Projektart | Drittmittelprojekt |
Finanzierung | |
Themen |
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Disziplinen |
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Projektwebseite | www.uni-oldenburg.de |
Laufzeit | 01/2017 ‒ 12/2020 |
Geographischer Fokus |
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Institutionen |
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Beteiligte Personen |
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Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 73 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Gender
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- Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZFG) – Universität Oldenburg (Oldenburg) (Leitung)
Flüchtlingslager Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Rassismus -
- Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (Berlin) (Leitung)
- Fakultät für Sozialwissenschaften – Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Nürnberg) (Leitung)
- Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus – Charité - Universitätsmedizin Berlin (Berlin) (Leitung)
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Gewaltmigration
Disziplinen - Medizin und Gesundheitswissenschaften
- Psychologie
- Soziologie
Laufzeit 01/2016 ‒ Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. med. Dr. Kneginja Richter
- Leitung
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PD Dr. med. Meryam Schouler-Ocak
- Leitung
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Prof. Dr.med. Dr. Günter Niklewski
- Leitung
Kurzbeschreibung
Projekt über repräsentative Untersuchung von geflüchteten Frauen in unterschiedlichen Bundesländern in Deutschland –„Geflüchtete Frauen in Deutschland“. -
- Zentrum für Konfliktforschung – Universität Marburg (Marburg) (Leitung)
Flüchtlingslager Fluchtursachen Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Humanitäre Arbeit Migrationsrouten RassismusProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Gewaltmigration
Disziplinen - Ethnologie
- Politikwissenschaften
- Soziologie
Laufzeit 09/2013 ‒ 04/2016 Geographischer Fokus - Uganda
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Ulrike Krause
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Susanne Buckley-Zistel
- Leitung
Kurzbeschreibung
For many women, the end of conflicts does not represent the end of conflict-related sexual violence. Current studies argue that escaping from war and repression to refugee and IDP camps only offers a certain degree of protection against violent assaults since women are not safe from (sexual) abuse there. Several refugee and aid agencies recognise the vulnerability of women and girls as targets of sexual violence and implement measures to protect and empower them. In spite of that there is an increase in the recording of crimes which indicates that sexual and gender-based violence constitutes a particular challenge. Against this backdrop, the research project investigates conditions, forms and scopes of sexual violence against women in conflict-related refugee camps. How does the confined space of refugee camps influence gender relations among the refugees? How does the experience of wartime violence affect actions and behaviour? Does the confinement of the space lead to an increase of sexual violence against women and, if so, how? These questions form the centre of the research project and shall be analysed by means of a case study in Uganda. http://www.uni-marburg.de/konfliktforschung/personal/buckley-zistel/gender?set_language=en -
- GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften – Leibniz-Gemeinschaft (Mannheim) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Flüchtlingsrecht Fluchtursachen Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Rassismus Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Umwelt und Klima Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Ethnologie
- Geographie
- Politikwissenschaften
- Psychologie
- Rechtswissenschaften
- Sonstiges
- Soziologie
- Wirtschaftswissenschaften
