Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 148 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Gesundheit
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- Abteilung für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg (Heidelberg) (Leitung)
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- Fakultät Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie – Technische Universität Dortmund (Dortmund) (Leitung)
Bildung Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gesundheit Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik WohnenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Soziologie
Projektwebseite www.akjstat.tu-dortmund.de Laufzeit 06/2014 ‒ 05/2018 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
M.A. Katharina Kopp
- Bearbeitung
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Dr. Jens Pothmann
- Bearbeitung
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M.A. Christiane Meiner-Teubner
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Thomas Rauschenbach
- Leitung
Kurzbeschreibung
Generelles Ziel des Forschungsprojektes Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik (AKJStat) ist es, die Ergebnisse der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik (KJH-Statistik) zu analysieren, um Erkenntnisse über die Ausgestaltung und die Entwicklung der Kinder- und Jugendhilfe sowie ihrer Arbeits- und Handlungsfelder zu gewinnen. Ein thematischer Schwerpunkt der umfassenden Forschungsarbeiten des Projektes sind Analysen zu geflüchteten jungen Menschen und ihren Familien als mögliche Adressat(inn)en für Leistungen und Angebote der Kinder- und Jugendhilfe. Darüber hinaus wird auf der institutionellen Ebene untersucht, inwiefern sich Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe durch die fluchtbedingte Zuwanderung seit insbesondere 2010 verändert haben. Hierzu werden amtliche Statistik und Verwaltungsdaten genauso ausgewertet wie eigene Abfragen und Erhebungen durchgeführt werden. Die AKJStat setzt im Rahmen ihrer Forschungsarbeiten zudem zwei Arbeitsschwerpunkte. Sie befasst sich insbesondere mit der Situation von begleiteten minderjährigen Geflüchteten (a), mit dem Angebot und der Inanspruchnahme von Kindertagesbetreuung für Kinder geflüchteter Familien (b) sowie mit der Situation und der Betreuung von unbegleiteten ausländischen Minderjährigen (c). (a) Situation von begleiteten minderjährigen Geflüchteten: Die AKJStat nutzt die zentralen amtlichen Statistiken, in denen Merkmale zu Geflüchteten und deren Lebenssituation in Deutschland enthalten sind, um die Ressourcen und Bedarfe diese Menschen genauer beschreiben zu können und damit Kinder- und Jugendhilfebedarfe sowie Herausforderungen für dieses Feld beschreiben zu können. Als zentrale Statistiken werden dabei die EASY-Statistik, die Asylgeschäftsstatistik (insbesondere Asylantrags- und –entscheidungsstatistik) sowie die Asylbewerberleistungsstatistik (inkl. der Statistik zu den Empfängerinnen und Empfängern von Leistungen für Bildung und Teilhabe) angesehen. Ergebnisse können beispielsweise hinsichtlich der Altersverteilung, der Herkunftsländer, der Unterbringungsformen und der Haushaltszusammensetzung vorgelegt werden. (b) Angebot und Inanspruchnahme von Kindertagesbetreuung: Sowohl hinsichtlich der Anzahl geflüchteter Kinder im Kindergartenalter als auch der Anzahl der geflüchteten Kinder, die bereits Angebote der Kindertagesbetreuung nutzen, bestehen bislang keine gesicherten Erkenntnisse. Die AKJStat versucht mittels der bislang verfügbaren Daten Hochrechnungen zur Nutzung von Kitas und Kindertagespflege vorzulegen und befasst sich mit der Inanspruchnahme von Angeboten innerhalb der Kindertagesbetreuungsangebote (Mittagsverpflegung, Ausflüge). (c) Situation und Betreuung von unbegleiteten ausländischen Minderjährigen: Die AKJStat beschäftigt sich in diesem Schwerpunkt mit dem Wohlergehen, Familienverhältnissen, Fluchtverhalten, aber auch den rechtlichen Grundlagen und deren Umsetzung unter besonderer Berücksichtigung des Gesetzes zur besseren Unterbringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher. Ferner werden die Unterbringungssituation sowie ein Unterstützungsbedarf in Form von Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsangeboten untersucht. Hierzu werden aktuelle Untersuchungen mit dem Fokus