Projektart | Drittmittelprojekt |
Finanzierung |
|
Themen |
|
Disziplinen |
|
Projektwebseite | www.uni-goettingen.de |
Laufzeit | 03/2014 ‒ 02/2019 |
Geographischer Fokus |
|
Institutionen |
|
Beteiligte Personen |
|
Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 178 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
-
- Selbstorganisation
-
- Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen -
- Institut für Humangeographie – Universität Frankfurt am Main (Frankfurt am Main) (Leitung)
Flüchtlingslager Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Geographie
Projektwebseite www.uni-frankfurt.de Laufzeit 10/2017 ‒ 09/2020 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Hessen
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Martina Blank
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Robert Pütz
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Projekt untersucht urbane Asylregime, die als spezifischer Teil von Migrationsregimen konzipiert werden. Urbane Asylregime konstituieren sich aus Beziehungen zwischen institutionellen und privaten Akteuren (Flüchtlinge, Stadtpolitiker, Initiativen) sowie aus immateriellen (Gesetze, Diskurse) und materiellen Elementen (gebaute Umwelt). Ausgangsthese ist, dass die aktuellen Flüchtlingsbewegungen historisch gewachsene urbane Asylregime in kurzer Zeit und mit großer Wirkmacht verändern und dass dies mit der Produktion spezifischer urbaner Räume des Asyls einhergeht. Das Projekt zielt damit insbesondere auf das wechselseitige Verhältnis von Regimen und der Produktion von Raum, die - so die These - als Formungs- und Stabilisierungsmechanismus fungiert. Um verschiedene Ebenen und Dimensionen der Ko-Produktion von urbanen Räumen des Asyls - politisch-rechtliche Strukturen, (normatives) Wissen und Handlungen - gemeinsam und auf ihr Verhältnis zueinander zu untersuchen, schließt das Projekt konzeptionell an Überlegungen zur sozialen Raumproduktion nach Lefebvre an. Es geht den Fragen nach, wie sich urbane Asylregime aus (lokal)spezifischen Beziehungskonstellationen (zwischen Akteuren, Diskursen und Materialität) konstituieren, wie Räume in urbanen Asylregimen sozial koproduziert werden sowie in welchem Verhältnis untersuchte Räume und urbane Asylregime stehen. Hierzu wird eine ethnographische Regimeanalyse im Rhein-Main-Gebiet durchgeführt. -
- Collegium Carolinum e.V. - Forschungsinstitut für die Geschichte Tschechiens und der Slowakei (München) (Leitung)
Identität Integration und Teilhabe Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Transnationale Netzwerke zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Bauwesen, Architektur, Urban Studies
- Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Projektwebseite www.collegium-carolinum.de Laufzeit 01/2013 ‒ 12/2015 Geographischer Fokus - Tschechische Republik
- Deutschland
- Polen
- Slowakei
- Tschechoslowakei, DDR
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. K. Erik Franzen
- Bearbeitung
-
Ulrike Lang
- Bearbeitung
-
Frauke Wetzel
- Bearbeitung
-
Adam Gajdoš
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Martin Schulze Wessel
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderte Projekt untersucht die Veränderung von lokalen Erinnerungskulturen nach dem Systemwechsel des Jahres 1989 in ausgewählten postsozialistischen Städten. Im Mittelpunkt steht die Frage, in welcher Beziehung Erinnerungen verschiedener lokaler gesellschaftlicher Gruppen an Migrationen des Zweiten Weltkrieges zueinander stehen. Haben sich bestimmte gesellschaftliche Akteure mit ihrer Erinnerung und Interpretation der Geschichte einer bestimmten „Migrantengruppe“ durchgesetzt? Die ausgewählten mittel- und ostmitteleuropäischen Industriestädte Hoyerswerda, Ústí nad Labem, Košice und Łódź zeichnen sich dadurch aus, dass sie Zentren von Wanderungsbewegungen waren und durch den Weg- und Zuzug verschiedenster Bevölkerungsgruppen aufgrund unterschiedlicher Ursachen und Motive geprägt sind. Hierzu zählen Fluchtbewegungen, Zwangsmigrationen des Zweiten Weltkrieges wie Arbeitseinsatz, Deportation von Juden und anderen Gruppen, Vertreibungen nach dem Zweiten Weltkrieg und Ansiedlung der Vertriebenen, aber auch die Arbeitsmigrationen insbesondere im Zuge