Laufzeit 01/ 10 ‒ Geographischer Fokus Institutionen - GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften – Leibniz-Gemeinschaft Leitung
- Dalhousie University Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Dr. Débora B. Maehler
- Leitung
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M.A. Steffen Pötzschke
- Leitung
Kurzbeschreibung
- Aufarbeitung des deutsch- und französischsprachigen Literaturstands der empirischen Forschung zu jugendlichen Flüchtlingen (Projektteam GESIS) - Aufarbeitung der engl. Literatur durch kanadische Partner - Auswertung der erarbeiteten Datensammlung und Metaanalysen aufgrund einer entsprechend erstellten Datenbank -
- Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, Abteilung Geschichte – Universität Bielefeld (Bielefeld) (Leitung)
Arbeit Bildung Gender Grenzen Identität Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Rassismus Transnationale NetzwerkeProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Projektwebseite belonging.hypotheses.org Laufzeit 04/2016 ‒ 01/ 0 Geographischer Fokus - Dänemark
- Frankreich
- Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Levke Harders
- Leitung
Kurzbeschreibung
Schon im frühen 19. Jh. war Migration selbstverständlicher Bestandteil der Gesellschaft, wurde aber erst mit dem Konzept des Nationalstaates stärker als Herausforderung wahrgenommen. Das Projekt richtet daher einen neuen Blick auf innereuropäische Migrationen 1815-1871, ihre Regulierung, Ex- und Inklusionspraktiken sowie die an diesen Prozessen beteiligten Akteure. Es konzipiert die Herstellung von Fremdheit und Zugehörigkeit als Prozess, um Homogenisierung und Modernisierung von Gesellschaft sowie Nationenbildung zu erforschen. Dazu werden die staatlichen Praktiken im Hinblick auf Migration sowie die Motivationen und Handlungsweisen mobiler Menschen kontrastierend analysiert. Mit einem regionalen Zugriff auf das Elsass und Schleswig-Holstein wird einerseits die Vielfalt der Akteure in Migrationsprozessen, andererseits die besondere Bedeutung von Grenzregionen hervorgehoben. Das Projekt verbindet zwei Untersuchungsachsen: Eine erste Achse fragt nach gesellschaftlichen Differenzkategorien in Migrationsprozessen. Methodologisch-theoretisch wird mithilfe einer intersektionalen Perspektive das Zusammenwirken unterschiedlicher Kategorien sozialer Ungleichheit analysiert: Fremdheit, Geschlecht und Bildung. Die zweite Untersuchungsachse verbindet die Analyse von Diskursen, Regimen und Akteuren: Erstens wird Fremdheit / Zugehörigkeit als zentrale Differenzierung in europäischen Gesellschaften analysiert, zweitens der staatliche Umgang mit Migration sowie drittens die Motivationen und Handlungsweisen mobiler Menschen untersucht. Die Unterscheidung fremd / nicht fremd strukturierte Diskurse wie Regime. Die zunehmende Mobilität von Menschen mobilisierte Normen und Praktiken, wie an den Grenzregionen Schleswig-Holstein und Elsass gezeigt wird, die ich zugleich als administrativ-politische Gebiete und transnationale soziale Räume begreife. Diese Fallbeispiele erlauben Rückschlüsse auf das Verhältnis von Region, Staat und Nation, nicht zuletzt weil die untersuchten Regionen einschneidende staatliche Umbrüche erlebten. Hierfür werden Gesuche um Niederlassung sowie Dokumente zum Umgang mit Fremden quantitativ und qualitativ ausgewertet. Diese staatlichen Quellen werden durch zeitgenössische Berichterstattung und Selbstzeugnisse ergänzt; für die Akteursperspektive werden migrantische Lebenswege kollektivbiografisch untersucht. Das Projekt erschließt unterschiedliche Bewertungsebenen von Migration und greift zentrale Forschungsdesiderate auf: 1) Es erweitert durch seine Kombination von Meso- und Mikroebene vorliegende sozial- und landeshistorische Fragestellungen der Migrationsforschung. 2) Anknüpfend an transnationale Ansätze werden regionale Logiken systematisch herausgearbeitet und an konkreten Fallstudien belegt. 3) Mit dem Fokus auf die Aushandlung von Differenzkategorien trägt es zur aktuellen Debatte um Herstellung gesellschaftlicher Ungleichheiten bei. Schließlich erweitert es mit seiner innovativen theoretisch-methodischen Rahmung die Migrationsforschung.Abstract
