Projektart | Projekt der Institution |
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Themen |
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Projektwebseite | kfn.de |
Laufzeit | 03/2016 ‒ |
Geographischer Fokus |
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Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 152 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Gewalterfahrungen
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- Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN) (Hannover) (Leitung)
Bildung Fluchtursachen Gesundheit Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Umwelt und Klima -
- World Vision Deutschland e.V. (Friedrichsdorf) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Psychologie
- Sonstiges
Projektwebseite www.worldvision-institut.de Laufzeit 10/2015 ‒ 03/2016 Geographischer Fokus Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Sabine Andresen
- Bearbeitung
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Dr. Franziska Eisenhuth
- Bearbeitung
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Silvia Huber
- Bearbeitung
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Bilsena Ibrahimovic
- Bearbeitung
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Anita Lechler
- Bearbeitung
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Constanze Löffler
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer
- Bearbeitung
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Julian Storck
- Bearbeitung
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Silke van de Locht
- Bearbeitung
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PD Dr., Dipl.-Psych. Fionna Klasen
- Bearbeitung
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Dr. Katharina Gerarts
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Thema Flucht ist omnipräsent, doch die öffentlichen Diskurse sind häufig von einem bestimmten Muster durchzogen. Genau hier setzt die Studie an, indem sie zwei Aspekte in den Blick nimmt, welche in den Auseinandersetzungen meist unbeachtet bleiben. 1. Im Kontext von Flucht wird überwiegend von Erwachsenen oder unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gesprochen. Begleitete minderjährige geflüchtete Kinder werden in der Regel unter die Familie subsummiert, wodurch ihre individuellen Bedürfnisse nicht berücksichtigt werden. 2. Wird die Situation der Kinder thematisiert, so wird meist über sie gesprochen, anstatt mit ihnen. Die Kinder erhalten selten selbst eine Stimme. Entsprechend der öffentlichen Berichterstattung ist das Asylsystem in erster Linie auf Erwachsene und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ausgerichtet. Dem großen Anteil von geflüchteten Kindern in Begleitung ihrer Familien in Deutschland wird dies jedoch nicht gerecht. Es ist notwendig die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche dieser Gruppe anzuhören und zu berücksichtigen. Ein Anliegen der Studie „Angekommen in Deutschland – wenn geflüchtete Kinder erzählen“ ist es die subjektive Sichtweise von Kindern hervorzuheben und Einblicke in das Erleben und Wohlbefinden von Kindern zu ermöglichen. Die Studie möchte dafür sensibilisieren, was es bedeutet, als Kind mit der Familie auf der Flucht zu sein und in einem fremden Land anzukommen. Durchgeführt wurden qualitativen Interviews mit neun Kindern im Alter von zehn bis dreizehn Jahren aus unterschiedlichen Herkunftsländern zu befragen. Die befragten Kinder stammen aus Afghanistan, Serbien, Syrien, Iran, Eritrea und aus dem Kosovo. Alle an der Studie beteiligten Kinder leben Ende 2015 in Begleitung Familienangehöriger in Deutschland. Entlang der Interviews wurden fünf von den Kindern thematisierte Themenbereiche herausgearbeitet. Die Studie erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität, dennoch können interessante und aussagekräftige Ergebnisse festgehalten werden, welche einen Einblick in die Situation der geflüchteten Kinder in Deutschland ermöglichen. • Verluste von Menschen, von vertrauten Umgebungen und Gewohnheiten sowie der Sprache, sind