Projektart | Drittmittelprojekt |
Finanzierung |
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Themen |
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Disziplinen |
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Projektwebseite | www.uni-goettingen.de |
Laufzeit | 03/2014 ‒ 02/2019 |
Geographischer Fokus |
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Institutionen |
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Beteiligte Personen |
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Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 132 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Grenzen
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- Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen -
- Institut für Sozialforschung (ifS) – Universität Frankfurt am Main (Frankfurt am Main) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Grenzen Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Transnationale NetzwerkeProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Politikwissenschaften
- Rechtswissenschaften
- Soziologie
Laufzeit 04/2009 ‒ 12/2013 Geographischer Fokus - Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien, Spanien
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof.Dr. Sonja Buckel
- Leitung
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Dr. John Kannankulam
- Leitung
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Dr. Jens Wissel
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt soll einen Beitrag zur Untersuchung der Veränderung von Staatlichkeit im Kontext der Globalisierung leisten. Die europäische Integration als eine regionale Antwort hierauf hat überstaatliche Institutionen entstehen lassen, deren Aufgaben bisher zu den Kernelementen des Staates zählten. Die Entwicklung seit 1998 hat insbesondere europäische Migrationskontrollpolitiken hervorgebracht, welche klassische staatstheoretische Argumentationen vor eine neue Herausforderung stellen. Denn sie bedeuten die Herausbildung eines die nationalen Territorien überlagernden Territoriums, einer transnationalen Bevölkerungsregulierung sowie Verschiebungen von Gewaltmonopol und Staatsbürgerschaft. Das Ziel ist es, vor diesem Hintergrund empirisch zu untersuchen, welches neuartige Institutionenensemble sich in diesem Prozess herausbildet. Ausgehend von der Prämisse, dass die konkrete Form des Politischen stets Gegenstand von gesellschaftlichen Auseinandersetzungen ist, sollen in vier Fallstudien aus drei Analyseperspektiven die unterschiedlichen Kräfte im Aushandlungsprozess um die konkreten Migrationkontrollpolitiken und deren Vergegenständlichung in Rechtsnormen, Rechtsprechung und institutionellen politischen Praktiken sowohl auf EU-Ebene als auch unterschiedlicher EU-Mitgliedsstaaten (Deutschland, Großbritannien, Spanien) herausgearbeitet werden. Die dabei vertretenen Thesen lauten, dass sich die Einheit des national-territorialen Staats, der sich unter besonderen historischen Voraussetzungen seit dem 17. Jahrhundert entwickelt hat, auflöst und sich seine Apparate gemeinsam mit neu entstandenen europäischen Apparaten zu einer reterritorialisierten, ausdifferenzierten Kontrollapparatur neu zusammensetzen, welche Bevölkerung über die Konstitution von Zonen stratifizierter Rechtsansprüche regiert. In vier Fallstudien sollen die einzelnen Zonen der Stratifikation - die sich durch abgestufte Mobilitätsrechte auszeichnen - untersucht werden. Zone 1: UnionsbürgerInnen; Zone 2: legale Migration; Zone 3: Flüchtlingsschutz (Asyl, insbesondere Schutz vor geschlechtsspezifischer Verfolgung); Zone 4: Illegalisierte Migration (Frontex). -
- Rechtswissenschaftliche Fakultät – Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Münster) (Leitung)
Bildung Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Rassismus Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Ethnologie
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Philosophie- und Religionswissenschaften
- Rechtswissenschaften
- Soziologie
Projektwebseite www.fritz-thyssen-stiftung.de Laufzeit 11/2018 ‒ 10/2020 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Yeshwant Naik
