Projektart | Projekt der Institution |
Finanzierung |
|
Themen |
|
Disziplinen |
|
Projektwebseite | www.institut-fuer-menschenrechte.de |
Laufzeit | 12/2010 ‒ 03/2011 |
Geographischer Fokus |
|
Institutionen |
|
Beteiligte Personen |
|
Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 120 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
-
- Rückkehr und Abschiebung
-
- Deutsches Institut für Menschenrechte (DIMR) (Berlin) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Grenzen Internationale Schutzregime Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung -
- World Vision Deutschland e.V. (Friedrichsdorf) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Psychologie
- Sonstiges
Projektwebseite www.worldvision-institut.de Laufzeit 10/2015 ‒ 03/2016 Geographischer Fokus Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Sabine Andresen
- Bearbeitung
-
Dr. Franziska Eisenhuth
- Bearbeitung
-
Silvia Huber
- Bearbeitung
-
Bilsena Ibrahimovic
- Bearbeitung
-
Anita Lechler
- Bearbeitung
-
Constanze Löffler
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer
- Bearbeitung
-
Julian Storck
- Bearbeitung
-
Silke van de Locht
- Bearbeitung
-
PD Dr., Dipl.-Psych. Fionna Klasen
- Bearbeitung
-
Dr. Katharina Gerarts
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Thema Flucht ist omnipräsent, doch die öffentlichen Diskurse sind häufig von einem bestimmten Muster durchzogen. Genau hier setzt die Studie an, indem sie zwei Aspekte in den Blick nimmt, welche in den Auseinandersetzungen meist unbeachtet bleiben. 1. Im Kontext von Flucht wird überwiegend von Erwachsenen oder unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gesprochen. Begleitete minderjährige geflüchtete Kinder werden in der Regel unter die Familie subsummiert, wodurch ihre individuellen Bedürfnisse nicht berücksichtigt werden. 2. Wird die Situation der Kinder thematisiert, so wird meist über sie gesprochen, anstatt mit ihnen. Die Kinder erhalten selten selbst eine Stimme. Entsprechend der öffentlichen Berichterstattung ist das Asylsystem in erster Linie auf Erwachsene und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ausgerichtet. Dem großen Anteil von geflüchteten Kindern in Begleitung ihrer Familien in Deutschland wird dies jedoch nicht gerecht. Es ist notwendig die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche dieser Gruppe anzuhören und zu berücksichtigen. Ein Anliegen der Studie „Angekommen in Deutschland – wenn geflüchtete Kinder erzählen“ ist es die subjektive Sichtweise von Kindern hervorzuheben und Einblicke in das Erleben und Wohlbefinden von Kindern zu ermöglichen. Die Studie möchte dafür sensibilisieren, was es bedeutet, als Kind mit der Familie auf der Flucht zu sein und in einem fremden Land anzukommen. Durchgeführt wurden qualitativen Interviews mit neun Kindern im Alter von zehn bis dreizehn Jahren aus unterschiedlichen Herkunftsländern zu befragen. Die befragten Kinder stammen aus Afghanistan, Serbien, Syrien, Iran, Eritrea und aus dem Kosovo. Alle an der Studie beteiligten Kinder leben Ende 2015 in Begleitung Familienangehöriger in Deutschland. Entlang der Interviews wurden fünf von den Kindern thematisierte Themenbereiche herausgearbeitet. Die Studie erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität, dennoch können interessante und aussagekräftige Ergebnisse festgehalten werden, welche einen Einblick in die Situation der geflüchteten Kinder in Deutschland ermöglichen. • Verluste von Menschen, von vertrauten Umgebungen und Gewohnheiten sowie der Sprache, sind zentrale Elemente jeder Flucht. Die Kinder erzählten jedoch auch von neuen Freundschaften und von den wichtigen Beziehungen zu ihrer