Projektart | Drittmittelprojekt |
Finanzierung | |
Themen |
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Disziplinen |
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Projektwebseite | www.collegium-carolinum.de |
Laufzeit | 04/2011 ‒ 06/2016 |
Geographischer Fokus |
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Institutionen | |
Beteiligte Personen |
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Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 275 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik
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- Collegium Carolinum e.V. - Forschungsinstitut für die Geschichte Tschechiens und der Slowakei (München) (Leitung)
Gender Integration und Teilhabe Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation zivilgesellschaftliches Engagement -
- Institut für Kirche und Gesellschaft (IKG) – Evangelische Kirche in Westfalen (Schwerte ) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale FlüchtlingspolitikProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Ethnologie
- Geographie
- Soziologie
Projektwebseite www.engagiert-in-vielfalt.de Laufzeit 12/2016 ‒ 11/2019 Geographischer Fokus Institutionen Beteiligte Personen -
Maike Dymarz
- Bearbeitung
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Marion Ziemann
- Bearbeitung
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Hannah Klinkenborg
- Bearbeitung
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Pfarrer Helge Hohmann
- Leitung
Kurzbeschreibung
Vor dem Hintergrund, dass das ehrenamtliche Engagement in Nordrhein-Westfalen im Zuge der Zuwanderung Geflüchteter eine neue Gestalt bekommen hat, beschäftigt sich das Forschungsprojekt mit ehrenamtlichen Strukturen in der evangelischen Kirche und Diakonie in Nordrhein-Westfalen. In den ehrenamtlichen Strukturen sind Kirchengemeinden häufig wichtige Partner, die schon seit Jahren Unterstützungsangebote für Geflüchtete etabliert haben. Diese bestehenden Strukturen treffen nun auf ganz neue Erfordernisse, die sich sowohl in der quantitativen Anzahl der Geflüchteten als auch in den neuen qualitativen Anforderungen an das Ehrenamt, das zunehmend auch staatliche Aufgaben übernehmen musste, widerspiegeln. Gefördert durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (MKFFI) führt das Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen das Projekt „Engagiert in Vielfalt – Wahrnehmung und Stärkung ehrenamtlicher Arbeit in Stadt und Land“ durch. Im Fokus steht dabei die Forschung zur nachhaltige Unterstützung, Strukturierung und Weiterentwicklung der ehrenamtlichen Arbeit in nordrhein-westfälischen evangelischen Kirchengemeinden. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Bedarfe der Initiativen sowie auf Unterstützungsmöglichkeiten und Fortbildungsangebote gelegt. Im Projekt sollen 1. Strukturen, Organisationsformen und die besonderen Rahmenbedingungen in diesem Arbeitsfeld, 2. die Motivlagen und Erfahrung der Ehrenamtlichen und 3. die Lebenslagen der Geflüchteten untersucht werden. Dabei sollen Unterschiede zwischen Stadt und Land hinsichtlich - der gegenwärtigen und zukünftigen Handlungsfelder und Zielgruppen, - der Rahmenbedingungen für Integration und Teilhabe der Geflüchteten und - der Anforderungen an die interkulturelle Öffnung von Kirche und Gesellschaft identifiziert werden. -
- Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft – Universität Konstanz (Konstanz) (Leitung)
Flüchtlingslager Gesundheit Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Politikwissenschaften
Projektwebseite www.hyborg-projekt.de Laufzeit 02/2018 ‒ 01/2021 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen - Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft – Universität Konstanz Leitung
- Center for Security Studies (CSS) – Eidgenössische Technische Hochschule Zürich CSS Kooperationspartner
- Institut für Politikwissenschaft (LMU) – Ludwig-Maximilians Universität München LMU Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
M.A. Lorenz Neuberger
- Bearbeitung
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Alexa Lenz
