Projektart | Habilitation |
Finanzierung |
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Themen |
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Disziplinen |
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Projektwebseite | research.uni-leipzig.de |
Laufzeit | 01/2010 ‒ 01/2018 |
Geographischer Fokus |
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Institutionen | |
Beteiligte Personen |
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Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 180 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- zivilgesellschaftliches Engagement
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- Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e.V. (GWZO) – Freie Universität Berlin (Leipzig) (Leitung)
Arbeit Bildung Grenzen Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Selbstorganisation Transnationale Netzwerke zivilgesellschaftliches Engagement -
- Institut für Mittelstandsforschung (ifm.uni-mannheim) – Universität Mannheim (Mannheim) (Leitung)
Arbeit Flüchtlingsrecht Gender Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Transnationale Netzwerke zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Soziologie
- Wirtschaftswissenschaften
Projektwebseite www.institut-fuer-mittelstandsforschung.de Laufzeit 10/2016 ‒ 12/2019 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen - Institut für Mittelstandsforschung (ifm.uni-mannheim) – Universität Mannheim ifm.uni-mannheim Leitung
Beteiligte Personen -
M.A. Carina Hartmann
- Bearbeitung
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Dr. Maria Alexopoulou
- Bearbeitung
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Dr. René Leicht
- Leitung
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Esra Güllü
- Leitung
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Dipl. Soz. Ralf Philipp
- Bearbeitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt Analysen zum Gründungspotenzial und zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten (AG²) untersucht mit einem Mehrmethodenansatz, inwieweit berufliche Selbständigkeit für Geflüchtete ein alternativer Weg der Arbeitsmarktintegration darstellt. Dabei werden Pfade, Chancen und Hemmnisse im Gründungsprozess aufgezeigt und erörtert. Herausforderungen der Arbeitsmarktintegration Neuzugewanderte Menschen mit Fluchtgeschichte verfügen durchschnittlich über weniger berufsfachlich relevante Ressourcen für die Aufnahme einer Arbeit in Deutschland als andere Migranten und Migrantinnen. Daraus resultieren höhere Hürden bei der Arbeitsmarktintegration und alternative Formen des Arbeitsmarktzugangs sollten für diese Gruppe in Betracht gezogen werden. Selbstständigkeit als Alternative? – Zielsetzung und Forschungsfragen Es stellt sich die Frage, inwieweit berufliche Selbständigkeit als alternative Erwerbsform für Geflüchtete betrachtet werden kann. Das Projekt nähert sich dieser Frage auf zwei Ebenen. Erstens durch theoretische sowie empirische Forschung im engeren Sinne. Zweitens durch die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation von gezielten Gründungsberatungsprojekten für Geflüchtete. Das Forschungsinteresse gliedert sich in mehrere Teilfragen, die beide Ebenen verschränken: • Welche sozialstrukturellen Merkmale weisen die unterschiedlichen Kohorten von Geflüchtete in Deutschland auf und wie hoch ist ihr Gründungspotenzial im Vergleich zu Herkunftsdeutschen und anderen Migrantengruppen? • Welches sind auf einer institutionellen und individuellen Ebene begünstigende und erschwerende Faktoren im Existenzgründungsprozess von Geflüchteten in Deutschland? Gibt es hierbei geschlechtsspezifische Unterschiede? • Inwiefern können zielgruppenspezifische Gründungsförderungsprojekte dabei helfen, Ressourcen zu stärken und Hemmnisse zu überwinden? Welche Konzepte erweisen sich hier als erfolgreich? Methodische Herangehensweise Die Untersuchung basiert auf einem Mixed-Methods-Ansatz, der einen umfangreichen und differenzierten Zugang zu unserem Forschungsgegenstand, dem Gründungspotenzial von Schutzsuchenden in Deutschland, ermöglicht. Bestandteil des Ansatzes sind Analysen von Sekundärdaten (SOEP, Mikrozensus), eigenen großzahligen Befragungen von Neuzugewanderten, qualitativen Interviews mit Arbeitsmarktakteuren, sowie Gründern und Gründungsinteressierten mit Fluchtbiographie.Abstract
