Projektart | Projekt der Institution |
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Laufzeit | 01/2015 ‒ 01/2018 |
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Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 132 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Migrationsrouten
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- Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Potsdam) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Humanitäre Arbeit Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation -
- Institut für Asien- und Afrikawissenschaften (HU- IAAW) – Humboldt-Universität zu Berlin (Berlin) (Leitung)
Flüchtlingslager Fluchtursachen Gesundheit Humanitäre Arbeit Internationale Schutzregime MigrationsroutenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 04/2015 ‒ 12/2017 Geographischer Fokus - Kamerun
- Zentralafrikanische Republik
- Frankreich
- Deutschland
- Schweiz
- Togo
- Afrika, Europa
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Joël Glasman
- Leitung
Kurzbeschreibung
Globalization is often associated with places like Wall Street, the City of London or Frankfurt airport. It is thought to happen first in Western metropolises before expanding elsewhere. This project marks a clear break with that line of thought. It analyses a still underexplored region, Central Africa, which has served as the laboratory for a global technique of humanitarian operations, the refugee camp. According to the United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR), one fourth of the worldwide 51.2 million forcibly displaced persons live in camps. In countries as far apart as Azerbaijan, Jordan, Thailand, or Zimbabwe, aid beneficiaries are administered through similar techniques of refugee screening, emergency triage and relief distribution. In those otherwise vastly different settings, similar NGOs and UN-agencies deliver standardized food rations, tents, jerry-cans, plastic sheets and blankets. This project explores the genesis of this technique of aid in Central Africa, from the creation of UNHCR (1951) to the current operations following the Central African crisis (2014/2015). Africa holds a specific place in the global history of humanitarianism. It is, in fact, “the continent of refugee camps” (Agier 2008). Since independence, virtually all countries of mainland Africa have experienced refugee camps: The first African intervention of UNHCR was in the Central African region, in Kivu, ten years after the creation of this UN-institution. One of the current major locations for refugee camps is the border region of the Central African Republic. Between these two dates, there has not been a single year that has not seen the construction, maintenance or closure of refugee camps in the Central African region. Applying methodological tools from history and anthropology, the study draws on the recently opened archives of UNHCR (Geneva) as well as on field observations in refugee camps of eastern Cameroon. The invention of refugee camps explores the work of UNHCR-experts (engineers, physicians, logisticians, urban planners and architects) as well as the reactions of aid beneficiaries. This project thus sheds new light on the genesis of the global refugee regime. -
- Collegium Carolinum e.V. - Forschungsinstitut für die Geschichte Tschechiens und der Slowakei (München) (Leitung)
Fluchtursachen Gewalterfahrungen Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und AbschiebungProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Sonstiges
Projektwebseite www.collegium-carolinum.de Laufzeit 12/2015 ‒ 12/2017 Geographischer Fokus - Slowakei
Institutionen Beteiligte Personen -
PhDr. Martina Fiamová
- Bearbeitung
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PhDr. Michael Schvarc
- Bearbeitung
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Dr. Martin Zückert
