Projektart | Drittmittelprojekt |
Finanzierung | |
Themen |
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Disziplinen |
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Laufzeit | 04/2016 ‒ 01/2017 |
Geographischer Fokus |
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Institutionen |
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Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 96 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Flüchtlingslager
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- Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik (MEA) – Max-Planck-Gesellschaft (München) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Gesundheit Grenzen Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Wohnen -
- Institut für Zeitgeschichte (München) (Leitung)
Flüchtlingslager Fluchtursachen Internationale Schutzregime Selbstorganisation zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 10/2015 ‒ 09/2019 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen - Institut für Zeitgeschichte Leitung
Beteiligte Personen -
Dr. Agnes Bresselau von Bressensdorf
- Leitung
Kurzbeschreibung
Der sowjetische Einmarsch in Afghanistan 1979 und der daran anschließende, bis 1989 andauernde Krieg lösten den weltweit größten Massenexodus seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus. Mit dem iranisch-irakischen Krieg stieg die Zahl der Flüchtlinge in dieser für Washington und Moskau sowie ihre jeweiligen Verbündeten geostrategisch, sicherheits- und energiepolitisch bedeutenden Region ein weiteres Mal signifikant an. Hier setzt das Projekt an und analysiert unter Rückgriff auf bislang überwiegend in der Politikwissenschaft diskutierte Ansätze der Global Governance die Konzepte, Akteure und Praktiken humanitärer Hilfe, die zur Etablierung eines globalen „Flüchtlingsregimes“ beitrugen. So wird erstens nach den Normen und Prinzipien gefragt, denen die unterschiedlichen Konzepte und Programme der Flüchtlingshilfe zugrunde lagen. Inwieweit spielten moralische und philanthropische, religiöse oder ideologische Motive eine Rolle, welche Bedeutung hatten menschenrechtliche oder entwicklungspolitische Überlegungen, welche Interessenkonstellationen formten den Diskurs? Zweitens werden die zentralen Akteure des globalen Netzwerks humanitärer Hilfe auf internationaler, transnationaler und nationaler Ebene untersucht. Dies umfasst multilaterale Organisationen wie die UNO und dessen Flüchtlingshilfswerk UNHCR ebenso wie die Europäische Gemeinschaft, nichtstaatliche Akteure wie das Internationale Rote Kreuz ebenso wie ausgewählte NGOs im Bereich der Flüchtlingshilfe. Die nationale Ebene wird exemplarisch am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland in den Blick genommen. Drittens werden die konkreten Praktiken humanitärer Hilfe vor Ort untersucht. Auf welche Probleme stießen die Akteure in den Flüchtlingslagern, wie wurde ihr Engagement von den Flüchtlingen selbst wahrgenommen? Welche Rolle spielten Kompetenzstreitigkeiten und Konkurrenzver-hältnisse im Kampf um begrenzte finanzielle Ressourcen und mediale Aufmerksamkeit, wo be-standen Möglichkeiten der Zusammenarbeit? Wie gingen die Akteure mit der Diskrepanz zwischen ihrem humanitären Auftrag einerseits und ihrer Abhängigkeit von den machtpolitischen Realitäten andererseits um? Auf Basis dieser Fragestellungen will das Projekt einen Beitrag zur Geschichte der internationalen Beziehungen in einer sich globalisierenden Welt leisten und die seit den 1970er Jahren entstehende netzwerkartige Struktur des Politikfeldes humanitärer Hilfe herausarbeiten. -
- Historisches Institut – Universität Gießen (Gießen) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik WohnenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 04/2012 ‒ 12/2017 Geographischer Fokus - Bundesrepublik-DDR
Institutionen - Historisches Institut – Universität Gießen Leitung
- Historisches Institut – Universität Gießen Kooperationspartner
- Stiftung Berliner Mauer Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Dr. Jeannette van Laak
