Projektart | Drittmittelprojekt |
Finanzierung | |
Themen |
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Disziplinen |
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Laufzeit | 01/2009 ‒ 12/2015 |
Geographischer Fokus |
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Institutionen | |
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Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 143 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Fluchtursachen
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- Zentrum für Antisemitismusforschung (TU Berlin) – Technische Universität Berlin (Berlin) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Identität Internationale Schutzregime Rassismus Selbstorganisation zivilgesellschaftliches Engagement -
- Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik – Universität Hamburg (Hamburg) (Leitung)
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Gewaltmigration
Disziplinen - Politikwissenschaften
Laufzeit 01/2016 ‒ 12/2018 Geographischer Fokus Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Michael Brzoska
- Leitung
Kurzbeschreibung
(nicht vorhanden)
Abstract
Will climate change lead to more violent conflict in the world? While many have argued so, evidence of this link based on past data remains contested. The study of the links between weather-related disasters6 and violent conflict is particularly promising to further our knowledge about the conditions which drive conflict and cooperation under ecological stress. Different from slow-onset trends, disasters are already disruptive to social and political fabrics of societies. It is also generally leading to forced migration. The project aims to contribute to the growing body of literature which argues that conflict dynamics need to be in the center of the analysis of the links between climate change violent conflict. Therefore the research will combine quantitative analysis of structural and process factors, including migration patterns, shaping conflict and cooperation after weather-related disasters with a qualitative path analysis of the 25 most devastating major weather-related disasters of the 21st century. -
- Research and Counselling Centre for Refugees (RCCR) – Hochschule Emden/Leer (Emden) (Leitung)
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Soziologie
Laufzeit 10/2016 ‒ 12/2020 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dipl.-Sozialpädagogin Birte Engelberts
- Bearbeitung
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Prof. Dr. habil. Eric Mührel
- Leitung
Kurzbeschreibung
Um „interreligiöse Bildungs- und Entwicklungsprozesse“ innerhalb unseres deutschen Bildungssystems in Kindertageseinrichtungen und Schulen voranzubringen, um inklusive Zugänge zu Bildung - insbesondere für Kinder mit Fluchthintergrund - zu ermöglichen, ist ein Umdenken erforderlich auch mit Blick auf unsere Bildungspolitik. Eine bisher weitreichende Vernachlässigung des Themas auf politischer Ebene ist nicht zu übersehen. Um tragfähige Zukunftsperspektiven für das Zusammenleben in einer mulitreligiösen Gesellschaft anstreben zu können, muss das Thema sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene thematisiert und einem zugleich politischen und wissenschaftlichen Klärungsprozess unterzogen werden (vgl. Edelbrock, Biesinger, Schweitzer in TPS 9/2012: 8). Dies erfordert konkrete Handlungsschritte nicht nur seitens der Einrichtung und des pädagogischen Fachpersonals vor Ort sondern auch seitens der Träger und Kommunen. Wenn wir einen ganzheitlichen Anspruch einer „Interreligiöser Bildung und Erziehung“ im institutionellen Setting verfolgen, ist eine kultursensitive Herangehensweise erforderlich. Dies erfordert über die bloße Religionspädagogik hinaus einen Blick in die –in den Elternhäusern tatsächlich gelebten Formen von Religion in ihrer Vielfalt und Vielgestaltigkeit, und dessen Einbezug in den pädagogischen Handlungsalltag von Kindertagesstätten und Schulen (vgl. ebd.: 9). Begründet durch die gesellschaftlichen Entwicklungen