Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 407 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Integration und Teilhabe
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- Institut für Soziologie – Pädagogische Hochschule Freiburg (Freiburg) (Leitung)
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- Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) – Universität Osnabrück (Osnabrück) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Politikwissenschaften
- Soziologie
Projektwebseite www.imis.uni-osnabrueck.de Laufzeit 01/2013 ‒ 12/2017 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Niedersachsen
Institutionen Beteiligte Personen -
Helge Schwiertz
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Dissertationsprojekt untersucht die politische Selbstorganisierung und Mobilisierung von geflüchteten und undokumentierten Jugendlichen und bringt diese in Verbindung mit aktuellen demokratietheoretischen Ansätzen. Anhand von zwei qualitativen Fallstudien werden die migrantischen Kämpfe von Jugendlichen in Deutschland und den USA im Kontext der unterschiedlichen Migrationsregime analysiert. In Deutschland liegt der Fokus auf der Gruppe Jugendliche ohne Grenzen, die sich als Zusammenschluss junger Flüchtlinge seit 2005 für ein umfassendes Bleiberecht einsetzen. In den USA werden verschiedene Gruppen von undokumentierten migrantischen Jugendlichen in Kalifornien fokussiert, die Teil einer bundesweiten Bewegung gegen Abschiebungen und für soziale Teilhabe sind. Theoretisch eingebettet sind die Fallstudien durch Ansätze radikaler Demokratie, welche zugleich als analytisches Prisma und als Ausgangspunkt für Auseinandersetzungen um gegenwärtige Demokratieformen und -praxen in postmigrantischen Gesellschaften dienen. Anschließend an die Arbeiten von Jacques Rancière, Etienne Balibar, Ernesto Laclau und Chantal Mouffe wird hierbei eine Wissensproduktion ermöglicht, in der diejenigen, die für Gleichheit und Freiheit kämpfen als politische Subjekte begriffen und ernst genommen werden. -
- Exzellenzcluster "Kulturelle Grundlagen von Integration" – Universität Konstanz (Konstanz) (Leitung)
Flüchtlingslager Grenzen Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Ethnologie
- Soziologie
Projektwebseite www.exzellenzcluster.uni-konstanz.de Laufzeit 10/2014 ‒ 03/2019 Geographischer Fokus -
Frankreich
- Rhône
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Deutschland
- Sachsen
- Leipzig + Lyon
Institutionen Beteiligte Personen -
Schäfer Philipp
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten wird in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verstärkt als sozio-politische, ökonomische und kulturelle Herausforderung markiert. In meiner Analyse fokussiere ich die Regierung von Fluchtmigration in zwei europäischen Großstädten. Dabei rücken urbane (Aus-) Handlungsprozesse ins Zentrum meiner Betrachtung. Ich frage, welche Akteure an der Regierung von Fluchtmigration in Städten beteiligt sind. Wie bringen sie sich in welche Debatten ein? Wie positionieren sie sich zueinander zwischen welchen Polen und gegen welche normativen Hintergründe? Wie (inter-) agieren sie? Welche Macht- und Legitimitätsvorstellungen kennzeichnen lokale Versuche zur Regierung von Fluchtmigration? Welche Handlungs- und Gestaltungsspielräume haben Geflüchtete hier und wie nehmen sie diese wahr und erweitern sie? Wie haben sich lokale Aufnahme- und Unterbringungspraktiken durch die so genannte ‚Flüchtlingskrise’ seit dem Sommer 2015 verändert? Die Forschungsarbeit positioniert sich im Spannungsfeld einer zunehmenden Europäisierung nationaler Asyl- und Aufenthaltspolitiken in den Staaten der Europäischen Union bei gleichzeitiger Lokalisierung der mit der Regierung von Fluchtmigration befassten Akteure, Institutionen und Prozesse. Die ostdeutsche Großstadt Leipzig sowie die französischen Metropolregion Lyon dienen mir als Startpunkte, von denen aus ich rekonstruiere, inwieweit nationale, europäische und globale Akteure, Institutionen und Prozesse die Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten vor Ort bestimmen. Welche Differenzen im Umgang mit Flucht und Geflüchteten lassen sich beobachten und was sind deren Ursachen? Am Ende der Arbeit steht eine empirisch begründete Theorie urbaner Asylregime. Das ihr zugrunde liegende Datenmaterial erhebe ich im Zuge mehrmonatiger ethnographischer