Projektart | Promotion |
Finanzierung | |
Themen |
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Disziplinen |
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Projektwebseite | www.euroethno.hu-berlin.de |
Laufzeit | 10/2009 ‒ 05/2012 |
Geographischer Fokus |
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Institutionen | |
Beteiligte Personen |
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Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 180 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Identität
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- Institut für Europäische Ethnologie (IfEE) – Humboldt-Universität zu Berlin (Berlin) (Leitung)
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- Seminar für Sozialwissenschaften – Universität Siegen (Siegen) (Leitung)
Bildung Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Selbstorganisation WohnenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite blogs.uni-siegen.de Laufzeit 03/2017 ‒ 02/2020 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Nordrhein-Westfalen
Institutionen - Seminar für Sozialwissenschaften – Universität Siegen Leitung
- Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) – Universität Osnabrück IMIS Kooperationspartner
- Institut für Politikwissenschaften (Uni Münster) – Universität Münster Uni Münster Kooperationspartner
- Soziologie Institut – Universität Kassel Kooperationspartner
- Verbraucherzentrale NRW e.V. Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
M.A. Maria Ullrich
- Bearbeitung
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Dr. Katharina Witterhold
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Kleingedruckte in Verträgen verstehen, die Beurteilung von Finanzprodukten oder auch die Abrechnung der Mietnebenkosten nachvollziehen - das sind Kompetenzen, die von Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland vorausgesetzt werden. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass hier Defizite bestehen. Auf Geflüchtete trifft dies in besonderem Maße zu, da hier der Zugang zu entsprechenden Informationsangeboten beispielsweise, aber nicht nur, durch sprachliche Barrieren erschwert ist. Gleichzeitig verfügen Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan oder Eritrea über eigene Vorstellungen und Erfahrungen bzgl. Konsums. Dies betrifft jedoch gerade nicht nur die rechtlich-ökonomische Transaktionsebene, sondern auch Fragen der Ermöglichung einer inter- oder transkulturellen Identität. Insofern zielt das Projekt „Verbraucherschutz und Konsumsozialisation von Geflüchteten“ der Universität Siegen auf folgende Forschungsfragen ab: In welchen Bereichen sind Geflüchtete besonders „verletzliche“ Verbraucherinnen und Verbraucher? Welche Formen der (Selbst-)Hilfe entwickeln Geflüchtete bei Problemen bspw. auf dem Mietmarkt? Welche Medien werden wie eingesetzt, um sich über Produkte/Dienstleistungen zu informieren? Welche Konsumerfahrungen und –vorstellungen wurden vor und während der Flucht gemacht/ entwickelt und in welcher Weise trägt die jeweils spezifische Konsumsozialisation zur Strukturierung des aktuellen Verbraucherverhaltens der Geflüchteten bei? Gesellschaftliche Integration wird folglich auch im Sinne erfolgreicher ökonomischer Partizipation begriffen. Zudem werden die am Verbraucherakkulturationsprozess beteiligten Akteure identifiziert und ihr jeweiliger Beitrag wird bewertet. Methodisch als fokussierte Ethnographie angelegt, operiert das Projekt mit einer Kopplung von unterschiedlichen Typen qualitativen Datenmaterials. Zum Einsatz kommen sowohl Beobachtungsprotokolle und Gesprächsnotizen aus der teilnehmenden Beobachtung mit Geflüchteten wie auch Experteninterviews mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Flüchtlingshilfeorganisationen und Verbraucherzentralen. -
- Institut für Geschichte – Universität Oldenburg (Oldenburg) (Leitung)
Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale FlüchtlingspolitikProjektart Habilitation Finanzierung Themen - Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 08/2009 ‒ 10/2012 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Stephan Scholz
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Dietmar von Reeken
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Projekt analysiert die räumliche Verteilung und zeitlichen Konjunkturen, die gewählten Standorte, Formen, Motive und Inschriften von ca. 1.5000 Vertriebenendenkmälern in Deutschland. Im Zentrum stehen dabei ihre intendierten und tatsächlichen Funktionen im Geflecht von Verlustbewältigung, Integration, Deutschlandpolitik und Geschichtskultur. Aus dem Panorama einer Denkmallandschaft kristallisiert sich die Struktur einer dezentralisierten deutschen Erinnerungskultur heraus. -
- Seminar für Katholische Theologie (FU) – Freie Universität Berlin (Berlin) (Leitung)
Bildung Fluchtursachen Gewalterfahrungen Identität Konfliktmediation Nationale Flüchtlingspolitik Rassismus Transnationale Netzwerke zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Habilitation Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 10/2015 ‒ 12/2018 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Berlin
- Israel
- Vereinigten Staaten
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. David Jünger
- Leitung
Kurzbeschreibung
Im dem Projekt wird das Leben des Rabbiners Joachim Prinz (1902–1988) untersucht und als politische Biographie aufbereitet. War Prinz als zionistischer Rabbiner bereits eine der zentralen Persönlichkeiten des deutschen Judentums der 1930er Jahre, wurde er nach seiner Emigration in die Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 1937 alsbald zu einem der wichtigsten Repräsentanten des amerikanischen Judentums und einem engen politischen Weggefährten Martin Luther Kings und der Bürgerrechtsbewegung. Die Erfahrung mit dem nationalsozialistischen Terror erklärte er dabei zur Grundlage seines politischen Handelns. Prinz‘ Biographie ist jedoch nicht allein als individuelles Porträt einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, sondern vor allem im Kontext einer transnationalen jüdischen Geschichte des 20. Jahrhunderts von Bedeutung. Die historische Rekonstruktion seines Lebens eröffnet neue Erkenntnisse zur Transformation von individuellen Erfahrungsbeständen mit Nationalsozialismus und Holocaust in kollektives politisches Handeln, zur amerikanisch-jüdischen Nachkriegsgeschichte und nicht zuletzt zur Zusammenarbeit jüdischer Organisation mit der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung. -
- Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. (ISGV) (Dresden) (Leitung)
- Seminar für Volkskunde / Kulturgeschichte – Universität Jena (Jena) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Ethnologie
- Geschichtswissenschaften
- Sonstiges
Laufzeit 04/2011 ‒ 04/2014 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Sachsen
- Thüringen
- Thüringen und Sachsen, Kloster Veßra und Altenhain
Institutionen Beteiligte Personen -
M.A. Uta Bretschneider
- Bearbeitung
Kurzbeschreibung
Das Dissertationsprojekt untersucht die Ausgangsbedingungen, Lebenswelten und individuellen Entwicklungen von Flüchtlingen und Vertriebenen, die Neubauern und anschließend Genossenschaftsbauern in der DDR wurden. Die zentrale Frage lautet: Kamen die "Umsiedler" unter den Neubauern beim proklamierten "Wir" an oder blieben sie innerhalb der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) Außenseiter? -
- Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Universität Leipzig (Leipzig) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Rassismus Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 07/2007 ‒ 09/2012 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. David Jünger
- Leitung
Kurzbeschreibung