Familie. Soziale Netzwerke stellen eine wichtige Ressource in der Entwicklung des Kindes da, deren Bildung und Erhaltung unterstützt werden sollte. • Die Gründe der Flucht und des Wunsches in Deutschland zu bleiben, werden von den Kindern häufig an den Erfahrungen in der Schule festgemacht. Die Themen Bildung und Sprache erhielten in den Erzählungen der Kinder viel Raum und Bedeutung. Es wurde deutlich, dass die Kinder einen sehr großen Willen zu lernen aufwiesen. • Des Weiteren zeigte sich eindringlich die Bedeutung von Sicherheit und Schutz. Diese Aspekte bilden die Grundlage für ein subjektives Wohlbefinden und eine gute Entwicklung der Kinder. In den Erzählungen wurden jedoch einige Mängel an Sicherheit und Stabilität sowie deren Auswirkungen auf die Kinder deutlich. • Die fehlende Gewissheit steht in einem engen Zusammenhang mit der Relevanz von materieller, sozialer und gesundheitlicher Versorgung. Die Erzählungen der Kinder geben Aufschlüsse über traumatische Erlebnisse im Herkunftsland und auf der Flucht. Auch fehlende Unterstützung im Alltag des fremden Landes und materielle Mängel beeinflussen ihr Leben. Mängel in verschiedenen Bereichen der Versorgung haben weitreichende Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit sowie auf die Chancengerechtigkeit zwischen den Kindern. • Die Angewiesenheit auf materielle Zuwendung lässt zudem ein Gefühl der Abhängigkeit entstehen, was auf die Kategorie der Privatsphäre und Selbstbestimmung verweist. Die Schilderungen der Kinder sind geprägt von Situationen der Bevormundung und dem Willen zur Selbstbestimmtheit. Autonomie bedeutet Handlungsfähigkeit und vermittelt Sicherheit, Perspektiven und ein Gefühl der Selbstwirksamkeit. Die Interviews geben einen wertvollen Einblick in die Situation der befragten Kinder. Sie verdeutlichen, dass jedes geflüchtetem Kind auf eine individuelle Geschichte zurückblickt und verweisen dennoch auf die Gemeinsamkeiten der aktuellen Lebenssituationen in Deutschland. Aus den kindlichen Erzählungen wurden sowohl Ressourcen der Kinder als auch strukturelle Mängel des (deutschen) Asylsystems herausgearbeitet -
- Arnold Bergstraesser-Institut (ABI) (Freiburg) (Leitung)
Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Sonstiges Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Politikwissenschaften
Projektwebseite www.arnold-bergstraesser.de Laufzeit 10/2016 ‒ 09/2019 Geographischer Fokus - Südafrika
Institutionen - Arnold Bergstraesser-Institut (ABI) ABI Leitung
Beteiligte Personen -
Dr. Franzisca Zanker
- Leitung
Kurzbeschreibung
Aufbau eines Forschungscluster zu Fluchtmigration am ABI, Forschung zu Fluchtursachen / Konflikt im globalen Süden -
- Fakultät für Gesundheitswissenschaften – Universität Bielefeld (Bielefeld) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und AbschiebungProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Politikwissenschaften
- Rechtswissenschaften
Laufzeit 10/2016 ‒ 03/2020 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Ass. iur. Eva Koch
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Ulrike Davy
- Leitung
Kurzbeschreibung
Erhebung und systematische Darstellung der relevanten nationalen, europäischen und völkerrechtlichen Rechtsgrundlagen zum Thema Flucht und Gesundheit; Betrachtung der rechtspolitischen Hintergründe der einschlägigen Rechtsvorschriften und Entwicklung bestimmter Fragestellungen von den konkreten Problemen in der Praxis -
- Seminar für Sozialwissenschaften – Universität Siegen (Siegen) (Leitung)
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite horizontal-europeanization.eu Laufzeit 05/2012 ‒ 04/2020 Geographischer Fokus - Europäische Union, Europa
