Projektart | Drittmittelprojekt |
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Themen |
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Disziplinen |
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Laufzeit | 07/2014 ‒ 06/2015 |
Geographischer Fokus |
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Institutionen |
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Beteiligte Personen |
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Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 275 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik
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- Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) – Technische Universität Berlin (Berlin) (Leitung)
Arbeit Bildung Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Rassismus Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches Engagement -
- Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) – Humboldt-Universität zu Berlin (Berlin) (Leitung)
Bildung Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale FlüchtlingspolitikProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Ethnologie
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Soziologie
Laufzeit 05/2016 ‒ 12/2016 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Birgit zur Nieden
- Bearbeitung
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Sophie Groß
- Bearbeitung
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Cagri Kahveci
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Juliane Karakayali
- Leitung
Kurzbeschreibung
Bisher gibt es kaum belastbare Befunde zu den Bedingungen des Aufwachsens von Kindern Geflüchteter. Einen wesentlichen Bestandteil dieser Bedingungen stellt der Schulbesuch dar. Derzeit lernen über 6200 neu zugewanderte Kinder in Berliner Schulen, die meisten von ihnen in einer der 575 bestehenden sogenannten „Willkommensklassen“ (275 davon an öffentlichen Grundschulen) (GEW Berlin 2015: 6). Die Rahmenbedingungen für die Beschulung sind im „Leitfaden zur Integration von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen in die Kindertagesförderung und die Schule“ der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft fest gelegt. Da dieser Leitfaden großen Spielraum für die Ausgestaltung lässt, variiert die Beschulung in Willkommensklassen in Bezug auf Ausstattung, räumliche Unterbringung, Einsatz und Qualifikation der Lehrkräfte, Unterrichtsinhalte, Einbindung in die Regelklassen und –abläufe etc. von Schule zu Schule. Im Rahmen der geplanten Studie werden an 17 Grundschulen in Kreuzberg die konkreten Bedingungen erhoben, unter denen die Beschulung geflüchteter Kinder stattfindet sowie die Probleme, Herausforderungen und Bedarfe der Schulen und Lehrkräfte herausgearbeitet. Da Mütter häufig in besonderer Weise Verantwortung für die Bildung ihrer Kinder tragen, werden auch die Erfahrungen und Erwartungen von Müttern ermittelt, deren Kinder Willkommensklassen besuchen. Ein besonderer Fokus der Untersuchung liegt auf der Frage, inwiefern die Institution Schule durch ehrenamtliches Engagement (z.B. durch Eltern, Lehrer_innen, Erzieher_innen) unterstützt wird. Eruiert werden soll zudem, wie geflüchtete Mütter in die Angebote an den Schulen eingebunden werden können, um die gesellschaftlichen Partizipationsmöglichkeiten von ihnen und ihren Kindern zu erweitern. -
- Cusanuswerk Bischöfliche Studienförderung (Bonn) (Leitung)
- Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung (LMU) – Ludwig-Maximilians Universität München (München) (Leitung)
Bildung Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Lokale und kommunale FlüchtlingspolitikProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
Laufzeit 01/2012 ‒ 12/2016 Geographischer Fokus - Kanada
- Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Annette Korntheuer
- Leitung
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Prof. Dr. Rudolf Tippelt