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die Evakuierung der deutschen Zivilbevölkerung aus der Slowakei 1944/45 wurde bisher kaum im größeren Zusammenhang betrachtet. Mit Blick auf das allgemeine Geschehen im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs zielt das Projekt darauf, die Evakuierung im Kontext der nationalsozialistischen Volkstums- und Umsiedlungspolitik, dem Agieren des Slowakischen Staates und der Entwicklung in den betroffenen Gebieten zu analysieren. Die Evakuierung und Flucht der deutschen Zivilbevölkerung aus dem östlichen Europa 1944/45 wird bis heute vornehmlich mit dem Geschehen in den ehemaligen deutschen Ostprovinzen in Verbindung gebracht. Weitaus weniger Beachtung erfuhr dagegen bisher die Entwicklung in den unter deutscher Hegemonie stehenden Staaten in Ostmittel- und Südosteuropa. Die durch die Kriegsentwicklung ausgelöste und von deutschen Stellen betriebene Migration etwa einer halben Million Menschen aus Rumänien, dem serbischen Banat, Kroatien, Ungarn und der Slowakei unterlag regionalen Spezifika. Sie wurde beeinflusst vom gespannten Verhältnis zwischen dem sich in seiner Endphase nochmals radikalisierenden nationalsozialistischen Herrschaftssystem und den jeweiligen Kollaborationsregimen. Bisher vorliegende Studien betrachten die Evakuierungsmaßnahmen deutscher Stellen in der letzten Kriegsphase meist isoliert. Weder Zusammenhänge mit der nationalsozialistischen Besatzungs- und Umsiedlungspolitik noch parallele Entwicklungen in den betroffenen Staaten werden dabei berücksichtigt. Ein deutsch-slowakisches Team untersucht die Geschichte der Evakuierung aus der Slowakei. Neben der ereignisgeschichtlichen Aufbereitung geht es vor allem darum, das Geschehen mit Blick auf die bis zum Kriegsende wirkungsmächtigen Folgen der nationalsozialistische Volkstums- und Umsiedlungspolitik sowie die militärische Entwicklung zu kontextualisieren. Hierzu gehört neben dem vergleichenden Blick auf die zeitgleich stattfindende Evakuierung deutscher Bevölkerungsgruppen aus Südosteuropa insbesondere auch die Berücksichtigung von zur selben Zeit vom Slowakischen Staat durchgeführten Evakuierungsmaßnahmen sowie weiterer Fluchtbewegungen im Land. Zu berücksichtigen sind aber auch die in den Jahren 1944/45 von deutschen und slowakischen Stellen ausgehenden Maßnahmen zur Arbeitskräfterekrutierung, die von den zu behandelnden Evakuierungs- und Räumungsaktivitäten kaum zu trennen sind. Vorgesehen sind zudem regionale Sonden zur Entwicklung in den deutschen Siedlungsgebieten der Slowakei während und nach dem Slowakischen Nationalaufstand. Durch diese sollen die Haltungen der Betroffenen zum politisch-militärischen Geschehen und zu den konkreten Evakuierungsmaßnahmen analysiert werden. Schließlich geht es auch darum, in der Nachkriegszeit vorgenommene Bewertungen des Geschehens zu untersuchen. Die Forschungsergebnisse werden in einer Projektpublikation veröffentlicht werden. Für die Vorstellung und Diskussion erster Zwischenergebnisse ist ein Workshop im Jahr 2017 geplant. -
- Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen - Gewaltmigration
Disziplinen - Ethnologie
Geographischer Fokus - Serbien
Institutionen Beteiligte Personen -
Marc Speer
- Leitung
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Prof. Dr. Sabine Hess
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Marc Speer begibt sich in seiner Dissertation auf die Suche nach der 'humanitarian border' (William Walters) in Ungarn, Serbien und der Ukraine. Die leitenden Forschungsfragen sind dabei, wann und in welcher Art und Weise "humanitäre Macht" im Regieren von Migration in den Forschungsdimensionen Grenzübertritt, Inhaftierung und soziale Lebensbedingungen von Flüchtlingen zu beobachten ist. Um dies zu untersuchen, greift Marc Speer methodisch vor allem auf Überlegungen aus der ethnographischen Grenzregimeanalyse und der activist research zurück. -