und veränderten Lebenswelten der Kinder und ihrer Familien - verstärkt durch die aktuelle Flüchtlingskrise – stehen Kindertageseinrichtungen und Schulen vor großen Herausforderungen, was die Integration geflüchteter Kinder betrifft insbesondere in Bezug auf interkulturelle und interreligiöse Bildungsprozesse. Dies wird in der pädagogischen Praxis bisher jedoch kaum reflektiert. Es wird vielmehr nur auf einen Bedarf reagiert. Die Rahmenbedingungen und Leitlinien der jeweiligen Institutionen, welche häufig durch Trägerschaften, Kommunen und auch politisch 2 geprägt sind, stimmen nicht mehr mit den Realitäten und aktuellen Situationen vor Ort überein. Durch die Flüchtlingskrise hat sich dies enorm zugespitzt. Um die pädagogische Arbeit in Kindertageseinrichtungen und Schulen zukunfts- und ressourcenorientiert gestalten zu können, und jedem Kind ein gutes Ankommen und Verwirklichungschancen zu ermöglichen, ist es notwendig Veränderungsprozesse auf verschiedenen Ebenen einzuleiten, welche u.a. mit einer konzeptionellen Weiterentwicklung der Institutionen einhergehen und eine Reflexion des pädagogischen Handlungsalltages zu lassen. Den geflüchteten Kindern in unserer Gesellschaft ein Ankommen zu ermöglichen und ihnen Zugänge zu Bildung und medizinische und sozialer Versorgung zu gewährleisten, ist eine der großen Herausforderungen in unserer Zeit. Die UN-Kinderrechtskonvention, welche 1989 in Kraft getreten ist, und deren Ziel es ist, das Kind als eigenständige Persönlichkeit zu schützen und zu fördern sowie die Gewährleistung des Rechtes auf Beteiligung in allen das Kind betreffenden Angelegenheiten, möchte neben den Menschenrechte die Rechte der Kinder besonders schützen (vgl. Oelkers und Gaßmöller 2013, 265). Darüber hinaus geht es geht darum, allen Kindern Verwirklichungschancen zu ermöglichen. Nach Nussbaum (1999) kommt den öffentlichen Institutionen dabei die Rolle zu, den Nutzern entsprechende materielle, institutionelle sowie pädagogische Bedingungen zur Verfügung zu stellen, welche dem Individuum einen Zugang zu einem guten menschlichen Leben eröffnen und es in die Lage versetzen, sich für ein gutes Leben und Handeln zu entscheiden (vgl. ebd.: 271). Kindertageseinrichtungen und Schulen bieten die frühste Chance zur Integration. Hier treffen sich häufig erstmals in ihrem Leben Kinder aus christlichen, muslimischen, jüdischen, hinduistischen, buddhistischen und auch atheistischen Familien. Dies birgt große gesellschaftliche Chancen in sich. Die „Integrationsprozesse geflüchteter Kinder im institutionellen Setting in Kitas und Schulen“ werden in der Regel wahrgenommen durch Erfahrungsberichte, die in mündlicher oder schriftlicher Gestalt dokumentiert und verbreitet werden. In Abhängigkeit vom jeweils Wahrnehmenden handelt es sich überwiegend um subjektive Erfahrungsberichte. Als eine erste Aufgabe empirischer Untersuchungen kann es verstanden werden– eine Form der Wahrnehmung von Praxis zu erreichen - die möglichst intersubjektiv und verlässlich ist (vgl. Schreiner und Schweitzer 2014: 18). Bei der Ausschreibung von Forschungsprogrammen und –Projekten finden solche Themen bisher noch wenig Beachtung. Dies verweist noch einmal auf einen klaren Nachholbedarf der Politik (vgl. Edelbrock, Biesinger, Schweitzer in TPS 9/2012: 8). -
- Institut für Europäische Urbanistik – Bauhaus-Universität Weimar (Weimar) (Leitung)
Flüchtlingslager Fluchtursachen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Bauwesen, Architektur, Urban Studies
- Politikwissenschaften
- Soziologie
Projektwebseite www.uni-weimar.de Laufzeit 10/2014 ‒ Geographischer Fokus -
Deutschland
- Thüringen
Institutionen Beteiligte Personen -
Franziska Werner
- Bearbeitung
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Anna Marie Stegmann
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Frank Eckardt
- Leitung
Kurzbeschreibung