Migration was already a common component of society in the early nineteenth century, but it was only with the concept of the nation-state that it came to be perceived as a significant political and social challenge. The research project thus takes a fresh look at inner-European migration between 1815 und 1871, how it was regulated, at the accompanying practices of exclusion and inclusion and the actors involved in these processes. It conceives of the production of alterity and belonging as a process in order to explore the homogenization and modernization of society as well as nation-building. To this end, the study undertakes a contrasting analysis of state practices surrounding migration as well as the motivations and behaviours of mobile people. With a regional focus on Alsace and Schleswig-Holstein, the study emphasizes the diversity of actors in migration processes on the one hand and the particular significance of border regions on the other. The project combines two axes of investigation: The first enquires into the categories of social difference in migration processes. Methodologically and theoretically, the study applies an intersectional perspective to the interactions among various categories of social inequality: alterity, gender and education. The second axis of investigation links the analysis of discourses, regimes and actors: an analysis of foreignness / belonging as a central distinction in European societies is followed by an exploration of the administration of migration and of the motivations and behaviours of mobile people. In the nineteenth century, the distinction between foreign / not foreign constituted a central category of difference and structured discourses and regimes alike. The increasing mobility of people also mobilized norms and practices, as is shown for the border regions of Schleswig-Holstein and Alsace, which I understand both as political-administrative territories and transnational social spaces. These case studies permit us to draw conclusions about the relationships among region, state and nation, not least because the regions studied experienced momentous political changes. Petitions for the right to settle, documents on the treatment of foreigners and economic and political regulations are analysed quantitatively and qualitatively. These state sources are supplemented by contemporary accounts and ego-documents; in order to explore the actor perspective, the project will also investigate migrant life stories through collective biography. The project opens up various levels for evaluating migration and tackles key gaps in the literature: First, through its combination of meso- and micro-levels, it expands existing lines of enquiry into social and regional history within migration studies. Second, taking up transnational approaches, it systematically elaborates regional logics and documents them with concrete case studies. Third, with a focus on the negotiation of categories of difference, it contributes to current debates on the production of social inequalities. Finally, with its innovative theoretical and methodological framework, it broadens the conceptual horizons of (historical) migration studies. -
- Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Flüchtlingslager Gender Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Rassismus Selbstorganisation zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Ethnologie
Projektwebseite www.uni-goettingen.de Laufzeit 01/2017 ‒ 12/2020 Geographischer Fokus Institutionen - Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie – Universität Göttingen Leitung
- Göttinger Centrum für Geschlechterforschung (GCG) – Universität Göttingen GCG Kooperationspartner
- Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) – Universität Osnabrück IMIS Kooperationspartner
- Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZFG) – Universität Oldenburg ZFG Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
M.A Johanna Elle
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Sabine Hess