The research project “Analyses of the entrepreneurial potential and labour market integration of refugees in Germany (AG²)” examines with a multi-method approach whether and to which extent self-employment represents an alternative way for newly arrived refugees to integrate into the German labour market. In doing so, paths, opportunities and obstacles in the founding process are pointed out and discussed. Challenges of labour market integration Newcomers in the context of forced migration have on average a shortage on relevant resources for the German labour market in comparison to other migrants. This translates into higher barriers when it comes to labour market integration and alternative forms of access to the labour market need to be considered for this group. Self-employment as an alternative? – Objectives and research questions The overarching question of our research is whether and how self-employment is an alternative possibility for refugees to participate in the German labour market. We are approaching this question on two levels. First through theoretical as well as empirical research. Second through the scientific monitoring and evaluation of targeted start-up consulting projects for refugees. The research interest translates into several sub questions that interplay on the two levels: • What is the social structure of different cohorts of refugees in Germany and is their entrepreneurial potential comparable? • What are the factors that foster or hinder the entrepreneurial activities of refugees on an institutional and individual level? And are there gender specific differences? • In what way can the targeted start-up consulting projects for refugee founders help to alleviate the obstacles they are likely to face and which measures proof to be suitable? Methodology The study is based on a mixed methods approach and allows a comprehensive and differentiated access to our research topic, the entrepreneurial potential of asylum seekers in Germany. Part of the approach are analyses of secondary data (SOEP, microcensus), own large-scale surveys of newcomers, qualitative interviews with labour market actors, as well as refugee entrepreneurs and founders. -
- World Vision Deutschland e.V. (Friedrichsdorf) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Psychologie
- Sonstiges
Projektwebseite www.worldvision-institut.de Laufzeit 10/2015 ‒ 03/2016 Geographischer Fokus Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Sabine Andresen
- Bearbeitung
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Dr. Franziska Eisenhuth
- Bearbeitung
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Silvia Huber
- Bearbeitung
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Bilsena Ibrahimovic
- Bearbeitung
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Anita Lechler
- Bearbeitung
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Constanze Löffler
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer
- Bearbeitung
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Julian Storck
- Bearbeitung
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Silke van de Locht
- Bearbeitung
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PD Dr., Dipl.-Psych. Fionna Klasen
- Bearbeitung
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Dr. Katharina Gerarts