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Wolfgang Seibel
- Leitung
Kurzbeschreibung
Ziel des Verbundprojektes ist es, am Beispiel der sogenannten "Flüchtlingskrise" seit 2014 zu untersuchen, wie deutsche Verwaltungsinstitutionen auf und unterhalb der Landkreisebene Krisenmanagement betreiben und wie sie dabei zum Aufbau von brückenbildendem Sozialkapital beitragen können. Dieses wird als eine Kernvoraussetzung gesellschaftlicher Resilienz angesehen. Das Projekt möchte Verwaltungshandeln im Krisenmanagement erfassen, seine Auswirkungen auf gesellschaftlichen Zusammenhalt analysieren und konkrete Handlungsempfehlungen formulieren. Dabei wird das Augenmerk auf hybride Organisationsstrukturen gelegt, die gesellschaftliche Partizipation ermöglichen, und untersucht, welche Auswirkungen die öffentliche Wahrnehmung der lokalen Krisenbewältigung auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt hat. Die ersten beiden Projektphasen des Verbundprojekts werden von den Projektpartnern gemeinsam durchgeführt. Im Anschluss an eine erste Konzeptionsphase setzen die Projektpartner unter Federführung der LMU München eine fragebogengestützte Kartierung des lokalen Krisenmanagements in allen 402 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten um. Dieses dient der Auswahl von Einzelfällen für die folgenden Untersuchungsschritte. Es schließen sich zwei synchron stattfindende Erhebungsphasen an. Die Universität Konstanz führt in vier ausgewählten Landkreisen und kreisfreien Städten Interviews mit Vertreter/innen von Verwaltungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen durch. Diese werden daraufhin ausgewertet, wie diese Landkreise auf die Herausforderungen der sogenannten „Flüchtlingskrise“ reagierten und warum sich dabei hybride Organisationsstrukturen entwickelt und bewährt haben oder auch nicht. Unter Federführung der LMU München wird parallel dazu in denselben Landkreisen, sowie vier weiteren, eine repräsentative Bevölkerungsumfrage durchgeführt, um zu ermitteln, wie das Krisenmanagement von der Bevölkerung wahrgenommen wurde und wie sich der gesellschaftliche Zusammenhalt im Verlauf der Krise verändert hat. In der abschließenden Transferphase werden zusammen mit Vertreter/innen aus Verwaltung und Zivilgesellschaft Handlungsempfehlungen erarbeitet. -
- Institut für Soziologie (PH Freiburg) – Pädagogische Hochschule Freiburg (Freiburg) (Leitung)
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Ethnologie
- Soziologie
Laufzeit 09/2016 ‒ Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen - Institut für Soziologie (PH Freiburg) – Pädagogische Hochschule Freiburg PH Freiburg Leitung
Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Albert Scherr
- Leitung
Kurzbeschreibung
(nicht vorhanden)
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- Institut für Soziologie – Pädagogische Hochschule Freiburg (Freiburg) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingsrecht Gender Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Rassismus Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Soziologie
Laufzeit 06/2016 ‒ 06/2017 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Lena Sachs
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Albert Scherr
- Leitung
Kurzbeschreibung
Sinti und Roma werden gesellschaftlich als eine Minderheit wahrgenommen, die massiver sozialer Benachteiligung unterliegt und im Bildungssystem wenig erfolgreich ist. Durch das Projekt wird jedoch nicht primär nach den Ursachen von Bildungsbenachteiligung gefragt, sondern werden Biografien von Sinti und Roma rekonstruiert werden, die höhere Bildungsabschlüsse erreichen. Mit qualitativen Interviews wurden Minderheitenangehörige, die die Schule mit dem Abitur abgeschlossen und gegebenenfalls ein Studium begonnen haben. Zudem wurden Expert/innen interviewt. Im Ergebnis sind sowohl die Schwierigkeiten, als auch die Ermöglichungsbedingungen dieser Bildungsprozesse zu beschreiben. -
- Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) – Leibniz-Gemeinschaft (Mainz) (Leitung)
Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Rückkehr und Abschiebung SelbstorganisationProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
