Projektart | Projekt der Institution |
Finanzierung |
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Themen |
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Disziplinen |
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Projektwebseite | www.institut-fuer-menschenrechte.de |
Laufzeit | 12/2010 ‒ 03/2011 |
Geographischer Fokus |
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Institutionen |
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Beteiligte Personen |
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Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 132 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Migrationsrouten
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- Deutsches Institut für Menschenrechte (DIMR) (Berlin) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Grenzen Internationale Schutzregime Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung -
- Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e.V. (GWZO) – Freie Universität Berlin (Leipzig) (Leitung)
Arbeit Bildung Grenzen Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Selbstorganisation Transnationale Netzwerke zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Habilitation Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Projektwebseite research.uni-leipzig.de Laufzeit 01/2010 ‒ 01/2018 Geographischer Fokus Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Isabella Löhr
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die Habilitationsschrift beschäftigt sich mit der Internationalisierung akademischer Arbeitsmärkte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Untersucht werden die Auswirkungen der Vertreibung und Zwangsmigration von Wissenschaftlern, die im Kontext der Neuordnung der osteuropäischen Staatsgrenzen 1919, der Ausbreitung von Faschismus und Nationalsozialismus in Europa und der politischen Krisen in China in den 1930er Jahren sowie der Flucht von Wissenschaftlern und Intellektuellen aus osteuropäischen Staaten in den späten 1940er Jahren neue Anstellungen im Ausland suchten. In dieser Situation gründeten sich auf Wissenschaftler und Studenten spezialisierte Fluchthilfeorganisationen, die beide Gruppen an Universitäten im Ausland vermittelten. Das Buch zeichnet die Art und Weise nach, wie diese Organisationen sich zwischen Flüchtlingsarbeit, humanitärer Hilfe und Wissenschaft positionierten. Das Interesse gilt der Art und Weise, wie sie Wissenschaft als Arbeit begriffen und sich entsprechend als eine Art globale Arbeitsvermittlungen profilierten. Im Unterschied zu andere Studien zeichnet mein Buch starke Kontinuitäten zwischen der Zwischenkriegszeit und Entwicklungen im 19. Jahrhundert. Insbesondere schließt dies die Entstehung der modernen Forschungsuniversität, die Herausbildung eines spezifischen wissenschaftlichen Internationalismus sowie die damit verbundenen Praktiken der Wissenschaftsmobilität ein. Konzeptionell bettet das Buch dieses bisher in der Wissenschafts- und Emigrationsforschung beheimatete Thema in einen größeren historiographischen Kontext ein und erschließt es für die allgemeine Geschichte. Zu diesem Zweck werden die wissenschaftlichen Fluchthilfeorganisationen mit den Themenfeldern Arbeit, Internationalismus und Mobilität verknüpft. Dies erlaubt es erstens, Vertreibung und Zwangsmigration als Phänomene zu verstehen, die mit etablierten Mustern und Praktiken akademischer Mobilität verknüpft waren, wie sie sich mit der Internationalisierung und Professionalisierung der Wissenschaften in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts herausgebildet hatten. Zweitens öffnet der Bereich Internationalismus den Blick für die Art und Weise, wie die wissenschaftlichen Fluchthilfeorganisationen auf bereits existierende transnationale Organisationsstrukturen zurückgriffen und wie sie dabei bereits vorhandene Methoden und Standards wissenschaftlicher Mobilitätprogramme auf den Bereich Flucht und Zwangsmigration anwandten. Drittens integriert die Studie wissenschaftliche Aktivitäten in das Spektrum der für die Geschichte der Arbeit relevanten Arbeitsformen und trägt damit zu einer Erweiterung unseres analytischen und historischen Verständnisses von Arbeit bei. -