Bleiben oder gehen war die Frage, die sich deutsche Juden vor der Zäsur des Jahres 1938 stellten. In einer Gesamtschau auf die 1930er Jahre präsentiert die Studie einen Einblick in das Dilemma der Fragen der Emigration. Dabei werden anhand einer Vielfalt zeitgenössischer Materialien sowohl institutionelle Emigrationspläne jüdischer Einrichtungen als auch Fragen individueller Entscheidungen ausgebreitet. Entgegen dem gängigen Vorgehen, sich dem Gegenstand aus der Perspektive des später eingetretenen Holocaust zu nähern und damit den zögerlichen Haltungen zur Emigration mit Unverständnis zu begegnen, zielt die Untersuchung auf die Wirkmächtigkeit vorausgegangener Zeiten jüdischer Erfahrung mit Fragen der Staatsangehörigkeit, Minderheitenrechten und Migration. Hierdurch ergeben sich neue und erhellende Einsichten in die Verhaltensweisen und Erwartungshorizonte deutscher Juden angesichts des sich zunehmend radikalisierenden nationalsozialistischen Regimes.Abstract
In this study Jewish reactions to emigration questions in Nazi Germany between 1933 and 1938 are comprehensively investigated for the first time. These reactions are analyzed on four levels: 1. emigration assistance by Jewish institutions; 2. comprehensive plans of emigration by Jewish organizations, German and non-German alike; 3. public debates in newspapers, pamphlets and books; 4. perceptions of the ordinary Jewish population. In order to understand the Jewish reactions to the challenge of Nazism and emigration, those reactions are placed into the context of historical experiences with Jewish emancipation, migration and politics in the emancipation era and of the transnational constellations of the Jewish present. This approach counteracts the widespread assumption that the 1930s are only conceivable as pre-history of the Holocaust. Thus this study provides new and surprising insight into a supposedly well-known and researched topic. It forces us to reconsider a variety of current assumptions on the Jewish reality of the 1930s in Nazi Germany, on opportunities of political activism and on future expectations before the November pogroms of 1938 changed German Jewish history forever. -
- Institut für Ethnologie – Universität Frankfurt am Main (Frankfurt am Main) (Leitung)
Arbeit Flüchtlingslager Identität Integration und Teilhabe Ökonomie der Flucht Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Ethnologie
Laufzeit 07/2009 ‒ 05/2014 Geographischer Fokus - Algerien
- Marokko
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Judit Tavakoli
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die Bedeutung der materiellen Umwelt für das Selbstverständnis von Langzeitflüchtlingen erfährt bisher wenig Beachtung. Für Identitätsdiskurse ist die kognitive und sinnlich-körperliche Beziehung zu Dingen jedoch von zentraler Bedeutung und gewinnt dadurch auch an politischer Relevanz, wie am Fall saharauischer Flüchtlinge in Algerien gezeigt wird. Der Westsaharakonflikt ist in der deutschen Öffentlichkeit kaum bekannt. Die Bewohner der ehemals spanischen Kolonie flohen vor der marokkanischen und mauretanischen Besetzung 1975 in das Nachbarland. Dort leben sie bis heute in Flüchtlingslagern – in denen sie quasi-staatliche Strukturen geschaffen haben – und fordern die völkerrechtlich vorgesehene Dekolonisierung der Westsahara. Vertreibung, Flucht und Abhängigkeit von internationalen Hilfsgütern, gefolgt von einer sukzessiven Öffnung der Märkte und steigendem Einfluss globaler Waren, führten zu einem stetigen Wandel der materiellen Umwelt der Flüchtlinge. Saharauische Identitätsdiskurse und die darauf aufbauende Kulturpolitik sind dabei nicht nur in den Flüchtlingslagern von strategisch politischer Bedeutung, sondern auch in der marokkanisch besetzen Westsahara. Die Autorin untersucht die Rolle nationaler Symbole und kultureller Artefakte ebenso wie internationaler Hilfsgüter und globaler Waren und verdeutlicht die Spannung zwischen Kohärenz und Transformation bei der Konstruktion von saharauischen Identitätskonzepten. -
