Projektart | Habilitation |
Finanzierung |
|
Themen |
|
Disziplinen |
|
Projektwebseite | research.uni-leipzig.de |
Laufzeit | 01/2010 ‒ 01/2018 |
Geographischer Fokus |
|
Institutionen | |
Beteiligte Personen |
|
Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 61 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
-
- Ökonomie der Flucht
-
- Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e.V. (GWZO) – Freie Universität Berlin (Leipzig) (Leitung)
Arbeit Bildung Grenzen Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Selbstorganisation Transnationale Netzwerke zivilgesellschaftliches Engagement -
- Fachbereich Sozialwesen – Hochschule RheinMain (Wiesbaden) (Leitung)
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Soziologie
Laufzeit 10/2016 ‒ 12/2017 Geographischer Fokus Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Karin Scherschel
- Leitung
Kurzbeschreibung
(nicht vorhanden)
-
- Philosophische Fakultät – Universität Erfurt (Erfurt) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Ökonomie der Flucht Rassismus Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Sonstiges Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Ethnologie
- Geographie
- Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Projektwebseite www.uni-erfurt.de Laufzeit 10/2015 ‒ 03/2020 Geographischer Fokus - Mitteldeutschland (heutige Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen)
Institutionen - Philosophische Fakultät – Universität Erfurt Leitung
- Philosophische Fakultät – Universität Siegen Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Nora Blumberg
- Bearbeitung
-
Jens Schley
- Bearbeitung
-
René Bienert
- Leitung
-
Juliane Wenke
- Leitung
Kurzbeschreibung
Im Unterschied zu den Besatzungsgebieten der späteren Bundesrepublik, wo sowohl die Geschichte der dortigen Displaced Persons als auch die der Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945 inzwischen als gut erforscht und dokumentiert gelten kann, blieb in der DDR und auch nach 1990 eine wissenschaftliche und erinnerungskulturelle Beschäftigung mit diesen Themen – geschweige denn eine Zusammenschau der verschiedenen Gruppen – für Mitteldeutschland und die spätere Sowjetische Besatzungszone (SBZ) weitgehend aus. Als die Alliierten im April 1945 Mitteldeutschland besetzen, treffen sie auf unterschiedliche (zwangs)bewegte Gruppen. Das Gebiet der heutigen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gleicht bei Kriegsende einem verdichteten Transitraum. So befreien die Alliierten hier nicht nur hunderttausende Menschen aus Zwangsarbeit, Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagern, aus Verstecken sowie von Todesmärschen. Gleichzeitig befinden sich in ähnlichen Größenordnungen deutsche Evakuierte und "Ausgebombte" vor Ort. Hinzu kommen seit Anfang 1945 in schnell steigender Zahl mehrere hunderttausend Flüchtlinge und Vertriebene. Hier setzt das geplante Projekt an. Beim Blick auf die bewegten Gruppen lassen sich – bei allen wichtigen Unterschieden – vergleichbare Aspekte von (Zwangs)Migration und ihren Folgen wie unter einem Brennglas betrachten und erforschen. Durch diese Zusammenschau sollen – anders als in der bisherigen Forschung – alle beteiligten Akteure untersucht werden. Angesichts der Spezifik einer hochdynamischen Gesellschaft bei Kriegsende und danach stehen Fragen nach neuen Formen sozialer (Ver)Bindungen ebenso im Fokus wie die nach „doing Fremdheit“ oder nach Kontinuitäten und Brüchen etwa im jeweiligen „migration management“. Nach der momentan laufenden Sondierung in Archiven soll das Forschungsprojekt mit einem internationalen Workshop im Oktober 2017 in seine konkrete Umsetzungsphase starten, um eine möglichst dichte Evaluation der Forschungsansätze und ihrer Realisierbarkeit zu ermöglichen. -
- Institut für geographische Wissenschaften (FU) – Freie Universität Berlin (Berlin) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Geographie
Projektwebseite www.geo.fu-berlin.de Laufzeit 10/2016 ‒ Geographischer Fokus -
Deutschland
- Berlin
- Brandenburg
Institutionen Beteiligte Personen -
Mouna Maaroufi
- Leitung
Kurzbeschreibung
(nicht vorhanden)
Abstract