Feldaufenthalte, Experten-Interviews und Dokumentenanalysen in beiden Städten und analysiere es mittels rekonstruktiver Auswertungsmethoden. Mein Promotionsvorhaben liefert einen Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Fundierung eines stark politik- bis rechtswissenschaftlich geprägten Forschungsfeldes – die Regierung von Migration –, indem es regimeanalytische mit feldtheoretischen Überlegungen zusammenbringt. Somit kommt nicht nur die Institutionalisierung eines politischen Krisenszenarios in den Blick, sondern ebenso Akteure und ihre auf Differenzierung zielenden Praktiken. Dies erlaubt es mir schließlich, Migration und gesellschaftliche Transformationsprozesse jenseits strikt strukturalistischer oder Agency-zentrierter Konzepte zu lesen. Das Dissertationsprojekt ist Teil des Doktorandenkollegs „Europa in der globalisierten Welt“. Es wird gefördert vom Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ und von der Studienstiftung des deutschen Volkes. -
- Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse – Universität Frankfurt am Main (Frankfurt am Main) (Leitung)
Projektart Stipendium Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Gewaltmigration
Disziplinen - Soziologie
Laufzeit 01/2010 ‒ 12/2012 Geographischer Fokus - Österreich
- Deutschland
- Polen
- Russland
- Austria, Germany, Poland, Tschetschenien, Russland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Alice Szczepanikova
- Leitung
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Prof. Dr. Helma Lutz
- Leitung
Kurzbeschreibung
The project investigates how experiences of forcible displacement and life in exile involve reconstruction of identities. The analysis aims at challenging the categories of "refugee" and "Muslim woman" that are commonly associated with cultural "otherness" and helpless victimhood. Despite the growing presence of refugees from Chechnya (Russian Federation) in Europe, little is known about their situation and experiences of displacement and settlement. The lack of knowledge goes hand in hand with stereotyping of Chechens as "hard to integrate", as violent, as actual or potential "Islamic fundamentalists" and as a threat to Western liberal values. Chechen refugee women find themselves at the intersection of multiple forces of silencing and marginalisation based on their gender, asylum seeker/ refugee status and association with Islam.This research does not approach these identities as predetermined and stable. It approaches identity as a continuous and relational process which can be best examined by focusing on women's agency and diversity. Biographical method is used to analyse life stories of Chechen refugee women in Europe as embedded in wider socioeconomic, cultural and political developments in Soviet and post-Soviet Chechnya. Thus, it enhances our understanding of displacement and settlement by adding a historical and a gender dimension. At the same time, the impact of different socio-political and institutional settings on processes of identity reconstruction is investigated by bringing together Chechen women's narratives from Germany, Austria and Poland. These countries have received a large share of Chechen asylum seekers and now host significant populations of Chechen refugees. However, they differ significantly in the conditions of reception and settlement.The research focuses on renegotiations of femininities and masculinities in exile and examines how they intersect with ethnicity, class, age, religious affiliation, family status and urban/ rural settings. The project will result in a publication of a book. Thirty women from Chechnya who are living in Germany, Austria and Poland will be interviewed for the project. A biographical-narrative interview method will be used. The selection of interview partners will be based on a snow-ball technique with the focus on achieving a diversity of experiences and characteristics in the research sample. Refugee women of different generations, social classes, religious backgrounds and of both urban and rural origins will be included. Ten interviews will be carried out in each country (in Vienna, Berlin and Warsaw as well as in at least one smaller city or a town). -
Projektart Habilitation Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Politikwissenschaften