- Leitung
Kurzbeschreibung
(nicht vorhanden)
Abstract
The project aims to deepen the knowledge and understanding of the nature of domestic violence and sexual abuse involving male same-sex partners and dating violence against gay men and related issues in the European Union (EU). The study will narrate the propensities of refugees and migrant gay men in Germany. It will attempt to address the prevalence of sexual abuse directed towards these men by illustrating their experiences as victims of abuse. Also the challenges of determining sexual abuse victimization within the gay community will be examined, as well as the implications for practice, policy, and future research. The project will try to find probable solutions for drafting guidelines to prevent same-sex domestic violence. -
- Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Gewalterfahrungen Grenzen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rassismus Transnationale NetzwerkeProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Gewaltmigration
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.uni-goettingen.de Laufzeit 04/2017 ‒ 03/2020 Geographischer Fokus - Naher Osten
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Johannes Becker
- Bearbeitung
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M.A. Hendrik Hinrichsen
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Gabriele Rosenthal
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die gegenwärtige Situation in Jordanien ist durch ein erneutes sehr hohes Aufkommen von Flüchtlingen bestimmt. Wir wollen der Frage nachgehen, wie sich diese neue Situation auf die Beziehungen zwischen verschiedenen Gruppierungen der Bevölkerung auswirkt, zu denen eine hohe Anzahl von Flüchtlingen gehören, die seit 1947/48 in verschiedenen Phasen der Geschichte dieser Weltregion ins Land gekommen sind. Wir gehen davon aus, dass sich die Figurationen zwischen den Gruppierungen, die bereits länger im Land leben, und den immer wieder neu Hinzukommenden immer wieder veränderten. Bemerkenswert im Fall Jordaniens ist dabei, dass diese Transformationsprozesse in den demographischen und soziopolitischen Strukturen auf der Alltagsebene bisher verhältnismäßig konfliktfrei bzw. relativ gewaltarm verliefen. Mit der Untersuchung der sich seit 1947/48 verändernden sozialen Figurationen zwischen Flüchtlingen, anderen Zuwanderern und Altansässigen und der Herausbildung bestimmter Gruppierungen und Wir-Gruppen sehen wir die Möglichkeit, jene Faktoren zu rekonstruieren, die eher gewaltarme oder eher gewaltträchtige Konstellationen von soziokulturell diversen Gruppierungen ermöglichen und bedingen. Während sich die Konfliktforschung i.d.R. auf sogenannte Krisengebiete bzw. Postkonflikt-Settings konzentriert, möchten wir mit Jordanien den Blick auf ein Aufnahmeland lenken, in dem abgesehen vom Jordanischen Bürgerkrieg von 1970/71 bislang fast keine bewaffneten Konflikte stattgefunden haben. In Jordanien haben sich die Mehrheits- und Minderheitsverhältnisse der Bevölkerung nicht nur durch die seit 1947/48 erfolgte Aufnahme von ca. 800.000 palästinensischen Flüchtlingen (bei ca. 375.000 im Jahr 1948 ansässiger Bevölkerung) erheblich verändert. Vielmehr hat die Zuwanderung von anderen Gruppierungen aus dem Irak und gegenwärtig vor allem aus Syrien einen nachhaltigen Einfluss auf die sozialen Figurationen im Land und das Alltagsleben. Dabei stellen sich folgende Fragen: Wie veränderten und verändern sich die Figurationen zwischen verschiedenen Gruppierungen von Flüchtlingen und Altansässigen und wie wurde und wird Stabilität oder eine gewaltarme Koexistenz im Alltag handlungspraktisch hergestellt? Diesen Fragen wollen wir im Ballungsraum Amman nachgehen. Dieser urbane Raum ist zwischen 1947/48 und 2015 auch wegen des Zuzugs von Flüchtlingen um mehr als das 55-fache auf über vier Millionen EinwohnerInnen gewachsen. Wir werden in nach theoretischen Kriterien ausgewählten unterschiedlichen Kontexten mit einer Kombination von teilnehmenden Beobachtungen, Gruppendiskussionen, thematisch fokussierten und narrativen familien- und lebensgeschichtlichen Interviews in Familien und Nachbarschaften sowie in Flüchtlingslagern arbeiten. Dieser Zugang soll uns ermöglichen, sowohl die tradierten und selbsterlebten Erfahrungen von Menschen in unterschiedlichen Gruppierungen und deren Perspektiven zu rekonstruieren als auch die Interaktionen zwischen ihnen zu untersuchen.Abstract