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Bildungsteilhabe ist ein zentraler Faktor und Indikator für gelingende Integration. Die Ermöglichung von Teilhabe junger Flüchtlinge am Bildungssystem ist eine dringliche gesellschaftliche Aufgabe. Aktualität und Brisanz erfährt das Thema in Deutschland durch den starken Anstieg der Zahlen von AsylbewerberInnen und Geflüchteten. München und Toronto sind multikulturelle Ballungszentren mit einem hohen Anteil an Bevöl-kerung mit Fluchthintergrund. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stellen in beiden Ländern einen großen Teil dieser Bevölkerungsgruppe dar. Dennoch befassten sich Forschungsarbeiten bisher vorwiegend mit der Situation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Bildungssystem. Die spezifische Situation von Flüchtlingsjugendlichen wurde nur randständig in den Blick genommen. Innerhalb eines explorativen Designs untersucht diese Studie Bildungserfahrungen junger Flüchtlinge sowie Bildungsstrukturen für diese Bevölkerungsgruppe in zwei differenten urbanen Zentren. Die Fälle München und Toronto verweisen hier auf wichtige Unterschiede in Gesellschafts-, Asyl- und Bildungssystem. Theorieaussagen müssen im Feld der Intersektion Bildungsforschung und Flüchtlingsforschung erst generiert werden. Die vorliegende Arbeit bietet insofern wichtige theoretische Erkenntnisse zu strukturellen und biographischen Faktoren der Bildungsteilhabe junger Geflüchteter und gibt zudem Hinweise auf praktische Handlungsstrategien. Die Rekonstruktion von Bildungserfahrungen junger Flüchtlinge und die Analyse ihrer Bildungstrukturen verdichten sich zu drei wichtigen Faktorenbereichen ihrer Bildungsteilhabe. 1) Gruppenspezifisch sind die Biographien der InterviewpartnerInnen von ihren Erfahrungen der Pre-, Trans- und Postflucht geprägt. Sie müssen sich mit Verlusterfahrungen, traumatischen Erlebnissen und erschwerten Akkulturationsbedingungen in den Aufnahmestaaten auseinander setzen. Aufgrund ihrer Lebenslagen entwickeln sie jedoch häufig auch Resilienz, Bildungsmotivation und hohe Bildungsaspirationen als biographisch geformte Ressourcen. Diese Studie gibt wichtige Hinweise innerhalb welcher sozialer und personaler Prozesse sich diese entwickeln, stabilisieren und destabilisieren. 2) Strukturell ist die Bildungsteilhabe junger Flüchtlinge durch Einschränkungen aufgrund institutioneller und struktureller Barrieren gekennzeichnet. Es kann zu institutioneller und struktureller Diskriminierung kommen. Spezifisch für die Gruppe der AsylbewerberInnen bilden Überlappungen zwischen Asyl- und Bildungssystem Exklusionsmechanismen. 3) Im Zuge der Betrachtung der zwei Fälle München und Toronto wird die Bedeutung gesellschaftlicher Integrationsphilosophien als Differenzierung von Assimilation versus Multikulturalismus deutlich. Es kommt jedoch in beiden nationalen Kontexten zu Marginalisierungstendenzen gegenüber AsylbewerberInnen. Die Analyse der Strukturen in formalen, non-formalen und informellen Bildungsmodalitäten zeigt auf, dass in Toronto ein breiter Zugang zum allgemeinbildenden Schulsystem besteht, während in München Bildung für junge Flüchtlinge vornehmlich im Bereich der dualen Berufsausbildung situiert wird. An beiden Orten entstehen unterschiedliche vulnerable Gruppen, die besonders von Exklusionsmechanismen betroffen sind. Die Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit machen deutlich, dass als praktische Handlungsstrategien zur Stärkung der Inklusion junger Flüchtlinge im Bildungssystem Ansätze des Empowerments und der Advocacy und die verstärkte Miteinbeziehung von ethnischen und religiösen Communities sowie Mentoringprogramme in den Bildungssettings angeregt werden können. Politische Interventionen soll-ten zum Abbau restriktiver Asylregelung führen und Integration als politische Zieldimension für junge Flüchtlinge definieren. -
- Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Potsdam) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Humanitäre Arbeit Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik SelbstorganisationProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 01/2015 ‒ 01/2018 Geographischer Fokus - Deutschland
- Vietnam
- Südostasien
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Frank Bösch