The research is concerned with Germany's current refugee policies in view of changing labour market needs in the transition to a post-fordist economy. Entitled 'Capitalizing on Syrian refugees: Germany's refugee policies in light of labour market and welfare state transformations', it focuses on the integration of Syrian refugees on the labour market. Seen as expressive of broader neoliberal transformations of the labour market, the policies targeting refugees will be analyzed employing theories of labour regulation. These theories explore current tendencies in the way, in which states intervene in the regulation of labour, for instance by increasingly activating and flexibilizing the workforce. Using an interdisciplinary approach combining theories from human geography and political economy, the research aims at elaborating to what extent migration is an important aspect in the regulation of globalizing labour markets. The complex intersection of migration and labour regimes will be researched in the case of Syrian refugees on the German labour market based on extensive qualitative field research. Particular interest will be paid to the innovative strategies employed by labour market institutions in order to respond to the requirements of an increasingly specialized and heterogeneous labour market in knowledge- and service-oriented economies. This way the research seeks to show how refugee policies can function as a mean for labour regulation in the context of neoliberal globalization. -
- Rachel Carson Center for Environment and Society (LMU) – Ludwig-Maximilian-Universität München (München) (Leitung)
Fluchtursachen Grenzen Identität Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Ökonomie der Flucht Rückkehr und Abschiebung Transnationale Netzwerke Umwelt und Klima WohnenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Ethnologie
- Geographie
- Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Naturwissenschaften
- Sonstiges
- Soziologie
Laufzeit 10/2010 ‒ 09/2014 Geographischer Fokus - Global
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Rebecca Hofmann
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Uwe Lübken
- Leitung
Kurzbeschreibung
Mit der globalen Erwärmung und dem Anstieg der Meeresspiegel hat auch ein Thema Konjunktur, das bis vor kurzem noch gar nicht auf der wissenschaftlichen Agenda stand: Klimamigration. Die Folgen des Klimawandels, so wird befürchtet, könnten die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen derart radikal verändern, dass ihnen kaum noch eine andere Wahl als die (Klima-) Flucht bzw. Migration bleibt. Das vom BMBF geförderte Forschungsprojekt Climates of Migration hat die aktuellen Debatten zum Anlass genommen, den Zusammenhang zwischen Umweltveränderungen und Migration aus historischer Perspektive zu analysieren, denn klimatische und andere Umweltfaktoren haben auch in der Vergangenheit eine große Rolle für Ansiedlungsentscheidungen, Anpassungsstrategien und die Mobilität von Gesellschaften gespielt. Konkret hat das gemeinsame Projekt des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) und des Rachel Carson Center for Environment and Society der LMU München (RCC) den Zusammenhang zwischen Klimaschwankungen, Hungerkrisen und Migration, die Bedeutung von Klimaaspekten für die Besiedlung einer Region sowie die displacement-Effekte von Naturkatastrophen untersucht. Insgesamt haben sich sieben Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Disziplinen mit Themen wie Hungersnöten in Irland und den daraus resultierenden Abwanderungseffekten, Migrationsbewegungen im Norden Mexikos, die durch die großflächige Abholzung von Waldflächen verursacht wurden, oder der schwierigen Entscheidung von Bewohnern sinkender Inseln, etwa im Pazifik oder in der Cheaspeake Bay, wie mit dem drohenden Verlust der Lebensgrundlage umgegangen werden sollte, befasst. -
- Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Leibniz-Gemeinschaft (Marburg) (Leitung)
- Historisches Seminar – Universität Wuppertal (Wuppertal) (Leitung)
- Kulturwissenschaftliches Institut (KWI) – Universität Duisburg-Essen (Essen) (Leitung)
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 01/2012 ‒ 12/2017 Geographischer Fokus - Frankreich
- Deutschland
- Luxemburg
- Polen
- von Deutschland besetzte Länder im 2. Weltkrieg, bspw. Westpolen, Luxemburg, Frankreich
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Daniela Kraus
- Bearbeitung
-
Dr. Agnes Laba