- Historisches Institut – Universität Gießen (Gießen) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gewalterfahrungen Humanitäre Arbeit Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 06/2013 ‒ 01/2017 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Hessen
Institutionen - Historisches Institut – Universität Gießen Leitung
- Stiftung Berliner Mauer Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Florentin Mück
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Dirk van Laak
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Vorhaben ist ein Teil des von der Volkswagenstiftung geförderten Kooperationsprojekts mit der Stiftung Berliner Mauer/Gedenkstätte Notaufnahmelager Marienfelde "Im Westen angekommen? Die Integration von DDR-Zuwanderern als historischer Prozess". Am Beispiel Hessens untersucht das Vorhaben, wie sich die Integration von DDR-Flüchtlingen und Zuwanderern in einem westdeutschen Bundesland gestaltete. Welche Rolle spielten Politik und Verwaltung von Bund, Ländern und Kommunen in Bezug auf Hilfsangebote für die Flüchtlinge und die gezielte Steuerung der Flüchtlingsbewegungen? Wie verliefen die Akkulturationsprozesse auf Seiten der Flüchtlinge und der hessischen Aufnahmegesellschaft? Was trugen Flüchtlingsorganisationen wie der bisher kaum erforschte ‚Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge' zu deren Integration bei? Ausgehend von Zeitzeugeninterviews werden die Schwierigkeiten der Zuwanderer bei ihrer Ankunft in Hessen sowie die Wirkung der integrativen Maßnahmen analysiert. Diese Aspekte werden in verschiedenen Lebensbereichen wie der Berufswelt und den sozialen Netzwerken der Zuwanderer untersucht. Ebenso erfolgen hier Vergleiche zwischen ländlichen und städtischen Räumen. Die Langzeitperspektive von 1949 bis 1989 bietet die Möglichkeit einer umfassenden Analyse der Integrationsprozesse mit Blick auf ihre Kontinuitäten und Brüche. Während die Flüchtlinge der 1950er-/1960er-Jahre noch ein vereintes Deutschland erinnerten und auf vermeintlich gemeinsam tradierte Werte zurückgreifen konnten, fehlte den jungen Flüchtlingen der 1970er-/1980er-Jahre dieser kollektive Bezugsrahmen. Ein weiterer Bezugspunkt der Arbeit ist die Funktion des Notaufnahmelagers Gießen für den Integrationsprozess. Seit den 1940er-Jahren war es eine der Erstaufnahmeeinrichtungen für DDR-Flüchtlinge; ab 1963 stellte es das alleinige Ventil für den deutsch-deutschen Grenzverkehr dar. Hierzu kann sich das Vorhaben auf die Kooperation mit dem DFG-Projekt "Das Notaufnahmelager Gießen. Eine deutsche Institutionen- und Beziehungsgeschichte zwischen 1946 und 1990" (Dr. Jeannette van Laak) stützen, das über eine breite Basis an Oral-History-Quellen verfügt. -
- Institut für Politikwissenschaft (TU Dresden) – Technische Universität Dresden (Dresden) (Leitung)
Flüchtlingslager Gewalterfahrungen Grenzen Internationale Schutzregime Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale NetzwerkeProjektart Habilitation Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Politikwissenschaften
Projektwebseite tu-dresden.de Laufzeit 09/2007 ‒ 05/2014 Geographischer Fokus - Libyen
- Marokko
- Senegal
- Europäische Union
Institutionen Beteiligte Personen -
PD Dr. Julia Schulze Wessel
- Leitung
Kurzbeschreibung
Lange Zeit ist es in der Politischen Theorie um die Figur des Flüchtlings still gewesen. Hannah Arendt war lange Zeit die einzige, die diese Figur in das Zentrum ihrer Theorie gestellt hat. Seit einigen Jahren rückt der Flüchtling verstärkt auch in politiktheoretische Auseinandersetzungen. Dabei sind allerdings die grundlegenden Einsichten Arendts kaum weiterentwickelt worden. Auch die Migrationsforschung greift zurück auf ihre Figur, um die heutige Situation vor allem der undokumentierten Migranten zu fassen. Dieser unkritische Rückgriff verwundert allerdings, hatte doch Arendt vor den Eindrücken der totalen Herrschaft