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt untersucht die Aufnahme der sog. „Boat People“ aus Südostasien in die Bundesrepublik, die Ende der 1970er Jahre eine große Bedeutung gewann. Während die Bundesrepublik sich bislang kaum für eine aktive Aufnahme außereuropäischer Flüchtlinge eingesetzt hatte, wurden nun in wenigen Jahren über 30.000 Menschen, vor allem Vietnamesen, als „Kontigentflüchtlinge“ aus den Flüchtlingslagern in Indochina eingeflogen, erhielten bevorzugt Asyl oder durften als Familienangehörige einreisen. Neben der politischen Unterstützung war das breite und überparteiliche Engagement in der Bevölkerung überraschend, ebenso die umfangreichen Integrationsmaßnahmen, die auf einen dauerhaften Verbleib der Flüchtlinge abzielten. Das Projekt analysiert, wie die aus damaliger und heutiger Sicht unerwartet große Flüchtlingshilfe gegenüber den vietnamesischen „Boat People“ aufkam und ihre starke Dynamik gewann. Es untersucht, welche Rolle zivilgesellschaftliche Gruppen und Parteien, die Medien und die staatliche Bürokratie dabei spielten und wie diese bei der konkreten Aufnahme von Flüchtlingen in Indochina und der Bundesrepublik interagierten. Dabei wird erstens gezeigt, dass vor allem öffentlicher Druck die sozialliberale Regierung zu einer Aufnahme der Indochina-Flüchtlinge bewegte, sich dann aber zivilgesellschaftliches und staatliches Handeln wechselseitig ergänzten. Dieser öffentliche Druck entstand, so der zweite Befund, insbesondere durch mediale Kampagnen und durch christdemokratische Initiativen, die nachdrücklich für die Aufnahme der Indochina-Flüchtlinge eintraten. Eine entscheidende Rolle spielte dabei, so das dritte Argument, dass die „Boat People“ diskursiv mit der deutschen Nachkriegsgeschichte verbunden wurden, insbesondere der Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkriegs. Zudem zeigt das Projekt viertens, auf welche Weise Techniken der Flüchtlingsaufnahme entwickelt wurden und neue Formen humanitärer Hilfe aufkamen, die sich als zivilgesellschaftlicher und bürokratischer Wandel interpretieren lassen. Hierbei stehen insbesondere die Arbeit der Hilfsorganisationen „Cap Anamur“ und ihre Beziehung zur Politik und Öffentlichkeit im Mittelpunkt. Die Forschung basiert zum einen auf Archivakten der beteiligten Ministerien, Parteien, Organisationen und Behörden (wie der Botschaften in Indochina, des Auswärtigen Amts, des Kanzleramts, Innenministeriums, Bundestags und der Parteivorstände), zum anderen auf Unterlagen von Hilfsorganisationen (insbesondere „Cap Anamur“), Medienquellen sowie einzelnen Zeitzeugengesprächen. -
- Collegium Carolinum e.V. - Forschungsinstitut für die Geschichte Tschechiens und der Slowakei (München) (Leitung)
Fluchtursachen Gewalterfahrungen Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und AbschiebungProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Sonstiges
Projektwebseite www.collegium-carolinum.de Laufzeit 12/2015 ‒ 12/2017 Geographischer Fokus - Slowakei
Institutionen Beteiligte Personen -
PhDr. Martina Fiamová
- Bearbeitung
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PhDr. Michael Schvarc
- Bearbeitung
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Dr. Martin Zückert
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die Evakuierung der deutschen Zivilbevölkerung aus der Slowakei 1944/45 wurde bisher kaum im größeren Zusammenhang betrachtet. Mit Blick auf das allgemeine Geschehen im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs zielt das Projekt darauf, die Evakuierung im Kontext der nationalsozialistischen Volkstums- und Umsiedlungspolitik, dem Agieren des Slowakischen Staates und der Entwicklung in den betroffenen Gebieten zu analysieren. Die Evakuierung und Flucht der deutschen Zivilbevölkerung aus dem östlichen Europa 1944/45 wird bis heute vornehmlich mit dem Geschehen in den ehemaligen deutschen Ostprovinzen in Verbindung gebracht. Weitaus weniger Beachtung erfuhr dagegen bisher die Entwicklung in den unter deutscher Hegemonie stehenden Staaten in Ostmittel- und Südosteuropa. Die durch die Kriegsentwicklung ausgelöste und von deutschen Stellen betriebene Migration etwa einer halben Million Menschen aus Rumänien, dem serbischen Banat, Kroatien, Ungarn und der Slowakei unterlag regionalen Spezifika. Sie wurde beeinflusst vom gespannten Verhältnis zwischen