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer
- Leitung
-
Prof. Dr. Peter Haslinger
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die Geschichte des Zweiten Weltkriegs ist in den vergangenen Jahren vor allem als Geschichte der nationalsozialistischen Expansion und ihrer Akteure, d.h. als "Tätergeschichte" geschrieben worden. Schwerpunkte der Forschungstätigkeit waren und sind der Holocaust und die Wehrmachtsverbrechen. Hinzu tritt in den meisten ehemals besetzten Ländern eine starke Ausrichtung auf den Widerstand. Die Situation lokaler Bevölkerungen unter den Bedingungen deutscher Besatzung ist demgegenüber ein Defizit in Forschung und Dokumentation geblieben. Das Projekt soll helfen diese Lücke zu schließen. Ziel des Projektes ist eine forschungsgestützte Edition von Quellen zu Alltags- und Gewalterfahrungen der Lokalbevölkerungen in den von der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg besetzten Gebieten. Gefördert wird das Projekt von der Leibniz Gemeinschaft im Rahmen des Paktes für Forschung und Innovation. An dem Forschungs- und Editionsprojekt sind Kooperationspartner/-innen aus insgesamt 15 europäischen Ländern beteiligt. Im Sinne der Quellenedition gelten sowohl jene Regionen als besetzte Gebiete, die der Wehrmacht unmittelbar unterstanden, als auch Territorien, die von dieser an zivile Besatzungsverwaltungen übergeben wurden. Des Weiteren werden auch jene Territorien einbezogen, die zwar formal als annektiert anzusehen sind, deren Annexion jedoch Folge der Besatzung war, wie Westpolen (der sogenannte Warthegau) oder Luxemburg. Diese und weitere Einbeziehungen, wie z.B. Frankreich südlich der Demarkationslinie, tragen dem heutigen Selbstverständnis von der Unteilbarkeit des Staatsterritoriums ungeachtet des Krieges Rechnung. Die Quellenedition wird die strukturellen Rahmenbedingungen des Alltags in den besetzten Gebieten sowie die daraus resultierenden Grunderfahrungen der betroffenen lokalen Bevölkerungen dokumentieren. Im Fokus stehen dabei Mangelerfahrungen, Tausch- und Schwarzhandel sowie Anpassungs- und Überlebensstrategien in einem von häufig extremer Gewalt geprägten Umfeld, Entrechtung, Widerstand, aber auch Formen von Kooperation und direkte Tatbeteiligung bei nationalsozialistischen Verbrechen. Des Weiteren werden die Folgen der Ausbeutung durch die Besatzungsmacht für die lokalen Bevölkerungen in den Blick genommen. Ein großer Themenschwerpunkt wird überdies die Erfahrung von Ausgrenzung, Zwangsmigration und Verfolgung sein. Diese Erfahrungen konnten sowohl rassische und ethnische, als auch geschlechts- und generationenspezifische Aspekte aufweisen. Die für die Edition infrage kommenden Quellen stammen überwiegend aus den Kriegsjahren und werden durch Materialien aus der Zeit nach 1945 ergänzt. Dabei rücken in erster Linie bislang nicht edierte Quellen aus den Zentral-, Regional- und Ortsarchiven der jeweiligen Länder sowie Prozessüberlieferungen und Ego-Dokumente in den Blick. Wiederabdrucke werden nur in Ausnahmefällen vorgenommen, wie etwa bei zentralen Dokumenten, die grundlegende Rahmenbedingungen beschreiben, oder bei in Originalsprache publizierten Quellen, die bislang noch nicht in westlichen Sprachen rezipiert worden sind. Die Edition wird in englischer Sprache erscheinen. Geplant ist neben der Print- auch eine digitale Edition, die die Quellen nicht nur in englischer Übersetzung, sondern auch in Originalsprache, teilweise unterstützt durch Faksimiles, abbildet. Die digitale Edition soll im Rahmen eines Themenportals "World War II - Everyday Life Under German Occupation" erscheinen, das von den kooperierenden Institutionen gemeinsam getragen wird. An dem Forschungs- und Editionsprojekt beteiligt sind Partnerinstitutionen aus insgesamt 15 europäischen Ländern, die sich schwerpunktmäßig oder ausschließlich mit der Geschichte des jeweiligen Landes im Zweiten Weltkrieg befassen. Durch den vergleichenden Blick auf Phänomene des Kriegsalltags in ganz Europa und der Konzentration auf die Situation lokaler Bevölkerungen beleuchtet die Edition ein für die europäische Erinnerungs- und Geschichtspolitik zentrales Themenfeld, das in dieser länderübergreifenden Form bislang nicht dokumentiert ist. Stand bislang die "Tätergeschichte" im Fokus der wissenschaftlichen Aufarbeitung, so will das Forschungs- und Editionsprojekt einen Beitrag zur Geschichte lokaler Bevölkerungen unter den Besatzungsbedingungen des Zweiten Weltkriegs leisten und neue Wege in der Historiographie des Zweiten Weltkriegs aufzeigen. -