auf unbegleitete ausländische Minderjährige gesichtet und ausgewertet. Die Datengrundlage setzt sich aber insbesondere zusammen aus Angaben des Bundesverwaltungsamtes zur Anzahl der unbegleiteten Minderjährigen und der vormals als unbegleitete Minderjährige eingereisten jungen Volljährigen. Ferner gehören zur Datengrundlage die Ergebnisse der Kinder- und Jugendhilfestatistik, und zwar insbesondere die Ergebnisse zu den Inobhutnahmen. Darüber hinaus werden im Kontext der amtlichen Statistik die Asylantrags- bzw. die Asylgeschäftsstatistik für Auswertungen und Analysen genutzt. Zur Zahl der vermissten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge wird auf die Vermisstendaten des Bundeskrimimalamtes zurückgegriffen. Die Ergebnisse der Auswertungen und statistischen Analysen sind eingeflossen in Publikationen und Vorträge der AKJStat. Zudem hat die Bundesregierung in ihrem Bericht über die Situation ausländischer Minderjährige in Deutschland auf Forschungsarbeiten der AKJStat zurückgegriffen. Vgl. Deutscher Bundestag (2017): Bericht über die Situation unbegleiteter ausländischer Minderjähriger in Deutschland. Unterrichtung durch die Bundesregierung. Drucksache 18/11540. Berlin -
- Institut für Psychologie – Universität Münster (Münster) (Leitung)
Arbeit Bildung Fluchtursachen Gesundheit Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Rassismus Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Psychologie
Projektwebseite www.uni-muenster.de Laufzeit 09/2016 ‒ 10/2018 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Nordrhein-Westfalen
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Jens H. Hellmann
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Mitja Back
- Leitung
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Prof. Dr. Ulrike Buhlmann
- Leitung
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Prof. Dr. Gerald Echterhoff
- Leitung
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Prof. Dr. Guido Hertel
- Leitung
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Prof. Dr. Heinz Holling
- Leitung
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Prof. Dr. Joscha Kärtner
- Leitung
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Prof. Dr. Nexhmedin Morina
- Leitung
Kurzbeschreibung
Momentan arbeiten insgesamt sieben Arbeitseinheiten des Institutes für Psychologie an der gemeinsamen Forschungsinitiative Psychological Aspects of Refugee Integration [PARI]. Die Psychologie kann fundierte Beiträge leisten, um konkrete Prozesse (z.B. Identitäts-, Wahrnehmungs-, Interaktions- und Beziehungsentwicklungsprozesse) zu verstehen, die einer mehr oder weniger gelingenden Integration von Seiten der Geflüchteten und auch der aufnehmenden Gesellschaft zugrunde liegen. Wir arbeiten derzeit an der Erstellung und Verfeinerung eines Rahmenmodells, das unterschiedliche psychologische Kernkompetenzen vereint und dabei Chancen und mögliche Barrieren der Integration Geflüchteter berücksichtigt. Hierbei sollen die Perspektiven von Seiten der Geflüchteten, aber auch jene der aufnehmenden Gesellschaft näher untersucht werden. Eine Reihe spezifischer Forschungsprojekte sind bereits gestartet. Diese umfassen zum Beispiel Untersuchungen zu Determinanten von Vorurteilen und Erwartungen von und gegenüber Geflüchteten, zu ersten Eindrücken gegenüber Geflüchteten, zu beruflichen Werten und zur beruflichen Integration Geflüchteter, zur psychischen Belastung und Bereitschaft zur therapeutischen Behandlung Geflüchteter oder zu kultursensitiven Programmen im Bereich frühkindlicher Bildung und Entwicklung. Es bestehen einige Kontakte und Kooperationen mit weiteren nationalen und internationalen Forschergruppen und Forschungsinstitutionen (bspw. dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und dem Sozioökonomischen Panel) sowie mit Partnerinnen bzw. Partnern aus der Praxis. Einzelne PARI-Projekte sind zudem in das Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Universität Münster eingebunden. Die Forschungsinitiative PARI zeichnet sich insbesondere durch drei wichtige Merkmale aus. Diese sind: 1. Eine innerhalb der Psychologie multidisziplinäre Perspektive über verschiedene Grundlagen-, Methoden- und Anwendungsfächer der Disziplin hinweg: Beteiligt sind die Arbeitseinheiten Psychologische Diagnostik und Persönlichkeitspsychologie, Sozialpsychologie, Entwicklungspsychologie, Methodenlehre, Klinischen Psychologie und Psychotherapie sowie Organisations- und Wirtschaftspsychologie. 2. Eine duale Prozessperspektive: Untersuchung relevanter psychologischer Prozesse gleichzeitig für Geflüchtete als auch für die aufnehmende Gesellschaft. 3. Ein expliziter Fokus auf Flucht und Geflüchtete und eine Untersuchung dieser forced migration im Vergleich zu Migration im Allgemeinen. -