- Zentrum für Antisemitismusforschung (TU Berlin) – Technische Universität Berlin (Berlin) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gewalterfahrungen Grenzen Identität Internationale Schutzregime Rassismus Selbstorganisation zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 01/2009 ‒ 12/2015 Geographischer Fokus - Deutschland
- Schweden
- Schweden, Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum
- Leitung
Kurzbeschreibung
In den letzten Jahren ist die bittere Vorgeschichte zum Holocaust an den europäischen Juden, nämlich die zögernde, ablehnende Haltung potentieller Aufnahmeländer gegenüber jüdischen Emigranten, zunehmend Gegenstand der Forschung geworden. Das Ziel des beantragten Projektes ist es, auszuloten, welche Möglichkeiten, Grenzen und Bedingungen deutsche Juden vorfanden, wenn sie versuchten, zwischen 1933 und 1941 in das neutrale, demokratische Schweden zu emigrieren. Während politische Flüchtlinge in Schweden auf eine liberale Asylpraxis mit Bleiberecht vertrauen konnten, wurde jüdischen Flüchtlingen allenfalls ein Transitaufenthalt gestattet. Eine Schlüsselstellung nahm dabei die Jüdische Gemeinde Stockholms ein, deren Handlungsspielräume und Entscheidungspraxis bisher nicht ausreichend untersucht worden sind. Die Jüdische Gemeinde in Stockholm, Zentrum der ca. 7.000 in Schweden lebenden Juden, fungierte im Entscheidungsprozess über die Einreise als eine den staatlichen Trägern vorgelagerte Instanz; sie nahm also die Funktion einer Clearingstelle wahr und konnte so die staatlichen Entscheidungsprozesse beeinflussen. Wie das zuständige Hjälpkommittén in diesen Prozessen agierte, konnte bisher nur punktuell und mittelbar herausgearbeitet werden. Jetzt hat die Jüdische Gemeinde in Stockholm ihr umfangreiches Archiv geöffnet, so dass auf neuer Quellengrundlage folgende Fragen beantwortet werden können: Wie wurde die Flüchtlingsarbeit für jüdische Emigranten in Schweden organisiert? Über welche Spielräume verfügten die schwedisch-jüdischen Mitglieder des Komitees? Gab es bei der Emigration nach Schweden eine Zusammenarbeit schwedisch-jüdischer Gemeinden mit deutsch-jüdischen Selbsthilfeorganisationen? Wie sah diese aus und wie entwickelte sie sich? Änderte sich die schwedische Flüchtlingspolitik gegenüber Juden nach 1941 angesichts des Holocaust? Lassen sich am Beispiel der schwedisch-jüdischen Gemeinschaft Rückschlüsse auf Identitätskonflikte zwischen jüdischer und nationalstaatlicher Identifizierung ziehen, die auch in anderen Zielländern auftauchten? Welche erinnerungspolitischen Konflikte gab es in der Nachkriegszeit bezüglich der Flüchtlingshilfe in Schweden? -
- Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer e.V (BAfF) (Berlin) (Leitung)
Flüchtlingslager Gesundheit Gewalterfahrungen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Medizin und Gesundheitswissenschaften
- Psychologie
- Rechtswissenschaften
- Soziologie
Laufzeit 03/2016 ‒ Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Leonie Teigler
- Leitung
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Lea Flory
- Leitung
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Jenny Baron
- Leitung
Kurzbeschreibung
