Projektart |
Drittmittelprojekt |
Finanzierung |
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Themen |
- Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
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Disziplinen |
- Soziologie
- Wirtschaftswissenschaften
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Projektwebseite |
www.institut-fuer-mittelstandsforschung.de |
Laufzeit |
12/2017 ‒ 12/2018 |
Geographischer Fokus |
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Institutionen |
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Beteiligte Personen |
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M.A. Carina Hartmann
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Dr. Christoph Sajons
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Dr. René Leicht
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Kurzbeschreibung
Eine der größten Herausforderungen für die Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg ist die zügige Integration der Menschen, die hierher geflüchtet sind. Deren Eingliederung in die lokalen Ausbildungs- und Arbeitsmärkte erfordert gezielte Integrationsangebote, die sich die sich nicht nur am Katalog möglicher Maßnahmen, sondern auch an individuellen Potenzialen und Bedürfnissen orientieren. Daher wird mit einer umfangreichen und regional gegliederten Befragung von 1300 Neuzugewanderten, gefördert vom baden-württembergischen Ministerium für Soziales und Integration, eine steuerungsrelevante Datenbasis für das Land erhoben.
Bislang mangelt es an ortsbezogenen Informationen über die persönlichen Erwartungen, Einstellungen, Ressourcen und Hemmnisse der Schutzsuchenden. Dies erschwert es, adäquate Maßnahmen zu entwickeln und Integrationskonzepte zu gestalten. Das Forschungsprojekt behebt diese Informationsdefizite durch großzahlige örtliche Befragungen von Geflüchtete. Die Analysen liefern u.a. Erkenntnisse zu deren Chancen und Ressourcen, d.h. welche Arbeitserfahrungen, Qualifikationen, Sprachkenntnisse, Motivationen und Intentionen für die Schaffung kommunaler Angebote von zentraler Bedeutung sind. Zusätzlich interessiert, welche Hürden sich im Zugang zu einer Beschäftigung ergeben (z.B. infolge der Wohnverhältnisse, Mobilität, Kinderbetreuung, rechtliche Situation, Beratung usw.).
Schätzungen gehen davon aus, dass höchstens die Hälfte der Geflüchteten in den ersten fünf Jahren nach Zuwanderung eine reguläre Beschäftigung finden kann. Der berufs- und fachspezifisch strukturierte Arbeitsmarkt in Deutschland bietet geringe nachhaltige Zutrittschancen für Menschen ohne formale Qualifikationen. Deshalb werden zudem non-formelle Ressourcen und Erfahrungen identifiziert und hierüber auch alternative Wege in den Arbeitsmarkt gesucht. Da über ein Viertel der Geflüchteten im Herkunftsland beruflich selbständig war, befasst sich ein Teil der Studie auch mit der Frage, welche unternehmerischen Kompetenzen bestehen und welche Arbeitsmarktzugangschancen damit einhergehen.
Die Erhebung schafft eine steuerungsrelevante Datenbasis, um die Herausforderungen bei der Integration von Geflüchteten in allen vier Regierungsbezirken Baden-Württembergs zu bewerten und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen. Das Projekt bietet auch Städten und Gemeinden die Möglichkeit einer aktiven Beteiligung, um sich explizit mit ihren lokalspezifischen Gegebenheiten und Fragestellungen einzubringen. In diesem Fall liefert das Projekt konkrete ortsbezogene Informationen, um gemeinsam mit den Kommunen Handlungsempfehlungen zu entwickeln (z.B. Handreichungen für Integrationsmanager, Arbeitsmarktakteure und andere Entscheidungsträger in den Kommunen).
Abstract
One of the biggest challenges for the cities and municipalities in Baden Württemberg consists in the integration of the refugees. The incorporation into the local labor markets requires targeted integration concepts that are not only modeled according to available integration measures, but also take into account individual potentials and needs. Therefore, a thorough and regionally clustered survey among 1300 refugees establishes a database that helps local authorities to plan their integration concepts. The Ministry for Social Affairs and Integration of Baden-Württemberg supports this research project, which offers cities and municipalities the possibility to actively contribute to the survey with their specific local circumstances and questions.
So far, geographically clustered information on the personal expectations, opinions, resources and obstacles of asylum seekers is scarce. This inhibits the development of adequate integration concepts and measures for newcomers. The research project aims at narrowing this information shortage by conducting a largescale quantitative survey among 1300 asylum seekers and refugees. The analyses provide insights into opportunities and resources (i.e. past labor market experiences, qualifications, language proficiency, motivations and intentions) that are crucial for the development of local integration concepts. Additionally, we are interested in the obstacles concerning the access to work (i.e. due to living situation, mobility, childcare, legal regime, lack of support etc.).
According to labor market estimations, only half of the refugees will find a regular job in the first five years after their arrival in Germany. The highly segmented and institutionalized dual labor market in Germany limits the opportunities for newcomers without formal qualifications to find sustainable working opportunities. Therefore, informal resources and experiences need to be identified in the search for alternative pathways into the labor market. Since over a quarter of the asylum seekers were self-employed in their country of origin, one part of the survey also covers the entrepreneurial resources with regard to the labor market access.
The survey produces a sound data base for analyzing the challenges during the integration of refugees in all of the four administrative districts in the state of Baden-Württemberg. Correspondingly, it provides the basis for thorough policy recommendations. The project offers cities and municipalities the possibility to actively contribute to the study regarding their specific local opportunity structures. It provides local information for developing policy recommendations on the municipal level; i.e. databases for integration managers, labor market institutions and further executives.