Geographischer Fokus Institutionen - Centre for Applied Philosophy, Politics and Ethics (CAPPE) – University of Brighton CAPPE Kooperationspartner
- Institut für Politische Wissenschaft (IPW) – Universität Heidelberg IPW Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Dr. Sybille De la Rosa
- Leitung
Kurzbeschreibung
Im Projekt geht es vor allem um die Rolle sozialer Bewegungen im allgemeinen und dem Flüchtlingsaktivismus im Besonderen für die Weiterentwicklung demokratischer Ordnungen. Die These ist, dass in demokratieaffinen sozialen Bewegungen demokratische (Sprach-)Praktiken entworfen und getestet werden, welche für die Modifikation und Weiterentwicklung demokratischer Ordnunge berücksichtigt werden sollten, da sie dazu beitragen die Auseinandersetzungen darüber, was Demokratie ist und damit die Demokratie selbst am Leben zu erhalten. Für die Gegenwart bedeutet dies die Integration neuer repräsentativer Akteur, Praktiken und Institutionen in das politische System. -
- INBAS-Sozialforschung GmbH (INBAS) (Frankfurt am Main) (Leitung)
Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.inbas-sozialforschung.de Laufzeit 04/2017 ‒ 03/2018 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen - INBAS-Sozialforschung GmbH (INBAS) INBAS Leitung
Beteiligte Personen -
Susanne Huth
- Leitung
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Melisa Bel Adasme
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Hintergrund Seit den 1960er-Jahren hat sich eine vielfältige und ausdifferenzierte Landschaft von Migrantenorganisationen in Deutschland entwickelt, die seit Ende der 1990er-Jahre eine zunehmende öffentliche und politische Wahrnehmung erfährt. Während Migrantenorganisationen zunächst in Hinblick auf ihre integrationsfördernde oder -hemmende Rolle und Funktion thematisiert wurden (vgl. Huth 2007), werden sie heutzutage immer mehr als gesellschafts- und integrationspolitische Akteure wahrgenommen und ihre Rahmenbedingungen sowie ihre sozialintegrativen Potenziale und Kompetenzen (vgl. Huth 2010, 2011) in den Vordergrund gestellt. Angesichts der großen Anzahl an Geflüchteten, die im Sommer und Herbst 2015 nach Deutschland kamen, ist eine abermalige Erweiterung der Dimension gegeben, indem Migrantenorganisationen nunmehr als wichtige Akteure im Flüchtlingsbereich gesehen und auch tätig werden. Die Dachverbände der säkular ausgerichteten Migrantenorganisationen verstehen es daher als ihre Aufgabe, „ihre Integrationskompetenzen zum Nutzen der gesamten Gesellschaft [zu] mobilisieren“, wie sie im gemeinsam abgestimmten Vorschlag an die integrationspolitischen Sprecher/innen im Bundestag unter dem Titel „Die neue Rolle der Migrantendachorganisationen bei der Lösung der aktuellen Flüchtlingszuwanderung“ formulieren (siehe http://www.bagiv.de/pdf/160429-Anschreiben-neue-Rolle-der-Migrantendachorganisationen_FINAL.pdf). Gleichwohl stellen sie dort aber auch fest, „dass von ihren Mitgliedern nur ein geringer Teil sich der neuen Flüchtlingsproblematik stellt und sich diesen Zielgruppen mit seinen Angeboten öffnet.“ So lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt festhalten, dass es zwar ein Bewusstsein darüber gibt, welche Bedeutung Migrantenorganisationen im Flüchtlingsbereich spielen (sollten), bislang aber viel zu wenig darüber bekannt ist, ob und wie sie diese Rolle auch ausfüllen (können) bzw. was dem entgegen steht. Zielsetzung Das Projekt zielt darauf ab, anhand einer bundesweiten Bestandsaufnahme die Rolle und Aktivitäten von Migrantenorganisationen im Flüchtlingsbereich zu ermitteln und durch die vertiefende Analyse von guten Praxisbeispielen Handlungsempfehlungen für die Unterstützung und Förderung dieser Aktivitäten zu entwickeln. In die Recherchen sollen Migrantenorganisationen verschiedenster Herkunftsprägungen und Zielsetzungen sowie sowohl säkulare als auch religiöse Migrantenorganisationen einbezogen werden. Analysiert werden zum einen die Themenbereiche, in denen die Migrantenorganisationen aktiv werden, zum anderen sollen die Rahmenbedingungen, Gelingensfaktoren und Hindernisse analysiert werden, die Migrantenorganisationen im Flüchtlingsbereich begegnen. Dabei geht es sowohl darum, zu ermitteln, ob und inwiefern Migrantenorganisationen eigene Projekte für Geflüchtete entwickeln als auch darum, inwiefern Aktivitäten für Geflüchtete im „normalem Arbeitsalltag“ der Migrantenorganisationen aufgehen. Arbeitsweise Die Bestandsaufnahme von