Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 256 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Nationale Flüchtlingspolitik
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- Institut für die Geschichte der Deutschen Juden (IGDJ) (Hamburg ) (Leitung)
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- Schader Stiftung (Darmstadt) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Bauwesen, Architektur, Urban Studies
- Erziehungswissenschaften
- Ethnologie
- Geographie
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Medizin und Gesundheitswissenschaften
- Philosophie- und Religionswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Psychologie
- Rechtswissenschaften
- Sonstiges
- Soziologie
- Wirtschaftswissenschaften
Laufzeit 03/2016 ‒ 04/2017 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen - Schader Stiftung Leitung
- Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik (ISASP) – Hochschule Darmstadt ISASP Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
M.A. Natascha Riegger
- Leitung
Kurzbeschreibung
Neueste Entwicklungen zeigen, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Angesichts der damit verbundenen Herausforderungen stellt sich die Frage, wie Deutschland dieser Verantwortung im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe gerecht werden kann. Welche Akteure sind dabei für einen gelingenden Integrationsprozess besonders gefragt? Welche Anforderungen stellen sich an die Zusammenarbeit von staatlichen, zivilgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren auf allen politischen Ebenen. Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Veranstaltungsreihe, die in einzelne sog. Denkwerkstätten gegliedert ist. Im Zentrum der einzelnen Denkwerkstätten stehen Themen, die für die Frage nach der Unterstützung eines gelungenen Integrationsprozesses von zentraler Bedeutung sein werden (z.B. Arbeit, Bildung, Wohnraum etc.). Welchen Anteil kann die Zivilgesellschaft in diesem Prozess übernehmen? Wie kann das zivilgesellschaftliche Engagement koordiniert werden? Wie sollten Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung in das deutsche Bildungssystem integriert werden, um so den Grundstein für eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft zu legen? Ziel der Veranstaltungsreihe ist die Vernetzung von Expertinnen und Akteuren aus verschiedenen Disziplinen und Sektoren. In diesem Zusammenhang soll auch über politische Gestaltungsmöglichkeiten gesprochen und ein genereller Diskurs über Integrationsfragen angeregt werden. Zu jedem Themenkomplex wird je ein Input aus der Wissenschaft und zwei Inputs aus der Praxis gehört werden, um eine Einordnung der Entwicklungen aus verschiedenen Perspektiven möglich zu machen. Die Teilnehmenden bestehen aus ausgewählten Fachleuten mit einschlägigen Erfahrungen zu den einzelnen Themenschwerpunkten. Die Erkenntnisse und Ergebnisse jeder Denkwerkstatt werden in Form eines Berichtes zusammengefasst und online veröffentlicht. -
- Institut für Rechtsphilosophie und Allgemeine Staatslehre – Universität Erlangen-Nürnberg (Erlangen) (Leitung)
Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Transnationale NetzwerkeProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Politikwissenschaften
- Rechtswissenschaften
- Soziologie
- Wirtschaftswissenschaften
Laufzeit 01/2016 ‒ 08/2019 Geographischer Fokus - Brasilien
- Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Tagory Figueiredo Martins Costa
- Leitung
Kurzbeschreibung
(nicht vorhanden)
Abstract
The core aim of this research is to analyse and compare legal framework and public policies tackling mass migration in Brazil and Germany, approaching the object through a comprehensive methodology, which includes fact checking, axiological scrutiny, as well as investigating legal structures and comparing public policies. The three main objects are, therefore, mass migration (factual aspect), human rights principles and ethical features of Refugee Law (axiological aspect) and legal framework and public policing (normative aspect). In order to achieve such goal, the research will start with some conceptual and historical insights into mass migration, alongside with some forecast on forced migration. After this factual investigation, we will move on to the axiological foundation of Refugee Law. Both the ethics and politics of migration will be analysed, in regard to the cogency of some Human Rights principles and to migration itself as a recognised Human Right. In conclusion, we will take a look at Refugee Law and public policing, behind the lens of institutional experimentalism. -
- Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) – Bundesagentur für Arbeit (Nürnberg) (Leitung)
Arbeit Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale FlüchtlingspolitikProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Politikwissenschaften
- Soziologie
- Wirtschaftswissenschaften
Laufzeit 05/2014 ‒ 06/2016 Geographischer Fokus Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Martin Dietz
- Leitung
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Elke Dony
- Leitung
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Karsten Strien
- Leitung
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Ulrike Büschel
- Leitung
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Volker Daumann
- Leitung
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Barbara Knapp
- Leitung
Kurzbeschreibung
Es werden Projektverantwortliche, Vermittlungsfachkräfte der Agenturen für Arbeit sowie Vertreter der Bleiberechtsnetzwerke zu den Prozessen im Modellprojekt befragt. Es sollen Einschätzungen, Hinweise und Empfehlungen aus der Praxis zu Handlungsfeldern, die die Arbeitsmarktintegration von Asylbewerbern positiv beeinflussen, gewonnen werden. -
- Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl (BAMF) – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Nürnberg) (Leitung)
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- sonstiges
Disziplinen - Politikwissenschaften
- Rechtswissenschaften
Laufzeit 04/2017 ‒ 10/2017 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Julian Tangermann
- Bearbeitung
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Dr. Axel Kreienbrink
- Leitung
Kurzbeschreibung
Im Asylverfahren, bei der Vergabe von Visa und Aufenthaltserlaubnissen aber auch bei Ab-schiebungen nimmt die Sicherung und Feststellung der Identität eine zentrale Rolle ein. Die neue EMN-Studie beleuchtet, welche Methoden dabei von Behörden in der Praxis angewen-det werden, auf welchen rechtlichen Grundlagen dies geschieht, wie mit den gewonnenen Daten umgegangen wird, aber auch, welche gesellschaftlichen und politischen Diskussionen und Standpunkte es zum Thema gibt. Die Studie stellt dabei eine Aktualisierung und Erweite-rung der EMN-Studie zu "Maßnahmen und Herausforderungen bei der Identitätsfeststellung im Rahmen des Asylverfahrens sowie von Abschiebungen" von 2012 dar. -
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Rassismus Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches Engagement
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Philosophie- und Religionswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Psychologie
- Soziologie
Laufzeit 04/2016 ‒ 12/2016 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Sachsen
Institutionen - Theologische Fakultät – Universität Leipzig Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
PD Dr. Julia Schulze Wessel
- Leitung
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PD. Dr. Steffen Kailitz
- Leitung
Kurzbeschreibung
Wesentliches Ziel des Projekts ist die Bereitstellung von Forschung zu den Themenfeldern Migration, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus. Hierfür erfolgt der Aufbau einer engen Vernetzung von Forscherinnen und Forscher an sächsischen Universitäten und Forschungsinstitutionen. Perspektivisch ist eine Ausweitung des Netzwerks in Sachsen und auf weitere Bundesländer genauso vorgesehen, wie die Entwicklung thematisch anschlussfähiger Forschungsprojekte aus dem Netzwerk heraus. -
- Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie – Universität Freiburg (Freiburg) (Leitung)
Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Grenzen Identität Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation WohnenProjektart Promotion Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Ethnologie
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Sonstiges