- Zentralinstitut für Regionenforschung (ZI, FAU Erlangen-Nürnberg) – Universität Erlangen-Nürnberg (Erlangen) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik WohnenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Politikwissenschaften
- Soziologie
Projektwebseite www.europarl.europa.eu Laufzeit 03/2016 ‒ 08/2016 Geographischer Fokus - Belgien
- Deutschland
Institutionen - Ausschuss für Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit – Europäisches Parlament Auftraggeber
- Zentralinstitut für Regionenforschung (ZI, FAU Erlangen-Nürnberg) – Universität Erlangen-Nürnberg ZI, FAU Erlangen-Nürnberg Leitung
Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Petra Bendel
- Leitung
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Yasemin Bekyol
- Bearbeitung
Kurzbeschreibung
Commissioned by the European Parliament’s Policy Department for Citizens’ Rights and Constitutional Affairs at the request of the Committee on Women’s Rights and Gender Equality, this study provides an overview of the implementation of Directive 2013/33/EU laying down standards for the reception of applicants for international protection. It outlines the legal framework and examines how gender related aspects and the reception needs of vulnerable groups are considered in practice in Munich (Germany) and Brussels (Belgium). -
- Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie – Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Hamburg) (Leitung)
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Psychologie
Projektwebseite www.refugeeum.eu Laufzeit 11/2015 ‒ Geographischer Fokus -
Deutschland
- Hamburg
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Yvonne Nestoriuc
- Leitung
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Dr. phil. Dipl.-Psch. Mike Oliver Mösko
- Leitung
Kurzbeschreibung
REFUGEEUM.eu ist onlinebasiertes Selbsthilfeinstrument für psychisch belastete Geflüchtete anbietet. Die Website hält niedrigschwellig Informationen über seelische Belastungen und Selbsthilfestrategien für Geflüchtete bereit. Diese wurden auf wissenschaftlicher Basis kultursensibel entwickelt. Die Inhalte sind entstigmatisierend und in leicht verständlicher Alltagsprache geschrieben. Das Angebot ist aktuell in sieben Sprachen verfügbar (Albanisch, Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Persisch und Serbisch). REFUGEEUM entstand in einem gemeinsamen Studienprojekt zwischen dem Institut für Psychologie der Universität Hamburg (Prof. Yvonne Nestoriuc) und der Arbeitsgruppe Psychosoziale Migrationsforschung am Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (Dr. Mike Mösko) im Wintersemester 2015/16. Das freiwillige Projektseminar zum Thema „Counseling and Psychological Support for Refugees“ wurde zum Sommersemester 2016 fortgesetzt. Finanzielle Mittel standen nicht zur Verfügung. Vor dem Hintergrund der erhöhten Vulnerabilität geflüchteter Menschen für die Entwicklung psychischer Störungen sowie der schlechten Versorgungssituation dieser Gruppe in Deutschland, verfolgte das Seminarprojekt das Ziel, hilfreiche Materialien zum Verständnis und der Bewältigung psychischer Belastungen zur Verfügung zu stellen. Inhaltlich wurden verständliche und entpathologisierende psychoedukative Informationsmaterialien über häufig auftretende Symptome, wie z.B. Schlafprobleme, Angst oder Traurigkeit, entwickelt. Die Inhalte beziehen sich auf Erlebnisse im Kontext von Flucht und Migration und dem Leben im Aufnahmeland. Auf der Website werden auch verschiedene Maßnahmen zur Förderung der Selbsthilfe angeboten. Geflüchtete selber wurden aktiv mit in die Entwicklung der Inhalte eingebunden: So nahmen im Frühjahr 2016 an einem Seminarblock 14 Geflüchtete aus verschiedenen Ländern teil, um die entwickelten Texte auf Verständlichkeit und Relevanz aus Sicht potentieller NutzerInnen zu überprüfen. Der deutschsprachige Text entstand