Rolle und Aktivitäten von Migrantenorganisationen im Flüchtlingsbereich erfolgt in mehreren Schritten: Mittels Internet-Recherchen wird ein Mapping durchgeführt, in dessen Zuge Informationen über Projekte von Migrantenorganisationen zusammengetragen werden, die sich an Geflüchtete richten. Die verfügbaren Informationen werden in ein Analyseraster übertragen, das eine synoptische Darstellung der Aktivitäten und Positionen von Migrantenorganisationen im bzw. zum Flüchtlingsbereich bietet. Auf dieser Grundlage wird ein Entwurf einer Typologie der Rolle von Migrantenorganisationen im Flüchtlingsbereich erstellt. Die Dachverbände sowie eine Auswahl interessanter Migrantenorganisationen werden per E-Mail oder telefonisch vertiefend befragt, um Hemmnisse und Gelingensfaktoren im Hinblick auf die Umsetzung von Aktivitäten zu ermitteln. Ergebnisse Die Ergebnisse der Studie werden in einem Endbericht mit Handlungsempfehlungen dokumentiert. Literatur Huth, Susanne (2007): Bürgerschaftliches Engagement in Migrantenselbstorganisationen: integrationsfördernd oder -hemmend?, in: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit, Jg. 38, H. 3, S. 70-78. Huth, Susanne (2010): Kompetenzen nutzen – Migrantenorganisationen stärken, in: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Hrsg.): Dokumentation der 2. Fachtagung „Kompetenzen nutzen – Migrantenorganisationen stärken“, S. 9-16. Huth, Susanne (2011): Migration und Integration, in: Olk, Thomas/Hartnuß, Birger (Hrsg.): Handbuch Bürgerschaftliches Engagement, Weinheim/Basel, S. 439-449. -
- Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Selbstorganisation Transnationale Netzwerke WohnenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.uni-goettingen.de Laufzeit 03/2014 ‒ 02/2019 Geographischer Fokus - Westeuropa; Mitteleuropa; Naher Osten; Nordafrika; Subsahara Afrika
Institutionen - Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen MZS Leitung
- Ruppin Academic Center Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Gabriele Rosenthal
- Leitung
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M.A. Eva Bahl
- Bearbeitung
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Dr. Nir Gazit
- Bearbeitung
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Dr. Efrat Ben-Zeev
- Bearbeitung
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Arne Worm
- Bearbeitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt befasst sich mit der sozialen Konstruktion von Grenzgebieten und Grenzaktivitäten im Kontext von deren kurz- und längerfristigen Wandlungsprozessen. In den von uns anvisierten Fällen lässt sich in jüngster Zeit ein Wandel feststellen von einer für illegalisierte Migrierende verhältnismäßig hohen Durchlässigkeit zu einer fast vollständigen Schließung der Grenze. Allerdings wurden und werden Schließungsprozesse in beiden Fällen wiederholt durch Praktiken von (illegalisierten) Migrierenden und "Schmugglern" herausgefordert, geöffnet und transformiert. Wir werden uns auf zwei strukturell sehr verschiedene geopolitische Kontexte konzentrieren: zum einen auf die Grenzregionen zwischen afrikanischen Ländern und Spanien - hier auf die maritime Grenze zwischen Westafrika und den Kanarischen Inseln sowie die Grenzregion zwischen Marokko und den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla - und zum anderen auf die Grenzregion zwischen Ägypten und Israel. Dieser kontrastive Vergleich dient der Rekonstruktion von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Konstruktionen und den praktischen Vollzugswirklichkeiten, also dem "doing" von Grenzen. Im Fokus stehen dabei die subjektiven Erfahrungen von Mitgliedern verschiedener in die Grenzaktivitäten involvierter Gruppierungen (z. B. von Polizeieinheiten, NGOs, "Schmugglern", einheimischen Einwohnern der Grenzgebiete etc.), die Prozesse der Genese ihrer Perspektiven, die Figurationen zwischen diesen Gruppierungen mit ihren ungleichen Machtchancen und die konkreten alltagsweltlichen Interaktionen zwischen ihnen. Neben der angestrebten ethnographischen Studie zu den gegenwärtigen Erfahrungen der Akteure und den face-to-face-Interaktionen zwischen den Angehörigen der verschiedenen Gruppierungen geht es auch darum, deren divergente kollektiv-, familien-, und lebensgeschichtliche Erfahrungen bzw. Wissensbestände mit unterschiedlichen Grenzräumen zu rekonstruieren. Außerdem fragen wir, wie informelle (bzw. inoffizielle) Praktiken neben den formalisierten Praktiken von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen und Akteursgruppierungen mit verschiedenen Migrationspolitiken und verschiedenen gesetzlichen Rahmen verwoben sind. -