Thüringen nimmt zurzeit eine große Zahl von Flüchtlingen auf. Damit machen viele Städte Erfahrungen mit kultureller Unterschiedlichkeit, wie es in dieser Weise bislang noch nicht geschehen ist. Die Aufnahme von Asylsuchenden stellt die Kommunen und ihre Bürger vor viele Herausforderungen. Diese betreffen die logistischen, planerischen und räumlichen Aspekte der Stadt, sie liegen aber auch in der sozialen und mentalen Entwicklung einer Willkommenskultur. Ausgangspunkt des Projektes „Willkommensstädte“ ist die Annahme, dass Städte und Landkreise sich auf eine langfristige und umfassende Veränderung vieler Formen des bisherigen Zusammenlebens einstellen müssen. Dieser Prozess wird viele Fragen und Probleme hervorrufen, die das Projekt begleitend und beratend mit lokalen Partnern nachgeht. Dabei gehen wir davon aus, dass die heutige und zukünftige Einwanderung nach Thüringen den Kommunen die Gelegenheit geben wird, neue Chancen für die Stadtentwicklung wahrzunehmen.Abstract
Thuringia recently experiences the influx of a comparatively high amount of refugees. Therefore and on an unprecedented level, many cities face the challenge to deal with a “new” cultural diversity. Not only do the reception and accommodation of asylum-seeking people challenge the local municipalities and their residents, but also do they affect the logistical, planning and spatial aspects of the cities, all of which depend on the respective city’s social and mental development of a so-called welcome culture. -
- Fakultät für Sonderpädagogik (PH Ludwigsburg) – Pädagogische Hochschule Ludwigsburg (Ludwigsburg) (Leitung)
Bildung Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gewalterfahrungen Identität Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und AbschiebungProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- sonstiges
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Psychologie
- Soziologie
Laufzeit 01/2011 ‒ 06/2015 Geographischer Fokus Institutionen - Fakultät für Sonderpädagogik (PH Ludwigsburg) – Pädagogische Hochschule Ludwigsburg PH Ludwigsburg Leitung
Beteiligte Personen -
Susanne Leitner
- Leitung
Kurzbeschreibung
Bei diesem Dissertationsprojekt geht es um die Lebensrealitäten junger Menschen mit Fluchterfahrung aus dem Kosovo, die straffällig geworden sind. Es wird untersucht, wie sich diese jungen, weitgehend in Deutschland sozialsierten jungen Menschen im Kontext traumatischer Lebenserfahrungen, prekärer Bleibeperspektiven und drohender Abschiebung identitär verorten. Das Buch basiert auf Interviews mit betroffenen Gefangenen einer Jugendstrafanstalt, die aus der Perspektive der psychoanalytisch informierten Pädagogik analysiert wurden. Methodologisch orientiert sich das Buch an der Reflexiven Grounded Theory Methodologie und stellt Herangehensweisen der psychoanalytischen Sonderpädagogik in einen empirischen Forschungszusammenhang. -
- Institut für interkulturelle Bildung und Entwicklung (INTERKULT) – Technische Hochschule Köln (Köln) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gesundheit Gewalterfahrungen Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Medizin und Gesundheitswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Soziologie
Projektwebseite www.th-koeln.de Laufzeit 12/2015 ‒ 11/2018 Geographischer Fokus - Deutschland
- Köln
Institutionen Beteiligte Personen -
Anna Zuhr
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad
- Leitung
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Prof. Dr. Matthias Otten
- Leitung
Kurzbeschreibung
In Köln wie auch in anderen Kommunen lassen sich gegenüber Flüchtlingen mit Behinderungen Beratungs- und Versorgungslücken und strukturelle Barrieren feststellen. Dazu gehören beispielsweise Flüchtlingsunterkünfte, die nicht barrierefrei sind, zum Teil unklare Zuständigkeiten bei der Beratung, Betreuung und Versorgung (z.B. zwischen Flüchtlingsberatungsstellen und Beratungsstrukturen für Menschen mit Behinderung) und daraus resultierend keine systematische, aufeinander aufbauende Beratungs- und Versorgungsstrukturen für Flüchtlinge mit Behinderung. Das Projekt „Netzwerk für Flüchtlinge mit Behinderungen in Köln“ versucht diese Lücken zu schließen, indem in Ergänzung, Absprache und Kooperation mit bereits bestehenden Beratungs- und Betreuungsangeboten bedarfsorientierte und inklusive Beratungs- und Begleitungsangebote für die Zielgruppe Flüchtlinge mit Behinderung entwickelt und bereitgestellt werden. Zu den Aufgaben der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation durch die TH Köln gehören u.a. Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie das Projekt verläuft und die verschiedenen Beteiligten und Betroffenen (z.B. Projektverantwortliche, Netzwerkpartner, Zielgruppen) miteinander arbeiten, welche Bedarfe entstehen und wie im Projekt darauf reagiert werden kann. Dabei sollen u.a. förderliche und hinderliche Bedingungen und erfolgversprechende Angebote und Verfahrenswege identifiziert werden, die während der Projektlaufzeit sichtbar werden. Durch Befragungen mit Netzwerkpartnern, Flüchtlingen und den Projektverantwortlichen beispielsweise sollen Erkenntnisse dazu gesichert und dokumentiert und in das Projekt eingespeist werden, so dass die Projektverantwortlichen bereits während der Projektlaufzeit von den Erkenntnissen der wissenschaftlichen Begleitung profitieren und ihr Projekt bedarfsorientiert weiterentwickeln können. -
- Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) – Universität Osnabrück (Osnabrück) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Rassismus Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Umwelt und Klima Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Ethnologie
- Geschichtswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Psychologie
- Rechtswissenschaften
- Soziologie
Laufzeit 04/2015 ‒ 03/2018 Geographischer Fokus - global
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. J. Olaf Kleist
- Leitung
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Dr. Marcel Berlinghoff
- Leitung
Kurzbeschreibung
Forschung zu Flucht, Zwangsmigration und Asyl hat sich in den letzten 30 Jahren international als ein interdisziplinäres Forschungsfeld etabliert. Angesichts einer vielfach praktischen Ausrichtung, ethischer Herausforderungen und der Notwendigkeit, sich über Disziplinen hinweg über Begriffe und Konzepte zu verständigen, ist jedoch eine Grundlagenforschung zu kurz gekommen. In Deutschland ist die Flüchtlingsforschung zudem trotz der hohen gesellschaftlichen Relevanz des Themas bisher wenig entwickelt. Einschlägige Studien zu Zwangsmigration, die miteinander in Beziehung stehen sollten, bleiben angesichts fehlender Strukturen oft ebenso isoliert wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zu diesem Thema arbeiten. Das Wissenschaftliche Netzwerk Grundlagen der Flüchtlingsforschung bringt 14 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, von Postdoktorandinnen und Postdoktoranden bis Professorinnen und Professoren, für sechs Workshops zusammen, um in einer kontinuierlichen Debatte die Herausforderungen zu eruieren, die zentrale Begriffe und Konzepte, Interdisziplinarität, Theorie und Praxis, Aushandlungsprozesse und Analyserahmen sowie Normativität und Ethik in der Flüchtlingsforschung aufwerfen. Das Ziel des Netzwerks ist unter anderem die Etablierung langfristiger wissenschaftlicher Strukturen für eine dauerhafte interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Flüchtlingsforschung. -
- Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) – Universität Hamburg (Hamburg) (Leitung)
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
- Soziologie
Projektwebseite www.zeitgeschichte-hamburg.de Geographischer Fokus - Deutschland, Großbritannien
Institutionen Beteiligte Personen -
PD Dr. Kirsten Heinsohn