dem sich in seiner Endphase nochmals radikalisierenden nationalsozialistischen Herrschaftssystem und den jeweiligen Kollaborationsregimen. Bisher vorliegende Studien betrachten die Evakuierungsmaßnahmen deutscher Stellen in der letzten Kriegsphase meist isoliert. Weder Zusammenhänge mit der nationalsozialistischen Besatzungs- und Umsiedlungspolitik noch parallele Entwicklungen in den betroffenen Staaten werden dabei berücksichtigt. Ein deutsch-slowakisches Team untersucht die Geschichte der Evakuierung aus der Slowakei. Neben der ereignisgeschichtlichen Aufbereitung geht es vor allem darum, das Geschehen mit Blick auf die bis zum Kriegsende wirkungsmächtigen Folgen der nationalsozialistische Volkstums- und Umsiedlungspolitik sowie die militärische Entwicklung zu kontextualisieren. Hierzu gehört neben dem vergleichenden Blick auf die zeitgleich stattfindende Evakuierung deutscher Bevölkerungsgruppen aus Südosteuropa insbesondere auch die Berücksichtigung von zur selben Zeit vom Slowakischen Staat durchgeführten Evakuierungsmaßnahmen sowie weiterer Fluchtbewegungen im Land. Zu berücksichtigen sind aber auch die in den Jahren 1944/45 von deutschen und slowakischen Stellen ausgehenden Maßnahmen zur Arbeitskräfterekrutierung, die von den zu behandelnden Evakuierungs- und Räumungsaktivitäten kaum zu trennen sind. Vorgesehen sind zudem regionale Sonden zur Entwicklung in den deutschen Siedlungsgebieten der Slowakei während und nach dem Slowakischen Nationalaufstand. Durch diese sollen die Haltungen der Betroffenen zum politisch-militärischen Geschehen und zu den konkreten Evakuierungsmaßnahmen analysiert werden. Schließlich geht es auch darum, in der Nachkriegszeit vorgenommene Bewertungen des Geschehens zu untersuchen. Die Forschungsergebnisse werden in einer Projektpublikation veröffentlicht werden. Für die Vorstellung und Diskussion erster Zwischenergebnisse ist ein Workshop im Jahr 2017 geplant. -
- Heidelberg School of Education (HSE) (Heidelberg) (Leitung)
Bildung Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Politikwissenschaften
Laufzeit 03/2016 ‒ 10/2016 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Baden-Württemberg
- Heidelberg
Institutionen - Heidelberg School of Education (HSE) HSE Leitung
- Institut für Politische Wissenschaft (IPW) – Universität Heidelberg IPW Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Sheherazade Elyazidi
- Bearbeitung
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Melanie Schmitt
- Bearbeitung
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Dr. Sybille De la Rosa
- Leitung
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Dr. Alexander Wohnig
- Leitung
Kurzbeschreibung
Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines lerntheoretisch als auch didaktisch für schulisches und außerschulisches politisches Lernen anschlussfähigen Planspiels. Für die Lehrer/innenbildung soll es angehenden Lehrer/innen ein Konzept anbieten, mit dem das En-gagement junger Menschen für Flüchtlinge konstruktiv aufgegriffen und begleitend reflektiert werden kann. Konkret soll die Situation einer Gemeinde, welche vom Land aufgefordert wird weitere Geflüchtete aufzunehmen, simuliert werden. Geplanter Spielort ist die Gemeinderatssitzung, in welcher jedoch neben Vertreter/innen von Parteien, dem/der Bürgermeister/in und der Verwaltung auch Geflüchtete und zwei lokale Medienvertreter/innen anwesend sind. Das Planspiel soll Texte der politischen Theorie zur Grundlage haben, die auf Probleme und Herausforderungen der transkulturellen politischen Repräsentation aufmerksam machen. So können sich z. B. im Spiel die Brüche zwischen den Problemwahrnehmungen der Betroffenen und der politischen Akteure zeigen. In der Erzählung der Verwaltung etwa steht die Organisation und Verwaltung eines „Problems“, welches politische und finanzielle Schwierigkeiten aufwirft, im Vordergrund. Diese steht der Erzählung der Geflüchteten gegenüber, in welcher der Wunsch nach Überleben und einem Leben in Sicherheit sowie der Verlust von Freunden und Familie dominiert, und der Erzählung der Bürger/innen und Anwohner/innen, die sich davor fürchten, dass sich ihre Lebensumstände auf eine Weise