Jordan is currently again having to cope with the arrival of a very high number of refugees. We want to find out how this new situation is affecting relationships between different groupings within the population, which includes large numbers of refugees who have entered the country since 1947/48 in different phases of the regional history. It can be assumed that figurations have repeatedly changed of groupings who have lived in Jordan for a long time and new groupings that have arrived successively. Remarkable in the case of Jordan is that so far these processes of transformation in the demographic and socio-political structures have taken place relatively peaceably or, more precisely, with a relatively low level of violence. By studying the social figurations of refugees, other immigrants and longtime residents which have continually changed since 1947/48, and the formation of various groupings and we-groups, we hope to be able to reconstruct the factors which enable or determine the formation of various tension-ridden and peaceable constellations of groupings which are socio-culturally diverse. While research in the field of peace and conflict studies tends to be concentrated on so-called crisis areas, or post-conflict settings, with Jordan we would like to direct attention to a host country in which, apart from the Jordanian Civil War of 1970/71 (also known as Black September), there have been almost no armed conflicts. It must be remembered that the majority-minority situation in Jordan has changed considerably, not only as a result of the arrival of approximately 800,000 Palestinian refugees in 1947/48 and after (with a population of longtime residents in 1947/48 of around 375,000). The immigration of other groupings of refugees from Iraq, and currently from Syria, has also led to lasting changes in the social figurations and in everyday life. This gives rise to the following questions: in what ways have the figurations of different groupings of refugees and longtime residents changed, and how has stability or peaceful co-existence been maintained on a practical, everyday level? These questions will be investigated in the conurbation of Amman. Between 1948 und 2015 the population in this urban space has grown to over four million, a 55-fold increase, due among other things to the influx of refugees. We will work in different contexts selected according to theoretical criteria, in families and neighborhoods and refugee camps, using a combination of methods, including participant observation, group discussions, thematically focused interviews and narrative family and biographical interviews. This approach will enable us to reconstruct handed-down narratives and personal experiences of people in diverse social groupings, and their future perspectives, and to study everyday interactions between them. -
- Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Gewalterfahrungen Grenzen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale FlüchtlingspolitikProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.uni-goettingen.de Laufzeit 04/2017 ‒ 03/2020 Geographischer Fokus - Jordanien
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Johannes Becker
- Bearbeitung
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M.A. Hendrik Hinrichsen
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Gabriele Rosenthal
- Leitung
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Dolly Abdul Karim M.A.
- Bearbeitung
Kurzbeschreibung