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Projekt soll einen Beitrag zu zwei historischen Fragekomplexen liefern: Zum einen wird der Selbstbeschreibung und dem Selbstverständnis einer jüdischen Wissenschaftlerin im Spannungsfeld zwischen Leben in Deutschland, erzwungener Emigration und beruflichem Erfolg im Exilland England nachgegangen. Als zweites Thema ist der Zusammenhang zwischen dem Erlebten und der daraus folgenden Zeitdeutung vorgesehen. Eva Gabriele Reichmann, 1897 in Oberschlesien geboren, arbeitete seit 1924 als kulturpolitische Referentin für den "Central Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens" (C.V.) in Berlin. Nach der Internierung ihres Mannes in Sachsenhausen und seiner Freilassung 1938/1939 floh das Ehepaar nach London. Dort promovierte sie 1945 zum zweiten Mal. Ihre Arbeit zum Thema "The Social Sources of National-Socialists Antisemitism" wurde 1950 publiziert. 1954 erschien dieses Werk erstmals in deutscher Sprache ("Flucht in den Haß. Die Ursachen der deutschen Judenkatastrophe"). Dieses Buch bietet eine soziologische und sozialpsychologische Analyse des deutschen Antisemitismus und seiner Folgen und gilt bis heute als ein Standardwerk der Antisemitismusforschung. Nach ihrer Pensionierung 1959 arbeitete Eva Reichmann weiterhin als Dozentin und Publizistin, so vor allem in der "Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit". In diesem Kontext hielt sie auch Vorträge in Deutschland; besonders beachtet waren dabei ihre Reden auf den Evangelischen Kirchentagen 1963 und 1967. In den sechziger und siebziger Jahren veröffentlichte sie zwei weitere wichtige Beiträge zur historischen Soziologie der deutschen Juden. Im fortgeschrittenen Alter erhielt Eva Reichmann mehrere große Auszeichnungen, so 1970 die Buber-Rosenzweig-Medaille des Koordinierungsrates der "Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit", 1982 den Moses-Mendelssohn-Preis des Landes Berlin, 1983 das Große Bundesverdienstkreuz. Im September 1998, im Alter von 101 Jahren, verstarb Eva Reichmann in London. -
- Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) (Oldenburg) (Leitung)
Arbeit Bildung Fluchtursachen Grenzen Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten WohnenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Projektwebseite www.bkge.de Laufzeit 01/2009 ‒ 01/2013 Geographischer Fokus - Deutschland
- Östliches Europa
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Heinke Kalinke
- Bearbeitung
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Dr. Ralf Meindl
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Matthias Weber
- Leitung
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Prof. Dr. Arthur Schlegelmlich
- Leitung
Kurzbeschreibung
"Den Erinnerungen und Berichten von Zeitzeugen über verschiedene Aspekte deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa kommt bis heute eine besondere Rolle bei der wissenschaftlichen, publizistischen und öffentlichen Beschäftigung mit diesem Themenbereich zu. Sie stammen von Emigranten, die beispielsweise die östlichen Reichsprovinzen Schlesien oder Ostpreußen aufgrund von Verfolgung bereits in der NS-Zeit verlassen mussten, von Flüchtlingen und Vertriebenen und denen, die nach Kriegsende aufgrund des Potsdamer Abkommens aus Polen, Ungarn und der Tschechoslowakei ausgesiedelt wurden, von Spätaussiedlern etwa aus Russland oder Rumänien sowie von Menschen, die in ihrer Heimat blieben. Sie schildern – aus subjektiver Perspektive und aus unterschiedlichem zeitlichem Abstand – vergangene Alltags- und Lebenswelten, historische Ereignisse und formulieren rückblickende Bewertungen ihrer Erlebnisse und Erfahrungen. Zeitzeugenberichte liegen vor allem als Lebens- und Familiengeschichten, Tagebücher und Fluchtberichte, Reiseaufzeichnungen oder Interviews vor. Neben wenigen umfangreichen Beständen handelt es sich vor allem um kleine und mittlere Sammlungen, die als Ergebnisse systematischer Sammeltätigkeit, als unaufgefordert eingesandte Dokumente oder als Ergebnisse von Forschungs- oder Ausstellungsprojekten vorliegen. Aufbewahrt werden sie in staatlichen Archiven und Bibliotheken, in Forschungseinrichtungen, Kulturstiftungen, Vereinen oder Museen; teilweise sind sie gut recherchierbar, erschlossen und zugänglich, teilweise jedoch auch kaum bekannt und konnten nur aufgrund eingehender Recherche ermittelt werden. Das Projekt des Bundesinstituts möchte diese wichtigen Quellen erschließen und für die wissenschaftliche Forschung