verändern könnten, die schlecht einzuschätzen sei. Im Spiel sollen so das Aufeinandertreffen verschiedener Narrationen und die Schwierigkeit von deren Vermittlung deutlich werden. Damit kann das Verständnis für das Vorhandensein unterschiedlicher Erzählungen und Perspektiven und damit verbundener Positionen, aber auch das Bewusstsein für die Notwendigkeit kreativer Vermittlungsversuche gefördert werden. Das Planspiel soll in einem Seminar der außerschulischen politischen Bildung durchgeführt und anschließend mithilfe qualitativer Interviews mit Teilnehmenden (Studierende der lehramtsbezogenen Studiengänge) evaluiert und angepasst werden. Zudem ist eine Publikation des Planspiels mitsamt einer theoretischen und didaktischen Einbettung geplant. -
- Historisches Institut – Universität Gießen (Gießen) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gewalterfahrungen Humanitäre Arbeit Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 06/2013 ‒ 01/2017 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Hessen
Institutionen - Historisches Institut – Universität Gießen Leitung
- Stiftung Berliner Mauer Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Florentin Mück
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Dirk van Laak
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Vorhaben ist ein Teil des von der Volkswagenstiftung geförderten Kooperationsprojekts mit der Stiftung Berliner Mauer/Gedenkstätte Notaufnahmelager Marienfelde "Im Westen angekommen? Die Integration von DDR-Zuwanderern als historischer Prozess". Am Beispiel Hessens untersucht das Vorhaben, wie sich die Integration von DDR-Flüchtlingen und Zuwanderern in einem westdeutschen Bundesland gestaltete. Welche Rolle spielten Politik und Verwaltung von Bund, Ländern und Kommunen in Bezug auf Hilfsangebote für die Flüchtlinge und die gezielte Steuerung der Flüchtlingsbewegungen? Wie verliefen die Akkulturationsprozesse auf Seiten der Flüchtlinge und der hessischen Aufnahmegesellschaft? Was trugen Flüchtlingsorganisationen wie der bisher kaum erforschte ‚Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge' zu deren Integration bei? Ausgehend von Zeitzeugeninterviews werden die Schwierigkeiten der Zuwanderer bei ihrer Ankunft in Hessen sowie die Wirkung der integrativen Maßnahmen analysiert. Diese Aspekte werden in verschiedenen Lebensbereichen wie der Berufswelt und den sozialen Netzwerken der Zuwanderer untersucht. Ebenso erfolgen hier Vergleiche zwischen ländlichen und städtischen Räumen. Die Langzeitperspektive von 1949 bis 1989 bietet die Möglichkeit einer umfassenden Analyse der Integrationsprozesse mit Blick auf ihre Kontinuitäten und Brüche. Während die Flüchtlinge der 1950er-/1960er-Jahre noch ein vereintes Deutschland erinnerten und auf vermeintlich gemeinsam tradierte Werte zurückgreifen konnten, fehlte den jungen Flüchtlingen der 1970er-/1980er-Jahre dieser kollektive Bezugsrahmen. Ein weiterer Bezugspunkt der Arbeit ist die Funktion des Notaufnahmelagers Gießen für den Integrationsprozess. Seit den 1940er-Jahren war es eine der Erstaufnahmeeinrichtungen für DDR-Flüchtlinge; ab 1963 stellte es das alleinige Ventil für den deutsch-deutschen Grenzverkehr dar. Hierzu kann sich das Vorhaben auf die Kooperation mit dem DFG-Projekt "Das Notaufnahmelager Gießen. Eine deutsche Institutionen- und Beziehungsgeschichte zwischen 1946 und 1990" (Dr. Jeannette van Laak) stützen, das über eine breite Basis an Oral-History-Quellen verfügt. -
- Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) – Universität Osnabrück (Osnabrück) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- sonstiges
Disziplinen - Sonstiges
Laufzeit 05/2016 ‒ 08/2019 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Nadine Sylla
- Leitung
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Prof. Dr. Christoph Rass