Die gegenwärtige Situation in Jordanien ist durch ein erneutes sehr hohes Aufkommen von Flüchtlingen bestimmt. Wir wollen der Frage nachgehen, wie sich diese neue Situation auf die Beziehungen zwischen verschiedenen Gruppierungen der Bevölkerung auswirkt, zu denen eine hohe Anzahl von Flüchtlingen gehören, die seit 1947/48 in verschiedenen Phasen der Geschichte dieser Weltregion ins Land gekommen sind. Wir gehen davon aus, dass sich die Figurationen zwischen den Gruppierungen, die bereits länger im Land leben, und den immer wieder neu Hinzukommenden immer wieder veränderten. Bemerkenswert im Fall Jordaniens ist dabei, dass diese Transformationsprozesse in den demographischen und soziopolitischen Strukturen auf der Alltagsebene bisher verhältnismäßig konfliktfrei bzw. relativ gewaltarm verliefen. Mit der Untersuchung der sich seit 1947/48 verändernden sozialen Figurationen zwischen Flüchtlingen, anderen Zuwanderern und Altansässigen und der Herausbildung bestimmter Gruppierungen und Wir-Gruppen sehen wir die Möglichkeit, jene Faktoren zu rekonstruieren, die eher gewaltarme oder eher gewaltträchtige Konstellationen von soziokulturell diversen Gruppierungen ermöglichen und bedingen. Während sich die Konfliktforschung i.d.R. auf sogenannte Krisengebiete bzw. Postkonflikt-Settings konzentriert, möchten wir mit Jordanien den Blick auf ein Aufnahmeland lenken, in dem abgesehen vom Jordanischen Bürgerkrieg von 1970/71 bislang fast keine bewaffneten Konflikte stattgefunden haben. In Jordanien haben sich die Mehrheits- und Minderheitsverhältnisse der Bevölkerung nicht nur durch die seit 1947/48 erfolgte Aufnahme von ca. 800.000 palästinensischen Flüchtlingen (bei ca. 375.000 im Jahr 1948 ansässiger Bevölkerung) erheblich verändert. Vielmehr hat die Zuwanderung von anderen Gruppierungen aus dem Irak und gegenwärtig vor allem aus Syrien einen nachhaltigen Einfluss auf die sozialen Figurationen im Land und das Alltagsleben. Dabei stellen sich folgende Fragen: Wie veränderten und verändern sich die Figurationen zwischen verschiedenen Gruppierungen von Flüchtlingen und Altansässigen und wie wurde und wird Stabilität oder eine gewaltarme Koexistenz im Alltag handlungspraktisch hergestellt? Diesen Fragen wollen wir im Ballungsraum Amman nachgehen. Dieser urbane Raum ist zwischen 1947/48 und 2015 auch wegen des Zuzugs von Flüchtlingen um mehr als das 55-fache auf über vier Millionen EinwohnerInnen gewachsen. Wir werden in nach theoretischen Kriterien ausgewählten unterschiedlichen Kontexten mit einer Kombination von teilnehmenden Beobachtungen, Gruppendiskussionen, thematisch fokussierten und narrativen familien- und lebensgeschichtlichen Interviews in Familien und Nachbarschaften sowie in Flüchtlingslagern arbeiten. Dieser Zugang soll uns ermöglichen, sowohl die tradierten und selbsterlebten Erfahrungen von Menschen in unterschiedlichen Gruppierungen und deren Perspektiven zu rekonstruieren als auch die Interaktionen zwischen ihnen zu untersuchen. -
- Institut für Ethnologie – Universität Bayreuth ( Bayreuth) (Leitung)
Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Identität Migrationsrouten Ökonomie der Flucht Selbstorganisation Transnationale NetzwerkeProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Ethnologie
Projektwebseite www.ethnologie.uni-bayreuth.de Laufzeit 08/2009 ‒ 01/2013 Geographischer Fokus - Eritrea
- Äthiopien
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Deutschland
- Bayern
- Italien
- Sudan
- Türkei
Institutionen Beteiligte Personen -
M.A. Délia Nicoúe
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Kurt Beck
- Leitung
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Dr. Magnus Treiber
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die afrikanischen Staaten Eritrea und Äthiopien, die seit dem Zusammenbruch der äthiopischen Derg-Diktatur von einander feindlich gesinnten, autoritären Post-Guerilla-Regierungen beherrscht werden, sind erneut zu Auswanderungsländern geworden. Junge, gebildete oder bildungswillige Städter (ca. 18-35 J.) nehmen oft jahrelange und lebensgefährliche Migrationen auf sich, um in Europa eine neue Existenz aufzubauen. Hierbei hoffen sie nicht nur auf wirtschaftlichen Wohlstand, sondern auch auf Rechtstaatlichkeit und demokratische Teilhabe. Ihr schrittweises und selten privilegiertes Durchlaufen verschiedener Migrationsetappen und örtlicher Stationen macht sie hierbei notwendigerweise zu Lernenden, die sich einerseits in fremden Umgebungen