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Thema Flucht ist omnipräsent, doch die öffentlichen Diskurse sind häufig von einem bestimmten Muster durchzogen. Genau hier setzt die Studie an, indem sie zwei Aspekte in den Blick nimmt, welche in den Auseinandersetzungen meist unbeachtet bleiben. 1. Im Kontext von Flucht wird überwiegend von Erwachsenen oder unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gesprochen. Begleitete minderjährige geflüchtete Kinder werden in der Regel unter die Familie subsummiert, wodurch ihre individuellen Bedürfnisse nicht berücksichtigt werden. 2. Wird die Situation der Kinder thematisiert, so wird meist über sie gesprochen, anstatt mit ihnen. Die Kinder erhalten selten selbst eine Stimme. Entsprechend der öffentlichen Berichterstattung ist das Asylsystem in erster Linie auf Erwachsene und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ausgerichtet. Dem großen Anteil von geflüchteten Kindern in Begleitung ihrer Familien in Deutschland wird dies jedoch nicht gerecht. Es ist notwendig die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche dieser Gruppe anzuhören und zu berücksichtigen. Ein Anliegen der Studie „Angekommen in Deutschland – wenn geflüchtete Kinder erzählen“ ist es die subjektive Sichtweise von Kindern hervorzuheben und Einblicke in das Erleben und Wohlbefinden von Kindern zu ermöglichen. Die Studie möchte dafür sensibilisieren, was es bedeutet, als Kind mit der Familie auf der Flucht zu sein und in einem fremden Land anzukommen. Durchgeführt wurden qualitativen Interviews mit neun Kindern im Alter von zehn bis dreizehn Jahren aus unterschiedlichen Herkunftsländern zu befragen. Die befragten Kinder stammen aus Afghanistan, Serbien, Syrien, Iran, Eritrea und aus dem Kosovo. Alle an der Studie beteiligten Kinder leben Ende 2015 in Begleitung Familienangehöriger in Deutschland. Entlang der Interviews wurden fünf von den Kindern thematisierte Themenbereiche herausgearbeitet. Die Studie erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität, dennoch können interessante und aussagekräftige Ergebnisse festgehalten werden, welche einen Einblick in die Situation der geflüchteten Kinder in Deutschland ermöglichen. • Verluste von Menschen, von vertrauten Umgebungen und Gewohnheiten sowie der Sprache, sind zentrale Elemente jeder Flucht. Die Kinder erzählten jedoch auch von neuen Freundschaften und von den wichtigen Beziehungen zu ihrer Familie. Soziale Netzwerke stellen eine wichtige Ressource in der Entwicklung des Kindes da, deren Bildung und Erhaltung unterstützt werden sollte. • Die Gründe der Flucht und des Wunsches in Deutschland zu bleiben, werden von den Kindern häufig an den Erfahrungen in der Schule festgemacht. Die Themen Bildung und Sprache erhielten in den Erzählungen der Kinder viel Raum und Bedeutung. Es wurde deutlich, dass die Kinder einen sehr großen Willen zu lernen aufwiesen. • Des Weiteren zeigte sich eindringlich die Bedeutung von Sicherheit und Schutz. Diese Aspekte bilden die Grundlage für ein subjektives Wohlbefinden und eine gute Entwicklung der Kinder. In den Erzählungen wurden jedoch einige Mängel an Sicherheit und Stabilität sowie deren Auswirkungen auf die Kinder deutlich. • Die fehlende Gewissheit steht in einem engen Zusammenhang mit der Relevanz von materieller, sozialer und gesundheitlicher Versorgung. Die Erzählungen der Kinder geben Aufschlüsse über traumatische Erlebnisse im Herkunftsland und auf der Flucht. Auch fehlende Unterstützung im Alltag des fremden Landes und materielle Mängel beeinflussen ihr Leben. Mängel in verschiedenen Bereichen der Versorgung haben weitreichende Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit sowie auf die Chancengerechtigkeit zwischen den Kindern. • Die Angewiesenheit auf materielle Zuwendung lässt zudem ein Gefühl der Abhängigkeit entstehen, was auf die Kategorie der Privatsphäre und Selbstbestimmung verweist. Die Schilderungen der Kinder sind geprägt von Situationen der Bevormundung und dem Willen zur Selbstbestimmtheit. Autonomie bedeutet Handlungsfähigkeit und vermittelt Sicherheit, Perspektiven und ein Gefühl der Selbstwirksamkeit. Die Interviews geben einen wertvollen Einblick in die Situation der befragten Kinder. Sie verdeutlichen, dass jedes geflüchtetem Kind auf eine individuelle Geschichte zurückblickt und verweisen dennoch auf die Gemeinsamkeiten der aktuellen Lebenssituationen in Deutschland. Aus den kindlichen Erzählungen wurden sowohl Ressourcen der Kinder als auch strukturelle Mängel des (deutschen) Asylsystems herausgearbeitet -
- Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration GmbH (SVR) (Berlin) (Leitung)