- Zentrum für Antisemitismusforschung (TU Berlin) – Technische Universität Berlin (Berlin) (Leitung)
Fluchtursachen Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Migrationsrouten Ökonomie der Flucht RassismusProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Geographischer Fokus - Deutschland
- Uruguay
- Uruguay, Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Sonja Wegner
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Wolfgang Benz
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Länderstudie zur Situation der Emigranten in Uruguay mit Beschreibung der politischen und sozio-ökonomischen Struktur des Aufnahmelandes, Integration der Emigranten und ihres Einflusses auf das Aufnahmeland. Ausgangspunkt ist eine umfassende Beschreibung der Auswanderungsbedingungen aus dem Deutschen Reich bis zum Verbot der Auswanderung 1941 und der unterschiedlichen Verläufe von Auswanderung (direkt, Familienauswanderung, über Drittländer, Flucht etc.). -
- Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Selbstorganisation Transnationale Netzwerke WohnenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.uni-goettingen.de Laufzeit 03/2014 ‒ 02/2019 Geographischer Fokus - Westeuropa; Mitteleuropa; Naher Osten; Nordafrika; Subsahara Afrika
Institutionen - Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen MZS Leitung
- Ruppin Academic Center Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Gabriele Rosenthal
- Leitung
-
M.A. Eva Bahl
- Bearbeitung
-
Dr. Nir Gazit
- Bearbeitung
-
Dr. Efrat Ben-Zeev
- Bearbeitung
-
Arne Worm
- Bearbeitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt befasst sich mit der sozialen Konstruktion von Grenzgebieten und Grenzaktivitäten im Kontext von deren kurz- und längerfristigen Wandlungsprozessen. In den von uns anvisierten Fällen lässt sich in jüngster Zeit ein Wandel feststellen von einer für illegalisierte Migrierende verhältnismäßig hohen Durchlässigkeit zu einer fast vollständigen Schließung der Grenze. Allerdings wurden und werden Schließungsprozesse in beiden Fällen wiederholt durch Praktiken von (illegalisierten) Migrierenden und "Schmugglern" herausgefordert, geöffnet und transformiert. Wir werden uns auf zwei strukturell sehr verschiedene geopolitische Kontexte konzentrieren: zum einen auf die Grenzregionen zwischen afrikanischen Ländern und Spanien - hier auf die maritime Grenze zwischen Westafrika und den Kanarischen Inseln sowie die Grenzregion zwischen Marokko und den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla - und zum anderen auf die Grenzregion zwischen Ägypten und Israel. Dieser kontrastive Vergleich dient der Rekonstruktion von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Konstruktionen und den praktischen Vollzugswirklichkeiten, also dem "doing" von Grenzen. Im Fokus stehen dabei die subjektiven Erfahrungen von Mitgliedern verschiedener in die Grenzaktivitäten involvierter Gruppierungen (z. B. von Polizeieinheiten, NGOs, "Schmugglern", einheimischen Einwohnern der Grenzgebiete etc.), die Prozesse der Genese ihrer Perspektiven, die Figurationen zwischen diesen Gruppierungen mit ihren ungleichen Machtchancen und die konkreten alltagsweltlichen Interaktionen zwischen ihnen. Neben der angestrebten ethnographischen Studie zu den gegenwärtigen Erfahrungen der Akteure und den face-to-face-Interaktionen zwischen den Angehörigen der verschiedenen Gruppierungen geht es auch darum, deren divergente kollektiv-, familien-, und lebensgeschichtliche Erfahrungen bzw. Wissensbestände mit unterschiedlichen Grenzräumen zu rekonstruieren. Außerdem fragen wir, wie informelle (bzw. inoffizielle) Praktiken neben den formalisierten Praktiken von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen und Akteursgruppierungen mit verschiedenen Migrationspolitiken und verschiedenen gesetzlichen Rahmen verwoben sind. -
- Rechtswissenschaftliche Fakultät – Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Münster) (Leitung)
Bildung Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Rassismus Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Ethnologie