über die Flüchtlingsfigur geschrieben, heute finden die 'Kämpfe der Migration' vor dem Hintergrund demokratischer Staaten statt. In Abgrenzung zu Arendt, die die Flüchtlingsfigur als Figur der Totalexklusion beschrieben hat, werden hier undokumentierte Migranten und Flüchtlinge als Grenzfiguren im vielschichtigen Sinne vorgestellt: Sie sind Grenzverletzer, Grenzgestalter, Grenzbewohner und Grenzpersonen. Sie sind spezifische Figuren der Grenze geworden und halten sich in einem Raum auf, der mit dem paradoxen Begriff der grenzenlos gewordenen Grenze beschrieben werden kann. Durch die Exterritorialisierung von Grenzfunktionen, durch die Entwicklung eines Grenzraums, der über Europa bis weit in den afrikanischen Kontinent hineinreicht, werden undokumentierte Flüchtlinge und Migranten auch zu Grenzfiguren des Rechts. Die Verschiebung der Grenzkontrollen führt zu einer immer unsicher werdenden Anwendung des Rechts, wie z. B. Sammelabschiebungen auf offener See zeigen. Über die Exterritorialisierung hinaus kann ein weiterer Grenzraum ausgemacht werden, der viel stärker noch zwischen Recht und Flüchtling/undokumentierten Migrant trennt. Denn die Übertragung der Logik europäischer Migrationspolitik, die Übertragung der Unterteilung von illegaler und legaler Migration greift tief in die Politik von Drittstaaten ein. So gibt es verschiedene Länder, die eigene Straftatbestände für sogenannte illegale Migranten geschaffen haben. Die Externalisierung von bestimmten Grenzfunktionen führt dann wieder zu einer Annäherung an Arendt. Das Projekt konzentriert sich auf die sogenannte undokumentierte Migration vor allem aus afrikanischen Ländern nach Europa. -
- Fachbereich Rechtswissenschaft – Universität Gießen (Gießen) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Grenzen Internationale Schutzregime Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und AbschiebungProjektart Promotion Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- sonstiges
Disziplinen - Rechtswissenschaften
Laufzeit 06/2014 ‒ 11/2017 Geographischer Fokus - Europäische Union
Institutionen - Fachbereich Rechtswissenschaft – Universität Gießen Leitung
- Fachbereich Rechtswissenschaft – Universität Gießen Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Marei Pelzer
- Leitung
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Prof. Dr. Jürgen Bast
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Mit dem Amsterdamer Vertrag, der am 1. Mai 1999 in Kraft getreten ist, hat die Europäische Union die Kompetenz erhalten, das Asylrecht umfassend zu regeln. Seither ergingen in der sog. ersten Phase der Harmonisierungen zahlreiche Rechtsakte, mit denen das Asylverfahren, die Anerkennungsvoraussetzungen sowie die Aufnahmebedingen für Asylbewerber in Richtlinien geregelt worden sind. Parallel zu dieser Angleichung von Mindeststandards im Asylrecht hat die EU mit der Dublin-Verordnung eine Rechtsgrundlage geschaffen, mit der die Zuständigkeit des Mitgliedstaates für das Asylverfahren bestimmt wird. Dieses Asylzuständigkeitssystem weist Mitgliedstaaten die Pflicht zur Prüfung eines Asylantrags zu und verpflichtet gleichzeitig den einzelnen Asylbewerber, sein Asylverfahren in dem für ihn zuständig erklärten Mitgliedstaat durchzuführen. Mit der zweiten Phase der Harmonisierung wurden die rechtlichen Standards weiter angeglichen. Die prekäre Menschenrechtslage in bestimmten Mitgliedstaaten hat die Frage aufgeworfen, unter welchen Bedingungen Asylsuchende individuelle Rechte gegen ihre Überstellung in diese Staaten geltend machen können. Die Frage der Individualberechtigung stellt sich nicht nur im Extremfall der drohenden Verletzung von Art. 4 GRC – sondern auch, wenn es um die Einhaltung vermeintlich rein objektiver Zuständigkeitskriterien der Verordnung oder aber deren Fristen geht. Das Projekt geht der Forschungsfrage nach, welche Individualrechte Asylsuchende im Rahmen des Dublin-Verfahrens besitzen. Die subjektiven Rechte von Asylbewerbern bei Anwendung des Dublin-Verfahrens ist in Literatur und Rechtsprechung umstritten. Die Untersuchung nimmt als Ausgangspunkt die im Unionsrecht entlang anderer Politikbereiche, wie etwa das Umweltrecht, entwickelten Kriterien für die Identifikation der "Rechte des Einzelnen". Die Arbeit untersucht auf dieser Grundlage, welche subjektiven Rechte der Asylbewerber im Anwendungsbereich der Dublin-Verordnung hat und wie diese durch Rechtsschutzgarantien durchsetzbar sind. -