der sozialistischen Industrialisierungsprozesse. Ausgehend von einer sich nach 1989 neu formierenden pluralen und demokratischen städtischen Gesellschaft und vor dem Hintergrund nunmehr überholter historischer (Master-)Narrative der staatssozialistischen Zeit werden erstens die Erinnerungsinteressen lokaler Gruppen analysiert: Stehen die Erinnerungen an verschiedene kriegsbedingte Zwangsmigrationen in Konkurrenz zueinander? In welchem Verhältnis zueinander stehen etwa die Erinnerungen an das Schicksal von deutschen Vertriebenen und das Andenken an das Schicksal der Zwangsarbeiter im städtischen und regionalen Raum? Werden sie insgesamt überlagert durch Erinnerungen an die massenhafte Arbeitsmigration im Staatssozialismus und den damit verbundenen Urbanisierungsschub in der Region? Basierend auf einer Konzeptualisierung von „Gedächtnis als Politik“ soll damit zweitens vergleichend nach den Erinnerungshoheiten von lokal wirkenden Akteuren wie örtlichen Parteien, migrantischen und nicht-migrantischen Vereinen, (Bürger-)Initiativen sowie städtischen Institutionen und Einrichtungen wie Stadträten, Museen und Archiven gefragt werden: Konkrete Auseinandersetzungen um die „richtige“ Erinnerung an kriegsbedingte Zwangsmigrationen nach 1989 und weitere Migrationsprozesse in dem nun von unterschiedlichen Machtressourcen bestimmten lokalen Handlungsfeld von Industriestädten stehen im Mittelpunkt der Untersuchungen. Damit rücken die medial vermittelten kollektiven Erinnerungsakte (Gedenkveranstaltungen, öffentliche Reden, schriftliche Dokumente, Ausstellungen) ins Zentrum der Beobachtung. Nicht zuletzt gilt es drittens, die Wechselwirkungen zwischen lokalen zivilgesellschaftlichen Erinnerungsgruppen, städtischen Einrichtungen und individuellen Erinnerungsakteuren zu untersuchen, um über den sozialen Kontext und die tatsächlichen Machtverhältnisse im Lokalen hinaus Strategien und Kalküle der Konstruktion von Erinnerung in postsozialistischen Gesellschaften zu beschreiben. Inwiefern spiegeln sich im lokalen Raum dabei die nationalen „großen“ Debatten über (Zwangs-)Migrationsprozesse, oder bilden sich in den Städten zumindest partiell „eigenständige“ Erinnerungsformen heraus? Spezifische Unterdrückungs- und Leiderfahrungen während der kommunistischen Ära dominieren nach 1989 das Erinnern im lokalen Raum – so die Hypothese. Ziel des komparativ angelegten Gesamtprojekts sind vier Einzelstudien: Geplant sind Analysen zu Hoyerswerda (K. Erik Franzen), Ústí nad Labem (Frauke Wetzel), zu Košice (Adam Gajdoš) und zu Łódź (Ulrike Lang). -
- Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Gewalterfahrungen Internationale Schutzregime Selbstorganisation zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Ethnologie
Laufzeit 01/2013 ‒ Geographischer Fokus -
Deutschland
- Hamburg
Institutionen Beteiligte Personen -
Birgit Neufert
- Leitung
-
Prof. Dr. Sabine Hess
- Betreuung
Kurzbeschreibung
In ihrem Dissertationsprojekt "Doing border - doing citizenship? Wie sich Citizenship an Europas Grenzen neu konstituiert" beschäftigt sich Birgit Neufert mit dem selbstorganisierten Protest der "Lampedusa in Hamburg"-Gruppe und analysiert die Schnittstelle zwischen migrantischer Protestbewegung und NGOs, insbesondere der Kirche und Gewerkschaften. Welche Dynamiken werden an dieser Schnittstelle sichtbar, welche Bündnisse werden geschlossen, welche Brüche entstehen? So soll der Frage nachgegangen werden, wie Citizenship an den Grenzen Europas verhandelt und neu konstituiert wird, wie - unabhängig vom zugesprochenen Rechtsstatus - durch das Handeln, durch "acts of citizenship", neue politische Subjektivitäten entstehen. -
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- sonstiges
Disziplinen - Ethnologie
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Laufzeit 07/2016 ‒ 07/2017 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Bayern
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Angela Treiber
- Leitung
-
PD Dr. Kerstin Kazzazi
- Leitung
Kurzbeschreibung