Arbeit Bildung Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Bauwesen, Architektur, Urban Studies
- Geographie
- Politikwissenschaften
- Rechtswissenschaften
- Soziologie
Projektwebseite www.svr-migration.de Laufzeit 06/2016 ‒ 11/2016 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Brandenburg
Institutionen Beteiligte Personen -
Teresa Büchsel
- Bearbeitung
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Jan Schneider
- Leitung
Kurzbeschreibung
Auf kommunaler Ebene wird die gestiegene Flüchtlingszuwanderung einerseits mit kurzfristigen finanziellen Belastungen in Verbindung gebracht, andererseits aber auch mit mittel- und langfristigen Chancen. Unter integrationspolitischen Gesichtspunkten stellt sich die Frage, wie sich die Flüchtlinge auf das Bundesgebiet verteilen. Besonders aus den ländlichen Regionen im Osten Deutschlands ziehen viele Flüchtlinge nach ihrer Anerkennung in große Städte wie Berlin, Düsseldorf oder Hamburg, wo bereits Gemeinschaften ihrer Landsleute leben. Ziel des Forschungsprojekts ist zum einen, Erkenntnisse über die Herausforderungen zu gewinnen, die auf kommunaler und Kreisebene durch die Weiterwanderung von Flüchtlingen entstehen. Zum anderen sollen die Rahmenbedingungen analysiert werden, unter denen – trotz teils erheblicher struktureller Schwächen im Bereich von Arbeitsmarkt und Infrastruktur – Integrationsanstrengungen zum Erfolg führen und anerkannte Flüchtlinge in den Gemeinden heimisch werden lassen. Dazu sollen im Rahmen einer explorativen Studie verfügbare Daten ausgewertet und politische Steuerungsmöglichkeiten und -praktiken auf der Ebene der Länder und der Landkreise analysiert werden, unter Berücksichtigung der Ausgestaltung von Wohnsitzauflagen gemäß dem neuen Integrationsgesetz. -
- Forschungsstelle Mediengeschichte – Hans-Bredow-Institut für Medienforschung (Hamburg) (Leitung)
Bildung Flüchtlingslager Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Sonstiges
Projektwebseite www.hans-bredow-institut.de Laufzeit 08/2015 ‒ 12/2017 Geographischer Fokus - Deutschland
- DDR
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Alina Laura Tiews
- Bearbeitung
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Dr. Hans-Ulrich Wagner
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt „Ankunft im Radio“ hat das Ziel, eine ereignisgeschichtliche Studie zu den Folgen von Flucht und Vertreibung der Deutschen aus dem östlichen Europa in der deutsch-deutschen Nachkriegszeit nach 1945 vorzulegen, indem es einen hierbei bislang unerforschten Akteur in den Mittelpunkt rückt: den Hörfunk. Insgesamt widmet sich die empirische historische Untersuchung dem Akteur Radio, um neue differenzierte Erkenntnisse über die vielfältigen Formen der Integrationen Deutscher aus dem östlichen Europa in das geteilte Nachkriegsdeutschland zu gewinnen. Die Studie versucht durch die Erforschung medial beförderter historischer Integrationsprozesse auch Aufklärung zu leisten für ein differenziertes Verständnis gegenwärtiger Rundfunkberichterstattung über aktuelle Zwangsmigrationen und Integrationen. Der Zusammenhang zwischen Flüchtlings- und Integrationspolitik einerseits und Berichterstattung im Rundfunk andererseits ist heute täglich präsent, so dass empirisch belegtes Wissen über historische Vergleichsfälle von eminenter Bedeutung ist. Ausgangspunkt ist die in der Medien- und Zeitgeschichtsforschung inzwischen allgemein akzeptierte Position, dass der Rundfunk im Allgemeinen, bzw. der Hörfunk im Speziellen, nicht nur ein Medium ist, das gesellschaftspolitische Prozesse widerspiegelt, sondern dass er als Programmveranstalter selbst als ereignisgeschichtlicher Akteur auftritt. Seine Programme sind kommunikative Handlungen, durch die der Hörfunk den ihn umgebenden Diskurs aktiv mitgestaltet. Das Projekt nimmt eine deutsch-deutsch verflochtene Perspektive ein und wählt den Untersuchungszeitraum vom Kriegsende 1945 bis zum Mauerbau 1961. Neben den politikgeschichtlichen Zäsuren ist die Zeitspanne definiert von rundfunkgeschichtlichen Umbrüchen: zum einen durch das Ende des Großdeutschen