schließlich in einem mehrstufigen Entwicklungsverfahren mit Unterstützung von externen ExpertInnen, wie beispielweise PsychotherapeutInnen, PsychoaterInnen oder SozialarbeiterInnen. Die projektinternen Ziele bestanden darin, dass die Studierenden in einem Prozess des selbstgesteuerten, problemorientierten Lernens und in der Auseinandersetzung mit aktuellen Forschungsergebnissen sowie best-practice Ansätzen, wissenschaftlich fundierte Materialien zur Psychoedukation und Selbsthilfe für geflüchtete Menschen entwickeln und Kenntnisse über die psychosoziale Versorgungssituation für die Zielgruppe in Deutschland erwerben. Das umfangreiche und professionelle Websitenangebot konnte nur dank des außergewöhnlichen Engagements der Studierenden und der ehrenamtlichen Unterstützung zahlreicher Akteure entstehen. So hat die Werbeagentur SinnerSchrader (www.sinnerschrader.com) im Rahmen eines Pro-bono-Projekts eine Website gestaltet und entwickelt. Eine Fotografin, Frau Sabine Skiba (www.sabine-skiba.com), erstellte für die Website kostenlos Bilder von Menschen mit Migrationshintergrund. Zwölf ÜbersetzerInnen haben die Texte ehrenamtlich in sechs Sprachen übersetzt. Der gemeinnützige Hamburger Verein „Seelische Gesundheit • Migration und Flucht e. V.“ (www.segemi.org) hat das Projekt von Beginn an fachlich unterstützt und betreut nach Ablauf des Seminars weiter die Website. Im Juli 2016 fand die öffentliche Abschlussveranstaltung des Projektseminars statt, in der erstmals die Website einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das vollständige Angebot von REFUGEEUM.eu ist seit Mitte September 2016 online. -
- Fakultät Life Sciences (HAW) – Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (Hamburg) (Leitung)
Projektart Sonstiges Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Sonstiges
Projektwebseite www.haw-hamburg.de Laufzeit 09/2015 ‒ 01/ 0 Geographischer Fokus - Deutschland
- Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Omar Aboelyazeid
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Christiane Färber
- Leitung
Kurzbeschreibung
Hintergrund: Deutschland ist das Zufluchtsland für mehr als eine Million geflüchtete Men-schen. Sie benötigen Informationen über Gesundheit und Handlungskompetenzen um selbst ihre Gesundheit erhalten und wiederherstellen zu können. Durch die besondere Situation der Flucht, Erstaufnahme und Folgeunterbringung sowie der Sprachkenntnisse benötigen Geflüchtete als besondere Gruppe gezielte Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention. Ziel: Das Projekt REFUGIUM stärkt die Gesundheitsressourcen von Flüchtlingen in Unterkünften und aktiviert ihre Potenziale für Gesundheitsförderung und Prävention. Dafür werden Geflüch-tete ausgebildet in Workshops Gesundheitsinformationen in didaktisch aktivierender und parti-zipativer Form an Geflüchtete zu vermitteln. Maßnahme: Ausbildung zur Multiplikatorin und zum Multiplikator: REFUGIUM bildet im Department Gesundheitswissenschaften der HAW Hamburg Geflüchtete als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Gesundheitsförderung und Prävention für Geflüchtete aus. Diese haben selbst Fluchterfahrung und eine einschlägige Vorbildung (Gesundheitsberuf, pädagogischer Be-ruf) oder relevante, im Herkunftsland, auf der Flucht oder in Deutschland erworbene Kompe-tenzen. Interessierte Frauen und Männer wurden dafür in Unterkünften für Geflüchtete und über Flüchtlingsnetzwerke kontaktiert. Die Ausbildung erfolgte in 16 Unterrichtsstunden an der HAW Hamburg. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten ein Zertifikat. Die Inhalte des Programms wurden gemeinsam mit einer Lehrenden, drei Gaststudierende im Asylbewerbers-tatus (2 Männer, eine Frau) und Studierenden mit Fluchtbiographie und sowie der ersten Gene-ration ausgebildeter Flüchtlinge partizipativ entwickelt und auf Relevanz, Verständlichkeit und unterstützende Wirkung erprobt. Die Materialen sind modular aufgebaut. Die Teilmodule um-fassen die Themen Ernährung, Bewegung, Psychische Gesundheit, Hygiene und lokale Gesund-heitsversorgung. Dafür wurden Gesundheitsinformationen in sieben Themenflyern (Ernährung, Bewegung, Psychische Gesundheit, Hygiene, Zahngesundheit, Versorgung in Hamburg, lokale Gesundheitsversorgung in Bergedorf) zusammengestellt. Diese sind ergänzt durch Manuale, die das didaktische und