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die Studie zur Geschichte des Notaufnahmelagers untersucht beispielhaft, wie die Bundesrepublik mit der Zuwanderung aus der SBZ/DDR umgegangen ist. Ausgangspunkt hierfür bildete das 1950 erlassenen Notaufnahmegesetz, nach dem die Deutschen aus der SBZ/DDR in der Bundesrepublik Deutschland Aufnahme und somit Unterstützung erhielte. Die Bezeichnung „Notaufnahmegesetz“ bezog sich dabei nicht auf die Not der Flüchtlinge und Zuwanderer, sondern auf die damals noch angespannte Wohnungs- und Arbeitsmarktlage der jungen Bundesrepublik. Das NAG wurde in den 1950er Jahren mehrfach korrigiert. Auch nach dem Mauerbau hielt die Bundesregierung an dem Gesetz und dem verfahren fest,weil damit nun der Gedanke an die Wiedervereinigung verbunden wurde. Das NAG gab der Erstaufnahmeeinrichtung, die die Anträge zur Aufnahme in die Bundesrepublik prüfte, die Flüchtlinge und Übersiedler versorgte, beherbergte und anschließend weiterleitete, seinen Namen. Das Notaufnahamelager Gießen war das Kleinste neben den gleichnamigen Einrichtungen in Uelzen-Bohrdamm und Marienfelde. Ab 1963 war es dann das einzige Bundesnotaufnahmelager im Bundesgebiet. Als 1986 das Gesetz in „Aufnahmegesetz“ umbenannt und hinfällige Paragraphen gestrichen wurden, erfolgte auch eine Umbenennung der Einrichtung: Fortan war es die Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen.Parallel zur Institutionengeschichte wird die Erfahrungsgeschichte derjenigen untersucht, die mit dem Lager in Berührung kamen. Dies waren die Flüchtlinge und Zuwanderer, die Mitarbeiter der Einrichtung, aber auch die Gießener Bevölkerung. Hierbei wurde zum einem herausgearbeitet, welche Erinnerungen die Zuwanderer mit der Einrichtung verbanden. Zum anderen zeigten sich vielfältige wechselseitige Interaktionen zwischen Deutschen aus der SBZ/DDR und der Bundesrepublik, die von Neugier am Anderen, zugleich aber auch von umfassender Hilfsbereitschaft geprägt waren. -
- Institut für Geschichte und Ethik der Medizin – Universität Erlangen-Nürnberg (Erlangen) (Leitung)
Flüchtlingslager Gesundheit Gewalterfahrungen Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale FlüchtlingspolitikProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Medizin und Gesundheitswissenschaften
- Soziologie
Laufzeit 02/2014 ‒ Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Wiebke Bornschlegl
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die Ergebnisse liefern den Beweis für die gravierenden Lücken in der medizinischen Versorgung für die vulnerable Gruppe der papierlosen Minderjährigen. Hierdurch tritt eine moralisch bedenklich fehlende Übernahme von Verantwortung seitens des Staates unübersehbar ans Licht. Es besteht aus sozialen, medizinischen und ethischen Gründen ein eindeutiger Handlungsbedarf. Es bedarf weiterer fundierter Recherche und Forschung zu diesem Thema. -
- Institut für Politikwissenschaft – Universität Magdeburg (Magdeburg) (Leitung)
Flüchtlingslager Humanitäre Arbeit Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und AbschiebungProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Ethnologie
- Politikwissenschaften
- Soziologie
Laufzeit 08/2009 ‒ 12/2012 Geographischer Fokus - Uganda
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Ulrike Krause
- Leitung
Kurzbeschreibung
Wie kann der Flüchtlingsschutz mit der Entwicklungszusammenarbeit verknüpft und im globalen Süden implementiert werden? Dies ist die Leitfrage des Projekts. Internationale Trends zeigen, dass der globale Süden zunehmend von erzwungener Migration betroffen ist. Durch den Entwicklungsstand der Länder und die Tendenz zu Langzeitsituationen wird die Verbindung von Flüchtlingsschutz und Entwicklungszusammenarbeit wichtiger. Es wird angenommen, dass diese Verbindung auf Kriterien der Nachhaltigkeit, Effizienz und Geschlechtersensibilität basiert. Durch den Theorie-Praxis-Nexus und Mehrmethodenansatz mit Feldstudien in einer Flüchtlingssiedlung in Uganda erarbeitet die Autorin Merkmale, die unabdingbar für die entwicklungsorientierte Flüchtlingsarbeit sind. Die Langzeitstudie der Flüchtlingssiedlung gibt Einblicke in die multisektoralen Programme. Durch die kritischen Analysen der historischen und aktuellen Trends sowie der Feldforschung werden Komplexitäten und Herausforderungen dargelegt. -
- Institut für Asien- und Afrikawissenschaften (HU- IAAW) – Humboldt-Universität zu Berlin (Berlin) (Leitung)
Flüchtlingslager Fluchtursachen Gesundheit Humanitäre Arbeit Internationale Schutzregime MigrationsroutenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 04/2015 ‒ 12/2017 Geographischer Fokus - Kamerun