- International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies (IFRC) – Regional Office for Europe (Budapest) (Leitung)
Arbeit Bildung Gender Gesundheit Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik MigrationsroutenProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Politikwissenschaften
Laufzeit 01/2018 ‒ 01/2020 Geographischer Fokus - Bulgarien
- Kroatien
- Deutschland
Institutionen - International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies (IFRC) – Regional Office for Europe IFRC Leitung
- Bulgarian Red Cross Kooperationspartner
- Croatian Red Cross Kooperationspartner
- Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) DRK Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Heela Najibullah
- Leitung
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Yasemin Bekyol
- Leitung
Kurzbeschreibung
Led by the IFRC with German Red Cross (GRC), Croatian Red Cross (CRC) and Bulgarian Red Cross (BRC), this action will facilitate integration of refugees and asylum seekers through providing post-arrival support for persons in need of international protection. Many people who are relocated within the EU or resettled from a third country lack basic accurate information about their new country and their rights and duties, have little or no knowledge of the local language, and have often had their education or employment disrupted, leading to isolation and anxiety, or to unrealistic expectations which quickly turn into dissatisfaction. The action will address these needs through providing tailored accessible information which builds on pre-departure activities, delivering skills and language training, support in accessing education and employment (with specific activities for women and children), engagement with host communities to foster acceptance, participation in the volunteering sector, and sensitisation and training for service providers and authorities. Direct beneficiaries will be resettled and relocated people in Germany, Croatia and Bulgaria, local communities and service providers who often lack knowledge of the needs of beneficiaries, leading to inadequate support. It is challenging to predict the numbers of beneficiaries due to uncertainty over actual relocation and resettlement numbers during the timeframe, however the action will target as a minimum 18,000 refugees and asylum seekers as well as 38 service providers and authorities. Activities will be scalable and adaptable to local needs and context. In the medium term, Red Cross Societies and other agencies working on integration will benefit from common methods and tools developed, shared and adapted. A potential wider impact is the creation of a more welcoming environment and more effective integration of third country nationals in Europe. -
- Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN) (Hannover) (Leitung)
Bildung Fluchtursachen Gesundheit Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Umwelt und KlimaProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Gewaltmigration
Disziplinen - Psychologie
- Sonstiges
- Soziologie
Projektwebseite kfn.de Laufzeit 03/2016 ‒ Geographischer Fokus -
Deutschland
- Niedersachsen
- Niedersachsen, Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Dominic Kudlacek
- Leitung
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M.A. Laura Treskow
- Bearbeitung
Kurzbeschreibung