zentrale Elemente jeder Flucht. Die Kinder erzählten jedoch auch von neuen Freundschaften und von den wichtigen Beziehungen zu ihrer Familie. Soziale Netzwerke stellen eine wichtige Ressource in der Entwicklung des Kindes da, deren Bildung und Erhaltung unterstützt werden sollte. • Die Gründe der Flucht und des Wunsches in Deutschland zu bleiben, werden von den Kindern häufig an den Erfahrungen in der Schule festgemacht. Die Themen Bildung und Sprache erhielten in den Erzählungen der Kinder viel Raum und Bedeutung. Es wurde deutlich, dass die Kinder einen sehr großen Willen zu lernen aufwiesen. • Des Weiteren zeigte sich eindringlich die Bedeutung von Sicherheit und Schutz. Diese Aspekte bilden die Grundlage für ein subjektives Wohlbefinden und eine gute Entwicklung der Kinder. In den Erzählungen wurden jedoch einige Mängel an Sicherheit und Stabilität sowie deren Auswirkungen auf die Kinder deutlich. • Die fehlende Gewissheit steht in einem engen Zusammenhang mit der Relevanz von materieller, sozialer und gesundheitlicher Versorgung. Die Erzählungen der Kinder geben Aufschlüsse über traumatische Erlebnisse im Herkunftsland und auf der Flucht. Auch fehlende Unterstützung im Alltag des fremden Landes und materielle Mängel beeinflussen ihr Leben. Mängel in verschiedenen Bereichen der Versorgung haben weitreichende Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit sowie auf die Chancengerechtigkeit zwischen den Kindern. • Die Angewiesenheit auf materielle Zuwendung lässt zudem ein Gefühl der Abhängigkeit entstehen, was auf die Kategorie der Privatsphäre und Selbstbestimmung verweist. Die Schilderungen der Kinder sind geprägt von Situationen der Bevormundung und dem Willen zur Selbstbestimmtheit. Autonomie bedeutet Handlungsfähigkeit und vermittelt Sicherheit, Perspektiven und ein Gefühl der Selbstwirksamkeit. Die Interviews geben einen wertvollen Einblick in die Situation der befragten Kinder. Sie verdeutlichen, dass jedes geflüchtetem Kind auf eine individuelle Geschichte zurückblickt und verweisen dennoch auf die Gemeinsamkeiten der aktuellen Lebenssituationen in Deutschland. Aus den kindlichen Erzählungen wurden sowohl Ressourcen der Kinder als auch strukturelle Mängel des (deutschen) Asylsystems herausgearbeitet -
- Forschungsstelle Mediengeschichte – Hans-Bredow-Institut für Medienforschung (Hamburg) (Leitung)
Bildung Flüchtlingslager Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Sonstiges
Projektwebseite www.hans-bredow-institut.de Laufzeit 08/2015 ‒ 12/2017 Geographischer Fokus - Deutschland
- DDR
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Alina Laura Tiews
- Bearbeitung
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Dr. Hans-Ulrich Wagner
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt „Ankunft im Radio“ hat das Ziel, eine ereignisgeschichtliche Studie zu den Folgen von Flucht und Vertreibung der Deutschen aus dem östlichen Europa in der deutsch-deutschen Nachkriegszeit nach 1945 vorzulegen, indem es einen hierbei bislang unerforschten Akteur in den Mittelpunkt rückt: den Hörfunk. Insgesamt widmet sich die empirische historische Untersuchung dem Akteur Radio, um neue differenzierte Erkenntnisse über die vielfältigen Formen der Integrationen Deutscher aus dem östlichen Europa in das geteilte Nachkriegsdeutschland zu gewinnen. Die Studie versucht durch die Erforschung medial beförderter historischer Integrationsprozesse auch Aufklärung zu leisten für ein differenziertes Verständnis gegenwärtiger Rundfunkberichterstattung über aktuelle Zwangsmigrationen und Integrationen. Der Zusammenhang zwischen Flüchtlings- und Integrationspolitik einerseits und Berichterstattung im Rundfunk andererseits ist heute täglich präsent, so dass empirisch belegtes Wissen über historische Vergleichsfälle von eminenter Bedeutung ist. Ausgangspunkt ist die in der Medien- und Zeitgeschichtsforschung inzwischen allgemein akzeptierte Position, dass der Rundfunk im Allgemeinen, bzw. der Hörfunk im Speziellen, nicht nur ein Medium ist, das gesellschaftspolitische Prozesse widerspiegelt, sondern