßung

 

Während der Erörterung des aktuellen Forschungsstands wurde u.a. über das Konzept des Regimes bei der Betrachtung von Flüchtlingspolitik sowie über die Rolle von Migrant*innen und Flüchtlingen in Forschungsperspektiven debattiert. Bei der Diskussion um Verantwortungsteilung in der Politik wurden verschiedene Formen von Verantwortung und Solidarität besprochen. Des Weiteren wurde die nationalstaatliche Perspektive auf das Thema Verantwortungsteilung kritisiert und sub- und supranationale Perspektiven aufgemacht, beispielsweise mit Blick auf die Verantwortungsübernahme von Flüchtlingen selbst oder etwa auf städtischer Ebene in Bezug auf sogenannte sanctuary cities. Allgemein wurde die Handlungsmacht oder agency von Geflüchteten stark gemacht und über das Labeling in der Flüchtlingsforschung diskutiert: wer wird, wo und von wem als Flüchtling anerkannt und was für Folgen hat dies auf die Verantwortungsübernahme? Wie unterscheiden sich Praktiken weltweit?

Zum Abschluss wurden die aus dem Paper entwickelten Handlungsempfehlungen diskutiert. Generell scheinen eine generelle Erhöhung von Resettlement-Plätzen sowie ein Fokus auf langfristiges Krisenmanagements erforderlich zu sein.