- Institut für Humangeographie – Universität Frankfurt am Main (Frankfurt am Main) (Leitung)
Flüchtlingslager Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Geographie
Projektwebseite www.uni-frankfurt.de Laufzeit 10/2017 ‒ 09/2020 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Hessen
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Martina Blank
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Robert Pütz
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Projekt untersucht urbane Asylregime, die als spezifischer Teil von Migrationsregimen konzipiert werden. Urbane Asylregime konstituieren sich aus Beziehungen zwischen institutionellen und privaten Akteuren (Flüchtlinge, Stadtpolitiker, Initiativen) sowie aus immateriellen (Gesetze, Diskurse) und materiellen Elementen (gebaute Umwelt). Ausgangsthese ist, dass die aktuellen Flüchtlingsbewegungen historisch gewachsene urbane Asylregime in kurzer Zeit und mit großer Wirkmacht verändern und dass dies mit der Produktion spezifischer urbaner Räume des Asyls einhergeht. Das Projekt zielt damit insbesondere auf das wechselseitige Verhältnis von Regimen und der Produktion von Raum, die - so die These - als Formungs- und Stabilisierungsmechanismus fungiert. Um verschiedene Ebenen und Dimensionen der Ko-Produktion von urbanen Räumen des Asyls - politisch-rechtliche Strukturen, (normatives) Wissen und Handlungen - gemeinsam und auf ihr Verhältnis zueinander zu untersuchen, schließt das Projekt konzeptionell an Überlegungen zur sozialen Raumproduktion nach Lefebvre an. Es geht den Fragen nach, wie sich urbane Asylregime aus (lokal)spezifischen Beziehungskonstellationen (zwischen Akteuren, Diskursen und Materialität) konstituieren, wie Räume in urbanen Asylregimen sozial koproduziert werden sowie in welchem Verhältnis untersuchte Räume und urbane Asylregime stehen. Hierzu wird eine ethnographische Regimeanalyse im Rhein-Main-Gebiet durchgeführt. -
- Collegium Carolinum e.V. - Forschungsinstitut für die Geschichte Tschechiens und der Slowakei (München) (Leitung)
Identität Integration und Teilhabe Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Transnationale Netzwerke zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Bauwesen, Architektur, Urban Studies
- Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Projektwebseite www.collegium-carolinum.de Laufzeit 01/2013 ‒ 12/2015 Geographischer Fokus - Tschechische Republik
- Deutschland
- Polen
- Slowakei
- Tschechoslowakei, DDR
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. K. Erik Franzen
- Bearbeitung
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Ulrike Lang
- Bearbeitung
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Frauke Wetzel
- Bearbeitung
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Adam Gajdoš
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Martin Schulze Wessel
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderte Projekt untersucht die Veränderung von lokalen Erinnerungskulturen nach dem Systemwechsel des Jahres 1989 in ausgewählten postsozialistischen Städten. Im Mittelpunkt steht die Frage, in welcher Beziehung Erinnerungen verschiedener lokaler gesellschaftlicher Gruppen an Migrationen des Zweiten Weltkrieges zueinander stehen. Haben sich bestimmte gesellschaftliche Akteure mit ihrer Erinnerung und Interpretation der Geschichte einer bestimmten „Migrantengruppe“ durchgesetzt? Die ausgewählten mittel- und ostmitteleuropäischen Industriestädte Hoyerswerda, Ústí nad Labem, Košice und Łódź zeichnen sich dadurch aus, dass sie Zentren von Wanderungsbewegungen waren und durch den Weg- und Zuzug verschiedenster Bevölkerungsgruppen aufgrund unterschiedlicher Ursachen und Motive geprägt sind. Hierzu zählen Fluchtbewegungen, Zwangsmigrationen des Zweiten Weltkrieges wie Arbeitseinsatz, Deportation von Juden und anderen Gruppen, Vertreibungen nach dem Zweiten Weltkrieg und Ansiedlung der Vertriebenen, aber auch die Arbeitsmigrationen insbesondere im Zuge der sozialistischen Industrialisierungsprozesse. Ausgehend von einer sich nach 1989 neu formierenden pluralen und demokratischen