Im Rahmen der Studie soll ein Lagebild der Situation von Flüchtlingen erstellt werden, die vor kurzem nach Niedersachsen gekommen sind. Die Untersuchung widmet sich den Ursachen, dem Verlauf und den Folgen der Flucht für die Geflohenen. Darüber hinaus werden die Erwartungen der Flüchtlinge im Hinblick auf ihre Zukunft und ihre Wertvorstellungen erfragt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Alltagserfahrungen der Geflohenen in Deutschland. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem sozialen Umfeld der Flüchtlinge. Insgesamt wurden 914 neu zugewanderte Migrantinnen und Migranten mit Fluchthintergrund befragt, die in Ankunftszentren in Niedersachsen untergebracht sind. Ein Teil der Zielpopulation wurde durch selbstadministrierte schriftliche Fragebögen erreicht. Für Befragungsteilnehmerinnen und –teilnehmer mit eingeschränkter Lese- und Schreibkompetenz wurden angeleitete gruppenbasierte Befragungen angeboten. Die Möglichkeit der standardisierten persönlichen Einzelbefragungen wurde bei Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit rudimentären bzw. gar keinen Lese- und Schreibkompetenzen eingesetzt. -
- Arnold Bergstraesser-Institut (ABI) (Freiburg) (Leitung)
Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Sonstiges Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Politikwissenschaften
Projektwebseite www.arnold-bergstraesser.de Laufzeit 10/2016 ‒ 09/2019 Geographischer Fokus - Südafrika
Institutionen - Arnold Bergstraesser-Institut (ABI) ABI Leitung
Beteiligte Personen -
Dr. Franzisca Zanker
- Leitung
Kurzbeschreibung
Aufbau eines Forschungscluster zu Fluchtmigration am ABI, Forschung zu Fluchtursachen / Konflikt im globalen Süden -
- Institut für Sozialforschung und Technikfolgenabschätzung (IST) – Technische Hochschule Regensburg (Regensburg) (Leitung)
Arbeit Bildung Fluchtursachen Gender Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Transnationale NetzwerkeProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.oth-regensburg.de Laufzeit 02/2017 ‒ 03/2018 Geographischer Fokus - Afghanistan
- Eritrea
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Deutschland
- Bayern
- Irak
- Syrien
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Susanne Lochner
- Bearbeitung
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Edda Currle
- Bearbeitung
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Dr. Dominik Huber
- Bearbeitung
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Amelie Altenbuchner
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Sonja Haug
- Leitung
Kurzbeschreibung
Migrationsmotive, Migrationsbiographien und Themen wie Familie, Bildung und Arbeit sowie die Analyse der Einstellungen und Bleibeabsichten von Asylsuchenden der aktuellen Flüchtlingsbewegung aus dem Jahr 2015 stehen im Fokus des Forschungsprojekts im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung. Die Pilotstudie wird an den Standorten Nürnberg und Landkreis Ebersberg durchgeführt. Sie basiert auf drei Teilstudien und einem Methodenmix. In einer qualitativen Teilstudie wurde zunächst die Perspektive von Expertinnen und Experten, d.h. Personen, die mit der Verteilung, Unterbringung, Versorgung und Integration von Flüchtlingen betraut sind, betrachtet. Im Rahmen einer standardisierten Befragung von 750 und 12 leitfadengestützten persönlich-mündlichen Interviews mit Geflüchteten werden die die Herkunftsländer Syrien, Afghanistan, Irak und Eritrea einbezogen. Unterstützt werden die Befragungen durch neun Dolmetscher/innen in den Sprachen Arabisch, Kurdisch, Paschtu, Farsi und Tigrinya. Im Rahmen einer Nachfolgestudie werden ein Jahr nach der ersten Befragung die 12 interviewten Geflüchteten erneut befragt. -
- Seminar für Sozialwissenschaften – Universität Siegen (Siegen) (Leitung)
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite horizontal-europeanization.eu Laufzeit 05/2012 ‒ 04/2020 Geographischer Fokus - Europäische Union, Europa
Institutionen - Seminar für Sozialwissenschaften – Universität Siegen Leitung
- Institut für Gesellschaftswissenschaften (HWII) – Universität Magdeburg HWII Kooperationspartner
- Institut für Sozialwissenschaften (HU) – Humboldt-Universität zu Berlin HU Kooperationspartner
- Institut für Soziologie (FAU) – Universität Erlangen-Nürberg FAU Kooperationspartner
- Seniorprofessur für Gesellschaftstheorie und komparative Makrosoziologie – Universität Friedrichshafen Kooperationspartner
- Universität Bremen Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