- Zentralafrikanische Republik
- Frankreich
- Deutschland
- Schweiz
- Togo
- Afrika, Europa
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Joël Glasman
- Leitung
Kurzbeschreibung
Globalization is often associated with places like Wall Street, the City of London or Frankfurt airport. It is thought to happen first in Western metropolises before expanding elsewhere. This project marks a clear break with that line of thought. It analyses a still underexplored region, Central Africa, which has served as the laboratory for a global technique of humanitarian operations, the refugee camp. According to the United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR), one fourth of the worldwide 51.2 million forcibly displaced persons live in camps. In countries as far apart as Azerbaijan, Jordan, Thailand, or Zimbabwe, aid beneficiaries are administered through similar techniques of refugee screening, emergency triage and relief distribution. In those otherwise vastly different settings, similar NGOs and UN-agencies deliver standardized food rations, tents, jerry-cans, plastic sheets and blankets. This project explores the genesis of this technique of aid in Central Africa, from the creation of UNHCR (1951) to the current operations following the Central African crisis (2014/2015). Africa holds a specific place in the global history of humanitarianism. It is, in fact, “the continent of refugee camps” (Agier 2008). Since independence, virtually all countries of mainland Africa have experienced refugee camps: The first African intervention of UNHCR was in the Central African region, in Kivu, ten years after the creation of this UN-institution. One of the current major locations for refugee camps is the border region of the Central African Republic. Between these two dates, there has not been a single year that has not seen the construction, maintenance or closure of refugee camps in the Central African region. Applying methodological tools from history and anthropology, the study draws on the recently opened archives of UNHCR (Geneva) as well as on field observations in refugee camps of eastern Cameroon. The invention of refugee camps explores the work of UNHCR-experts (engineers, physicians, logisticians, urban planners and architects) as well as the reactions of aid beneficiaries. This project thus sheds new light on the genesis of the global refugee regime. -
- Historisches Institut – Universität Gießen (Gießen) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gewalterfahrungen Humanitäre Arbeit Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 06/2013 ‒ 01/2017 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Hessen
Institutionen - Historisches Institut – Universität Gießen Leitung
- Stiftung Berliner Mauer Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Florentin Mück
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Dirk van Laak
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Vorhaben ist ein Teil des von der Volkswagenstiftung geförderten Kooperationsprojekts mit der Stiftung Berliner Mauer/Gedenkstätte Notaufnahmelager Marienfelde "Im Westen angekommen? Die Integration von DDR-Zuwanderern als historischer Prozess". Am Beispiel Hessens untersucht das Vorhaben, wie sich die Integration von DDR-Flüchtlingen und Zuwanderern in einem westdeutschen Bundesland gestaltete. Welche Rolle spielten Politik und Verwaltung von Bund, Ländern und Kommunen in Bezug auf Hilfsangebote für die Flüchtlinge und die gezielte Steuerung der Flüchtlingsbewegungen? Wie verliefen die Akkulturationsprozesse auf Seiten der Flüchtlinge und der hessischen Aufnahmegesellschaft? Was trugen Flüchtlingsorganisationen wie der bisher kaum erforschte ‚Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge' zu deren Integration bei? Ausgehend von Zeitzeugeninterviews werden die Schwierigkeiten der Zuwanderer bei ihrer Ankunft in Hessen sowie die Wirkung der integrativen Maßnahmen analysiert. Diese Aspekte werden in verschiedenen Lebensbereichen wie der Berufswelt und den sozialen Netzwerken der Zuwanderer untersucht. Ebenso erfolgen hier Vergleiche zwischen ländlichen und städtischen Räumen. Die Langzeitperspektive von 1949 bis 1989 bietet die Möglichkeit einer umfassenden Analyse der Integrationsprozesse mit Blick auf