Dolmetscher_innen und Übersetzer_innen spielen in den Verständigungsprozessen bei der Beratung und Betreuung von Geflüchteten eine aktive Rolle. Sie haben Einfluss sowohl auf die Gewinnung und Weitergabe von Informationen als auch deren Interpretationen (Formu-lierung der Fragen und Antworten). Sie gestalten damit entscheidend Prozesse kulturellen Verstehens mit, sie können aber auch Missverstehen und Konfliktsituationen auslösen. Geplant ist die Analyse der Beziehungen und Netzwerke von Dolmetscher_innen und Über-setzer_innen, professionellen oder ehrenamtlich tätigen und lokalen Akteur_innen in den Behörden in der so genannten Flüchtlingshilfe, sowie ihren Rollen, Selbstverständnissen und sozio- und sprachkulturellen Praktiken. Die im Rahmen der transdisziplinären Analyse gewonnenen Ergebnisse sollen weitergehend ausgewertet werden im Hinblick auf einen methodologisch fundierten Zugang (Datengewin-nung, -aufbereitung und -interpretation) zu dem besonders sensiblen Untersuchungsfeld, in dem eine Vielzahl von Menschen unterschiedlichster Herkunft und Sprachen interagieren. Problem- und Fragestellungen zu einer in dem mehrsprachigen Feld essentiellen Zusam-menarbeit mit Dolmetscher_innen und Übersetzer_innen als Schlüsselpersonen und For-schungsassistierenden sollen diskutiert werden hinsichtlich eines differenzierten, flexiblen, theoretisch untermauerten methodischen Vorgehens. Die qualitative Datenerhebung erfolgt über Experten- und Gruppengespräche mit lokalen Akteuren der ländlichen Gebiete bayerischer Landkreise. Analysegrundlage bilden ca. 30 narrative Interviews und leitfadengestützte themenzentrierte Befragungen mit offenen und flexiblen Gesprächssituationen und anschließender text- sowie wortanalytischer Auswertung. -
- Rechtswissenschaftliche Fakultät – Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Münster) (Leitung)
Bildung Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Rassismus Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Ethnologie
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Philosophie- und Religionswissenschaften
- Rechtswissenschaften
- Soziologie
Projektwebseite www.fritz-thyssen-stiftung.de Laufzeit 11/2018 ‒ 10/2020 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Yeshwant Naik
- Leitung
Kurzbeschreibung
(nicht vorhanden)
Abstract
The project aims to deepen the knowledge and understanding of the nature of domestic violence and sexual abuse involving male same-sex partners and dating violence against gay men and related issues in the European Union (EU). The study will narrate the propensities of refugees and migrant gay men in Germany. It will attempt to address the prevalence of sexual abuse directed towards these men by illustrating their experiences as victims of abuse. Also the challenges of determining sexual abuse victimization within the gay community will be examined, as well as the implications for practice, policy, and future research. The project will try to find probable solutions for drafting guidelines to prevent same-sex domestic violence. -
- Historisches Seminar – Universität Freiburg (Freiburg im Breisgau) (Leitung)
Arbeit Bildung Fluchtursachen Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rassismus Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 01/2010 ‒ 12/2014 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
PD Dr. Karin Orth
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Projekt analysiert erstmals systematisch den Umgang der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/ Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit jüdischen bzw. als "nichtarisch" oder "jüdisch versippt" klassifizierten sowie NS-kritischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen von 1920 bis Anfang der 1970er Jahre. Zwei Untersuchungskomplexe stehen im Mittelpunkt: Erstens wird gefragt nach den Inklusion in das wissenschaftliche Feld gewährenden bzw. auf Exklusion aus dem deutschen Wissenschaftssystem zielenden Maßnahmen der DFG gegenüber Wissenschaftlern, die aus rassistischen oder politischen Gründen als unerwünscht galten. Zweitens werden die Biografien der betroffenen Forscher selbst rekonstruiert und analysiert. Welche berufliche Positionen hatten die seit 1933 entlassenen Gelehrten eingenommen und in welchen wissenschaftspolitischen Gremien hatten sie sich engagiert, welche Auswirkungen hatte die nationalsozialistische Vertreibungspolitik auf ihre Biografien und ihre wissenschaftliche