- Hamburger Institut für Sozialforschung (Hamburg) (Leitung)
Projektart Habilitation Finanzierung Themen - Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
- Philosophie- und Religionswissenschaften
- Sonstiges
- Soziologie
Projektwebseite www.his-online.de Laufzeit 11/2015 ‒ 10/2020 Geographischer Fokus - Irak
- Syrien
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Miriam M. Müller
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die jihadistisch-salafistische Gruppe „Islamischer Staat (IS)“ (Daesh) geht mit ihrem territorialen Anspruch auf Gebiete in Syrien und im Irak und dem Versuch die Verorganisierung der Bewegung[2] in Richtung einer staatstypischen Institutionalisierung voranzutreiben, weit über die bisher erreichten Ziele anderer jihadistisch-salafistischer Gruppen hinaus. Mit der „Ausrufung des Kalifats“ im Frühsommer 2014 löste Daesh zudem aus Sicht seiner Anhänger das zentrale Versprechen der jihadistisch-salafistischen Bewegung des 20. und 21. Jahrhunderts ein und schuf sich gleichermaßen eine Legitimationsgrundlage nach innen und außen. Zur Erlangung und Konsolidierung der Kontrolle über das betreffende Gebiet und die dort lebende Bevölkerung plante die Gruppierung öffentlichkeitswirksam umfassende Maßnahmen der staatstypischen Institutionalisierung und Konsolidierung und begann diese im Rahmen ihrer personellen, finanziellen und machtpolitischen Möglichkeiten umzusetzen. Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Etablierung und Ausweitung territorialer Kontrolle der terroristischen Gruppe Daeshs auf den Staatsgebieten Syriens und Iraks als Prozess zu beschreiben, bezüglich ihrer religiös-ideologischen Weltanschauung zu analysieren und hinsichtlich der (mutmaßlichen) Ziele der Gruppe zu interpretieren, um auch neue, vergleichbare Phänomene erkennen, verstehen und diesen entgegenwirken zu können. Die Auseinandersetzung mit den ideologischen Treibkräften der Bewegung und deren Einbindung und Instrumentalisierung in ihrer Außendarstellung zum Zweck der Legitimierung, Mobilisierung, Rekrutierung, aber auch Abschreckung bildet einen weiteren, theoretischen Schwerpunkt des Forschungsprojektes. Empirisch gestützt werden die theoretischen Befunde durch eine Langzeitmedienanalyse der gruppeneigenen Medienkanäle, sowie die beobachtende Teilnahme an den strafrechtlichen Verfahren ausgewählter Syrienrückkehrer. Die wichtigste empirische Grundlage der Studie sind umfassende Einzelgespräche mit Augenzeugen. Bisher sind Gespräche mit aus den vom „Islamischen Staat“ kontrollierten Gebieten geflohenen Flüchtlingen, sowie verurteilten IS-Rückkehrern in Deutschland, Österreich und der Schweiz geplant. Im Idealfall würden im Nordirak systematische Gespräche mit Staatspersonal und Zivilbevölkerung in konkreten, von der Kontrolle Daeshs inzwischen befreiten, administrativen Einheiten (Ortschaft, Stadt, Distrikt), durchgeführt werden und an die bislang geführten Interviews anschließen. Alternativ könnten bei Einschränkungen aufgrund der Sicherheitslage Gespräche mit aus einer konkreten administrativen Einheit geflohenen Personen in Erbil erfolgen, bzw. in Erbil Kontakte zu möglichen Gesprächspartnern geknüpft und Interviews telefonisch/online geführt werden. Die Interviews im Nordirak würden voraussichtlich die empirisch wertvollsten Angaben bzgl. der konkreten Fragen zum