dass er als Programmveranstalter selbst als ereignisgeschichtlicher Akteur auftritt. Seine Programme sind kommunikative Handlungen, durch die der Hörfunk den ihn umgebenden Diskurs aktiv mitgestaltet. Das Projekt nimmt eine deutsch-deutsch verflochtene Perspektive ein und wählt den Untersuchungszeitraum vom Kriegsende 1945 bis zum Mauerbau 1961. Neben den politikgeschichtlichen Zäsuren ist die Zeitspanne definiert von rundfunkgeschichtlichen Umbrüchen: zum einen durch das Ende des Großdeutschen Rundfunks und den Aufbau neuer Rundfunkorganisationen in den vier alliierten Besatzungszonen bzw. in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR; zum anderen durch die Schlüsselrolle des Radios (Hörfunks) im Medienensemble, die erst mit dem Beginn der 1960er Jahre vom Fernsehen abgelöst wurde. Die Jahre zwischen 1945 und 1961 markieren aber nicht nur die sogenannten "radio years", sondern fallen zusammen mit der unmittelbaren Ankunft und ersten Eingliederung deutscher Flüchtlinge, Vertriebener und Umsiedler, also der ereignisgeschichtlichen Integration der Erlebnisgeneration von Flucht und Vertreibung. Der Mauerbau 1961 beendete ihre Binnenmigration im Nachkriegsdeutschland. Das Projekt findet in enger Zusammenarbeit mit den historischen und Unternehmensarchiven der Sendeanstalten der ARD sowie mit dem Deutschen Rundfunkarchiv (DRA) statt. Die historischen Programmangebote sind der Untersuchungsgegenstand des Projekts. Systematisch ausgewertet werden sollen daher rundfunkhistorische Audio- und Schriftgutquellen aus den Beständen von Radio Bremen (RB), des Norddeutschen Rundfunks (NDR), des Westdeutschen Rundfunks (WDR), des Hessischen Rundfunks (HR), des Südwestrundfunks (SWR), des Bayerischen Rundfunks (BR) sowie des Deutschen Rundfunkarchivs (DRA) an seinen beiden Standorten Frankfurt am Main und Potsdam. Hinzugezogen werden soll veröffentlichte zeitgenössische Kommunikation rund um die historischen Programmangebote. Dieses Material wird diskurshistorisch untersucht. Es geht grundsätzlich nicht nur um Gegenwartsberichte, sondern auch und gerade um die Berichterstattung über die historischen Siedlungsgebiete Deutscher im östlichen Europa. Auch Sendungen über die historischen Herkunftsgebiete der Flüchtlinge, Vertriebenen und Umsiedler gestalteten den Diskurs über ihre Integrationen im Nachkriegsdeutschland maßgeblich mit. Das Projekt baut auf Ergebnissen des vom 18. bis 19. Juni 2015 am Deutschen Rundfunkarchiv in Frankfurt am Main durchgeführten wissenschaftlichen Workshops „Rundfunkgeschichten von Flucht und Vertreibung“ auf. Er wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert und von der Forschungsstelle Mediengeschichte in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Maren Röger (Universität Augsburg/Bukowina-Institut) und PD Dr. Stephan Scholz (Universität Oldenburg) ausgerichtet. -
- Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Identität Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung SelbstorganisationProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.uni-goettingen.de Laufzeit 02/2010 ‒ 10/2015 Geographischer Fokus - Israel/ Palästinensische Gebiete
Institutionen - Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen MZS Leitung
- Department of Education – Ben-Gurion-University of the Negev Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Dr. Johannes Becker
- Bearbeitung
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M.A. Hendrik Hinrichsen
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Gabriele Rosenthal
- Leitung
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Ahmed Albaba
- Bearbeitung
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Rixta Wundrak
- Bearbeitung
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Prof. Shifra Sagy
- Leitung
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Prof. Mohammed S. Dajani Daoudi