- Philosophie- und Religionswissenschaften
Laufzeit 12/2008 ‒ 03/2012 Geographischer Fokus - Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Vera von der Osten-Sacken
- Bearbeitung
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Dr. Carsten Brall
- Bearbeitung
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Dr. Irene Dingel
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Projekt „Erzwungenes und selbstgewähltes Exil – Migration und Exil im Luthertum des 16. Jahrhunderts“ hat gegenüber den bisher überwiegend untersuchten calvinistischen Flüchtlingsgemeinden die Besonderheit lutherischen Exils im Zuge der Konfessionsbildungs-prozesse in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts herausgearbeitet. Während sich das lutherische Exil in den Kernterritorien des Alten Reichs überwiegend als Elitenphänomen darstellt – es waren Pfarrer, Superintendenten, Hofprediger und Professoren, die ins Exil gingen – erweist sich das Exil der Gemeinde Augsburger Konfession in Antwerpen als Gruppenphänomen mit Ähnlichkeiten zum calvinistischen Exil (vgl. die Diss. Teilstudie von Carsten Brall). Die Gemeinde orientierte sich an einem eigenen Bekenntnis, baute eigene, kirchenordnende Strukturen auf und verweigerte an ihren Zielorten die Integration, selbst wenn konfessionelle Übereinstimmungen mit Gemeinden am Zielort bestanden. Theologische Legitimation über Exilserfahrungen kamen aber insofern zum Zuge, als die Obrigkeiten/Landesherrschaften Kontakte zu lutherischen Exulanten aus dem Reich suchten und pflegten. Man rekurrierte auf sie als Berater und theologische Autoritäten in Konfliktfällen. Deren Erfahrungen wurden in seelsorgerlichen Schriften aufbereitet, die einerseits die Erinnerung an Vertreibung und Auswanderung pflegten, andererseits vor diesem Hintergrund theologische Optionen und Abgrenzungsmechanismen stärkten. Letzteres, nämlich die Indienstnahme der Exilserfahrung zur theologischen Legitimierung und Stärkung eigener Positionen, ist zugleich ein Charakteristikum des lutherischen Exils im Konfessionsbildungsprozess im damaligen Reichsverband. Mit der Selbstbezeichnung „Exul“ oder „Exul Christi“ entwickelten die Betroffenen einen Ehrentitel und eigneten ihn konsequent an, um allseits sichtbar den Anspruch auf Glaubwürdigkeit und Wahrheit ihrer Lehre als Erben der von Luther ausgehenden Reformation zu signalisieren. Ihr Exil erweist sich oft weniger als geographisches Phänomen – manchmal lagen nur wenige Kilometer zwischen Heimat und Asyl, oft kehrte man an den Ausgangspunkt bzw. in die Heimat zurück – als vielmehr als ideelles und theologisches. Erzwungenes, vor allem selbstgewähltes Exil wurde zu einer Selbstzuschreibung der Rechtgläubigkeit; der Verweis darauf wurde „kultiviert“ und theologisch gezielt eingesetzt, auch wenn es sich nur um einen befristeten Zwischenzustand handelte oder gehandelt hatte. In seiner theologischen Aufladung unterscheidet sich lutherisches Exil deshalb grundlegend von anderen konfessionellen Migrations- und Exilsphänomenen, wobei allerdings die jeweilige politische und gesellschaftliche Einbindung nicht aus den Augen zu verlieren ist. Letzteres tritt an dem Vergleich mit der Antwerpener Gemeinde deutlich hervor. -
- Institut für Mittelstandsforschung (ifm.uni-mannheim) – Universität Mannheim (Mannheim) (Leitung)
- Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg (Stuttgart) (Leitung)
Arbeit Bildung Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation WohnenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Soziologie
- Wirtschaftswissenschaften
Projektwebseite www.institut-fuer-mittelstandsforschung.de Laufzeit 05/2018 ‒ 02/2020 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Baden-Württemberg
Institutionen - Institut für Mittelstandsforschung (ifm.uni-mannheim) – Universität Mannheim ifm.uni-mannheim Leitung
- Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg Leitung
Beteiligte Personen -
Dr. Christoph Sajons
- Bearbeitung
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Dr. Bettina Müller
- Bearbeitung