methodische Vorgehen erklären und den ausgebildeten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren als Leitfaden für die Durchführung von Workshops dienen. Flyer und Ma-nuale liegen vor in Deutsch und Englisch sowie in Albanisch, Arabisch, Bulgarisch, Dari/Farsi, Russisch und Türkisch. Ergebnisse und Lessons Learnt: Von 55 interessierten Flüchtlingen absolvierten 35 (24 Män-ner, 9 Frauen) im Mai 2016 die Ausbildung als REFUGIUM-Multiplikator*in. Die Teilnehmenden Flüchtlinge und Studierenden unterstützen sich gegenseitig, die Lernsituation war aktivierend, das erarbeitete Wissen wurde als relevant und hilfreich angesehen. Hürden stellten die Mehr-sprachigkeit der Veranstaltungen, das Contentmanagement der mehrsprachigen Materialien, der Zugang zur Zielgruppe über die zuständigen Verwaltungsstrukturen und die Finanzierung der Materialien dar. -
- Abteilung für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg (Heidelberg) (Leitung)
Kurzbeschreibung
Steigende internationale Flüchtlingsströme stellen das deutsche Gesundheitssystem vor die Herausforderung, eine angemessene Versorgung für diese Bevölkerungsgruppe sicherzustellen. Die Systemantwort im Bereich der Versorgung von Asylsuchenden ist durch internationale, nationale sowie föderale Regelwerke bestimmt und häufig durch Unter-, Über- und Fehlversorgung gekennzeichnet. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung und Evaluation von Maßnahmen, welche individuelle und organisationsbezogene Barrieren einer effektiven Versorgung im Licht rechtlicher Rahmenbedingungen überwinden. Dadurch soll einerseits die Systemantwort verbessert, d.h. effektiver, effizienter und bedarfsgerechter, werden. Andererseits sollen sie zur Verbesserung gesundheitsbezogener Zielvariablen bei Asylsuchenden führen. Um die Ziele zu erreichen erfolgt in einer ersten Phase eine Analyse des Versorgungsbedarfs, sowie von Prozessen und Strukturen der Versorgung entlang des Kontinuums der Erstaufnahme-einrichtungen bis hin zur Unterbringung in den Städten. Darauf basierend erfolgt in einer zweiten Phase die Entwicklung, Pilotierung und Evaluation zielgerichteter, kontextspezifischer Interventionen. Dem Vorhaben wird ein Mixed-Methods-Design mit insgesamt neun Arbeitspaketen zu Grunde gelegt. Diese adressieren die Versorgung in drei prioritären Settings: i) Erstaufnahmeeinrichtungen, ii) Praxen der Regelversorgung und Einrichtungen im Rahmen der Unterbringung in Städten, sowie iii) essentiellen Hilfsstrukturen und -diensten wie z.B. Beratungsstellen oder psychosozialen Zentren. Zur Bestandsaufnahme von hemmenden und fördernden Faktoren der Versorgung werden qualitative Methoden sowie quantitative Methoden mit Primärdaten bzw. mit Routinedaten verwendet. Darauf basierend erfolgt die theorie- und evidenzgeleitete Entwicklung kontextspezifischer Interventionen, die in ausgewählten Regionen pilotiert und im Kontrollgruppendesign evaluiert werden. -
- Abteilung für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg (Heidelberg) (Leitung)
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Medizin und Gesundheitswissenschaften
- Sonstiges
Projektwebseite www.klinikum.uni-heidelberg.de Laufzeit 12/2015 ‒ 04/2016 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. med. Kayvan Bozorgmehr
- Leitung
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M.Sc Sandra Gewalt
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die Evidenzlage zur Versorgungssituation von Asylantragsstellerinnen im Rahmen von Schwangerschaft, Entbindung und Postpartalperiode ist unbefriedigend. Bundesweit gibt es keinerlei empirische Studien zur Versorgung der hochvulnerablen Bevölkerungsgruppe der schwangeren Asylbewerberinnen und Wöchnerinnen mit Neugeborenen im Asylverfahren. Das Ziel dieser Studie ist es daher den Status quo von Bedarfen, Versorgungsprozessen und Outcomes der Primärversorgung von Asylantragsstellerinnen im Rahmen von Schwangerschaft, Entbindung und Postpartalperiode zu analysieren. Der quantitative Anteil der longitudinalen Mixed-Methods-Studie umschließt maternale und prä-, peri- und postnatale Basisdaten (aus Hebammensprechstunde und Perinataldatenerhebung) aller Schwangeren und Wöchnerinnen der Landeserstaufnahmestelle in Karlsruhe über zwölf Monate. Versorgungsprozesse, Bedarfe und Outcomes werden mittels eines Dokumentationsbogens abgebildet. Der qualitative Anteil beinhaltet In-depth Interviews mit Schwangeren und Wöchnerinnen im Asylverfahren (Erst- und Follow-up Befragungen) und deren Versorgern, teilnehmende Beobachtungen und Dokumentenanalysen zur Triangulation. -