Institutionen - Seminar für Sozialwissenschaften – Universität Siegen Leitung
- Institut für Gesellschaftswissenschaften (HWII) – Universität Magdeburg HWII Kooperationspartner
- Institut für Sozialwissenschaften (HU) – Humboldt-Universität zu Berlin HU Kooperationspartner
- Institut für Soziologie (FAU) – Universität Erlangen-Nürberg FAU Kooperationspartner
- Seniorprofessur für Gesellschaftstheorie und komparative Makrosoziologie – Universität Friedrichshafen Kooperationspartner
- Universität Bremen Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
M.A. Stephanie Schneider
- Bearbeitung
-
M.A. Carolin Nieswandt
- Bearbeitung
-
Dipl.-Soz. Marius Wacker
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Christian Lahusen
- Leitung
-
Prof. Dr. Karin Schittenhelm
- Leitung
Kurzbeschreibung
"Auf dem Weg zu einem europäischen Asylverwaltungsfeld?" ist ein Teilprojekt von sieben Projekten der DFG/FWF-Forschergruppe "Europäische Vergesellschaftungsprozesse". Erste Projektphase (2012-2015): Harmonisierung der Verwaltungspraxis Während der ersten Projektphase haben wir uns auf das Training Curriculum des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen (EASO) konzentriert, um mehr über die Prozesse und Grenzen europäischer Bestrebungen der Koordinierung und Harmonisierung zu lernen. Das EASO Training zielt auf eine Verbesserung der Qualität, Effizienz und Standardisierung von Verfahren und Entscheidungen europäischer Asylbehörden ab. Unsere Forschungsarbeiten waren darauf ausgerichtet, die konzeptionelle Entwicklung des EASO Training Curriculums auf europäischer Ebene und ihre praktische Umsetzung in einer Reihe von Mitgliedstaaten zu analysieren. Im Hinblick auf letzteres haben wir die Verwaltungspraxis in Schweden und Deutschland analysiert und verglichen. Unsere bisherigen Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild. Auf der einen Seite hat das GEAS einen neuen rechtlichen und politischen Rahmen für bürokratisches Handeln etabliert. Verwaltungsangestellte haben bestätigt, dass Asyl ein gemeinsamer Problembereich geworden ist, der eine koordinierte Problemlösung mit der gegenseitigen Verantwortung erfordert. Auf der anderen Seite sind wir von einer linearen Konvergenz der Verwaltungspraxis weit entfernt, denn die Verwaltungspraxis ist nach wie vor durch erhebliche nationale Unterschiede und Pfadabhängigkeiten gekennzeichnet. Zweite Projektphase (2015-2018): Dynamiken länderübergreifender Kooperation In der zweiten Projektphase werden wir die arbeitsteilige Verwaltung von Flucht und Asyl zwischen verschiedenen nationalen Behörden genauer analysieren. Hierbei richten wir den Blick auf konkrete Verfahren und Instrumente der Kooperation (bspw. Personalaustausch, Amtshilfen). Unser Ziel ist es, die Strukturen und Prozesse transnationaler Verwaltungspraktiken quer zu den einzelnen Mitgliedsländern zu identifizieren und zu analysieren. Dabei nehmen wir an, dass bürokratische Praxis zwar vor Ort in einen je spezifischen (nationalstaatlichen) Kontext eingebunden ist, aber angesichts behörden- und länderübergreifender Kooperationen einen transnationalen Eigensinn entwickelt. Die Forschungsarbeiten werden sich dabei vor allem für wechselseitige Verantwortlichkeiten, strukturelle Widersprüche und Konflikte des Asylverwaltungshandelns in Europa interessieren. Forschungsansatz Um die genannten Ziele für die zweite Forschungsphase zu erreichen, werden wir einen Arbeitsplan umsetzen, bei dem qualitative Methoden der Sozialforschung zum Einsatz kommen. • Erstens werden wir die arbeitsteiligen Strukturen der Verwaltung von Flucht und Asyl im Rahmen des GEAS (z.B. Größe und Personalstruktur der Asylbehörden in unterschiedlichen