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Dr. René Leicht
- Leitung
Kurzbeschreibung
In diesem Projekt wird das Integrationsmanagement im Rahmen des Paktes für Integration mit den Kommunen (PIK) in Baden-Württemberg evaluiert. Auftraggeber ist das baden-württembergische Ministerium für Soziales und Integration. Die durchzuführenden Arbeiten bestehen aus der Sammlung von Daten zu Geflüchteten und ihrer Integration sowie einer quantitativen Analyse zur Wirkung des Integrationsmanagements. Im April 2017 hat das baden-württembergische Kabinett beschlossen, die Kommunen im Land für zwei Jahre mit insgesamt 320 Millionen Euro bei ihrer Arbeit zur Integration von Geflüchteten zu unterstützen (Pakt für Integration mit den Kommunen (PIK)). Zentrales Element des PIK ist die Finanzierung von Stellen für Integrationsmanagerinnen und Integrationsmanagern in den Städten, Gemeinden und Landkreisen. Diese Personen sollen Geflüchtete beraten, im Alltag individuell unterstützen, an die allgemeinen sozialen Dienste weiterverweisen, den Integrationsprozess mit Hilfe von Integrationsplänen begleiten sowie die aufnehmenden Gemeinden und die ehrenamtlichen Helfer unterstützen. Das baden-württembergische Ministerium für Soziales und Integration hat das ifm beauftragt, die Bedeutung der Integrationsmanagerinnen und –manager für die Integration von Geflüchteten quantitativ zu evaluieren. Das Projekt besteht aus zwei Teilen: 1) Zum einen werden Datenquellen über die Struktur der Geflüchteten und zu Eckpunkten der Integration wie Sprachprüfungen, Weiterbildungen und Arbeitsaufnahme identifiziert und aufbereitet. Weiterhin werden die Rahmenbedingungen für die Integration in den baden-württembergischen Kommunen zu mehreren Zeitpunkten erfasst. 2) Zum anderen wird mit einer quantitativen (ökonometrischen) Analyse ermittelt, ob und in welchem Umfang das Integrationsmanagement die Integration von Geflüchteten gefördert und beschleunigt hat. Die Ergebnisse des Projekts sollen – im Falle der Fortführung des Programms über die bislang bewilligten zwei Jahre hinaus – dazu verwendet werden, das Instrument des Integrationsmanagements zu verbessern und weiterzuentwickeln. -
- Abteilung für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg (Heidelberg) (Leitung)
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Medizin und Gesundheitswissenschaften
Projektwebseite www.klinikum.uni-heidelberg.de Laufzeit 08/2016 ‒ 08/2017 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Baden-Württemberg
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. med. Cornelia Strassner
- Bearbeitung
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Dipl.Soz. Stefan Noest
- Bearbeitung
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M.Sc Sandra Gewalt
- Bearbeitung
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Dr. med. Kayvan Bozorgmehr
- Leitung
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M.A. Sandra Ziegler
- Leitung
Kurzbeschreibung
Bei der Administration und Koordination der medizinischen Versorgung von Asylsuchenden sind die Länder, Landkreise sowie kreisfreien Städte beteiligt. Hinzu kommt eine Vielzahl versorgender Akteure: Der Öffentliche Gesundheitsdienst, die niedergelassene Ärzteschaft mit ihren verschiedenen Fachgebieten, die Krankenhäusern und zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen wie z.B. Wohlfahrtsverbände. Diese Versorgungsvielfalt wird an vielen Orten ergänzt durch ehrenamtlich organisierte, medizinische Hilfsangebote. Bis Asylsuchende den Ort ihres endgültigen Verbleibs erreichen, haben sie oftmals mehrfach den Aufenthaltsort gewechselt: (1.) Zwischen Bundesländern, (2.) zwischen Sammelunterkünften innerhalb eines Bundeslands, sowie (3.) zwischen der Unterkunft in einer Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) und der Folge- und Anschlussunterbringung in den Gemeinden. Das Regierungspräsidium Karlsruhe führt daher von August bis November 2016 in allen Landeserstaufnahmestellen im Regierungsbezirk Karlsruhe (Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim) ein persönliches Gesundheitsheft für Asylsuchende ein. Das Gesundheitsheft wird