ihre Kontinuitäten und Brüche. Während die Flüchtlinge der 1950er-/1960er-Jahre noch ein vereintes Deutschland erinnerten und auf vermeintlich gemeinsam tradierte Werte zurückgreifen konnten, fehlte den jungen Flüchtlingen der 1970er-/1980er-Jahre dieser kollektive Bezugsrahmen. Ein weiterer Bezugspunkt der Arbeit ist die Funktion des Notaufnahmelagers Gießen für den Integrationsprozess. Seit den 1940er-Jahren war es eine der Erstaufnahmeeinrichtungen für DDR-Flüchtlinge; ab 1963 stellte es das alleinige Ventil für den deutsch-deutschen Grenzverkehr dar. Hierzu kann sich das Vorhaben auf die Kooperation mit dem DFG-Projekt "Das Notaufnahmelager Gießen. Eine deutsche Institutionen- und Beziehungsgeschichte zwischen 1946 und 1990" (Dr. Jeannette van Laak) stützen, das über eine breite Basis an Oral-History-Quellen verfügt. -
- Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Flüchtlingslager Fluchtursachen Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Gewaltmigration
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.uni-goettingen.de Laufzeit 10/2013 ‒ 10/2018 Geographischer Fokus - Westjordanland
Institutionen Beteiligte Personen -
M.A. Hendrik Hinrichsen
- Leitung
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Prof. Dr. Gabriele Rosenthal
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Im Zentrum meines Dissertationsprojekts steht die Frage nach generationellen Konstitutionsprozessen (Mannheim 1928/2009) in der palästinensischen Gesellschaft des Westjordanlands nach den Osloer Abkommen Mitte der 1990er Jahre. Aus einer biographietheoretischen Perspektive soll dabei in den Blick genommen werden, in welcher Interdependenz die Bildung von Generationszusammenhängen und -einheiten in figurationssoziologisch (vgl. Elias 1997) gedachten Generationenverhältnissenmit der Konstruktion familialer Beziehungen steht (Rosenthal 1997). Dabei ist für mich auch von Interesse, inwiefern die Verflechtung von Generationalität und verwandtschaftlichen Beziehungen mit weiteren –etwa religiösen oder geschlechtlichen –Zugehörigkeitskontexten variiert. Der offene 'Zuschnitt' meines Forschungsinteresses folgt der Forschungslogik einer sukzessiv zulaufenden, 'empirisch geerdeten' Ergebnisentwicklung im Verlauf des Forschungsprozesses im Sinne des theoretischen Samplings (vgl. Glaser/ Strauss 1967). Pointiert formuliert gehe ich der Frage nach der Kreuzung von generationalen, verwandtschaftlichen und anderen Zugehörigkeiten im Post-Oslo-Westjordanland nach. -
- Institut für Politikwissenschaft (TU Dresden) – Technische Universität Dresden (Dresden) (Leitung)
Flüchtlingslager Gewalterfahrungen Grenzen Internationale Schutzregime Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale NetzwerkeProjektart Habilitation Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Politikwissenschaften
Projektwebseite tu-dresden.de Laufzeit 09/2007 ‒ 05/2014 Geographischer Fokus - Libyen
- Marokko
- Senegal
- Europäische Union
Institutionen Beteiligte Personen -
PD Dr. Julia Schulze Wessel
- Leitung
Kurzbeschreibung
Lange Zeit ist es in der Politischen Theorie um die Figur des Flüchtlings still gewesen. Hannah Arendt war lange Zeit die einzige, die diese Figur in das Zentrum ihrer Theorie gestellt hat. Seit einigen Jahren rückt der Flüchtling verstärkt auch in politiktheoretische Auseinandersetzungen. Dabei sind allerdings die grundlegenden Einsichten Arendts kaum weiterentwickelt worden. Auch die Migrationsforschung greift zurück auf ihre Figur, um die heutige Situation vor allem der undokumentierten Migranten zu fassen. Dieser unkritische Rückgriff verwundert allerdings, hatte doch Arendt vor den Eindrücken der totalen Herrschaft über die Flüchtlingsfigur geschrieben, heute finden die 'Kämpfe der Migration' vor dem Hintergrund demokratischer Staaten statt. In Abgrenzung zu Arendt, die die Flüchtlingsfigur als Figur der Totalexklusion beschrieben hat, werden hier undokumentierte Migranten und Flüchtlinge als Grenzfiguren im vielschichtigen Sinne vorgestellt: Sie sind Grenzverletzer, Grenzgestalter, Grenzbewohner und Grenzpersonen. Sie sind spezifische Figuren der Grenze geworden und halten sich in einem Raum auf, der mit dem paradoxen Begriff der grenzenlos gewordenen Grenze beschrieben werden kann. Durch die Exterritorialisierung von Grenzfunktionen, durch die Entwicklung