Mitgliedsländern, Fallmengen, Entscheidungen, sowie Art und Umfang der behördenübergreifenden Kontakte etc.) durch ein systematisches Mapping vorhandener Daten und ergänzender Experteninterviews analysieren. • Zweitens werden wir die inhärenten Konflikte der Verwaltungspraxis analysieren, indem wir die strukturellen und prozeduralen Spannungen zwischen nationalen Behörden, die Auswirkungen öffentlicher Debatten von Nicht-Regierungs-Organisationen (NROs) und öffentlicher Medien über die öffentliche Verwaltung auswerten. • Drittens werden wir behörden- und länderübergreifende Verwaltungsabläufe mithilfe einer ‚multi-sited ethnography‘ untersuchen -
- Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Identität Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung SelbstorganisationProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.uni-goettingen.de Laufzeit 02/2010 ‒ 10/2015 Geographischer Fokus - Israel/ Palästinensische Gebiete
Institutionen - Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen MZS Leitung
- Department of Education – Ben-Gurion-University of the Negev Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Dr. Johannes Becker
- Bearbeitung
-
M.A. Hendrik Hinrichsen
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Gabriele Rosenthal
- Leitung
-
Ahmed Albaba
- Bearbeitung
-
Rixta Wundrak
- Bearbeitung
-
Prof. Shifra Sagy
- Leitung
-
Prof. Mohammed S. Dajani Daoudi
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt zielt auf die Untersuchung der sozialen Beziehungen und Interaktionsdynamiken zwischen Mitgliedern verschiedener sozialer Gruppierungen, die in einem Verhältnis wechselseitiger Abhängigkeit zueinander stehen. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob und inwiefern numerische Mehrheitsverhältnisse mit der Konstitution einer Etablierten-Außenseiter-Figuration korrespondieren - also inwiefern numerische Minderheiten zugleich Außenseitergruppierungen im Sinne Norbert Elias’ darstellen. Wir betrachten Figurationen von Etablierten und Außenseitern bzw. von (lokalen) Mehrheiten und Minderheiten in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten (Westjordanland). Der Akzent liegt dabei auf der Perspektive und den Erfahrungen von Palästinensern als Mitglieder verschiedener Gruppierungen und lokaler Gruppenkonstellationen (arabische und jüdische Israelis, muslimisch-arabische und christlich-arabische Israelis im jeweiligen lokalen Kontext einer muslimischen oder christlichen oder jüdischen Mehrheit in Israel, muslimische und christliche Palästinenser und Juden in den Autonomiegebieten). -
- Institut für bayerische Geschichte (LMU) – Ludwig-Maximilians-Universität München (München) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gesundheit Grenzen Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 01/2004 ‒ 01/2016 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Bayern
- Ungarn
Institutionen Beteiligte Personen -
Rita Kiss
- Leitung
-
Prof. Dr. Ferdinand Kramer
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Nach dem Ungarnaufstand 1956 flüchteten 200.000 Ungarnflüchtlinge nach Österreich und nach Jugoslawien. Die westlichen Länder nahmen freiwillig Flüchtlinge auf. Auch die Bundesrepublik Deutschland übernahm damals etwa 14.000 Ungarn, die vorwiegend über die bayerischen Grenzlager Piding und Schalding durchgingen. Nicht nur als Transitland, sondern auch als Aufnahmeland spielte Bayern in dieser Hilfsaktion eine wichtige Rolle. Bayerns Aufnahmekapazität bezüglich neuer Flüchtlinge war begrenzt, da Mitte der 1950er Jahre immer noch viele Menschen in Notunterkünften lebten, obwohl die Integration der Heimatvertriebenen in dieser Zeit weitgehend vorangeschritten war. Die