Projektwebseite www.come.uni-freiburg.de Laufzeit 10/2014 ‒ 03/2017 Geographischer Fokus Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Inga Schwarz
- Leitung
Kurzbeschreibung
(nicht vorhanden)
Abstract
Il/legalizing Mobility - Legal Categorizations of Unauthorized Migrants in Europe Universal Declaration of Human Rights, Article 13 (1) Everyone has the right to freedom of movement and residence within the borders of each state. (2) Everyone has the right to leave any country, including his own, and to return to his country. Freedom of movement as grounded in the Universal Declaration of Human Rights is highly restricted for the majority of the global population and bound to national and international legal restrictions. Whereas the Universal Declaration of Human Rights entitles all human beings a right to leave their country, a right of entry into other states doesn’t exist per se. Illegal entry into the European Union as well as an expiration or denial of a residence permit leads to an illegalized residence of immigrants in Europe. Unauthorized migration requires extensive mobility practices, including reference points within countries of origin, transit countries and potential recipient countries. The present research project concentrates on these hypermobile practices of unauthorized migrants in Europe and their dependency on legal categorizations of migration. The different international and national legal spaces, as well as the differing normative orders of social networks that migrants pass through, will be taken into consideration. The leading questions of the project are the following: • How are categories of legal and illegal mobility constructed socio-culturally and coped with in networks of unauthorized migrants in Europe? • How are social actors choosing and combining different legal resources of mobility? • What does im/mobility mean to unauthorized migrants in Europe? • How are legal categorizations influencing mobility practices? • Is there an “alternative network capital” in the case of a missing legal basis of mobility? Using mobile ethnography by means of participating in mobile practices of unauthorized migrants in Europe, the project aims to shed light on transnational mobility practices and social networks in the different locations migrants refer to. The often-cited fact of nearly impossible access to migrant communities wanting to remain hidden will be solved by personal networks stemming from voluntary work in refugee organizations. In addition to filling the gap of empirical work on unauthorized migration, the project aims to intersect mobility studies and legal anthropology by asking about the influence of formal and informal legal categorizations of mobility on mobile practice. -
- Institut für Europäische Studien – Technische Universität Chemnitz (Chemnitz) (Leitung)
Arbeit Bildung Gesundheit Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Rassismus Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Ethnologie
- Geographie
- Politikwissenschaften
- Rechtswissenschaften
- Soziologie
Projektwebseite www.tu-chemnitz.de Laufzeit 01/2014 ‒ 12/2016 Geographischer Fokus - Europa
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Birgit Glorius
- Leitung
Kurzbeschreibung
Seit dem Jahr 2011 sind Fluchtmigrationen in und nach Europa stark angestiegen und setzen die Europäische Migrationspolitik zunehmend unter Druck. Neben dem ständigen Zustrom von Flüchtlingen aus Afrika über das Mittelmeer wächst auch die Anzahl der Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten, vor allem aus den Ländern des Nahen Ostens. Insbesondere die Ankunft von Bootsflüchtlingen auf der Mittelmeerinsel Lampedusa hat beträchtliche mediale Aufmerksamkeit ausgelöst, gefolgt von öffentlichen Diskursen und politischem Druck auf die Europäische Kommission und auf einzelnen EU-Staaten wie z.B. Italien, sowie auf jene Länder die mit weiterreisenden Flüchtlingen konfrontiert sind. Bislang liegen nur wenige Forschungsergebnisse vor, die sich auf die lokalen Konsequenzen des wachsenden Flüchtlingszustroms richten. Die aufnehmenden Kommunen werden vor verschiedenste Problemlagen gestellt, angefangen bei den lagebedingten und baulichen Voraussetzungen für die Aufnahme von zusätzlicher