Institutionalisierungsprozess des „Kalifats“ in Irak und Syrien liefern und die bisherigen empirischen Hinweise nachhaltig bestätigen oder falsifizieren. Nur auf Grundlage des persönlichen Gespräches können zudem Effekte der Institutionalisierungsbestrebungen des „Islamischen Staates“ auf die lokale Bevölkerung wissenschaftlich erfasst und ausgewertet werden. Die Gebotenheit der zeitnahen, wissenschaftlichen Analyse der in dieser Form erstmalig militärisch und rechtlich inter- und transnational relevanten Falles territorialer Manifestation der jihadistisch-salafistischen Bewegung ergibt sich erstens (1) aus den massiven rechtlichen, sicherheits- und gesellschaftspolitischen Implikationen und Auswirkungen der gewaltsamen Annexion staatlichen Territoriums international anerkannter Staaten, einschließlich deren Grenzen. [„threat to international peace and security“, UN Charta, Kap. I, Art.2 (4); Kap. VII, Art.39] Mit Blick auf die während der letzten beiden Jahre einsetzenden Nachahmung des „Kalifatsprojektes“, sind zweitens (2) mittel- und langfristig Versuche der Territorialisierung durch terroristischer Gruppen des jihadistischen-Salafismus auch in anderen regionalen Kontexten zu erwarten. Aktuelle Beispiele an dieser Stelle sind u.a. die Jabhat Fattaḥ Al-Shām (ehem. Nusra-Front) in Syrien, die AQAP und per Treueschwur angebundene Gruppierung „Islamischer Staat“ in Jemen, oder der „Islamische Staat“ in Sirte, Libyen. Als Vergleichsfolie zu derlei Fällen sollen es die Ergebnisse des Forschungsprojektes anderen Fallstudien ermöglichen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede bzgl. der ideologischen Ausrichtung, der Organisation, den Zielen, jedoch insbesondere auch der geplanten und implementierten Maßnahmen zur Erlangung und Konsolidierung territorialer Kontrolle zu benennen und zu begründen. -
- Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Selbstorganisation Transnationale Netzwerke WohnenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.uni-goettingen.de Laufzeit 03/2014 ‒ 02/2019 Geographischer Fokus - Westeuropa; Mitteleuropa; Naher Osten; Nordafrika; Subsahara Afrika
Institutionen - Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen MZS Leitung
- Ruppin Academic Center Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Gabriele Rosenthal
- Leitung
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M.A. Eva Bahl
- Bearbeitung
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Dr. Nir Gazit
- Bearbeitung
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Dr. Efrat Ben-Zeev
- Bearbeitung
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Arne Worm
- Bearbeitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt befasst sich mit der sozialen Konstruktion von Grenzgebieten und Grenzaktivitäten im Kontext von deren kurz- und längerfristigen Wandlungsprozessen. In den von uns anvisierten Fällen lässt sich in jüngster Zeit ein Wandel feststellen von einer für illegalisierte Migrierende verhältnismäßig hohen Durchlässigkeit zu einer fast vollständigen Schließung der Grenze. Allerdings wurden und werden Schließungsprozesse in beiden Fällen wiederholt durch Praktiken von (illegalisierten) Migrierenden und "Schmugglern" herausgefordert, geöffnet und transformiert. Wir werden uns auf zwei strukturell sehr verschiedene geopolitische Kontexte konzentrieren: zum einen auf die Grenzregionen zwischen afrikanischen Ländern und Spanien - hier auf die maritime Grenze zwischen Westafrika und den Kanarischen Inseln sowie die Grenzregion zwischen Marokko und den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla - und zum anderen auf die Grenzregion zwischen Ägypten und Israel. Dieser kontrastive Vergleich dient der Rekonstruktion von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Konstruktionen und den praktischen Vollzugswirklichkeiten, also dem "doing" von Grenzen. Im Fokus stehen dabei die subjektiven