Wohnungsknappheit und der Zustrom der Menschen aus der sowjetischen Besatzungszone erschwerten zwar die Wohnungssituation, aber die Wirtschaftslage war Mitte und Ende der 1950er Jahre günstig für die Flüchtlingsaufnahme. In diesem Konjunkturaufschwung gab es einen starken Bedarf nach Arbeitskräften oder sogar einen Mangel, der teilweise durch die Zuzüge aus der sowjetischen Besatzungszone nach Bayern gedeckt werden konnte. Außerdem begann die staatliche Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften ab Mitte der 1950er Jahre. Diese Studie geht den Fragen nach, wie die Ungarn im Freistaat Bayern der ausgehenden 1950er Jahre aufgenommen und betreut wurden, von der Übernahme aus Österreich bis hin zu ihrer Unterbringung in Wohnung und Arbeit. Nach einer chronologischen Darstellung der Ereignisgeschichte wird die soziale und kulturelle Eingliederung der Ungarn in Bayern in den Mittelpunkt gestellt. Es ist z.B. weniger bekannt, dass ein ungarisches Exilgymnasium 1957 in Burg Kastl gegründet wurde, das bis 2006 existierte und über 1000 Schüler/innen zum bayerischen Abitur führte. Der Ausbruch und die Niederschlagung des ungarischen Aufstandes 1956, als Auslöser der Fluchtwelle, markieren den Anfang meiner Studie. Als Endpunkt wurde das Jahr 1973 gewählt, da in diesem Jahr die diplomatischen Beziehungen zwischen der BRD und der Volksrepublik Ungarn aufgenommen wurden. Obwohl die Integration ein langjähriger, oft generationsübergreifender Prozess ist, wird hier ein kurzer Zeitraum von ca. 20 Jahren, sozusagen die erste Phase des Eingliederungsprozesses, untersucht, da die Intensität der Berichterstattung und die Quellenlage diese ersten Jahre gut analysieren lassen. Somit möchte die Dissertation sowohl einen Beitrag zur bayerischen Geschichte in den Nachkriegsjahrzehnten als auch zur Aufarbeitung der Auswirkungen des Ungarnaufstandes leisten. -
- Europäisches Forum für Migrationsstudien (efms) – Universität Bamberg (Bamberg) (Leitung)
- Geographische Migrations- und Transformationsforschung – Universität Bamberg (Bamberg) (Leitung)
Projektart Stipendium Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Geographie
Projektwebseite www.uni-bamberg.de Laufzeit 07/2016 ‒ 12/2017 Geographischer Fokus - Deutschland
- Südosteuropa
Institutionen - Europäisches Forum für Migrationsstudien (efms) – Universität Bamberg efms Leitung
- Geographische Migrations- und Transformationsforschung – Universität Bamberg Leitung
- Geographisches Institut – Universität Riga Kooperationspartner
- Universität Tirana Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Daniel Göler
- Leitung
-
MSc. Mehdi Sejdiu
- Bearbeitung
Kurzbeschreibung
Im Jahr 2015 sind überraschend viele Asylbewerber zunächst aus Kosovo, dann v.a. aus Albanien nach Deutschland gekommen. Die Hintergründe der Migration nach Deutschland sind vielfältig und reichen von Armut, fehlenden Perspektiven, Versprechungen von Schleppern bis hin zu Fehlinformationen oder einfach Uninformiertheit. Dazu kommen tatsächliche oder unterstellte Erwartungshaltungen und Fehlinterpretationen seitens der Migranten. Die Mehrheit kann nach geltender Rechtslage keine Asylgründe vorbringen. Folglich liegt die Anerkennungsquote (und damit die Bleibeperspektive) bei der genannten Gruppe – die immerhin für 27% der in 2015 in Deutschland gestellten Asylanträge verantwortlich zeichnete – faktisch nahe Null. Allein zwischen Sept. 2015 und Feb. 2016 wurden von der deutschen Botschaft Tirana 8.000 Wiedereinreisen schriftlich bestätigt; dazu kommt etwa die gleiche Zahl nicht dokumentierter Rückkehrer. Insofern muss im gegebenen Zusammenhang die Perspektive der Rückkehr, die häufig freiwillig erfolgt, ggf. aber