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt zielt auf die Untersuchung der sozialen Beziehungen und Interaktionsdynamiken zwischen Mitgliedern verschiedener sozialer Gruppierungen, die in einem Verhältnis wechselseitiger Abhängigkeit zueinander stehen. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob und inwiefern numerische Mehrheitsverhältnisse mit der Konstitution einer Etablierten-Außenseiter-Figuration korrespondieren - also inwiefern numerische Minderheiten zugleich Außenseitergruppierungen im Sinne Norbert Elias’ darstellen. Wir betrachten Figurationen von Etablierten und Außenseitern bzw. von (lokalen) Mehrheiten und Minderheiten in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten (Westjordanland). Der Akzent liegt dabei auf der Perspektive und den Erfahrungen von Palästinensern als Mitglieder verschiedener Gruppierungen und lokaler Gruppenkonstellationen (arabische und jüdische Israelis, muslimisch-arabische und christlich-arabische Israelis im jeweiligen lokalen Kontext einer muslimischen oder christlichen oder jüdischen Mehrheit in Israel, muslimische und christliche Palästinenser und Juden in den Autonomiegebieten). -
- Bonn International Center for Conversion GmbH (BICC) (Bonn) (Leitung)
Bildung Flüchtlingslager Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Ethnologie
- Geographie
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Projektwebseite www.bicc.de Laufzeit 02/2015 ‒ 07/2015 Geographischer Fokus - Libanon
Institutionen - Bonn International Center for Conversion GmbH (BICC) BICC Leitung
- Institut für Auslandsbeziehungen (IFA) IFA Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Conrad Schetter
- Bearbeitung
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Susanne Heinke
- Bearbeitung
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Leila Mousa
- Leitung
Kurzbeschreibung
Nach den Zahlen der Vereinten Nationen ist seit 2014 etwa jeder vierte Bewohner des Libanon ein Flüchtling: auf ca. 4 Mio. im Land lebende Libanesen kommen etwa 280.000 Palästinenser, die bereits seit mehreren Jahrzehnten im Libanon leben, und etwa 1,2 Mio. registrierte syrische Flüchtlinge. Der Frage, wie die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik im Sinne der syrischen und palästinensischen Flüchtlingsgemeinschaften in den libanesischen Lagern aktiv werden kann, widmete sich ein Forschungsprojekt, bei dem das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) und das BICC kooperierten. Die Studie basiert auf einer mehrwöchigen Feldforschung im Libanon, während der Experteninterviews mit Vertretern von Mittlerorganisationen, lokalen NGOs und Stiftungen, UN-Einrichtungen und Botschaftsmitarbeitern, Künstlern, Kulturschaffenden und Journalisten geführt wurden. Zudem umfasste dieses Forschungsprojekt Workshops in Beirut und ein Expertentreffen, das unter dem Titel „Culture and Foreign Policy in Refugee Camps“ am 30. Juni am BICC stattfand. Zentrale Aussage des Projektes ist, dass kultureller Ausdruck ein menschliches Grundbedürfnis und -recht ist, das auch Menschen in Flüchtlingslagern nicht vorenthalten werden darf. Vor dem Hintergrund von Gewalterfahrung und Not, einem häufig schwierigen Verhältnis zur Aufnahmegesellschaft im Libanon und einem Mangel an gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Perspektiven, stellen kulturelle Aktivitäten weit mehr als bloße Beschäftigung dar. Sie sind ein wichtiges Mittel, Bedürfnisse und Kritik zu artikulieren, wo andere Möglichkeiten zu Entwicklung, Teilnahme oder Ausdruck weitgehend verwehrt sind. Für die syrische wie die palästinensische Flüchtlingsgemeinschaft im Libanon ist es von enormer Bedeutung, die eigene Konfliktperspektive zu kommunizieren (eigene Konfliktnarrative), Identitäten (neu) zu definieren aber auch kulturelle Praktiken zu bewahren und zu vermitteln. Kunst und Kultur eröffnet in den Flüchtlingslagern nicht nur einen wichtigen Raum für Dialog und Begegnung, sondern könnte darüber hin aus auch für einige Künstler Erwerbsperspektiven bieten. Schließlich stellen kulturelle Aktivitäten auch Erholungsräume dar und können enorm wichtig sein, um erfahrenes Leid zu verarbeiten. All diese Aspekte gilt es zu bedenken, wenn sich auswärtige Kultur- und Bildungspolitik auch für Flüchtlinge öffnen will. -