Erfahrungen von Mitgliedern verschiedener in die Grenzaktivitäten involvierter Gruppierungen (z. B. von Polizeieinheiten, NGOs, "Schmugglern", einheimischen Einwohnern der Grenzgebiete etc.), die Prozesse der Genese ihrer Perspektiven, die Figurationen zwischen diesen Gruppierungen mit ihren ungleichen Machtchancen und die konkreten alltagsweltlichen Interaktionen zwischen ihnen. Neben der angestrebten ethnographischen Studie zu den gegenwärtigen Erfahrungen der Akteure und den face-to-face-Interaktionen zwischen den Angehörigen der verschiedenen Gruppierungen geht es auch darum, deren divergente kollektiv-, familien-, und lebensgeschichtliche Erfahrungen bzw. Wissensbestände mit unterschiedlichen Grenzräumen zu rekonstruieren. Außerdem fragen wir, wie informelle (bzw. inoffizielle) Praktiken neben den formalisierten Praktiken von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen und Akteursgruppierungen mit verschiedenen Migrationspolitiken und verschiedenen gesetzlichen Rahmen verwoben sind. -
- Institut für Sozialforschung (ifS) – Universität Frankfurt am Main (Frankfurt am Main) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Grenzen Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Transnationale NetzwerkeProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Politikwissenschaften
- Rechtswissenschaften
- Soziologie
Laufzeit 04/2009 ‒ 12/2013 Geographischer Fokus - Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien, Spanien
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof.Dr. Sonja Buckel
- Leitung
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Dr. John Kannankulam
- Leitung
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Dr. Jens Wissel
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt soll einen Beitrag zur Untersuchung der Veränderung von Staatlichkeit im Kontext der Globalisierung leisten. Die europäische Integration als eine regionale Antwort hierauf hat überstaatliche Institutionen entstehen lassen, deren Aufgaben bisher zu den Kernelementen des Staates zählten. Die Entwicklung seit 1998 hat insbesondere europäische Migrationskontrollpolitiken hervorgebracht, welche klassische staatstheoretische Argumentationen vor eine neue Herausforderung stellen. Denn sie bedeuten die Herausbildung eines die nationalen Territorien überlagernden Territoriums, einer transnationalen Bevölkerungsregulierung sowie Verschiebungen von Gewaltmonopol und Staatsbürgerschaft. Das Ziel ist es, vor diesem Hintergrund empirisch zu untersuchen, welches neuartige Institutionenensemble sich in diesem Prozess herausbildet. Ausgehend von der Prämisse, dass die konkrete Form des Politischen stets Gegenstand von gesellschaftlichen Auseinandersetzungen ist, sollen in vier Fallstudien aus drei Analyseperspektiven die unterschiedlichen Kräfte im Aushandlungsprozess um die konkreten Migrationkontrollpolitiken und deren Vergegenständlichung in Rechtsnormen, Rechtsprechung und institutionellen politischen Praktiken sowohl auf EU-Ebene als auch unterschiedlicher EU-Mitgliedsstaaten (Deutschland, Großbritannien, Spanien) herausgearbeitet werden. Die dabei vertretenen Thesen lauten, dass sich die Einheit des national-territorialen Staats, der sich unter besonderen historischen Voraussetzungen seit dem 17. Jahrhundert entwickelt hat, auflöst und sich seine Apparate gemeinsam mit neu entstandenen europäischen Apparaten zu einer reterritorialisierten, ausdifferenzierten Kontrollapparatur neu zusammensetzen, welche Bevölkerung über die Konstitution von Zonen stratifizierter Rechtsansprüche regiert. In vier Fallstudien sollen die einzelnen Zonen der Stratifikation - die sich durch abgestufte Mobilitätsrechte auszeichnen - untersucht werden. Zone 1: UnionsbürgerInnen; Zone 2: legale Migration; Zone 3: Flüchtlingsschutz (Asyl, insbesondere Schutz vor geschlechtsspezifischer Verfolgung); Zone 4: Illegalisierte Migration (Frontex).