beim Erstkontakt in den medizinischen Versorgungseinrichtungen an Asylsuchende ausgegeben. Das Gesundheitsheft wurde im Zuge des Aufbaus der interdisziplinären Ambulanz im Patrick Henry Village (PHV) von der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung der Universitätsklinik entwickelt und wird in PHV bereits seit Februar 2016 bei der medizinischen Versorgung eingesetzt. Ziel dieser Evaluation ist die Analyse der Wirksamkeit des Gesundheitshefts in Hinblick auf die Verbesserung der Informationsübermittlung zwischen Ärztinnen und Ärzten in Landeserstaufnahmeeinrichtungen, Praxen und in Ambulanzen umliegender Krankenhäuser, die Asylsuchende medizinisch versorgen. Die Evaluation ist als Cluster-randomisierte Studie im stepped-wedge Design konzipiert. Dabei werden Ärztinnen und Ärzte von versorgenden Einrichtungen und Praxen gebeten, im Rahmen der medizinischen Versorgung von Asylsuchenden die Informationslage und den Nutzen des Gesundheitsheftes zu bewerten. Dies erfolgt mittels einer schriftlichen Befragung: Behandelnde Ärztinnen und Ärzte werden gebeten, für die einzelne Behandlung von Asylsuchenden einen kurzen Fragebogen (1 Seite, DIN A4) auszufüllen. Zusätzlich erfolgt eine qualitative Befragung relevanter Versorgergruppen anhand leitfaden-gestützter Interviews. -
- Abteilung für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg (Heidelberg) (Leitung)
Gesundheit Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Medizin und Gesundheitswissenschaften
Projektwebseite www.klinikum.uni-heidelberg.de Laufzeit 08/2016 ‒ 12/2016 Geographischer Fokus Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. med. Ban Al-Shenewi
- Betreuung
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Dipl.Soz. Stefan Noest
- Bearbeitung
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Dr. med. Kayvan Bozorgmehr
- Leitung
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Dr. med. Cornelia Strassner
- Betreuung
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Dr. med. Simon Schwill
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Die gesundheitliche Versorgung von Asylsuchenden und geflüchteten Menschen ist geprägt durch Kommunikations- und Sprachbarrieren. Dies kann sich auf die Qualität der Versorgung auswirken. Kommunikations- und Sprachbarrieren bringen daher bereits zu einem frühen Zeitpunkt einer medizinischen Behandlung große Herausforderungen mit sich. Auf dieser Grundlage ist eine Anamnese der Lebens und Krankheitssituation im Arzt-Patient-Gespräch sehr schwierig. Um das Sprachproblem zu verringern hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam mit Expertinnen und Experten einen bilingualen Anamnesebogen für den medizinischen Erstkontakt mit Asylsuchenden und Geflüchteten entwickelt. -
- Institut für Europäische Studien – Technische Universität Chemnitz (Chemnitz) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Grenzen Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation zivilgesellschaftliches EngagementKurzbeschreibung
Das Projekt CEASEVAL nimmt eine umfassende Evaluierung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems vor. Im Fokus stehen die Regulierungsmuster und die konkreten Praktiken in der Aufnahme von Asylsuchenden und der Behandlung ihrer Asylgesuche. Dabei verfolgt das Projekt mehrere Ziele: Zum einen wird ein neuer theoretischer Rahmen für den Prozess der „multilevel governance” des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems entwickelt und empirisch getestet; zweitens wird eine kritische Evaluierung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems vorgenommen und dabei Diskrepanzen zwischen EU Standards der Flüchtlingsaufnahme und nationalen Gesetzgebungen und ihrer Implementierung identifiziert und analysiert. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung von Handlungsalternativen hinsichtlich konkreter Probleme des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems, so dass abschließend eine valide Einschätzung vorgenommen werden kann, welcher Grad von Harmonisierung (hinsichtlich Gesetzgebung und Implementierung) und Solidarität möglich und notwendig ist.