eines Grenzraums, der über Europa bis weit in den afrikanischen Kontinent hineinreicht, werden undokumentierte Flüchtlinge und Migranten auch zu Grenzfiguren des Rechts. Die Verschiebung der Grenzkontrollen führt zu einer immer unsicher werdenden Anwendung des Rechts, wie z. B. Sammelabschiebungen auf offener See zeigen. Über die Exterritorialisierung hinaus kann ein weiterer Grenzraum ausgemacht werden, der viel stärker noch zwischen Recht und Flüchtling/undokumentierten Migrant trennt. Denn die Übertragung der Logik europäischer Migrationspolitik, die Übertragung der Unterteilung von illegaler und legaler Migration greift tief in die Politik von Drittstaaten ein. So gibt es verschiedene Länder, die eigene Straftatbestände für sogenannte illegale Migranten geschaffen haben. Die Externalisierung von bestimmten Grenzfunktionen führt dann wieder zu einer Annäherung an Arendt. Das Projekt konzentriert sich auf die sogenannte undokumentierte Migration vor allem aus afrikanischen Ländern nach Europa. -
- Exzellenzcluster "Kulturelle Grundlagen von Integration" – Universität Konstanz (Konstanz) (Leitung)
Flüchtlingslager Grenzen Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Ethnologie
- Soziologie
Projektwebseite www.exzellenzcluster.uni-konstanz.de Laufzeit 10/2014 ‒ 03/2019 Geographischer Fokus -
Frankreich
- Rhône
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Deutschland
- Sachsen
- Leipzig + Lyon
Institutionen Beteiligte Personen -
Schäfer Philipp
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten wird in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verstärkt als sozio-politische, ökonomische und kulturelle Herausforderung markiert. In meiner Analyse fokussiere ich die Regierung von Fluchtmigration in zwei europäischen Großstädten. Dabei rücken urbane (Aus-) Handlungsprozesse ins Zentrum meiner Betrachtung. Ich frage, welche Akteure an der Regierung von Fluchtmigration in Städten beteiligt sind. Wie bringen sie sich in welche Debatten ein? Wie positionieren sie sich zueinander zwischen welchen Polen und gegen welche normativen Hintergründe? Wie (inter-) agieren sie? Welche Macht- und Legitimitätsvorstellungen kennzeichnen lokale Versuche zur Regierung von Fluchtmigration? Welche Handlungs- und Gestaltungsspielräume haben Geflüchtete hier und wie nehmen sie diese wahr und erweitern sie? Wie haben sich lokale Aufnahme- und Unterbringungspraktiken durch die so genannte ‚Flüchtlingskrise’ seit dem Sommer 2015 verändert? Die Forschungsarbeit positioniert sich im Spannungsfeld einer zunehmenden Europäisierung nationaler Asyl- und Aufenthaltspolitiken in den Staaten der Europäischen Union bei gleichzeitiger Lokalisierung der mit der Regierung von Fluchtmigration befassten Akteure, Institutionen und Prozesse. Die ostdeutsche Großstadt Leipzig sowie die französischen Metropolregion Lyon dienen mir als Startpunkte, von denen aus ich rekonstruiere, inwieweit nationale, europäische und globale Akteure, Institutionen und Prozesse die Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten vor Ort bestimmen. Welche Differenzen im Umgang mit Flucht und Geflüchteten lassen sich beobachten und was sind deren Ursachen? Am Ende der Arbeit steht eine empirisch begründete Theorie urbaner Asylregime. Das ihr zugrunde liegende Datenmaterial erhebe ich im Zuge mehrmonatiger ethnographischer Feldaufenthalte, Experten-Interviews und Dokumentenanalysen in beiden Städten und analysiere es mittels rekonstruktiver Auswertungsmethoden. Mein Promotionsvorhaben liefert einen Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Fundierung eines stark politik- bis rechtswissenschaftlich geprägten Forschungsfeldes – die Regierung von Migration –, indem es regimeanalytische mit feldtheoretischen Überlegungen zusammenbringt. Somit kommt nicht nur die Institutionalisierung eines politischen Krisenszenarios in den Blick, sondern ebenso Akteure und ihre auf Differenzierung zielenden Praktiken. Dies erlaubt es mir schließlich, Migration und gesellschaftliche Transformationsprozesse jenseits strikt strukturalistischer oder Agency-zentrierter Konzepte zu lesen. Das Dissertationsprojekt ist Teil des Doktorandenkollegs „Europa in der globalisierten Welt“. Es wird gefördert vom Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ und von der Studienstiftung des deutschen Volkes.