auch als Abschiebung zwangsweise vollzogen wird, analysiert werden. Konkret ist das mit Fragen nach Kontexten der Rückkehr in das Herkunftsland, nach Erfahrungen, Erwartungen und Plänen sowie nach während des Aufenthaltes erworbenen Ressourcen verbunden. In welcher strukturellen Rahmung vollzog/vollzieht sich die Migration, welche "Migration Trajectories" werden erkennbar? Diesen Fragestellungen wird mit einem dezidiert qualitativen Ansatz (biographische Interviews) nachgegangen. Forschungsleitend ist die Hypothese, dass die Remigration unter den gegebenen Bedingungen mit erheblichen Unsicherheiten verbunden ist, sodass eine abermalige Emigration und das Entstehen von längerfristigen Migrationszyklen absehbar sind. Empirisch ist das Projekt als multi-sited-ethnography konzipiert. Das beinhaltet Interviews mit Bewohnern der Bamberger ARE II bzw. AEO sowie Recherchen in Albanien und Kosovo zu bereits zurückgekehrten (abgelehnten) Asylbewerbern. -
- Institut für Politikwissenschaft – Universität Frankfurt am Main (Frankfurt am Main) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gesundheit Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung WohnenProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Bauwesen, Architektur, Urban Studies
- Erziehungswissenschaften
- Ethnologie
- Geographie
- Geschichtswissenschaften
- Ingenieurwissenschaften, Informatik
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Medizin und Gesundheitswissenschaften
- Naturwissenschaften
- Philosophie- und Religionswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Psychologie
- Rechtswissenschaften
- Sonstiges
- Soziologie
- Wirtschaftswissenschaften
Laufzeit 06/2011 ‒ 01/2017 Geographischer Fokus - Sub Sahara Afrika
Institutionen Beteiligte Personen -
Olga Dickmann
- Leitung
-
Prof. Dr. Tanja Brühl
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Die Flüchtlingsthematik stand besonders in den letzten Jahren an der Spitze der Schlagzeilen diverser Zeitungen. Titel wie „1600 Flüchtlinge auf Lampedusa angekommen“ (FAZ vom 15.03.2011) und „Irak-Flüchtlinge kommen in Deutschland an“ (FAZ vom 19.03.2009) weisen auf die Brisanz der Flüchtlingsbewegungen und darauf, dass Staaten zunehmend mit Flüchtlingen konfrontiert werden, hin. Jedoch vermitteln sie gleichzeitig den Eindruck, dass vor allem Industriestaaten von den Flüchtlingszuwanderungen betroffen sind. Statistiken zeigen ein anderes Bild: Entwicklungsländer sind Hauptempfangsstaaten von Flüchtlingen. Im Jahr 2009 nahmen sie 80% der weltweiten Flüchtlinge auf (UNHCR). Die Betrachtung des Konfliktgeschehens zeigt ein ähnliches Bild. Weltweit wurden im Jahr 2009 365 Konflikte gezählt, von denen der Großteil (273) innerstaatlich war. Der afrikanische Kontinent gehört zu den am meisten von Konflikten betroffenen Regionen. Die Phänomene der Flüchtlingsbewegungen sowie des Vorkommens von gewaltsam ausgetragenen innerstaatlichen Konflikten auf dem afrikanischen Kontinent treten nicht separat voneinander auf, sondern überschneiden sich in vielen Fällen. Burundi, Ruanda, Guinea und die Republik Kongo sind nur einige Länder, in denen es vor dem Hintergrund einer Niederlassung von Flüchtlingen im Land zu Gewalt kam. Es entsteht die Frage nach den Hintergründen von mit Flüchtlingen verbundener Gewalt. Zahlreiche Analysen und Forschungsergebnisse beweisen, dass Flucht eine Folge von Kriegen sein kann. Aber können Flüchtlingssituationen auch auf die Konfliktlage im Aufnahmeland einwirken? Nicht nur aufgrund der großen Zahl von Flüchtlingen und des häufigen Auftretens innerstaatlicher Konflikte in Afrika, sondern auch weil Gewalt innerhalb der Staatsgrenzen großes Leid verursachen, häufig benachbarte