Rundfunks und den Aufbau neuer Rundfunkorganisationen in den vier alliierten Besatzungszonen bzw. in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR; zum anderen durch die Schlüsselrolle des Radios (Hörfunks) im Medienensemble, die erst mit dem Beginn der 1960er Jahre vom Fernsehen abgelöst wurde. Die Jahre zwischen 1945 und 1961 markieren aber nicht nur die sogenannten "radio years", sondern fallen zusammen mit der unmittelbaren Ankunft und ersten Eingliederung deutscher Flüchtlinge, Vertriebener und Umsiedler, also der ereignisgeschichtlichen Integration der Erlebnisgeneration von Flucht und Vertreibung. Der Mauerbau 1961 beendete ihre Binnenmigration im Nachkriegsdeutschland. Das Projekt findet in enger Zusammenarbeit mit den historischen und Unternehmensarchiven der Sendeanstalten der ARD sowie mit dem Deutschen Rundfunkarchiv (DRA) statt. Die historischen Programmangebote sind der Untersuchungsgegenstand des Projekts. Systematisch ausgewertet werden sollen daher rundfunkhistorische Audio- und Schriftgutquellen aus den Beständen von Radio Bremen (RB), des Norddeutschen Rundfunks (NDR), des Westdeutschen Rundfunks (WDR), des Hessischen Rundfunks (HR), des Südwestrundfunks (SWR), des Bayerischen Rundfunks (BR) sowie des Deutschen Rundfunkarchivs (DRA) an seinen beiden Standorten Frankfurt am Main und Potsdam. Hinzugezogen werden soll veröffentlichte zeitgenössische Kommunikation rund um die historischen Programmangebote. Dieses Material wird diskurshistorisch untersucht. Es geht grundsätzlich nicht nur um Gegenwartsberichte, sondern auch und gerade um die Berichterstattung über die historischen Siedlungsgebiete Deutscher im östlichen Europa. Auch Sendungen über die historischen Herkunftsgebiete der Flüchtlinge, Vertriebenen und Umsiedler gestalteten den Diskurs über ihre Integrationen im Nachkriegsdeutschland maßgeblich mit. Das Projekt baut auf Ergebnissen des vom 18. bis 19. Juni 2015 am Deutschen Rundfunkarchiv in Frankfurt am Main durchgeführten wissenschaftlichen Workshops „Rundfunkgeschichten von Flucht und Vertreibung“ auf. Er wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert und von der Forschungsstelle Mediengeschichte in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Maren Röger (Universität Augsburg/Bukowina-Institut) und PD Dr. Stephan Scholz (Universität Oldenburg) ausgerichtet. -
- Arnold Bergstraesser-Institut (ABI) (Freiburg) (Leitung)
Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Sonstiges Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Politikwissenschaften
Projektwebseite www.arnold-bergstraesser.de Laufzeit 10/2016 ‒ 09/2019 Geographischer Fokus - Südafrika
Institutionen - Arnold Bergstraesser-Institut (ABI) ABI Leitung
Beteiligte Personen -
Dr. Franzisca Zanker
- Leitung
Kurzbeschreibung
Aufbau eines Forschungscluster zu Fluchtmigration am ABI, Forschung zu Fluchtursachen / Konflikt im globalen Süden -
- Institut für Demoskopie Allensbach (Allensbach) (Leitung)
Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Rassismus zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Sonstiges Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Sonstiges
Laufzeit 05/2014 ‒ 08/2014 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen Kurzbeschreibung
Wie nimmt die Bevölkerung in Deutschland Asylsuchende wahr? Mit welcher Haltung treten die Menschen in Deutschland jenen gegenüber, die bei uns humanitären Schutz suchen? 2014 hat das IfD im Auftrag der Robert Bosch Stiftung eine bevölkerungsrepräsentative Studie durchgeführt, um die Haltungen gegenüber Asylbewerbern und zur Asylfrage generell zu untersuchen. Dabei wurde u.a. ermittelt, dass sich 66 Prozent der Deutschen vorstellen können, Asylbewerber persönlich zu unterstützen. Für einige der Fragen konnte auf Trenddaten aus dem Allensbacher Archiv zurückgegriffen werden und damit die heutige Situation mit der von vor 20 oder 30 Jahren verglichen werden. -
- Abteilung für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg (Heidelberg) (Leitung)
Gender Gesundheit Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Medizin und Gesundheitswissenschaften