- Zentralinstitut für Regionenforschung (ZI, FAU Erlangen-Nürnberg) – Universität Erlangen-Nürnberg (Erlangen) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Bauwesen, Architektur, Urban Studies
- Ethnologie
- Geographie
- Ingenieurwissenschaften, Informatik
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Philosophie- und Religionswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Psychologie
- Rechtswissenschaften
- Soziologie
Laufzeit 02/2016 ‒ Geographischer Fokus Institutionen - Zentralinstitut für Regionenforschung (ZI, FAU Erlangen-Nürnberg) – Universität Erlangen-Nürnberg ZI, FAU Erlangen-Nürnberg Leitung
Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Petra Bendel
- Betreuung
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Simone Hüser
- Leitung
Kurzbeschreibung
(nicht vorhanden)
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- Institut für Sozial- und Kulturanthropologie (FU) – Freie Universität Berlin (Berlin) (Leitung)
Fluchtursachen Gesundheit Identität Integration und Teilhabe Konfliktmediation Migrationsrouten Selbstorganisation Transnationale NetzwerkeProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- sonstiges
Disziplinen - Ethnologie
- Medizin und Gesundheitswissenschaften
- Psychologie
- Sonstiges
Projektwebseite www.sfb-affective-societies.de Laufzeit 06/2015 ‒ 05/2019 Geographischer Fokus - Deutschland
- Vietnam
Institutionen Beteiligte Personen -
Jörg-Christian Lanca
- Bearbeitung
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Main Huong Nguyen
- Bearbeitung
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Edda Heyken
- Bearbeitung
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Dr. med. Thi-Minh-Tam Ta
- Leitung
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Dr. med. Eric Hahn
- Leitung
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Dr. phil Anita von Poser
- Leitung
Kurzbeschreibung
Im Zentrum unseres Projektes stehen alternde vietnamesische Migrant_innen der ersten Generation, die in Süd- bzw. Nordvietnam aufgewachsen sind und unter äußerst unterschiedlichen Bedingungen – als politische Geflüchtete oder angeworbene „Kontraktarbeiter“ – in die BRD bzw. DDR kamen. Unser Ziel ist es, die „affektiven Anstrengungen“ der Migration vor dem Hintergrund dieser partikulären Mobilitätserfahrungen präzise zu erfassen und hinsichtlich einer möglichen Ausformung von transkulturellen Emotionsrepertoires zu verstehen. Die heute noch nachwirkenden ungleichen Herkunfts- und Ankunftsbedingungen der vietnamesischen Migrationswege nach Deutschland haben zu differenten Lebenswirklichkeiten geführt, die mit je spezifischen sozialen Anforderungen und Konfliktpotentialen einhergehen und mit unterschiedlichen affektiven Spannungen – auch in Bezug auf das Älterwerden – verbunden sind. Im Mittelpunkt stehen daher folgende Fragen: Mit welchen spezifischen emotionalen und affektiven Anforderungen sehen sich die süd- und nordvietnamesischen Migrant_innen erster Generation im Zusammenhang mit ihren unterschiedlichen Migrationssituationen jeweils konfrontiert? Welche emotionalen Krisenerfahrungen werden artikuliert und mittels welcher Strategien werden diese gemeistert? In welchen Kontexten verdichten sich die Krisen zu Belastungen, die von den Einzelnen im Alltag auf Basis ihrer Emotionsrepertoires nicht länger zu bewältigen sind und zur Inanspruchnahme psychiatrisch-psychotherapeutischer Hilfe führen? Darüber hinaus untersuchen wir die langfristigen affektiven Folgen der Flucht in Familien aus Südvietnam. In der explorativen Phase geht es um die Bedeutung des Verlustes der alten bzw. den Zugewinn der neuen Heimat für die Angehörigen beider Gruppen und die damit verbundenen unterschiedlichen emotionalen und affektiven Strapazen. Inwiefern verlief die emotionale Neuverortung für die „Boat People“ aufgrund staatlich gesteuerter Integrationsbemühungen in der BRD anders als für die Vertragsarbeiter_innen, die zwar als ausgewählte Arbeitskräfte hohes Ansehen in Vietnam genossen, in der DDR aber keine vergleichbaren Integrationsmöglichkeiten hatten?