- Philosophische Fakultät – Universität Erfurt (Erfurt) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Ökonomie der Flucht Rassismus Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Sonstiges Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Ethnologie
- Geographie
- Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Projektwebseite www.uni-erfurt.de Laufzeit 10/2015 ‒ 03/2020 Geographischer Fokus - Mitteldeutschland (heutige Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen)
Institutionen - Philosophische Fakultät – Universität Erfurt Leitung
- Philosophische Fakultät – Universität Siegen Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Nora Blumberg
- Bearbeitung
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Jens Schley
- Bearbeitung
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René Bienert
- Leitung
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Juliane Wenke
- Leitung
Kurzbeschreibung
Im Unterschied zu den Besatzungsgebieten der späteren Bundesrepublik, wo sowohl die Geschichte der dortigen Displaced Persons als auch die der Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945 inzwischen als gut erforscht und dokumentiert gelten kann, blieb in der DDR und auch nach 1990 eine wissenschaftliche und erinnerungskulturelle Beschäftigung mit diesen Themen – geschweige denn eine Zusammenschau der verschiedenen Gruppen – für Mitteldeutschland und die spätere Sowjetische Besatzungszone (SBZ) weitgehend aus. Als die Alliierten im April 1945 Mitteldeutschland besetzen, treffen sie auf unterschiedliche (zwangs)bewegte Gruppen. Das Gebiet der heutigen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gleicht bei Kriegsende einem verdichteten Transitraum. So befreien die Alliierten hier nicht nur hunderttausende Menschen aus Zwangsarbeit, Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagern, aus Verstecken sowie von Todesmärschen. Gleichzeitig befinden sich in ähnlichen Größenordnungen deutsche Evakuierte und "Ausgebombte" vor Ort. Hinzu kommen seit Anfang 1945 in schnell steigender Zahl mehrere hunderttausend Flüchtlinge und Vertriebene. Hier setzt das geplante Projekt an. Beim Blick auf die bewegten Gruppen lassen sich – bei allen wichtigen Unterschieden – vergleichbare Aspekte von (Zwangs)Migration und ihren Folgen wie unter einem Brennglas betrachten und erforschen. Durch diese Zusammenschau sollen – anders als in der bisherigen Forschung – alle beteiligten Akteure untersucht werden. Angesichts der Spezifik einer hochdynamischen Gesellschaft bei Kriegsende und danach stehen Fragen nach neuen Formen sozialer (Ver)Bindungen ebenso im Fokus wie die nach „doing Fremdheit“ oder nach Kontinuitäten und Brüchen etwa im jeweiligen „migration management“. Nach der momentan laufenden Sondierung in Archiven soll das Forschungsprojekt mit einem internationalen Workshop im Oktober 2017 in seine konkrete Umsetzungsphase starten, um eine möglichst dichte Evaluation der Forschungsansätze und ihrer Realisierbarkeit zu ermöglichen. -
- Professur für Geschichte Westasiens – Universität Erfurt (Erfurt) (Leitung)
Bildung Fluchtursachen Gender Gewalterfahrungen Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Rassismus Rückkehr und Abschiebung Transnationale NetzwerkeProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- sonstiges
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Medizin und Gesundheitswissenschaften
- Naturwissenschaften
- Philosophie- und Religionswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Psychologie
- Sonstiges
- Soziologie
Projektwebseite www.uni-erfurt.de Laufzeit 01/2016 ‒ 01/ 0 Geographischer Fokus - Ägypten
- Irak
- Libanon
- Libyen
- Marokko
- Palästina
- Syrien
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Birgit Schäbler
- Leitung
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Prof. Dr. Omar Kamil
- Leitung
Kurzbeschreibung