Projektwebseite www.klinikum.uni-heidelberg.de Laufzeit 06/2015 ‒ 01/2016 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dipl.Soz. Stefan Noest
- Bearbeitung
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Dr. med. Kayvan Bozorgmehr
- Leitung
Kurzbeschreibung
Steigende internationale Migrations- und Flüchtlingsbewegungen stellen das deutsche Gesundheitssystem vor die Herausforderung, eine bedarfsgerechte und koordinierte Versorgung für diese Bevölkerungsgruppen sicherzustellen. An der Planung und Umsetzung von Angeboten und Maßnahmen der gesundheitlichen Versorgung sind sowohl die Landes- als auch die kommunale Ebene des Gesundheitssystems beteiligt, sowie eine Vielzahl von Akteuren des Öffentlichen Gesundheitsdiensts, der Regelversorgung und der Zivilgesellschaft. Hierbei gibt es bislang wenig Koordination bzw. kein standardisiertes Vorgehen. Ziel des Vorhabens ist die bundesweite Analyse vorhandener Angebote und Maßnahmen sowie prioritärer Bedarfe in der Flüchtlingshilfe auf kommunaler Ebene, die in Zusammenhang mit Präventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen stehen. Dem Vorhaben wird ein Mixed-Methods-Design zugrunde gelegt, bestehend aus einer qualitativen Entwicklungs- und einer gemischt qualitativ-quantitativen Erhebungsphase. In der Entwicklungsphase werden die Fragestellungen des Vorhabens in Key-Informant-Interviews mit relevanten Kooperationspartnern und AkteurInnen aus dem Öffentlichen Gesundheitsdienst verschiedener Regionen exploriert und vertieft. Ziel der Key-Informant-Interviews ist (i) die Operationalisierung und Erarbeitung eines Fragebogens/Erhebungsinstruments sowie (ii) eines Interviewleitfadens zur Anwendung in der zweiten Studienphase. In der Erhebungsphase erfolgt eine quantitative Vollerhebung aller ca. 400 kommunalen Gesundheitsämter unter Einsatz des quantitativen Erhebungsinstruments. Weiterhin werden bundesweit semi-strukturierte, leitfadengestützte Telefoninterviews mit Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdiensts durchgeführt. -
- Institut für bayerische Geschichte (LMU) – Ludwig-Maximilians-Universität München (München) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gesundheit Grenzen Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 01/2004 ‒ 01/2016 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Bayern
- Ungarn
Institutionen Beteiligte Personen -
Rita Kiss
- Leitung
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Prof. Dr. Ferdinand Kramer
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Nach dem Ungarnaufstand 1956 flüchteten 200.000 Ungarnflüchtlinge nach Österreich und nach Jugoslawien. Die westlichen Länder nahmen freiwillig Flüchtlinge auf. Auch die Bundesrepublik Deutschland übernahm damals etwa 14.000 Ungarn, die vorwiegend über die bayerischen Grenzlager Piding und Schalding durchgingen. Nicht nur als Transitland, sondern auch als Aufnahmeland spielte Bayern in dieser Hilfsaktion eine wichtige Rolle. Bayerns Aufnahmekapazität bezüglich neuer Flüchtlinge war begrenzt, da Mitte der 1950er Jahre immer noch viele Menschen in Notunterkünften lebten, obwohl die Integration der Heimatvertriebenen in dieser Zeit weitgehend vorangeschritten war. Die Wohnungsknappheit und der Zustrom der Menschen aus der sowjetischen Besatzungszone erschwerten zwar die Wohnungssituation, aber die Wirtschaftslage war Mitte und Ende der 1950er Jahre günstig für die Flüchtlingsaufnahme. In diesem Konjunkturaufschwung gab es einen starken Bedarf nach Arbeitskräften oder sogar einen Mangel, der teilweise durch die Zuzüge aus der sowjetischen Besatzungszone nach Bayern gedeckt werden konnte. Außerdem begann die staatliche Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften ab Mitte der 1950er Jahre. Diese Studie geht den Fragen nach, wie die Ungarn im Freistaat Bayern der ausgehenden 1950er Jahre aufgenommen und betreut wurden, von der Übernahme aus Österreich bis hin zu ihrer Unterbringung in Wohnung und Arbeit. Nach einer chronologischen Darstellung der Ereignisgeschichte wird die soziale und kulturelle Eingliederung der Ungarn in