städtischen Gesellschaft und vor dem Hintergrund nunmehr überholter historischer (Master-)Narrative der staatssozialistischen Zeit werden erstens die Erinnerungsinteressen lokaler Gruppen analysiert: Stehen die Erinnerungen an verschiedene kriegsbedingte Zwangsmigrationen in Konkurrenz zueinander? In welchem Verhältnis zueinander stehen etwa die Erinnerungen an das Schicksal von deutschen Vertriebenen und das Andenken an das Schicksal der Zwangsarbeiter im städtischen und regionalen Raum? Werden sie insgesamt überlagert durch Erinnerungen an die massenhafte Arbeitsmigration im Staatssozialismus und den damit verbundenen Urbanisierungsschub in der Region? Basierend auf einer Konzeptualisierung von „Gedächtnis als Politik“ soll damit zweitens vergleichend nach den Erinnerungshoheiten von lokal wirkenden Akteuren wie örtlichen Parteien, migrantischen und nicht-migrantischen Vereinen, (Bürger-)Initiativen sowie städtischen Institutionen und Einrichtungen wie Stadträten, Museen und Archiven gefragt werden: Konkrete Auseinandersetzungen um die „richtige“ Erinnerung an kriegsbedingte Zwangsmigrationen nach 1989 und weitere Migrationsprozesse in dem nun von unterschiedlichen Machtressourcen bestimmten lokalen Handlungsfeld von Industriestädten stehen im Mittelpunkt der Untersuchungen. Damit rücken die medial vermittelten kollektiven Erinnerungsakte (Gedenkveranstaltungen, öffentliche Reden, schriftliche Dokumente, Ausstellungen) ins Zentrum der Beobachtung. Nicht zuletzt gilt es drittens, die Wechselwirkungen zwischen lokalen zivilgesellschaftlichen Erinnerungsgruppen, städtischen Einrichtungen und individuellen Erinnerungsakteuren zu untersuchen, um über den sozialen Kontext und die tatsächlichen Machtverhältnisse im Lokalen hinaus Strategien und Kalküle der Konstruktion von Erinnerung in postsozialistischen Gesellschaften zu beschreiben. Inwiefern spiegeln sich im lokalen Raum dabei die nationalen „großen“ Debatten über (Zwangs-)Migrationsprozesse, oder bilden sich in den Städten zumindest partiell „eigenständige“ Erinnerungsformen heraus? Spezifische Unterdrückungs- und Leiderfahrungen während der kommunistischen Ära dominieren nach 1989 das Erinnern im lokalen Raum – so die Hypothese. Ziel des komparativ angelegten Gesamtprojekts sind vier Einzelstudien: Geplant sind Analysen zu Hoyerswerda (K. Erik Franzen), Ústí nad Labem (Frauke Wetzel), zu Košice (Adam Gajdoš) und zu Łódź (Ulrike Lang). -
- Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften (MPIMMG) – Max-Planck-Gesellschaft (Göttingen) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Gesundheit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Bauwesen, Architektur, Urban Studies
- Ethnologie
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Politikwissenschaften
- Sonstiges
- Soziologie
Projektwebseite www.mmg.mpg.de Laufzeit 02/2016 ‒ 01/2017 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Susanne Becker
- Bearbeitung
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Dr. des. Miriam Schader
- Bearbeitung
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Dr. Annett Fleischer
- Bearbeitung
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Dr. Shahd Wari
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Steven Vertovec
- Leitung
Kurzbeschreibung
2015 reisten mehr als eine Million Schutzsuchende nach Deutschland ein. Eine so große Zahl an Neuankömmlingen in einer so kurzen Zeit stellt das Land vor neue Herausforderungen. Deshalb besteht die dringende Notwendigkeit mehr über Asylsuchende, ihre Situation und Lebensumstände zu erfahren. Das Forschungsprojekt hat daher zwei Ziele: 1. Die Vielfalt der Bedürfnisse und Zukunftsvisionen von Geflüchteten soll untersucht werden. Dabei spielen die Wohnsituation, das Familienleben, der Zugang zu (Aus)Bildung und dem Arbeitsmarkt sowie der Aufenthaltsstatus eine entscheidende Rolle. 2. Das Projekt betrachtet des Weiteren, wie staatliche und nicht staatliche Akteure auf die Vielfalt der Fluchtbewegungen reagieren, z.B. wie logistische Herausforderungen angegangen werden. Die Ergebnisse sollen einen Beitrag zum besseren Verständnis der Vielfalt der derzeit Zugewanderten und der Strukturen, mit denen sie konfrontiert werden, leisten. Des Weiteren soll das Projekt dazu beitragen, die Grundlagen für langfristige Partizipation der Geflüchteten an gesellschaftlichen Prozessen zu verstehen.