Bevölkerung, über Fragen der sozialen Integration (z.B. Partizipation im Bildungswesen) bis hin zur Akzeptanz innerhalb der lokalen Bevölkerung. Die vermehrte Anwesenheit von Flüchtlingen und die Diskurse über Flüchtlingsaufnahme haben zu verschiedensten Reaktionsmustern geführt, z.B. zur Entstehung der xenophobischen Protestbewegung PEGIDA – aber auch zu neuen Bewegungen des zivilgesellschaftlichen Engagements und der Migrantenselbstorganisation. Diese Entwicklungen dürften nicht zuletzt ein Resultat von migrationspolitischen Strategien sein, die Zuwanderer in gewünschte und unerwünschte Migranten unterteilt. Während vor allem die Mittelmeerländer hinsichtlich der Flüchtlingsaufnahme mediale und wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhielten, ist derzeit noch wenig über die Strategien der einzelnen EU-Staaten hinsichtlich des Umgangs mit den wachsenden Flüchtlingszahlen bekannt. Bislang existiert keine systematische Beobachtung und Analyse der Aufnahmesituation von Flüchtlingen, der auf sie bezogenen Politikansätze, der lokalen Diskurse und der Wahrnehmungs- und Handlungsmuster von betroffenen Flüchtlingen und Anwohnern. Um diese Fragen in einem ländervergleichenden Forschungssetting zu beleuchten, hat sich 2014 eine Forschungsinitiative unter dem Dach des Europäischen Forschungsnetzwerks IMISCOE (International Migration, Integration and Social Cohesion in Europe) gebildet. Ziel der Forschungsinitiative „Refugees in European Localities: Reception, Perceptions and Policies” ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Flüchtlingsaufnahme und ihrer Integration in den verschiedenen Staaten und Regionen Europas zu untersuchen. Wir planen eine systematische vergleichende Forschung, die anhand mehrerer kommunaler Fallstudien den Aufnahmeprozess untersucht, angefangen bei den administrativen Aktivitäten und Strategien, der Entwicklung eines öffentlichen Diskurses auf kommunaler Ebene, bis hin zur Reflexion der Aufnahmephase aus der Perspektive der Flüchtlinge. Die Ergebnisse der vergleichenden Untersuchungen sollen neben ihrer wissenschaftlichen Verwertung auch in Empfehlungen hinsichtlich der weiteren Ausgestaltung des gemeinsamen Europäischen Asylsystems einmünden. -
- Institut für Politische Wissenschaft – Universität Erlangen-Nürnberg (Erlangen) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingsrecht Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und AbschiebungProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Politikwissenschaften
Projektwebseite www.regionenforschung.uni-erlangen.de Laufzeit 10/2012 ‒ Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Petra Bendel
- Betreuung
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Angela Bauer
- Leitung
Kurzbeschreibung
Vor dem Hintergrund des jüngeren integrationspolitischen Paradigmenwandels in der bundesdeutschen Flüchtlingspolitik wird anhand einer qualitativen Einzelfallstudie die Emergenz und der Wandel des Handlungsfeldes "Berufliche Ausbildung von jungen FluchtmigranntInnen im ungesicherten Aufenthalt" im Zeitraum 2008 bis Mitte 2016 mit policy-analytischen Instrumenten untersucht. Dieser Themen- und Aktionsbereich avancierte von den "Low Politics" zu den "High Politics", wodurch ihm gesamtgesellschaftliche Aufmerksamkeit zu Teil wurde. Junge prekarisierte FluchtmigrantInnen mit aufenthaltsrechtlicher Duldung und Gestattung wurden teilweise verstärkt als Täger sozialer Rechte von bundespolitischen Akteuren anerkannt; bei der Verwirklichung ihrer sozialen Rechte (u.a. Teilhabe an beruflicher Ausbildung) sollten sie nachfolgend auch durch bildungs- und arbeitsmarktpolitische Akteure stärker unterstützt werden. Im Forschungsprojekt interessieren insbesondere zwei Fragestellungen: Inwieweit hat sich in Deutschland ein Politik- oder Paradigmenwandel in diesem Feld ereignet? Wie und warum hat sich dieser Politikwandel vollzogen? Die bundesrechtlichen (hard law) und programmatischen (soft law) Veränderungen in diesem Zeitraum werden zunächst anhand einer Dokumentenanalyse hinsichtlich ihrer Richtung (liberal/integrativ/inklusiv versus restriktiv/desintegrativ/exklusiv), Reichweite (umfassend versus partiell), Geschwindigkeit (langsam versus schnell) und des jeweils dominierenden