Ein großer Teil der in Deutschland ankommenden Geflüchteten sind aufgrund ihrer Erlebnisse vor, während und nach der Flucht stark belastet, und suchen früher oder später eine psychosoziale und/oder psychotherapeutische Unterstützung. Eine Aufnahme in der Regelversorgung ist aus mindestens zwei Gründen stark erschwert: Zum einen durch die eingeschränkten Rechte der Asylbewerber*innen, zum anderen durch fehlende Kompetenzen und Angebote auf Seiten der Versorgungsstrukturen. Aus diesem Grund organisieren sich seit über 30 Jahren mittlerweile 34 psychosoziale Zentren in Deutschland, um unabhängig vom Aufenthaltsstatus der betroffenen Menschen qualifizierte Versorgung anzubieten. Als Dachverband der Psychosozialen Zentren in Deutschland, hat die BAfF ein besonderes Interesse und entsprechende Kenntnisse, um sowohl den Forschungslücken, als auch der prekären Situation von geflüchteten Klient*innen entgegen zu wirken. In einem zweisträngigen Forschungsprojekt untersucht die BAfF die psychosoziale und psychotherapeutische Gesundheitsversorgung von geflüchteten Menschen und Folterüberlebenden in Deutschland, sowie die Barrieren im Zugang zur Versorgung. -
- Lehrstuhl Didaktik der Sozialwissenschaften – Universität Diusburg-Essen (Essen) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Politikwissenschaften
Projektwebseite www.cives-school.de Laufzeit 10/2014 ‒ 09/2017 Geographischer Fokus - Deutschland
- Nordrhein-Westfalen
Institutionen Beteiligte Personen -
Farina Nagel
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Sabine Manzel
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die Dissertation entsteht im Kontext des Projektes „SchriFT“ . Es werden Werthaltungen von Schülerinnen und Schülern untersucht, als eine Dimension des politischen Urteils. Die politische Urteilsfähigkeit ist eine der vier zentralen Kompetenzdimensionen aus dem Politikkompetenzmodell nach Detjen et al. (2012), sowie Bestandteil des Modells (2004) der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE) im Fach der politischen Bildung. Manzel (2012) beklagt jedoch die ungeklärte domänenspezifische Bestimmung eines politischen Urteils. Die systematische Erforschung von Werturteilen hinsichtlich einer interaktiv hergestellten, kollektiven und individuellen Dimension ist in der Politikdidaktik als Desiderat auszuweisen. Gleichzeitig werden in dem Forschungsdesign Einstellung von Schüler*innen zur Integration und ihre Perspektive auf „Flucht und Asyl“ deutlich. I. Wie urteilen Schülerinnen und Schüler in Gruppendiskussionen und in Einzelarbeit? Wo gibt es Homologien? Wo gibt es Spannungsverhältnisse? II. Welche Werthaltungen lassen sich aus den Urteilen rekonstruieren? In welchem Verhältnis stehen explizite Werturteile und implizite Werthaltungen? III. Auf welche Wissensbestände greifen die Schülerinnen und Schüler bei der Bearbeitung zurück? Wird politisch geurteilt? Welcher Politikbegriff liegt den SuS implizit zugrunde? Die wertende Stellungnahme wird individuell (über Texte) und in der Öffentlichkeit der Gruppe (Gruppendiskussionen) in dieser Arbeit rekonstruktiv analysiert und schließlich ins Verhältnis gesetzt. Das Urteil definiert sich nicht nur durch seinen Inhalt, sondern auch die Performanz der Interaktion, d.h. die Fähigkeit seine eigene Position argumentativ zu vertreten und andere Positionen und Perspektiven zu verhandeln (Petrik 2011, S. 73). Eine Kombination aus unterschiedlichen Daten (hier: Texte und Schülergruppendiskussionen) in der Politikdidaktik, findet sich auch bei Schelle (1995) in Form von teilnehmender Beobachtung und dokumentarischen Gruppendiskussionen zur Rekonstruktion von Schülerorientierungen. Datengrundlage sind insgesamt elf Gruppendiskussionen und 221 Schülertexte (7. & 8. Klasse, Gymnasium). Es wird angestrebt insgesamt fünf Diskussionen und 34 Texte zu rekonstruieren. Der Stimulus zur Erhebung beider Datensorten war: „Sollte Deutschland mehr oder weniger Asylsuchende aufnehmen?“ Die Studie umfasst ein triangulierendes Design mit dem Erkenntnisinteresse einer komplexen Gegenstandskonzeption. Dafür werden auf Basis von Schülertexten explizite Werturteile und implizite Werthaltungen mit der dokumentarischen Methode rekonstruiert (Bohnsack 2010) und im Zuge einer relationale Typenbildung systematisch ins Verhältnis gesetzt (Nohl 2013). Aus den Gruppendiskussionen werden thematisch relevante Passagen rekonstruiert (Przyborski 2004).