und Lehre, aber auch für eine interessierte Öffentlichkeit besser zugänglich machen. Dies erfolgt in drei Schritten: 1. Wegweiser zu einschlägigen Beständen und Sammlungen von Zeitzeugenberichten. Der Wegweiser verzeichnet und stellt diese Bestände hinsichtlich ihres zeitlichen und regionalen Bezugs, der in ihnen enthaltenen Dokumente und behandelten Themen vor. 2. Kommentierte Edition exemplarischer Zeitzeugenberichte. In Kooperation mit dem Institut für Geschichte und Biographie der Fernuniversität Hagen werden ausgewählte Texte aus unterschiedlichen Quellengattungen, Regionen und Zeitabschnitten wiedergegeben, erläutert und in den jeweiligen historischen Kontext gestellt. 3. Veröffentlichung aktueller Forschungsbeiträge. Hier finden Sie wissenschaftliche Beiträge zu übergeordneten Themen, zu einzelnen Beständen und speziellen Fragestelllungen. -
- Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN) (Hannover) (Leitung)
Arbeit Bildung Fluchtursachen Gesundheit Identität Integration und Teilhabe Rassismus Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Psychologie
- Sonstiges
- Soziologie
Projektwebseite www.zuwanderung-nach-niedersachsen.de Laufzeit 02/2015 ‒ 08/2018 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Niedersachsen
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Dominic Kudlacek
- Leitung
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M.A. Stephanie Fleischer
- Bearbeitung
Kurzbeschreibung
Im Rahmen des Projektes „Zuwanderung nach Niedersachsen“ werden Menschen, die im Jahr 2015 aus dem Ausland nach Niedersachsen gezogen sind, wiederholt zu verschiedenen Themen befragt. Zentrale Aufgabe des Forschungsprojektes ist es, die Erfahrungen der Zuwanderinnen und Zuwanderer, über einen längeren Zeitraum, systematisch zu erfassen, zu analysieren und darauf gestützt, Maßnahmen zu Verbesserung der Integrationspolitik vorzuschlagen. Aus diesem Grund werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie viermal an einer Befragung teilnehmen. Die erste Erhebung erfolgte kurz nach dem Zuzug nach Niedersachsen. Die zweite folgte nach sechs- und die dritte nach 18 Monaten. Die Durchführung der vierten Befragung ist für Juni 2018 geplant. Die Befragungen werden schriftlich-postalisch durchgeführt. Dazu erhalten die per Zufall ausgewählten Zuwanderinnen und Zuwanderer einen Brief, der den Fragebogen sowie einen adressierten Rücksendeumschlag enthält. Damit die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer den Fragebogen in der jeweiligen Muttersprache erhalten, wurden diese in 16 Sprachen übersetzt. Die erste Befragung Hauptziel der ersten Befragung war es, eine Bestandsaufnahme vorzulegen, die Aufschluss darüber gibt, um wen es sich bei den Zugewanderten handelt. Erfasst wurden u.a. Alter, Geschlecht, Bildungsgeschichte, bisher ausgeübte Tätigkeiten, Sprachkenntnisse, Religion, finanzielle Grundausstattung, Vorgeschichte des Entschlusses nach Deutschland auszuwandern und schließlich die Ängste und Hoffnungen im Hinblick auf das Leben in Deutschland. Die zweite Befragung Die zweite Befragung erfolgte sechs Monate nach der Erstbefragung, damit relativ schnell untersucht werden konnte, welche Erfahrungen die Neuangekommenen gerade während der ersten Monate mit Behörden, Arbeitgebern und in ihrem sozialen Umfeld gesammelt haben. Dadurch soll deutlich werden, was die Migrantinnen und Migranten in Deutschland erlebt haben, was ihnen gelungen ist und wo sie gescheitert sind. Die dritte Befragung Die dritte Befragung beinhaltet einerseits Themen der ersten zwei Befragungen, andererseits wird sie um neue Themenkomplexe wie Demokratieverständnis, Gewaltverhalten und Einstellung zu Antisemitismus ergänzt. Erst durch die wissenschaftliche Begleitung der verschiedenen Gruppen von Migrantinnen und Migranten über einen Zeitraum von knapp zwei Jahren wird es möglich, ausreichend abgesicherte Erkenntnisse darüber zu erarbeiten, wie Zuwanderung nach Niedersachsen verläuft und welche Rahmenbedingungen die Integration voranbringen und welche sie hemmen.