Akteurs analysiert. So wird es möglich sein, den Policy Change auf der nationalen Ebene in seinen verschiedenen Phasen in einem Spannungsverhältnis von Desintegration und Integration zu verorten. Hierzu sollen folgende Unterfragen beantwortet werden: Inwieweit wurden Zugänge zu beruflicher Bildung und unterstützenden Maßnahmen für Personen mit Aufenthaltsgestattung oder Duldung geöffnet? Welche Bundesministerien und Bundesbehörden waren zu welchem Zeitpunkt federführend? Welche Bedeutung hatten das ESF-Bleiberechts-Netzwerk des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sowie die zunehmenden Einforderungen von Wirtschaft und Gewerkschaften für den Politikwandel im Handlungsfeld? Ferner soll durch die Analyse von Veranstaltungsdokumentationen und qualitativen Interviewdaten die Perspektive lokaler und regionaler Betreuungsakteure aus verschiedenen organisatorischen Kontexten (Ausländerbehörden, Berufsschulen, lokale ESF-Bleiberechts-Netzwerke) in die Untersuchung eingebunden werden. Da die Befragungen in einem zentralen Zeitraum (2011 bis 2014) der zunehmenden Liberalisierung des Handlungsfeldes durchgeführt worden sind, können anhand dieser Bottom-up-Perspektive feinere Nuancen im Hinblick auf Hintergründe der einsetzenden Änderungen und der akteursspezifischen Querverbindungen erlangt werden (z.B. hinsichtlich relevanter Akteure und deren Vernetzung, bestehender Hindernisse, Einschätzung der Reichweite der politisch-rechtlichen Änderungen, erste Verbindungen zum Integrationsdiskurs). Durch das Promotionsprojekt wird weiteres und vertieftes Wissen über die Relevanz von Arbeits- und (Aus-)Bildungsmarktpolitik für integrationspolitische Veränderungen im Zusammenhang mit Fluchtmigration(en) gewonnen. Die Prozesshaftigkeit der höchst dynamischen und vielzähligen Änderungen in diesem Handlungsfeld in Deutschland wurden in ihrer Breite bislang noch nicht mit policy-analytischen Instrumenten näher untersucht bzw. theoriegeleitet erklärt. Zudem werden die neu-entstandenen Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Flüchtlingspolitik und Arbeitsmarkt-/Bildungspolitik in Deutschland durch die geplante Monographie für die weitere, ggf. auch international vergleichende Forschung fruchtbar gemacht. Mithilfe der qualitativen Einzelfallstudie können Hypothesen herausgearbeitet werden, unter welchen Bedingungen sich eher integrative oder desintegrative Politiken gegenüber Geflüchteten mit prekären Aufenthaltsstauts in liberalen Demokratien vollziehen, die sich auch auf die Verwirklichung ihrer sozialen Rechte beziehen. -
- Historisches Institut – Universität Gießen (Gießen) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation WohnenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Politikwissenschaften
Projektwebseite www.notaufnahmelager-berlin.de Laufzeit 07/2013 ‒ 02/2017 Geographischer Fokus - West-Berlin, Hessen
Institutionen - Historisches Institut – Universität Gießen Leitung
- Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde Kooperationspartner
- Stiftung Berliner Mauer Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Bettina Effner
- Bearbeitung
- Leitung
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Florentin Mück
- Bearbeitung
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Dr. Andrea Genest
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Dirk van Laak
- Leitung
Kurzbeschreibung
Im Zentrum des Forschungsprojektes „Im Westen angekommen? Die Integration von DDR-Zuwanderern als historischer Prozess“ an der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde und der Justus-Liebig-Universität Gießen stehen die Integrationserfahrungen der DDR-Flüchtlinge und Zuwanderer in den Jahren 1950–1989. Dabei werden mit der dicht besiedelten Stadt West-Berlin und dem Flächenland Hessen zwei sehr unterschiedliche Integrationsmilieus in den Blick genommen. Mit Hilfe des umfangreichen Quellenbestandes lebensgeschichtlicher Interviews der Stiftung Berliner Mauer sowie schriftlicher Archivalien sollen Integrationserwartungen sowie die Möglichkeiten ihrer Entfaltung und ihres Wahrgenommenwerdens in den jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten untersucht werden. Bettina Effner, Promotionsprojekt: «Es waren ja nicht bloß andere