zurechtfinden müssen und andererseits bereits Schritte in die nächste Migrationsetappe planen und prüfen. Ihre Vorstellungswelten und Einschätzungen neuer Umgebungen speisen sich aus dort vermittelten Informationen, Gerüchten und eigenen sozialen Erfahrungen vor Ort. Doch auch angewachsenes Vorwissen wird an die jeweils neue Umgebung wie an die geplante Migrationsroute herangetragen. Vorwissen wird zum einen aus Schulbildung und Medienrezeption gewonnen, zum anderen durch Teilnahme an transnationalen, sich stets wandelnden migrantischen Kommunikationsnetzwerken. Diese verbinden Menschen dank moderner Kommunikationstechnologie in verschiedenen Etappen, Stationen und Situationen miteinander – vom Herkunftsort bis zu vorläufiger Ankunft oder gar langjähriger Diaspora-Zugehörigkeit. Migrationsspezifisches Wissen umfasst hierbei Informationen zu sicheren Schlafplätzen ebenso wie Ratschläge zum örtlichen Umgang mit Polizei, Botschaftspersonal oder Schleppern, Optionen der legalen und illegalen Weiterreise ebenso wie das kompetente Verfassen von Studienplatzbewerbungen für europäische und nordamerikanische Universitäten. Dieses Wissen ist jedoch kein absolutes, sondern muss immer wieder aufs Neue geprüft, reflektiert, interpretiert und u. U. vertrauensvoll diskutiert werden. Gerade aufgrund ihrer Prekarität und Gefährdung sind migrantische Akteure in besonderer Weise zu bewussten Handlungsentscheidungen gezwungen. Durch zunehmende Einsicht in Beschränkungen und Ausschluss allerdings geht der migrantische Lernprozeß meist mit wachsender Desillusionierung einher. Kommunikation, Wandel und Anwendung migrantischen Wissens zwischen konkreter Örtlichkeit und Anbindung an transnationale Netzwerke wurden unter eritreischen und äthiopischen Migrantinnen und Migranten der jüngeren Generation in ausgewählten Migrationsstationen (Khartoum, Addis Ababa und Istanbul) beispielhaft untersucht. -
- Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) – Leibniz-Gemeinschaft (Mainz) (Leitung)
Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Rückkehr und Abschiebung SelbstorganisationProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
- Philosophie- und Religionswissenschaften
Laufzeit 12/2008 ‒ 03/2012 Geographischer Fokus - Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Vera von der Osten-Sacken
- Bearbeitung
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Dr. Carsten Brall
- Bearbeitung
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Dr. Irene Dingel
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Projekt „Erzwungenes und selbstgewähltes Exil – Migration und Exil im Luthertum des 16. Jahrhunderts“ hat gegenüber den bisher überwiegend untersuchten calvinistischen Flüchtlingsgemeinden die Besonderheit lutherischen Exils im Zuge der Konfessionsbildungs-prozesse in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts herausgearbeitet. Während sich das lutherische Exil in den Kernterritorien des Alten Reichs überwiegend als Elitenphänomen darstellt – es waren Pfarrer, Superintendenten, Hofprediger und Professoren, die ins Exil gingen – erweist sich das Exil der Gemeinde Augsburger Konfession in Antwerpen als Gruppenphänomen mit Ähnlichkeiten zum calvinistischen Exil (vgl. die Diss. Teilstudie von Carsten Brall). Die Gemeinde orientierte sich an einem eigenen Bekenntnis, baute eigene, kirchenordnende Strukturen auf und verweigerte an ihren Zielorten die Integration, selbst wenn konfessionelle Übereinstimmungen mit Gemeinden am Zielort bestanden. Theologische Legitimation über Exilserfahrungen kamen aber insofern zum Zuge, als die Obrigkeiten/Landesherrschaften Kontakte zu lutherischen Exulanten aus dem Reich suchten und pflegten. Man rekurrierte auf sie als Berater und theologische Autoritäten in Konfliktfällen. Deren Erfahrungen wurden in seelsorgerlichen Schriften aufbereitet, die einerseits die Erinnerung an Vertreibung und Auswanderung pflegten, andererseits vor diesem Hintergrund theologische Optionen und Abgrenzungsmechanismen stärkten. Letzteres, nämlich die Indienstnahme der Exilserfahrung zur theologischen Legitimierung und Stärkung eigener Positionen, ist zugleich