M.A. Stephanie Schneider
- Bearbeitung
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M.A. Carolin Nieswandt
- Bearbeitung
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Dipl.-Soz. Marius Wacker
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Christian Lahusen
- Leitung
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Prof. Dr. Karin Schittenhelm
- Leitung
Kurzbeschreibung
"Auf dem Weg zu einem europäischen Asylverwaltungsfeld?" ist ein Teilprojekt von sieben Projekten der DFG/FWF-Forschergruppe "Europäische Vergesellschaftungsprozesse". Erste Projektphase (2012-2015): Harmonisierung der Verwaltungspraxis Während der ersten Projektphase haben wir uns auf das Training Curriculum des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen (EASO) konzentriert, um mehr über die Prozesse und Grenzen europäischer Bestrebungen der Koordinierung und Harmonisierung zu lernen. Das EASO Training zielt auf eine Verbesserung der Qualität, Effizienz und Standardisierung von Verfahren und Entscheidungen europäischer Asylbehörden ab. Unsere Forschungsarbeiten waren darauf ausgerichtet, die konzeptionelle Entwicklung des EASO Training Curriculums auf europäischer Ebene und ihre praktische Umsetzung in einer Reihe von Mitgliedstaaten zu analysieren. Im Hinblick auf letzteres haben wir die Verwaltungspraxis in Schweden und Deutschland analysiert und verglichen. Unsere bisherigen Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild. Auf der einen Seite hat das GEAS einen neuen rechtlichen und politischen Rahmen für bürokratisches Handeln etabliert. Verwaltungsangestellte haben bestätigt, dass Asyl ein gemeinsamer Problembereich geworden ist, der eine koordinierte Problemlösung mit der gegenseitigen Verantwortung erfordert. Auf der anderen Seite sind wir von einer linearen Konvergenz der Verwaltungspraxis weit entfernt, denn die Verwaltungspraxis ist nach wie vor durch erhebliche nationale Unterschiede und Pfadabhängigkeiten gekennzeichnet. Zweite Projektphase (2015-2018): Dynamiken länderübergreifender Kooperation In der zweiten Projektphase werden wir die arbeitsteilige Verwaltung von Flucht und Asyl zwischen verschiedenen nationalen Behörden genauer analysieren. Hierbei richten wir den Blick auf konkrete Verfahren und Instrumente der Kooperation (bspw. Personalaustausch, Amtshilfen). Unser Ziel ist es, die Strukturen und Prozesse transnationaler Verwaltungspraktiken quer zu den einzelnen Mitgliedsländern zu identifizieren und zu analysieren. Dabei nehmen wir an, dass bürokratische Praxis zwar vor Ort in einen je spezifischen (nationalstaatlichen) Kontext eingebunden ist, aber angesichts behörden- und länderübergreifender Kooperationen einen transnationalen Eigensinn entwickelt. Die Forschungsarbeiten werden sich dabei vor allem für wechselseitige Verantwortlichkeiten, strukturelle Widersprüche und Konflikte des Asylverwaltungshandelns in Europa interessieren. Forschungsansatz Um die genannten Ziele für die zweite Forschungsphase zu erreichen, werden wir einen Arbeitsplan umsetzen, bei dem qualitative Methoden der Sozialforschung zum Einsatz kommen. • Erstens werden wir die arbeitsteiligen Strukturen der Verwaltung von Flucht und Asyl im Rahmen des GEAS (z.B. Größe und Personalstruktur der Asylbehörden in unterschiedlichen Mitgliedsländern, Fallmengen, Entscheidungen, sowie Art und Umfang der behördenübergreifenden Kontakte etc.) durch ein systematisches Mapping vorhandener Daten und ergänzender Experteninterviews analysieren. • Zweitens werden wir die inhärenten Konflikte der Verwaltungspraxis analysieren, indem wir die strukturellen und prozeduralen Spannungen zwischen nationalen Behörden, die Auswirkungen öffentlicher Debatten von Nicht-Regierungs-Organisationen (NROs) und öffentlicher Medien über die öffentliche Verwaltung auswerten. • Drittens werden wir behörden- und länderübergreifende Verwaltungsabläufe mithilfe einer ‚multi-sited ethnography‘ untersuchen -