Kulissen» – Aufnahme und Integration von DDR-Zuwanderern in den 1970/80er Jahren am Beispiel West-Berlins Die Arbeit untersucht Integrationsprozesse von DDR-Zuwanderern im urbanen Raum West-Berlin mit seinen geografischen, politischen und sozialkulturellen Besonderheiten in den 1970/80er Jahren. Ausgangspunkt ist dabei die Beobachtung, dass sich unter den Einwanderern in der Bundesrepublik die Flüchtlinge und Übersiedler aus der DDR durch zwei Eigenschaften auszeichneten, die in einem spezifischen (Spannungs-)Verhältnis zueinander standen: Laut Grundgesetzdefinition und nach allgemeinem Verständnis waren sie Deutsche. Auf der anderen Seite kamen die ehemaligen DDR-Bewohner als Migranten, die eine Grenze wenn nicht zwischen zwei Ländern, so doch zwischen zwei sehr unterschiedlichen Politik- und Gesellschaftssystemen überschritten. Die Arbeit lotet die Implikationen dieser beiden Eigenschaften sowohl rechtlich und politisch als auch hinsichtlich der Erfahrungen der Betroffenen aus: Zum einen geht es um die mit der Staatsangehörigkeit verknüpfte Aufnahmepolitik und die Frage, wie weit das ‘nationale Argument’ zumal in den 1980er Jahren trug, als der deutschlandpolitische Konsens sich aufzulösen begann. Zum zweiten stehen Deutung und Gestaltung des langwierigen Prozesses der Migration zur Debatte. Mit welchen Zielen und Interessen moderierten und regulierten Politik und Verwaltung diesen Prozess? Welche Erwartungen hatten demgegenüber die Betroffenen, wie der Wechsel verlaufen und wohin er sie führen würde? An dieser Stelle rückt wiederum West-Berlin als ‘Integrationssetting’ mit besonderen Bedingungen wie einer ausgeprägten «Ehemaligenszene» in den Blick. Dr. Andrea Genest, Postdoc-Projekt: Zwischen Integrationserwartungen und Integrationserfahrungen. – DDR-Zuwanderer in den 1950er und 1960er Jahren in West-Berlin Das Forschungsvorhaben nimmt die Integrationserwartungen und -erfahrungen der DDR-Flüchtlinge und -Zuwanderer der 1950er und 1960er Jahre sowie die der Aufnahmegesellschaft in West-Berlin in den Blick. Dazu werden lebensgeschichtliche Interviews aus dem umfangreichen Bestand der Stiftung Berliner Mauer ausgewertet und mit den Möglichkeiten und Perspektiven von West-Berliner Institutionen in Bezug gesetzt, die mit der Integration der DDR-Zuwanderer befasst waren. Der Bau der Berliner Mauer, der die Phase des massenhaften Weggangs aus der DDR trennt von einer, in der nur wenigen die Flucht gelang und nur bestimmten Personenkreisen die Ausreise genehmigt wurde, befindet sich in der Mitte des Untersuchungszeitraumes. Die Arbeit möchte sich auf einer erfahrungsgeschichtlichen sowie auf einer semantischen Ebene den Integrationsbedingungen in West-Berlin annehmen. Um die Integration der DDR-Zuwanderer und -Flüchtlinge in den Rahmen der Migrationsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland zu setzen, werden in einem weiteren Schritt die Ergebnisse der Untersuchung mit den Forschungen über die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen aus den ehemaligen ostdeutschen Gebieten sowie der ersten ausländischen Vertragsarbeiter in Deutschland verglichen. Auf diese Weise soll sich der Frage genähert werden, welche Erfahrungen gruppenspezifisch, welche aber auch als migrationsspezifisch zu bewerten sind. Florentin Mück, Promotionsprojekt: Die Integration von DDR-Zuwanderern in Hessen von 1949 bis 1989 Die Arbeit soll am Beispiel Hessens untersuchen, wie sich die Integration von DDR- Flüchtlingen und Zuwanderern in einem westdeutschen Bundesland gestaltete. Welche Rolle spielten Politik und Verwaltung in Bezug auf Hilfsangebote für die Flüchtlinge, oder die gezielte Steuerung der Flüchtlingsbewegungen? Und wie verliefen beidseitige Akkulturationsprozesse auf Seiten der Flüchtlinge und der hessischen Aufnahmegesellschaft? Ein zentraler Punkt der Arbeit wird weiterhin das Wirken und die Funktion des Notaufnahmelagers Gießen sein, welches als Erstaufnahmeeinrichtung für DDR- Flüchtlinge ab 1963 das alleinige Ventil für sämtlichen deutsch/deutschen Grenzverkehr darstellte. Weiterhin sollen Flüchtlingsverbände wie der bisher nahezu unerforschte Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge und deren Wirken in den Fokus der Betrachtung gerückt werden.