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Projekt analysiert städtevergleichend die gender- und frauenspezifische ehrenamtliche und kommunale Flüchtlingsarbeit (Karakayalı/Kleist 2015). Das Projekt fragt nach den Vorstellungen von Gender und „race“ der beteiligten Akteure und untersucht, welche (frauenspezifischen) Politiken und Praktiken diese ermöglichen und welche Effekte sie hinsichtlich der Teilhabechancen und -möglichkeiten von Geflüchteten haben. Dies schließt die Untersuchung der Selbstdeutungen, Bedarfsartikulationen und Politiken von geflüchteten Frauen ein. www.gender-flucht.uni-osnabrueck.de Link Verbundprojekt Link Medien Link Prävention Link Arbeitsmarkt -
- Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Ethnologie
Laufzeit 01/2016 ‒ Geographischer Fokus -
Deutschland
- Niedersachsen
Institutionen Beteiligte Personen -
M.A Johanna Elle
- Leitung
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Prof. Dr. Sabine Hess
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Ziel ist eine ethnographische Analyse genderdiffernzierter Angebote der kommunalen und ehrenamtlichen Geflüchtetenarbeit. Die Arbeit fokussiert das Feld angesichts seiner gestiegenen Bedeutung im Bereich der kommunalen Aufnahme- und Integrationsstrukturen. Vielerorts übernahmen Ehrenamtliche wichtige Funktionen, so dass dieser Sektor auch kommunalpolitisch unterstützt und zunehmend koordiniert wird. Untersucht werden städtevergleichend gender- und insbesondere frauenspezifische Projekte. Das Projekt interessiert, welche Vorstellungen von gender und race welche Politiken und Praktiken ermöglichen und welche Effekte dies hinsichtlich von Teilhabechancen und -möglichkeiten der Geflüchteten hat. Dabei werden die Selbstdeutungen, Bedarfsartikulationen und Politiken von geflüchteten Frauen mit in die Analyse einbezogen. -
- Göttinger Centrum für Geschlechterforschung (GCG) – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Arbeit Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht Rassismus zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Sonstiges
Projektwebseite www.uni-goettingen.de Laufzeit 01/2017 ‒ 12/2020 Geographischer Fokus - Deutschland (Niedersachsen)
Institutionen - Göttinger Centrum für Geschlechterforschung (GCG) – Universität Göttingen GCG Leitung
- Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) – Universität Osnabrück IMIS Kooperationspartner
- Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZFG) – Universität Oldenburg ZFG Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
M.A. Daniela Müller
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Elke Grittmann
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt analysiert das im medialen Diskurs erzeugte und ausgehandelte Wissen über Flucht-Migration im Hinblick auf geschlechterdifferenzierende Deutungsmuster und diskursive Formen differenzieller Inklusionsprozesse. Im Fokus der Analyse steht der mediale Diskurs über die Situation von Geflüchteten im Kontext der Aufnahme- und Integrationsprozesse. Dabei untersucht das Forschungsprojekt aus intersektionaler Perspektive, wie lokale und überregionale Zeitungen Migration und Gender verknüpfen und vergeschlechtlichte Fluchtnarrative und -bilder (re-)produzieren. Gegenstand ist die regionale Medienberichterstattung an ausgewählten Standorten und Landkreisen in Niedersachsen, an denen Geflüchtete in Erstaufnahmeeinrichtungen und anderen Unterkünften Aufnahme finden. Zudem wird zum Vergleich die Berichterstattung in nationalen Medien untersucht. Dabei sind auf regionaler Ebene im Vergleich zum nationalen Mediendiskurs deutlich konkretere Aushandlungen um die Situation, Unterbringung, Akzeptanz und Inklusion zu erwarten. Zudem wird die medienanalytische Einbettung des Forschungsverbundes „Gender, Flucht, Aufnahmepolitiken. Prozesse vergeschlechtlichter In- und Exklusionen in Niedersachsen“ deutlich machen, wie tief die öffentliche und mediale Rezeption der sogenannten "Flüchtlingskrise" durch vergeschlechtlichte Narrative geprägt ist. Durch die differenziertere Analyse wird das Projekt wichtige Grundlagen zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen zu Flucht und Migration leisten. -