ein Charakteristikum des lutherischen Exils im Konfessionsbildungsprozess im damaligen Reichsverband. Mit der Selbstbezeichnung „Exul“ oder „Exul Christi“ entwickelten die Betroffenen einen Ehrentitel und eigneten ihn konsequent an, um allseits sichtbar den Anspruch auf Glaubwürdigkeit und Wahrheit ihrer Lehre als Erben der von Luther ausgehenden Reformation zu signalisieren. Ihr Exil erweist sich oft weniger als geographisches Phänomen – manchmal lagen nur wenige Kilometer zwischen Heimat und Asyl, oft kehrte man an den Ausgangspunkt bzw. in die Heimat zurück – als vielmehr als ideelles und theologisches. Erzwungenes, vor allem selbstgewähltes Exil wurde zu einer Selbstzuschreibung der Rechtgläubigkeit; der Verweis darauf wurde „kultiviert“ und theologisch gezielt eingesetzt, auch wenn es sich nur um einen befristeten Zwischenzustand handelte oder gehandelt hatte. In seiner theologischen Aufladung unterscheidet sich lutherisches Exil deshalb grundlegend von anderen konfessionellen Migrations- und Exilsphänomenen, wobei allerdings die jeweilige politische und gesellschaftliche Einbindung nicht aus den Augen zu verlieren ist. Letzteres tritt an dem Vergleich mit der Antwerpener Gemeinde deutlich hervor. -
- Institut für Philosophie (RUB) – Universität Bochum (Bochum) (Leitung)
- Institut für Philosophie (UDE) – Universität Duisburg-Essen (Essen) (Leitung)
- Kulturwissenschaftliches Institut (KWI) – Universität Duisburg-Essen (Essen) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung SelbstorganisationProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Philosophie- und Religionswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Rechtswissenschaften
- Soziologie
Projektwebseite www.ethik-der-immigration.de Laufzeit 10/2015 ‒ 03/2018 Geographischer Fokus Institutionen Beteiligte Personen -
Johanna Gördemann
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Andreas Niederberger
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das vorliegende Projekt zielt auf ein präziseres und adäquateres Verständnis eines globalen Rechts auf Bewegungsfreiheit ab: Wer darf unter welchen Bedingungen kommen oder zurückgewiesen werden? – eine Frage, die nicht nur philosophisch wichtig ist, sondern im Zentrum aktueller politischer und gesellschaftlicher Kontroversen steht. Um diese Frage zu beantworten, soll geklärt werden, ob die Stärke bzw. die Grenzen dieses Rechts von Gründen für Migration oder von Realisierungsbedin-gungen abhängen und was daraus für die Methode und normative Perspektive einer Ethik der Immigration folgt. In drei Projektphasen soll zu diesem Zweck die politik-, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Forschung zur Migration hinsichtlich ihrer normativen Bedeutung analysiert werden. Die Arbeitshypothese ist dabei, dass sich ein Recht auf Bewegungsfreiheit nur unter Berücksichtigung der empirisch zu erfassenden Gründe für Migration und für deren Einschränkung angemessen verstehen lässt. In der ersten Projektphase soll untersucht werden, ob verschiedene Gründe für Emigration und Immigration auch unterschiedliche Ansprüche bzw. Pflichten zur Folge haben. In der zweiten Projektphase soll der normative Stellenwert von Immigrationshindernissen bestimmt werden. Und in der dritten Projektphase soll vor diesem Hintergrund ein genaues Verständnis der Bezugspunkte entwickelt werden, die in jeweiligen Kontexten die Reichweite eines Rechts auf Bewegungsfreiheit konkretisieren. -
- Soziale Arbeit – Universität Vechta (Vechta) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Rückkehr und Abschiebung Transnationale Netzwerke WohnenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Gewaltmigration
Disziplinen - Sonstiges
- Soziologie
Projektwebseite femroadmap.eu Laufzeit 02/2016 ‒ 01/2018 Geographischer Fokus - Österreich
- Frankreich
- Deutschland
- Portugal
- Vereinigtes Königreich
Institutionen - Soziale Arbeit – Universität Vechta Leitung
- – Psytel (Association Deixis) Kooperationspartner
- – Forced Marriage Services BAWSO Kooperationspartner
- – United Nations Population Fund Kooperationspartner
- (APF) – Associacao para o Planeamento da Familia APF Kooperationspartner