Studierende des Masterstudiengangs Geschichte und Soziologie/Anthropologie des Vorderen Orients in globaler Perspektive (Middle Eastern Sociology/Anthropology and History, kurz: MESH) am Lehrstuhl für die Geschichte Westasiens haben in Zusammenarbeit mit LehrstuhlmitarbeiterInnen ein besonderes Programm entwickelt, um die Expertise eines sog. „Kleinen Faches“ für die Integration von Geflüchteten an die Universität und für die langfristigen Herausforderungen der Migrationsgesellschaft fruchtbar zu machen. Ausgehend von der Annahme, dass viele studentische und Freiwilligen-Initiativen sich hauptsächlich der Unterstützung von Geflüchteten hinsichtlich bürokratischer Prozesse und dem Spracherwerb widmen, war das Hauptanliegen der Beteiligten eine eher intellektuelle Plattform zu schaffen, auf der ein inhaltlicher Austausch zwischen Geflüchteten und Deutschen über verschiedene, zum Teil kontrovers diskutierte Themen im universitären Rahmen stattfinden kann. Verantwortlich für die Konzeption, Organisation und Durchführung des Projekts ist eine studentische Arbeitsgruppe am Lehrstuhl für Geschichte Westasiens unter Anleitung von Frau Prof. Birgit Schäbler. Ende des Jahres 2015 wurde zum Zweck der Konzeption eines geeigneten Formats zuerst eine Umfrage von zwei deutschen, des Arabischen mächtigen Studentinnen in Erfurter Flüchtlingsunterkünften durchgeführt, um Themen zu ermitteln, welche die Geflüchteten selbst als wichtig empfanden. Die Umfrage diente damit auch der Gewährleistung einer Begegnung auf Augenhöhe, die sich an Bedürfnissen der Zielgruppe orientiert und inhaltliche Partizipation ermöglicht. Aufbauend darauf entwickelte die Arbeitsgruppe ein Programm für ein zweisprachiges Seminar (Arabisch-Deutsch) unter dem Titel „Bildungsforum“ innerhalb des Studium Fundamentale an der Universität. Dieses Seminar findet seitdem jedes Semester, mit unterschiedlichen Schwerpunkten (u.a. Nationalsozialismus, transnationale Geschichte DDR - Syrien, Gender und Sexualität), statt. -
- Institut für Ethnologie und Philosophie – Universität Halle (Halle (Saale)) (Leitung)
Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Migrationsrouten Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Umwelt und Klima zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Gewaltmigration
Disziplinen - Ethnologie
- Politikwissenschaften
Projektwebseite www.scm.uni-halle.de Laufzeit 08/2005 ‒ 08/2009 Geographischer Fokus - Mauritius
- Seychellen
- Vereinigtes Königreich
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Burkhard Schnepel
- Betreuung
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Steffen F Johannessen
- Leitung
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Prof. Dr. Günther Schlee
- Betreuung
Kurzbeschreibung
(nicht vorhanden)
Abstract
The focus of this project concerns the (re)production of locality, and the politics and performances involved in the construction of identities among the former inhabitants of the Chagos archipelago currently residing on the outskirts of the Mauritian capital Port Louis. The Chagos archipelago lies in the very centre of the Indian Ocean where copra industries providing employment, rations of food and basic infrastructure for their labour force were established from the late 18th century on. Organized under successive companies, families of Mozambique, Malagasy and Indian origin came to settle in villages on different islands. Coinciding with British decolonization policies, the US intended to establish military facilities in the Indian Ocean region in the 1960’s. Negotiations between British, US and Mauritian officials led to the granting of Mauritian independence on the condition that the Chagos archipelago would be ceded from the former British colony of Mauritius to remain sovereign territory of the Crown. Constituting the British Indian Ocean Territory (BIOT), the Chagos archipelago was turned into a restricted area housing a major US military base on the largest island, Diego Garcia. The agreements thus called for a total depopulation of the territory, resulting in the expulsion of some two thousand inhabitants between 1965 and 1973. Realizing how their actions conflicted with further UN agreements, British authorities chose to redefine the