- Institut für bayerische Geschichte (LMU) – Ludwig-Maximilians-Universität München (München) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gesundheit Grenzen Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 01/2004 ‒ 01/2016 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Bayern
- Ungarn
Institutionen Beteiligte Personen -
Rita Kiss
- Leitung
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Prof. Dr. Ferdinand Kramer
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Nach dem Ungarnaufstand 1956 flüchteten 200.000 Ungarnflüchtlinge nach Österreich und nach Jugoslawien. Die westlichen Länder nahmen freiwillig Flüchtlinge auf. Auch die Bundesrepublik Deutschland übernahm damals etwa 14.000 Ungarn, die vorwiegend über die bayerischen Grenzlager Piding und Schalding durchgingen. Nicht nur als Transitland, sondern auch als Aufnahmeland spielte Bayern in dieser Hilfsaktion eine wichtige Rolle. Bayerns Aufnahmekapazität bezüglich neuer Flüchtlinge war begrenzt, da Mitte der 1950er Jahre immer noch viele Menschen in Notunterkünften lebten, obwohl die Integration der Heimatvertriebenen in dieser Zeit weitgehend vorangeschritten war. Die Wohnungsknappheit und der Zustrom der Menschen aus der sowjetischen Besatzungszone erschwerten zwar die Wohnungssituation, aber die Wirtschaftslage war Mitte und Ende der 1950er Jahre günstig für die Flüchtlingsaufnahme. In diesem Konjunkturaufschwung gab es einen starken Bedarf nach Arbeitskräften oder sogar einen Mangel, der teilweise durch die Zuzüge aus der sowjetischen Besatzungszone nach Bayern gedeckt werden konnte. Außerdem begann die staatliche Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften ab Mitte der 1950er Jahre. Diese Studie geht den Fragen nach, wie die Ungarn im Freistaat Bayern der ausgehenden 1950er Jahre aufgenommen und betreut wurden, von der Übernahme aus Österreich bis hin zu ihrer Unterbringung in Wohnung und Arbeit. Nach einer chronologischen Darstellung der Ereignisgeschichte wird die soziale und kulturelle Eingliederung der Ungarn in Bayern in den Mittelpunkt gestellt. Es ist z.B. weniger bekannt, dass ein ungarisches Exilgymnasium 1957 in Burg Kastl gegründet wurde, das bis 2006 existierte und über 1000 Schüler/innen zum bayerischen Abitur führte. Der Ausbruch und die Niederschlagung des ungarischen Aufstandes 1956, als Auslöser der Fluchtwelle, markieren den Anfang meiner Studie. Als Endpunkt wurde das Jahr 1973 gewählt, da in diesem Jahr die diplomatischen Beziehungen zwischen der BRD und der Volksrepublik Ungarn aufgenommen wurden. Obwohl die Integration ein langjähriger, oft generationsübergreifender Prozess ist, wird hier ein kurzer Zeitraum von ca. 20 Jahren, sozusagen die erste Phase des Eingliederungsprozesses, untersucht, da die Intensität der Berichterstattung und die Quellenlage diese ersten Jahre gut analysieren lassen. Somit möchte die Dissertation sowohl einen Beitrag zur bayerischen Geschichte in den Nachkriegsjahrzehnten als auch zur Aufarbeitung der Auswirkungen des Ungarnaufstandes leisten. -
- Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl (BAMF) – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Nürnberg) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingsrecht Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und AbschiebungProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Soziologie
- Wirtschaftswissenschaften
Laufzeit 01/2016 ‒ Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Hans-Jürgen Schmidt
- Bearbeitung
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Barbara Heß
- Leitung
Kurzbeschreibung