- – Orient Express (Frauenberatungsstelle/Frauenservicestelle) Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Nigina Abaszade
- Bearbeitung
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Isabelle Brantl
- Bearbeitung
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Mwenya Chimba
- Bearbeitung
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Serin Sempere Culler
- Bearbeitung
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Nurgul Kinderbaeva
- Bearbeitung
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Marc Nectoux
- Bearbeitung
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Olabimpe Loadunjoye
- Bearbeitung
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Angelina Rodriques
- Bearbeitung
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Duarte Vilar
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Yvette Völschow
- Leitung
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Prof. Dr. Margit Stein
- Leitung
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Mathilde Sengoelge
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Früh- und Zwangsehen sind definiert als ein Lebensbund, in dem von mindestens einer betroffenen Seite das vollständige und informierte Einverständnis fehlt (vgl. UN A/HRC/26/22: 4). Dieser Verstoß gegen das Menschenrecht auf eine freie Entscheidung zur Eheschließung (Art. 6, Abs. 1 GG, Artikel 16 II Allgemeine Menschenrechtserklärung A/RES/217) ist auch innerhalb von Europa verbreitet und stellt vielschichtige Herausforderungen an Regierungen und Akteur*innen im Bereich der Hilfsangebote. Das von der Europäischen Kommission über deren Rights, Equality & Citizenship Programme ko-finanziertes Forschungsprojekt EU FEM, zielt auf die Erstellung eines digital verfügbaren Leitfadens für Akteur*innen im Feld der Prävention von Früh- und Zwangsehen ab. Dafür werden in einem Verbund mit vier weiteren nicht-staatlichen Organisationen aus Österreich, Frankreich, Portugal und Großbritannien die bisher international verwendeten Präventionsstrategien mit Blick auf ihre Stärken und Herausforderungen abgeglichen. Der zu entwickelnde Leitfaden integriert theoretische fundiert verschiedene "Best practice Praktiken" und wurde nach einer zwölfmonatigen Testphase und darüber hinaus – auch mithilfe von UNFPA international - verbreitet. Der zu erstellende Leitfaden basiert hierbei auf Konzeptanalysen, Literaturauswertungen und Informationen, die in Expert*innen- sowie Betroffeneninterviews erhoben wurden.Abstract
EU Fem, a research project co-financed by the Rights, Equality & Citizenship Programme of the European Union, aims at uncovering the strengths and weaknesses in the strategies of different actors’ prevention strategies in five different EU member states (AT, DE, FR, PT, UK) and to draft a roadmap for frontline professionals as a means of more effective prevention. This roadmap will be based on interviews with experts in the field as well as victim interviews and will consequently be piloted in organisations throughout different European countries. -
- DFG-Graduiertenkolleg "Bruchzonen der Globalisierung" – Universität Leipzig (Leipzig) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Ethnologie
Laufzeit 12/2006 ‒ 12/2011 Geographischer Fokus - Italien
- Libyen
- Malta
- Mittelmeerraum
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Silja Klepp
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die Außengrenzen sind zu einem umkämpften Raum der EU-Politik zwischen Grenzkontrollen und Flüchtlingsrechten geworden. Silja Klepp stellt diese Aushandlungskämpfe in einer Ethnographie der Seegrenze dar. Forschungsreisen entlang der Küsten von Libyen, Italien und Malta verbinden sich zu einem einzigartig dichten Blick auf die Zwänge und Handlungslogiken der Akteure im Grenzraum. Auf der Spur der Flüchtlinge von Süden nach Norden werden die Lage der Migrantinnen in Libyen, die Grenzschutzagentur Frontex und die Verhältnisse auf See sowie schließlich Haftzentren und andere Grenzeinrichtungen in den Ankunftsorten Malta und Süditalien illustriert und auf die europäische Politik rückbezogen.