inhabitants as a "floating population" of "contract workers" to be returned to Mauritius and the Seychelles. The Chagossians have since the expulsions fought for compensations and return to the archipelago, and due to these efforts they now constitute a highly organized Diaspora. The aim for the project is to explore how socio-cultural identities and a politics of remembering are negotiated and formed within Mauritius, but also with reference to what could be called a "transnational market for suffering" (Kleinman, Das & Lock: 1997). In order to gain support and funding to be able to change their unfavourable situation, the Chagossians need publicly exposing their prevailing sufferings and past injustice inflicted on them to a wider audience. However, their history of 'uprooting' coincided with Mauritian Independence and thus conflicts with the official all-Mauritian ideology of a post-colonial "meta-ethnic" nation. By contradistinction to other Mauritian "Communities", the Chagossians hold dual British-Mauritian citizenships and establish themselves as exiles and refugees outside, but nevertheless within a constituent dialogue, with this Mauritian ideology of a 'unity indiversity'. The identity politics and processes involved in communicating contested versions of the past are of central concern for this project. Of particular interest is also to understand the relationship between first and second generation Chagossians. Though subject to the same Chagossian revitalization movement, the two generations generally seem to differ, not in that they want to leave Mauritius, but in where they want to go. The older generation wishes to leave Mauritius for Chagos, the younger one for England. Local images of these places, however, are represented radically different. How historical representations of Chagossian 'roots' and 'routes' relate to this internal discrepancy of contemporary preferences and values is a prime focus of the project. -
- Zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte – Charité - Universitätsmedizin Berlin (Berlin) (Leitung)
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Medizin und Gesundheitswissenschaften
- Psychologie
- Soziologie
Projektwebseite femalerefugees.charite.de Laufzeit 10/2015 ‒ 12/2022 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Berlin
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Ingar Abels
- Bearbeitung
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Barbara Scheffer
- Bearbeitung
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Dr. Christine Kurmeyer
- Leitung
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Prof.Dr. Jalid Sehouli
- Leitung
Kurzbeschreibung
Durch das Projekt wird der Zugang zur gynäkologisch-geburtshilflichen Betreuung und zur niedrigschwelligen psychosozialen Beratung von geflüchteten Frauen in Unterkünften des Landes Berlin abgebaut und gleichzeitig eine präzise Datenerhebung über die spezifischen Bedürfnisse und Hindernisse der Frauen stattfinden. In Form von Vorträgen zum Thema Frauengesundheit und Seelische Gesundheit und anschließenden Gesprächskreisen wird ein erster Zugang hergestellt und wenn notwendig eine anschließende Therapie oder Versorgung eingeleitet. In Form des Runden Tisches für geflüchtete Frauen (https://rundertisch.lfr-berlin.de/) wird außerdem ein dringend notwendiges Hilfsnetzwerk aufgebaut sowie eine valide Situationsanalyse für weitere politische Maßnahmen bzw. den Ausbau der Maßnahmen auch über die Landesgrenzen hinweg erstellt werden. -
- Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) – Universität Hamburg (Hamburg) (Leitung)
- Istanbul Policy Center – Sabanci Universität (Istanbul) (Leitung)
Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik MigrationsroutenProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Gewaltmigration
Disziplinen - Naturwissenschaften
- Politikwissenschaften
- Soziologie
Laufzeit 04/2016 ‒ Geographischer Fokus - Syrien
- Türkei
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Christiane Fröhlich
- Leitung
Kurzbeschreibung
(nicht vorhanden)