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Philosophie- und Religionswissenschaften
- Rechtswissenschaften
- Soziologie
Projektwebseite www.fritz-thyssen-stiftung.de Laufzeit 11/2018 ‒ 10/2020 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Yeshwant Naik
- Leitung
Kurzbeschreibung
(nicht vorhanden)
Abstract
The project aims to deepen the knowledge and understanding of the nature of domestic violence and sexual abuse involving male same-sex partners and dating violence against gay men and related issues in the European Union (EU). The study will narrate the propensities of refugees and migrant gay men in Germany. It will attempt to address the prevalence of sexual abuse directed towards these men by illustrating their experiences as victims of abuse. Also the challenges of determining sexual abuse victimization within the gay community will be examined, as well as the implications for practice, policy, and future research. The project will try to find probable solutions for drafting guidelines to prevent same-sex domestic violence. -
- Institut für Ethnologie – Universität Bayreuth ( Bayreuth) (Leitung)
Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Identität Migrationsrouten Ökonomie der Flucht Selbstorganisation Transnationale NetzwerkeProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Ethnologie
Projektwebseite www.ethnologie.uni-bayreuth.de Laufzeit 08/2009 ‒ 01/2013 Geographischer Fokus - Eritrea
- Äthiopien
-
Deutschland
- Bayern
- Italien
- Sudan
- Türkei
Institutionen Beteiligte Personen -
M.A. Délia Nicoúe
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Kurt Beck
- Leitung
-
Dr. Magnus Treiber
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die afrikanischen Staaten Eritrea und Äthiopien, die seit dem Zusammenbruch der äthiopischen Derg-Diktatur von einander feindlich gesinnten, autoritären Post-Guerilla-Regierungen beherrscht werden, sind erneut zu Auswanderungsländern geworden. Junge, gebildete oder bildungswillige Städter (ca. 18-35 J.) nehmen oft jahrelange und lebensgefährliche Migrationen auf sich, um in Europa eine neue Existenz aufzubauen. Hierbei hoffen sie nicht nur auf wirtschaftlichen Wohlstand, sondern auch auf Rechtstaatlichkeit und demokratische Teilhabe. Ihr schrittweises und selten privilegiertes Durchlaufen verschiedener Migrationsetappen und örtlicher Stationen macht sie hierbei notwendigerweise zu Lernenden, die sich einerseits in fremden Umgebungen zurechtfinden müssen und andererseits bereits Schritte in die nächste Migrationsetappe planen und prüfen. Ihre Vorstellungswelten und Einschätzungen neuer Umgebungen speisen sich aus dort vermittelten Informationen, Gerüchten und eigenen sozialen Erfahrungen vor Ort. Doch auch angewachsenes Vorwissen wird an die jeweils neue Umgebung wie an die geplante Migrationsroute herangetragen. Vorwissen wird zum einen aus Schulbildung und Medienrezeption gewonnen, zum anderen durch Teilnahme an transnationalen, sich stets wandelnden migrantischen Kommunikationsnetzwerken. Diese verbinden Menschen dank moderner Kommunikationstechnologie in verschiedenen Etappen, Stationen und Situationen miteinander – vom Herkunftsort bis zu vorläufiger Ankunft oder gar langjähriger Diaspora-Zugehörigkeit. Migrationsspezifisches Wissen umfasst hierbei Informationen zu sicheren Schlafplätzen ebenso wie Ratschläge zum örtlichen Umgang mit Polizei, Botschaftspersonal oder Schleppern, Optionen der legalen und illegalen Weiterreise ebenso wie das kompetente Verfassen von Studienplatzbewerbungen für europäische und nordamerikanische Universitäten. Dieses Wissen ist jedoch kein absolutes, sondern muss immer wieder aufs Neue geprüft, reflektiert, interpretiert und u. U. vertrauensvoll diskutiert werden. Gerade aufgrund ihrer Prekarität und Gefährdung sind migrantische Akteure in besonderer Weise zu bewussten Handlungsentscheidungen gezwungen. Durch zunehmende Einsicht in Beschränkungen und Ausschluss allerdings geht der migrantische Lernprozeß meist mit wachsender Desillusionierung einher. Kommunikation, Wandel und Anwendung migrantischen Wissens zwischen konkreter Örtlichkeit und Anbindung an transnationale Netzwerke wurden unter eritreischen und äthiopischen Migrantinnen und Migranten der jüngeren Generation in ausgewählten Migrationsstationen (Khartoum, Addis Ababa und Istanbul) beispielhaft untersucht.