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Das Promotionsprojekt beschäftigt sich damit, wie Flüchtlinge in gesellschaftlichen Diskursen konstruiert werden und wie sich die Diskurse über eine zeitliche Entwicklung hinweg stabil bleiben oder sich verändern. Mithilfe postkolonialer Diskursanalyse soll untersucht werden, welche kollektiven Deutungsmuster und Wissensspeicher es in Deutschland über Flüchtlinge gibt. Die Analyse nimmt in den Blick, wie Flüchtlinge bezeichnet werden, welche Bilder des Eigenen (Deutschland, Europa) und des Fremdem sowie welche Zuschreibungen und othering-Prozesse damit verbunden werden und welche Argumentationsfiguren und Rechtfertigungsstrategien sie beinhalten. Eine zentrale Frage bei der Analyse soll außerdem sein, welche Vorstellungen von Zugehörigkeit deutlich werden und wie Zugehörigkeit ermöglicht oder verwehrt wird. -
- Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Flüchtlingslager Fluchtursachen Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Gewaltmigration
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.uni-goettingen.de Laufzeit 10/2013 ‒ 10/2018 Geographischer Fokus - Westjordanland
Institutionen Beteiligte Personen -
M.A. Hendrik Hinrichsen
- Leitung
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Prof. Dr. Gabriele Rosenthal
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Im Zentrum meines Dissertationsprojekts steht die Frage nach generationellen Konstitutionsprozessen (Mannheim 1928/2009) in der palästinensischen Gesellschaft des Westjordanlands nach den Osloer Abkommen Mitte der 1990er Jahre. Aus einer biographietheoretischen Perspektive soll dabei in den Blick genommen werden, in welcher Interdependenz die Bildung von Generationszusammenhängen und -einheiten in figurationssoziologisch (vgl. Elias 1997) gedachten Generationenverhältnissenmit der Konstruktion familialer Beziehungen steht (Rosenthal 1997). Dabei ist für mich auch von Interesse, inwiefern die Verflechtung von Generationalität und verwandtschaftlichen Beziehungen mit weiteren –etwa religiösen oder geschlechtlichen –Zugehörigkeitskontexten variiert. Der offene 'Zuschnitt' meines Forschungsinteresses folgt der Forschungslogik einer sukzessiv zulaufenden, 'empirisch geerdeten' Ergebnisentwicklung im Verlauf des Forschungsprozesses im Sinne des theoretischen Samplings (vgl. Glaser/ Strauss 1967). Pointiert formuliert gehe ich der Frage nach der Kreuzung von generationalen, verwandtschaftlichen und anderen Zugehörigkeiten im Post-Oslo-Westjordanland nach. -
- Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) – Universität Osnabrück (Osnabrück) (Leitung)
Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Ethnologie
- Geographie
- Soziologie
Projektwebseite www.imis.uni-osnabrueck.de Laufzeit 03/2014 ‒ 03/2018 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Niedersachsen
Institutionen Beteiligte Personen -
Sophie Hinger
- Leitung
Kurzbeschreibung
Angesichts der großen Unterschiede in der Aufnahme, Unterbringung und dem Schutz von Asylsuchenden zwischen Städten ist davon auszugehen, dass (supra-) nationale Vorgaben und Kategorisierungen 'vor Ort' nicht einfach nur implementiert, sondern auch ausgehandelt oder (ko-)produziert werden. Dabei spielen neben der kommunalen Politik und Verwaltung eine Reihe anderer Akteure, wie die sog. 'street-level bureaucrats', zivilgesellschaftliche Gruppen und Solidaritätsbewegungen, sowie die als 'Asylsuchende' oder 'Flüchtlinge' Adressierten eine Rolle. Während eine Reihe von Studien die Unterschiede zwischen Orten bei der Aufnahme, Unterbringung und Schutzgewährung festgestellt haben, stellt sich noch immer die Frage: Wie entsteht ein bestimmter lokaler Umgang mit der Aufnahme, Unterbringung und Schutzgewährung von Asylsuchenden, wie verändert er sich und mit welchen Folgen? Daran schließen weitere Fragen wie z.B. welche Akteure auf welche Weise, mit welchen Positionen und Möglichkeiten an der Aushandlung beteiligt sind? Das Dissertationsprojekt untersucht diese Fragen aus einer sozialgeographischen Perspektive, durch die auch die Bedeutung von Raumkonstruktionen, Lokalisierungsprozessen und Scaling für die Produktion von Asyl in den Blick geraten. Die Frage lautet demnach nicht nur wie Asyl in der Stadt, sondern auch durch sie verhandelt wird. Ausgangspunkt des "studying through the city" ist die Stadt Osnabrück. Die raumsensible Perspektive wird verknüpft mit Migrationsregime-Ansätzen um die Strukturen und agency verschiedener Akteure eines urbanen Asylregimes zu fassen.