Staaten einbeziehen und die regionale Stabilität gefährden kann, ist die Analyse der Bedingungen für das Vorkommen von mit Flüchtlingen verbundener Gewalt von Bedeutung. In der Erforschung der Bedingungen bzw. der Kombination von Voraussetzungen, welche in den Fällen erfüllt sind, in denen es zu mit Flüchtlingen verbundener Gewalt kommt, liegt das Ziel meiner Arbeit. Die Forschungsfrage lautet: Welche Bedingungen führen zu mit Flüchtlingen verbundener Gewalt im Aufnahmeland der Flüchtlinge in Subsahara Afrika? Die Analyse wird mit Hilfe von zwei Methoden durchgeführt. Bei der ersten handelt es sich um die Fuzzy Qualitative Comparative Analysis (fsQCA), einer mittel-N-Untersucht anhand von 40 Fällen. Jeder Fall repräsentiert ein Aufnahmeland von Flüchtlingen in einer Fünf-Jahresperiode. Die fsQCA ist eine Forschungsmethode, die eine Brücke zwischen qualitativen und quantitativen Methoden schlägt. So ist es möglich eine höhere Fallzahl zu analysieren und dennoch eine gewisse Tiefe und Einzelfallwissen zu behalten, was im Regelfall bei quantitativen Methode nicht möglich ist. Bei der zweiten Methode handelt es sich um eine Einzelfallanalyse mit dem Ziel, die Resultate der ersten Analyse zu testen und Kausalmechanismen aufzuzeigen. Nach einer gründlichen Recherche über potentielle Faktoren, die Bedingungen für mit Flüchtlingen verbundene Gewalt darstellen können, und einer Argumentation auf der Basis bisheriger Forschungsergebnisse aus den Bereichen Soziologie, Sozialpsychologie sowie der Konflikt- und Kriegsforschung, habe ich mich für vier Bedingungen entschieden, die ich näher analysieren wollte. -
- Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl (BAMF) – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Nürnberg) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingsrecht Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und AbschiebungProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Soziologie
- Wirtschaftswissenschaften
Laufzeit 01/2016 ‒ Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Hans-Jürgen Schmidt
- Bearbeitung
-
Barbara Heß
- Leitung
Kurzbeschreibung
Bei den SoKo-Daten (=Soziale Komponente) handelt es sich um Daten aus einem anonymisierten Teilbereich der Befragung von erwachsenen Asylbewerbern im Rahmen ihrer Antragstellung. Hierbei werden den Antragstellern über die asylrelevanten Stammdaten hinaus auf freiwilliger Basis auch Fragen zu Schulbildung, Sprachkennnissen und letzter beruflicher Tätigkeit gestellt. Die auf diese Weise generierten Daten bieten spezifische Vorteile, beinhalten aber auch Nachteile, die es bei einer möglichen Interpretation zu beachten gilt. Der größte Vorteil liegt in dem Volumen der Befragung: Zwischen 70 und 80 % aller volljährigen Asylerstantragsteller machten Angaben zu den freiwilligen Fragen. Bei keinem anderen Forschungsprojekt lassen sich derartige Quantitäten erreichen. Nachteile liegen vor allem in der Validität der Angaben. Dadurch, dass die Aussagen auf Selbstauskünften der Antragsteller beruhen und keine Nachweise erbracht werden müssen, besteht die Möglichkeit von strategischem Antworten. Zudem ist eine echte qualitative Vergleichbarkeit der Schulsysteme unterschiedlicher Herkunftsländer mit denjenigen in Deutschland kaum gewährleistet und es lassen sich nur beschränkte Aussagen über die Position und das Qualifikationsniveau der Befragten innerhalb ihres zuletzt ausgeübten Berufes treffen, da die vorhandenen Kategorien den Fokus auf die Branchenzuordnung legen. Zu den SoKo-Daten existieren regelmäßige Veröffentlichungen, die auf der Homepage des BAMF zur Verfügung gestellt werden (http://www.bamf.de/DE/Das BAMF/Forschung/forschungnode.html).