Bei den SoKo-Daten (=Soziale Komponente) handelt es sich um Daten aus einem anonymisierten Teilbereich der Befragung von erwachsenen Asylbewerbern im Rahmen ihrer Antragstellung. Hierbei werden den Antragstellern über die asylrelevanten Stammdaten hinaus auf freiwilliger Basis auch Fragen zu Schulbildung, Sprachkennnissen und letzter beruflicher Tätigkeit gestellt. Die auf diese Weise generierten Daten bieten spezifische Vorteile, beinhalten aber auch Nachteile, die es bei einer möglichen Interpretation zu beachten gilt. Der größte Vorteil liegt in dem Volumen der Befragung: Zwischen 70 und 80 % aller volljährigen Asylerstantragsteller machten Angaben zu den freiwilligen Fragen. Bei keinem anderen Forschungsprojekt lassen sich derartige Quantitäten erreichen. Nachteile liegen vor allem in der Validität der Angaben. Dadurch, dass die Aussagen auf Selbstauskünften der Antragsteller beruhen und keine Nachweise erbracht werden müssen, besteht die Möglichkeit von strategischem Antworten. Zudem ist eine echte qualitative Vergleichbarkeit der Schulsysteme unterschiedlicher Herkunftsländer mit denjenigen in Deutschland kaum gewährleistet und es lassen sich nur beschränkte Aussagen über die Position und das Qualifikationsniveau der Befragten innerhalb ihres zuletzt ausgeübten Berufes treffen, da die vorhandenen Kategorien den Fokus auf die Branchenzuordnung legen. Zu den SoKo-Daten existieren regelmäßige Veröffentlichungen, die auf der Homepage des BAMF zur Verfügung gestellt werden (http://www.bamf.de/DE/Das BAMF/Forschung/forschungnode.html). -
- Philosophische Fakultät – Universität Erfurt (Erfurt) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Ökonomie der Flucht Rassismus Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Sonstiges Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Ethnologie
- Geographie
- Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Projektwebseite www.uni-erfurt.de Laufzeit 10/2015 ‒ 03/2020 Geographischer Fokus - Mitteldeutschland (heutige Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen)
Institutionen - Philosophische Fakultät – Universität Erfurt Leitung
- Philosophische Fakultät – Universität Siegen Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Nora Blumberg
- Bearbeitung
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Jens Schley
- Bearbeitung
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René Bienert
- Leitung
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Juliane Wenke
- Leitung
Kurzbeschreibung
Im Unterschied zu den Besatzungsgebieten der späteren Bundesrepublik, wo sowohl die Geschichte der dortigen Displaced Persons als auch die der Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945 inzwischen als gut erforscht und dokumentiert gelten kann, blieb in der DDR und auch nach 1990 eine wissenschaftliche und erinnerungskulturelle Beschäftigung mit diesen Themen – geschweige denn eine Zusammenschau der verschiedenen Gruppen – für Mitteldeutschland und die spätere Sowjetische Besatzungszone (SBZ) weitgehend aus. Als die Alliierten im April 1945 Mitteldeutschland besetzen, treffen sie auf unterschiedliche (zwangs)bewegte Gruppen. Das Gebiet der heutigen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gleicht bei Kriegsende einem verdichteten Transitraum. So befreien die Alliierten hier nicht nur hunderttausende Menschen aus Zwangsarbeit, Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagern, aus Verstecken sowie von Todesmärschen. Gleichzeitig befinden sich in ähnlichen Größenordnungen deutsche Evakuierte und "Ausgebombte" vor Ort. Hinzu kommen seit Anfang 1945 in schnell steigender Zahl mehrere hunderttausend Flüchtlinge und Vertriebene. Hier setzt das geplante Projekt an. Beim Blick auf die bewegten Gruppen lassen sich – bei allen wichtigen Unterschieden – vergleichbare Aspekte von (Zwangs)Migration und ihren Folgen wie unter einem Brennglas betrachten und erforschen. Durch diese Zusammenschau sollen – anders als in der bisherigen Forschung – alle beteiligten Akteure untersucht werden. Angesichts der Spezifik einer hochdynamischen Gesellschaft bei Kriegsende und danach stehen Fragen nach neuen Formen sozialer (Ver)Bindungen ebenso im Fokus wie die nach „doing Fremdheit“ oder nach Kontinuitäten und Brüchen etwa im jeweiligen „migration management“. Nach der momentan laufenden Sondierung in Archiven soll das Forschungsprojekt mit einem internationalen Workshop im Oktober 2017 in seine konkrete Umsetzungsphase starten, um eine möglichst dichte Evaluation der Forschungsansätze und ihrer Realisierbarkeit zu ermöglichen.