- Institut für Geschichte und Ethik der Medizin – Universität Erlangen-Nürnberg (Erlangen) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Medizin und Gesundheitswissenschaften
- Sonstiges
Laufzeit 05/2010 ‒ 03/2014 Geographischer Fokus Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Maren Mylius
- Leitung
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Prof. Dr. med., M.A. Andreas Frewer
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Hintergrund: Migrantinnen und Migranten ohne legalen Aufenthaltsstatus sind Teil der hiesigen Bevölkerung und Arbeitswelt. Allerdings sind sie faktisch vom Zugang zur Gesundheitsversorgung ausgeschlossen. Dies betrifft auch die besonders vulne-rablen Personen unter ihnen wie Schwangere und Kinder. In einigen Städten haben sich Nichtregierungsorganisationen gegründet, die eine eingeschränkte medizinische Versorgung ermöglichen. Gesundheitsämter können dabei ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Der kommunale Gesundheitsdienst sieht bereits seit über einem Jahr-hundert eine seiner wichtigen Aufgaben in der „Fürsorge“ von Bevölkerungsteilen, die besonderen Gesundheitsgefährdungen ausgesetzt sind. Diesen Gedanken hat das Infektionsschutzgesetz (IfSG) mit dem § 19 IfSG wieder aufgegriffen. Sind Personen von Tuberkulose oder von sexuell übertragbaren Erkrankungen bedroht, kann der kommunale Gesundheitsdienst neben dem obligaten Beratungs- und Testungsange-bot eine kostenlose ambulante Behandlung durchführen. Außerdem können die obe-ren Landesgesundheitsbehörden anordnen, dass die empfohlenen Schutzimpfungen kostenlos durchgeführt werden. Das IfSG könnte daher für Migrantinnen und Migran-ten, die von der regulären Versorgung ausgeschlossen sind, große Bedeutung ha-ben. Ziel der Studie: Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, die Rahmenbedingungen medi-zinischer Versorgung, die Konsequenzen für Gesundheit und Krankheit sowie die tat-sächliche Versorgungssituation undokumentierter Migrantinnen und Migranten zu analysieren. Insbesondere sollen Daten zur medizinischen Betreuung an den Ge-sundheitsämtern in Deutschland erhoben, beschrieben und eingeordnet werden. Die Ergebnisse bieten eine Grundlage für Handlungsempfehlungen. Methodik: Die Dokumentationen der Hilfsorganisationen und der aktuelle For-schungsstand zu Einflussgrößen von Gesundheit und Krankheit werden in Hinblick auf diese vulnerable Gruppe diskutiert. Zur Analyse der Versorgungssituation an den Gesundheitsämtern wurde ein standardisierter Fragebogen entwickelt und in elek-tronischer Form an alle Gesundheitsämter (n = 384) versendet. Die Auswertung des anonymisierten Fragebogens erfolgt deskriptiv-statistisch. Ergebnisse: Die Daten der Hilfsorganisationen zeigen einen hohen Anteil der 20- bis 40-Jährigen unter den PatientInnen ohne legalen Aufenthaltsstatus. Die Infektionser-krankungen spielen als Anlass des Aufsuchens eine geringe Rolle, während hin-gegen Schwangerschaften in den meisten Einrichtungen einen großen Anteil aus-machen. In allen Hilfseinrichtungen steigen die PatientInnenzahlen in den letzten Jahren. Von 384 befragten Gesundheitsämtern haben 139 den Fragebogen beant-wortet (36,2 %). Etwa ein Viertel der Ämter schätzt, Kontakt zu „illegalen“ Migran-tInnen zu haben. Der Kontakt findet in Städten mit ≥ 100.000 Einwohnern signifikant häufiger statt, als in Gesundheitsämtern, die ihren Sitz in kleineren Städten haben (p < 0,05). 22,6 % der Ämter unternehmen gezielte Bemühungen, MigrantInnen ohne legalen Aufenthaltsstatus für Beratung und Diagnostik zu erreichen. 25 Gesund-heitsämter (18,4 %) gaben an, Behandlungen nach § 19 IfSG bereits durchgeführt zu haben. Insgesamt bieten 16 Gesundheitsämter (13,3 %) eine Therapie auch bei nicht im IfSG aufgeführten Krankheiten an. 56 Ämter (46,7 %) verwiesen PatientInnen darüber hinaus an Hilfsorganisationen oder an ärztliche Praxen. Schlussfolgerungen: Nur ein kleiner Teil der Gesundheitsämter hat Kontakt zu Mig-rantInnen ohne Krankenversicherung. Die optionale ambulante Behandlung wird in wenigen Gesundheitsämtern insbesondere bei sexuell übertragbaren Erkrankungen außer HIV/AIDS durchgeführt. Die hohen Fallzahlen in Gesundheitsämtern in Städ-ten mit ≥ 500.000 Einwohnern und die steigenden Patientenzahlen bei den Hilfs-organisationen weisen auf den umfangreichen Bedarf hin. Der Zugang zur Gesund-heitsversorgung ist ein elementarer Faktor als Prämisse gesundheitlicher Gleichheit. Die insgesamt jüngere Population und Migration als selektiver Faktor begünstigen eine statistisch gesündere MigrantInnengruppe gegenüber der Bevölkerung im Ziel-land; die eingeschränkten Legalisierungsmöglichkeiten und die Beschränkungen im Zugang zu sozialen Menschenrechten führen vermutlich zu einem tatsächlich schlechteren Gesundheitszustand derer, die sich ehemals in der aufenthaltsrecht-lichen Illegalität befanden. -
- Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) – Universität Osnabrück (Osnabrück) (Leitung)
Arbeit Gender Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Ökonomie der Flucht RassismusProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite gender-flucht.uni-osnabrueck.de Laufzeit 01/2017 ‒ 12/2020 Geographischer Fokus - Deutschland (Niedersachsen)
Institutionen - Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) – Universität Osnabrück IMIS Leitung
- Göttinger Centrum für Geschlechterforschung (GCG) – Universität Göttingen GCG Kooperationspartner
- Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie – Universität Göttingen Kooperationspartner
- Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZFG) – Universität Oldenburg ZFG Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Johanna Ullmann
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Helen Schwenken
- Leitung
Kurzbeschreibung
Problemstellung: Der Arbeitsmarktzugang für Geflüchtete wurde im Rahmen des Integrationsgesetzes und der Asylpakete I und II seit 2015 erleichtert. Das Arbeitskraftpotential der Geflüchteten wird gesellschaftlich stark unterschiedlich eingeschätzt. In einigen Branchen wird bereits eine ‚Lösung‘ des Fachkräftemangels und des demographischen Wandels erhofft und entsprechende Förderprogramme entwickelt. Auch geflüchtete Frauen sind Zielgruppe beim Thema „Arbeitsmarktintegration“. Derzeit gibt es kaum wissenschaftliche Studien, die nach den damit verbundenen geschlechterspezifischen Differenzierungsprozessen fragen. In der Migrations-, Arbeitsmarkt- und Bildungsforschung werden geschlechterspezifische Ungleichheiten bei der Arbeitsmarktinklusion von Zugewanderten untersucht. Ungeklärt ist, in welchen institutionellen Konstellationen Ungleichbehandlungen (wie) wirken. Studien zeigen, dass Qualifikationen nicht gleichermaßen in Arbeitsmarktchancen übersetzt werden. Berufs- und (Aus)Bildungsberatung gehen damit potenziell mit Dequalifizierung und vergeschlechtlichter Arbeitsmarktsegregation einher. Vorgehen: In dieser qualitativ-empirischen Studie wird vor diesem Hintergrund die Integration geflüchteter Frauen in den Arbeitsmarkt untersucht, indem die berufliche Beratung zur Qualifizierung und Fortbildung betrachtet wird. Als wichtige „Weichenstellungsphase“ für die Erwerbstätigenbiographie werden Angebote für Geflüchtete während und kurz nach dem Asylverfahren berücksichtigt und hinsichtlich (impliziten und expliziten) Geschlechterwissens und deren arbeitsmarktbezogenen Wirksamkeiten untersucht. Es werden ausgewählte Projekte zur beruflichen (Neu)Orientierung, Qualifizierung und Vermittlung von Geflüchteten in Niedersachsen untersucht. Dabei fokussiert die Studie zwei Analyseebenen: (1) die Beratungspraxis durch Interviews mit Mitarbeiter*innen und Verantwortlichen von Projekten zur Arbeitsmarktintegration; (2) die Erfahrungen zur beruflichen (Neu)Orientierung, Qualifizierung und Vermittlung durch Gespräche mit beratenen geflüchteten Frauen. Forschungsbeitrag: Die Teilstudie liefert einen wissenschaftlichen Beitrag zum Verständnis differentieller Inklusion beim Zugang von Geflüchteten zum Arbeitsmarkt. Die Ergebnisse sind praxisrelevant, indem das Diskriminierungsausmaß exemplarisch untersucht und, soweit möglich, politische Gegenmaßnahmen vorgeschlagen werden.