Bayern in den Mittelpunkt gestellt. Es ist z.B. weniger bekannt, dass ein ungarisches Exilgymnasium 1957 in Burg Kastl gegründet wurde, das bis 2006 existierte und über 1000 Schüler/innen zum bayerischen Abitur führte. Der Ausbruch und die Niederschlagung des ungarischen Aufstandes 1956, als Auslöser der Fluchtwelle, markieren den Anfang meiner Studie. Als Endpunkt wurde das Jahr 1973 gewählt, da in diesem Jahr die diplomatischen Beziehungen zwischen der BRD und der Volksrepublik Ungarn aufgenommen wurden. Obwohl die Integration ein langjähriger, oft generationsübergreifender Prozess ist, wird hier ein kurzer Zeitraum von ca. 20 Jahren, sozusagen die erste Phase des Eingliederungsprozesses, untersucht, da die Intensität der Berichterstattung und die Quellenlage diese ersten Jahre gut analysieren lassen. Somit möchte die Dissertation sowohl einen Beitrag zur bayerischen Geschichte in den Nachkriegsjahrzehnten als auch zur Aufarbeitung der Auswirkungen des Ungarnaufstandes leisten. -
- Bonn International Center for Conversion GmbH (BICC) (Bonn) (Leitung)
Bildung Flüchtlingslager Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Ethnologie
- Geographie
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Projektwebseite www.bicc.de Laufzeit 02/2015 ‒ 07/2015 Geographischer Fokus - Libanon
Institutionen - Bonn International Center for Conversion GmbH (BICC) BICC Leitung
- Institut für Auslandsbeziehungen (IFA) IFA Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Conrad Schetter
- Bearbeitung
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Susanne Heinke
- Bearbeitung
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Leila Mousa
- Leitung
Kurzbeschreibung
Nach den Zahlen der Vereinten Nationen ist seit 2014 etwa jeder vierte Bewohner des Libanon ein Flüchtling: auf ca. 4 Mio. im Land lebende Libanesen kommen etwa 280.000 Palästinenser, die bereits seit mehreren Jahrzehnten im Libanon leben, und etwa 1,2 Mio. registrierte syrische Flüchtlinge. Der Frage, wie die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik im Sinne der syrischen und palästinensischen Flüchtlingsgemeinschaften in den libanesischen Lagern aktiv werden kann, widmete sich ein Forschungsprojekt, bei dem das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) und das BICC kooperierten. Die Studie basiert auf einer mehrwöchigen Feldforschung im Libanon, während der Experteninterviews mit Vertretern von Mittlerorganisationen, lokalen NGOs und Stiftungen, UN-Einrichtungen und Botschaftsmitarbeitern, Künstlern, Kulturschaffenden und Journalisten geführt wurden. Zudem umfasste dieses Forschungsprojekt Workshops in Beirut und ein Expertentreffen, das unter dem Titel „Culture and Foreign Policy in Refugee Camps“ am 30. Juni am BICC stattfand. Zentrale Aussage des Projektes ist, dass kultureller Ausdruck ein menschliches Grundbedürfnis und -recht ist, das auch Menschen in Flüchtlingslagern nicht vorenthalten werden darf. Vor dem Hintergrund von Gewalterfahrung und Not, einem häufig schwierigen Verhältnis zur Aufnahmegesellschaft im Libanon und einem Mangel an gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Perspektiven, stellen kulturelle Aktivitäten weit mehr als bloße Beschäftigung dar. Sie sind ein wichtiges Mittel, Bedürfnisse und Kritik zu artikulieren, wo andere Möglichkeiten zu Entwicklung, Teilnahme oder Ausdruck weitgehend verwehrt sind. Für die syrische wie die palästinensische Flüchtlingsgemeinschaft im Libanon ist es von enormer Bedeutung, die eigene Konfliktperspektive zu kommunizieren (eigene Konfliktnarrative), Identitäten (neu) zu definieren aber auch kulturelle Praktiken zu bewahren und zu vermitteln. Kunst und Kultur eröffnet in den Flüchtlingslagern nicht nur einen wichtigen Raum für Dialog und Begegnung, sondern könnte darüber hin aus auch für einige Künstler Erwerbsperspektiven bieten. Schließlich stellen kulturelle Aktivitäten auch Erholungsräume dar und können enorm wichtig sein, um erfahrenes Leid zu verarbeiten. All diese Aspekte gilt es zu bedenken, wenn sich auswärtige Kultur- und Bildungspolitik auch für Flüchtlinge öffnen will.