Tätigkeit, und kehrten sie nach Kriegsende nach Deutschland und in die DFG zurück? Drei, den politischen Zäsuren folgende Phasen sind zu unterscheiden: von der Gründung der DFG als "Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft" 1920 bis zur "Machtergreifung", von dieser bis Kriegsende und die Phase einer wie auch immer gearteten Vergangenheitspolitik der DFG von ihrer Wiedergründung 1949 bis Anfang der 1970er Jahre. Der Untersuchungszeitraum umfasst damit in etwa die Spanne der aktiven Berufstätigkeit der verfolgten Wissenschaftler. Die Ergebnisse haben über die Geschichte der Institution DFG hinausgreifende, das deutsche universitäre Wissenschaftssystem insgesamt charakterisierende Bedeutung. Denn die DFG wird untersucht als eine der wichtigsten Akteurinnen des wissenschaftlichen Feldes in Deutschland und als die zentrale Repräsentantin der deutschen Hochschulforschung. -
- Institut für Ethnologie – Universität Bayreuth ( Bayreuth) (Leitung)
Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Identität Migrationsrouten Ökonomie der Flucht Selbstorganisation Transnationale NetzwerkeProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Ethnologie
Projektwebseite www.ethnologie.uni-bayreuth.de Laufzeit 08/2009 ‒ 01/2013 Geographischer Fokus - Eritrea
- Äthiopien
-
Deutschland
- Bayern
- Italien
- Sudan
- Türkei
Institutionen Beteiligte Personen -
M.A. Délia Nicoúe
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Kurt Beck
- Leitung
-
Dr. Magnus Treiber
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die afrikanischen Staaten Eritrea und Äthiopien, die seit dem Zusammenbruch der äthiopischen Derg-Diktatur von einander feindlich gesinnten, autoritären Post-Guerilla-Regierungen beherrscht werden, sind erneut zu Auswanderungsländern geworden. Junge, gebildete oder bildungswillige Städter (ca. 18-35 J.) nehmen oft jahrelange und lebensgefährliche Migrationen auf sich, um in Europa eine neue Existenz aufzubauen. Hierbei hoffen sie nicht nur auf wirtschaftlichen Wohlstand, sondern auch auf Rechtstaatlichkeit und demokratische Teilhabe. Ihr schrittweises und selten privilegiertes Durchlaufen verschiedener Migrationsetappen und örtlicher Stationen macht sie hierbei notwendigerweise zu Lernenden, die sich einerseits in fremden Umgebungen zurechtfinden müssen und andererseits bereits Schritte in die nächste Migrationsetappe planen und prüfen. Ihre Vorstellungswelten und Einschätzungen neuer Umgebungen speisen sich aus dort vermittelten Informationen, Gerüchten und eigenen sozialen Erfahrungen vor Ort. Doch auch angewachsenes Vorwissen wird an die jeweils neue Umgebung wie an die geplante Migrationsroute herangetragen. Vorwissen wird zum einen aus Schulbildung und Medienrezeption gewonnen, zum anderen durch Teilnahme an transnationalen, sich stets wandelnden migrantischen Kommunikationsnetzwerken. Diese verbinden Menschen dank moderner Kommunikationstechnologie in verschiedenen Etappen, Stationen und Situationen miteinander – vom Herkunftsort bis zu vorläufiger Ankunft oder gar langjähriger Diaspora-Zugehörigkeit. Migrationsspezifisches Wissen umfasst hierbei Informationen zu sicheren Schlafplätzen ebenso wie Ratschläge zum örtlichen Umgang mit Polizei, Botschaftspersonal oder Schleppern, Optionen der legalen und illegalen Weiterreise ebenso wie das kompetente Verfassen von Studienplatzbewerbungen für europäische und nordamerikanische Universitäten. Dieses Wissen ist jedoch kein absolutes, sondern muss immer wieder aufs Neue geprüft, reflektiert, interpretiert und u. U. vertrauensvoll diskutiert werden. Gerade aufgrund ihrer Prekarität und Gefährdung sind migrantische Akteure in besonderer Weise zu bewussten Handlungsentscheidungen gezwungen. Durch zunehmende Einsicht in Beschränkungen und Ausschluss allerdings geht der migrantische Lernprozeß meist mit wachsender Desillusionierung einher. Kommunikation, Wandel und Anwendung migrantischen Wissens zwischen konkreter Örtlichkeit und Anbindung an transnationale Netzwerke wurden unter eritreischen und äthiopischen Migrantinnen und Migranten der jüngeren Generation in ausgewählten Migrationsstationen (Khartoum, Addis Ababa und Istanbul) beispielhaft untersucht. -
- Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften – Universität Wuppertal (Wuppertal) (Leitung)
- Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Leibniz-Gemeinschaft (Marburg) (Leitung)
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Projektwebseite www.herder-institut.de Laufzeit 07/2012 ‒ 12/2016 Geographischer Fokus - Belarus
- Belgien
- Dänemark
- Estland
- Frankreich
- Ungarn
- Italien
- Lettland
- Litauen
- Luxemburg
- Niederlande
- Norwegen
- Polen
- Russland
- Slowakei
- Ukraine
- Böhmen/Mähren, Jugoslawien, ehemalig, Kanalinseln
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Agnes Laba
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Peter Haslinger
- Leitung
-
Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die Geschichte des Zweiten Weltkrieges ist bisher vor allem als Geschichte der nationalsozialistischen Expansion und ihrer Akteure geschrieben worden, mit den Schwerpunkten Holocaust und Wehrmachtsverbrechen. Hinzu tritt in den meisten ehemals besetzten Ländern eine starke Ausrichtung auf den Widerstand. Defizit in Forschung und Dokumentation ist demgegenüber die Situation lokaler Bevölkerungen unter Besatzungsbedingungen geblieben. Um diesem Desiderat zu begegnen, wird im Rahmen einer Machbarkeitsstudie das internationale Forschungs- und Editionsprojekt ‘World War II - Everyday Life Under German Occupation’ als englischsprachige Quellenedition vorbereitet, die die vielfältigen und komplexen Situationen, Alltagserfahrungen und Überlebensstrategien der Lokalbevölkerungen in den von der Wehrmacht besetzten Regionen Europas dokumentieren soll. Im Fokus stehen Themenschwerpunkte wie unter anderem Mangelerfahrungen und Versorgung, die Rolle der einheimischen Lokalverwaltungen, Arbeit und Ausbeutung, und die vielfältigen Gewaltbeobachtungen und -erfahrungen. Die Edition ist als Hybrid-Edition konzipiert, die die Vorteile einer englischsprachigen Printpublikation und einer digitalen Edition im Rahmen eines Online-Portals kombiniert. Die digitale Edition wird die Quellen sowohl in englischer Sprache als auch in der Ausgangssprache präsentieren. Bis zum Ende der Phase der Machbarkeitsstudie (April 2016) werden die Arbeiten am ersten Band der Printedition abgeschlossen sein. Insgesamt wird die Printpublikation acht Bände umfassen. Das Projekt vereinigt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 15 europäischen Ländern und beleuchtet ein für die europäische Erinnerungs- und Geschichtspolitik nach wie vor zentrales Themenfeld, das länderübergreifend bisher so nicht dokumentiert und in Forschungsstudien nur sehr asymmetrisch für die einzelnen Länder erschlossen ist. -
Arbeit Bildung Gesundheit Gewalterfahrungen Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation zivilgesellschaftliches Engagement
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.aktionsbuendnis-brandenburg.de Laufzeit 03/2015 ‒ 07/2016 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen - Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit – Aktionsbündnis Brandenburg Auftraggeber
- Institut für Protest- und Bewegungsforschung (ipb) ipb Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Ricarda Kutscha
- Bearbeitung
-
Dr. Judith Vey
- Leitung
-
Dr. Madleine Sauer
- Leitung
Kurzbeschreibung
Im Fokus der Kurzstudie, die vom Aktionsbündnis Brandenburg in Auftrag gegeben wurde, stand die Arbeit der Willkommensinitiativen in Brandenburg. Ziel war es, Einblicke in die Bedürfnisstruktur von Geflüchteten und die Arbeit der Willkommensinitiativen in Brandenburg zu ermöglichen. Der Zeitraum der Untersuchung umfasste März und April 2015. Die Fragen, die mittels Interviews mit Geflüchteten, Willkommensinitiativen und anderen ehrenamtlichen Gruppen, Mitarbeiter_innen von Gemeinschaftsunterkünften, in der Flüchtlingsarbeit professionell Aktive sowie Integrationsbeauftragte der Landkreise untersucht wurden, waren folgende: 1) Welchen Unterstützungsbedarf haben Geflüchtete, der durch Ehrenamtliche gedeckt werden kann? 2) Welche Unterstützung bieten ehrenamtliche Gruppen an? 3) In welchen Bereichen kann ehrenamtliches Engagement die Regelversorgung sinnvoll ergänzen? 4) Wie kann die Arbeit von Ehrenamtlichen unterstützt werden? Neben der Analyse wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet.