Projektart | Promotion |
Finanzierung | |
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Laufzeit | 08/2009 ‒ 12/2012 |
Geographischer Fokus |
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Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 135 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Internationale Schutzregime
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- Institut für Politikwissenschaft – Universität Magdeburg (Magdeburg) (Leitung)
Flüchtlingslager Humanitäre Arbeit Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung -
- Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) – Humboldt-Universität zu Berlin (Berlin) (Leitung)
Bildung Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale FlüchtlingspolitikProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Ethnologie
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Soziologie
Laufzeit 05/2016 ‒ 12/2016 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Birgit zur Nieden
- Bearbeitung
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Sophie Groß
- Bearbeitung
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Cagri Kahveci
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Juliane Karakayali
- Leitung
Kurzbeschreibung
Bisher gibt es kaum belastbare Befunde zu den Bedingungen des Aufwachsens von Kindern Geflüchteter. Einen wesentlichen Bestandteil dieser Bedingungen stellt der Schulbesuch dar. Derzeit lernen über 6200 neu zugewanderte Kinder in Berliner Schulen, die meisten von ihnen in einer der 575 bestehenden sogenannten „Willkommensklassen“ (275 davon an öffentlichen Grundschulen) (GEW Berlin 2015: 6). Die Rahmenbedingungen für die Beschulung sind im „Leitfaden zur Integration von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen in die Kindertagesförderung und die Schule“ der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft fest gelegt. Da dieser Leitfaden großen Spielraum für die Ausgestaltung lässt, variiert die Beschulung in Willkommensklassen in Bezug auf Ausstattung, räumliche Unterbringung, Einsatz und Qualifikation der Lehrkräfte, Unterrichtsinhalte, Einbindung in die Regelklassen und –abläufe etc. von Schule zu Schule. Im Rahmen der geplanten Studie werden an 17 Grundschulen in Kreuzberg die konkreten Bedingungen erhoben, unter denen die Beschulung geflüchteter Kinder stattfindet sowie die Probleme, Herausforderungen und Bedarfe der Schulen und Lehrkräfte herausgearbeitet. Da Mütter häufig in besonderer Weise Verantwortung für die Bildung ihrer Kinder tragen, werden auch die Erfahrungen und Erwartungen von Müttern ermittelt, deren Kinder Willkommensklassen besuchen. Ein besonderer Fokus der Untersuchung liegt auf der Frage, inwiefern die Institution Schule durch ehrenamtliches Engagement (z.B. durch Eltern, Lehrer_innen, Erzieher_innen) unterstützt wird. Eruiert werden soll zudem, wie geflüchtete Mütter in die Angebote an den Schulen eingebunden werden können, um die gesellschaftlichen Partizipationsmöglichkeiten von ihnen und ihren Kindern zu erweitern. -
- Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie – Universität Erlangen-Nürnberg (Erlangen) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- sonstiges
Disziplinen - Rechtswissenschaften
Laufzeit 01/2016 ‒ 05/2018 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
M. A. und Dipl.-Jur. Aleksandra Kozłowska
- Leitung
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Prof. Dr. Andreas Funke
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Das Ziel der Dissertation ist es, verbindliche Maßstäbe für die Bestimmung sicherer Herkunftsstaaten auszuarbeiten, die am Ende idealerweise für die bundesdeutsche Legislative bei ihrer gesetzgeberischen Tätigkeit in diesem Bereich als Handlungsanweisung dienen sollen. Neben der vertieften Auseinandersetzung mit dem betreffenden Begriff selbst, mithin seiner Genese, Bedeutung und Relevanz für die aktuelle Asylrechtspolitik, wird vor allem der Frage nachgegangen, inwiefern die Bundesrepublik Deutschland bei der Deklaration eines Landes als sicherer Herkunftsstaat nationalstaatlichen, europa- und/oder völkerrechtlichen Schutzpflichten gegenüber Asylbewerberinnen bzw. -bewerbern, die aus den in Frage stehenden Ländern in das Bundesgebiet einreisen, unterliegt. Die Asylrechtsreformen seit 2014 sollen in diesem Zusammenhang als Ausgangspunkt für die Untersuchung fungieren. -
- Cusanuswerk Bischöfliche Studienförderung (Bonn) (Leitung)
- Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung (LMU) – Ludwig-Maximilians Universität München (München) (Leitung)
Bildung Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Lokale und kommunale FlüchtlingspolitikProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
Laufzeit 01/2012 ‒ 12/2016 Geographischer Fokus - Kanada
- Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Annette Korntheuer
- Leitung
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Prof. Dr. Rudolf Tippelt
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Bildungsteilhabe ist ein zentraler Faktor und Indikator für gelingende Integration. Die Ermöglichung von Teilhabe junger Flüchtlinge am Bildungssystem ist eine dringliche gesellschaftliche Aufgabe. Aktualität und Brisanz erfährt das Thema in Deutschland durch den starken Anstieg der Zahlen von AsylbewerberInnen und Geflüchteten. München und Toronto sind multikulturelle Ballungszentren mit einem hohen Anteil an Bevöl-kerung mit Fluchthintergrund. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stellen in beiden Ländern einen großen Teil dieser Bevölkerungsgruppe dar. Dennoch befassten sich Forschungsarbeiten bisher vorwiegend mit der Situation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Bildungssystem. Die spezifische Situation von Flüchtlingsjugendlichen wurde nur randständig in den Blick genommen. Innerhalb eines explorativen Designs untersucht diese Studie Bildungserfahrungen junger Flüchtlinge sowie Bildungsstrukturen für diese Bevölkerungsgruppe in zwei differenten urbanen Zentren. Die Fälle München und Toronto verweisen hier auf wichtige Unterschiede in Gesellschafts-, Asyl- und Bildungssystem. Theorieaussagen müssen im Feld der Intersektion Bildungsforschung und Flüchtlingsforschung erst generiert werden. Die vorliegende Arbeit bietet insofern wichtige theoretische Erkenntnisse zu strukturellen und biographischen Faktoren der Bildungsteilhabe junger Geflüchteter und gibt zudem Hinweise auf praktische Handlungsstrategien. Die Rekonstruktion von Bildungserfahrungen junger Flüchtlinge und die Analyse ihrer Bildungstrukturen verdichten sich zu drei wichtigen Faktorenbereichen ihrer Bildungsteilhabe. 1) Gruppenspezifisch sind die Biographien der InterviewpartnerInnen von ihren Erfahrungen der Pre-, Trans- und Postflucht geprägt. Sie müssen sich mit Verlusterfahrungen, traumatischen Erlebnissen und erschwerten Akkulturationsbedingungen in den Aufnahmestaaten auseinander setzen. Aufgrund ihrer Lebenslagen entwickeln sie jedoch häufig auch Resilienz, Bildungsmotivation und hohe Bildungsaspirationen als biographisch geformte Ressourcen. Diese Studie gibt wichtige Hinweise innerhalb welcher sozialer und personaler Prozesse sich diese entwickeln, stabilisieren und destabilisieren. 2) Strukturell ist die Bildungsteilhabe junger Flüchtlinge durch Einschränkungen aufgrund institutioneller und struktureller Barrieren gekennzeichnet. Es kann zu institutioneller und struktureller Diskriminierung kommen. Spezifisch für die Gruppe der AsylbewerberInnen bilden Überlappungen zwischen Asyl- und Bildungssystem Exklusionsmechanismen. 3) Im Zuge der Betrachtung der zwei Fälle München und Toronto wird die Bedeutung gesellschaftlicher Integrationsphilosophien als Differenzierung von Assimilation versus Multikulturalismus deutlich. Es kommt jedoch in beiden nationalen Kontexten zu Marginalisierungstendenzen gegenüber AsylbewerberInnen. Die Analyse der Strukturen in formalen, non-formalen und informellen Bildungsmodalitäten zeigt auf, dass in Toronto ein breiter Zugang zum allgemeinbildenden Schulsystem besteht, während in München Bildung für junge Flüchtlinge vornehmlich im Bereich der dualen Berufsausbildung situiert wird. An beiden Orten entstehen unterschiedliche vulnerable Gruppen, die besonders von Exklusionsmechanismen betroffen sind. Die Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit machen deutlich, dass als praktische Handlungsstrategien zur Stärkung der Inklusion junger Flüchtlinge im Bildungssystem Ansätze des Empowerments und der Advocacy und die verstärkte Miteinbeziehung von ethnischen und religiösen Communities sowie Mentoringprogramme in den Bildungssettings angeregt werden können. Politische Interventionen soll-ten zum Abbau restriktiver Asylregelung führen und Integration als politische Zieldimension für junge Flüchtlinge definieren. -
- Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Potsdam) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Humanitäre Arbeit Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik SelbstorganisationProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 01/2015 ‒ 01/2018 Geographischer Fokus - Deutschland
- Vietnam
- Südostasien
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Frank Bösch
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt untersucht die Aufnahme der sog. „Boat People“ aus Südostasien in die Bundesrepublik, die Ende der 1970er Jahre eine große Bedeutung gewann. Während die Bundesrepublik sich bislang kaum für eine aktive Aufnahme außereuropäischer Flüchtlinge eingesetzt hatte, wurden nun in wenigen Jahren über 30.000 Menschen, vor allem Vietnamesen, als „Kontigentflüchtlinge“ aus den Flüchtlingslagern in Indochina eingeflogen, erhielten bevorzugt Asyl oder durften als Familienangehörige einreisen. Neben der politischen Unterstützung war das breite und überparteiliche Engagement in der Bevölkerung überraschend, ebenso die umfangreichen Integrationsmaßnahmen, die auf einen dauerhaften Verbleib der Flüchtlinge abzielten. Das Projekt analysiert, wie die aus damaliger und heutiger Sicht unerwartet große Flüchtlingshilfe gegenüber den vietnamesischen „Boat People“ aufkam und ihre starke Dynamik gewann. Es untersucht, welche Rolle zivilgesellschaftliche Gruppen und Parteien, die Medien und die staatliche Bürokratie dabei spielten und wie diese bei der konkreten Aufnahme von Flüchtlingen in Indochina und der Bundesrepublik interagierten. Dabei wird erstens gezeigt, dass vor allem öffentlicher Druck die sozialliberale Regierung zu einer Aufnahme der Indochina-Flüchtlinge bewegte, sich dann aber zivilgesellschaftliches und staatliches Handeln wechselseitig ergänzten. Dieser öffentliche Druck entstand, so der zweite Befund, insbesondere durch mediale Kampagnen und durch christdemokratische Initiativen, die nachdrücklich für die Aufnahme der Indochina-Flüchtlinge eintraten. Eine entscheidende Rolle spielte dabei, so das dritte Argument, dass die „Boat People“ diskursiv mit der deutschen Nachkriegsgeschichte verbunden wurden, insbesondere der Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkriegs. Zudem zeigt das Projekt viertens, auf welche Weise Techniken der Flüchtlingsaufnahme entwickelt wurden und neue Formen humanitärer Hilfe aufkamen, die sich als zivilgesellschaftlicher und bürokratischer Wandel interpretieren lassen. Hierbei stehen insbesondere die Arbeit der Hilfsorganisationen „Cap Anamur“ und ihre Beziehung zur Politik und Öffentlichkeit im Mittelpunkt. Die Forschung basiert zum einen auf Archivakten der beteiligten Ministerien, Parteien, Organisationen und Behörden (wie der Botschaften in Indochina, des Auswärtigen Amts, des Kanzleramts, Innenministeriums, Bundestags und der Parteivorstände), zum anderen auf Unterlagen von Hilfsorganisationen (insbesondere „Cap Anamur“), Medienquellen sowie einzelnen Zeitzeugengesprächen. -
- Institut für Asien- und Afrikawissenschaften (HU- IAAW) – Humboldt-Universität zu Berlin (Berlin) (Leitung)
Flüchtlingslager Fluchtursachen Gesundheit Humanitäre Arbeit Internationale Schutzregime MigrationsroutenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 04/2015 ‒ 12/2017 Geographischer Fokus - Kamerun
- Zentralafrikanische Republik
- Frankreich
- Deutschland
- Schweiz
- Togo
- Afrika, Europa
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Joël Glasman
- Leitung
Kurzbeschreibung
Globalization is often associated with places like Wall Street, the City of London or Frankfurt airport. It is thought to happen first in Western metropolises before expanding elsewhere. This project marks a clear break with that line of thought. It analyses a still underexplored region, Central Africa, which has served as the laboratory for a global technique of humanitarian operations, the refugee camp. According to the United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR), one fourth of the worldwide 51.2 million forcibly displaced persons live in camps. In countries as far apart as Azerbaijan, Jordan, Thailand, or Zimbabwe, aid beneficiaries are administered through similar techniques of refugee screening, emergency triage and relief distribution. In those otherwise vastly different settings, similar NGOs and UN-agencies deliver standardized food rations, tents, jerry-cans, plastic sheets and blankets. This project explores the genesis of this technique of aid in Central Africa, from the creation of UNHCR (1951) to the current operations following the Central African crisis (2014/2015). Africa holds a specific place in the global history of humanitarianism. It is, in fact, “the continent of refugee camps” (Agier 2008). Since independence, virtually all countries of mainland Africa have experienced refugee camps: The first African intervention of UNHCR was in the Central African region, in Kivu, ten years after the creation of this UN-institution. One of the current major locations for refugee camps is the border region of the Central African Republic. Between these two dates, there has not been a single year that has not seen the construction, maintenance or closure of refugee camps in the Central African region. Applying methodological tools from history and anthropology, the study draws on the recently opened archives of UNHCR (Geneva) as well as on field observations in refugee camps of eastern Cameroon. The invention of refugee camps explores the work of UNHCR-experts (engineers, physicians, logisticians, urban planners and architects) as well as the reactions of aid beneficiaries. This project thus sheds new light on the genesis of the global refugee regime. -
- Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen - Gewaltmigration
Disziplinen - Ethnologie
Geographischer Fokus - Serbien
Institutionen Beteiligte Personen -
Marc Speer
- Leitung
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Prof. Dr. Sabine Hess
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Marc Speer begibt sich in seiner Dissertation auf die Suche nach der 'humanitarian border' (William Walters) in Ungarn, Serbien und der Ukraine. Die leitenden Forschungsfragen sind dabei, wann und in welcher Art und Weise "humanitäre Macht" im Regieren von Migration in den Forschungsdimensionen Grenzübertritt, Inhaftierung und soziale Lebensbedingungen von Flüchtlingen zu beobachten ist. Um dies zu untersuchen, greift Marc Speer methodisch vor allem auf Überlegungen aus der ethnographischen Grenzregimeanalyse und der activist research zurück. -
- Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl (BAMF) – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Nürnberg) (Leitung)
Flüchtlingsrecht Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Internationale Schutzregime Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und AbschiebungProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Politikwissenschaften
- Rechtswissenschaften
Laufzeit 03/2013 ‒ 11/2013 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Ulrike Hoffmann
- Bearbeitung
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Dr. Axel Kreienbrink
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die Studie beschäftigt sich mit der Identifizierung von Opfern von Menschenhandel aus Drittstaaten im Rahmen des Asylverfahrens und im Fall der erzwungenen Rückkehr. Dabei werden die strafrechtlichen, asyl- und aufenthaltsrechtlichen Rahmenbedingungen sowie verwaltungspraktische Mechanismen zur Opferidentifizierung dargestellt. Zudem geht das Working Paper auf Herausforderungen bei der Identifizierung der Betroffenen ein und führt vorhandende Statistiken zu Menschenhandel in Deutschland auf. In diesem Zusammenhang stellt die Studie heraus, dass das BAMF in der Vergangenheit Reformen zur Identifizierung von Betroffenen während der Anhörung durchgeführt hat. Nichtdestotrotz bleiben viele Opfer weiterhin unerkannt, da noch keine systematischen Identifizierungsmechanismen seitens der beteiligten Akteure existieren. -
- Department Soziale Arbeit (HAW) – Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (Hamburg) (Leitung)
- Fakultät für Erziehungswissenschaften (UHH) – Universität Hamburg (Hamburg) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Sonstiges
Projektwebseite www.ew.uni-hamburg.de Laufzeit 01/2015 ‒ 12/2017 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Joachim Schröder
- Leitung
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Roxana Dauer
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Louis Henri Seukwa
- Leitung
Kurzbeschreibung
Seit dem Sommer 2015 ist das Thema „Flucht“ in der medialen Berichterstattung immer wieder eines der beherrschenden Themen. Ein Begriff, der in diesem Zusammenhang nahezu inflationäre Verwendung findet, ist der des „Flüchtlings“. Es ist von „politischen Flüchtlingen“, „Kriegsflüchtlingen“, „Wirtschaftsflüchtlingen“, „unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen“ die Rede, von der „Flüchtlingskrise“ (Brost/Wefing 2015), dem „richtigen und falschen Umgang mit Flüchtlingen“ (Die Zeit 2015) oder von steigenden „Flüchtlingskosten“ (Knaup 2016). In dem Akt des Sprechens über „die Flüchtlinge“ vollzieht sich eine Abgrenzung. „Die Flüchtlinge“ sind gleichzusetzen mit „den Anderen“ und gehören nicht zum nationalstaatlichen „Wir“. Diese Unterscheidung ist untrennbar von der globalen Ordnung der Nationalstaaten in Verbindung mit dem Konzept der Staatsbürgerschaft. Nationalstaaten wirken diskriminierend zwischen „Mitgliedern“ und „Nicht-Mitgliedern“ und lassen die „Gleichheit aller Menschen“ an ihren Grenzen enden. Das Dissertationsvorhaben geht vor diesem Hintergrund der erkenntnisleitenden Frage nach, wie sich im medialen Diskurs das Verhältnis der Konstruktion von „Flüchtlingen“ (Niedrig/Seukwa 2010; Scherr 2015) zur Konstruktion von „Nationalstaatlichkeit“ (Beck 2011) darstellt und inwieweit Medien ihren Handlungsspielraum zwischen einer (Re-)Produktion dieser Ungleichverhältnisse und einer kritischen Reflexion gesellschaftlicher Normen nutzen? Ausgehend von der Diskurstheorie Foucaults werden dabei Titelseiten und Pressetexte aus deutschen, überregionalen Printmedien („Der Spiegel“ und „Die Zeit“) untersucht und die Ergebnisse vor dem Hintergrund der Bildungsfunktion von Medien reflektiert. Literatur: Beck, Ulrich (2011): Das neue Gesicht sozialer Ungleichheit - Wer absteigt, wer aufsteigt im Zeitalter von Globalisierung und Klimawandel. In: Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.), Transnationalismus und Migration. Dossier. Berlin, S. 69–72. Brost, Marc/Wefing, Heinrich (2015): Zumutung. Lange hat die Politik die Flüchtlingskrise verdrängt. Jetzt will sie Deutschland zum Einwanderungsland umbauen. Die Republik steht vor ihrer größten Veränderung. In: Die Zeit, 34/2015. Hamburg, 20. August 2015, S. 3. Die Zeit (2015): Was wollen wir tun? Ein ganzer Politik-Teil über den richtigen und falschen Umgang mit Flüchtlingen. In: Die Zeit, 17/2015. Hamburg, 23. April 2015, S. 1. Knaup, Horand (2016): Bundesregierung verrechnet Flüchtlingskosten mit Entwicklungshilfe. In: Der Spiegel, 19/2016. Hamburg, 7. Mai 2016, S. 22. Niedrig, Heike/Seukwa, Louis Henri (2010): Die Ordnung des Diskurses in der Flüchtlingskonstruktion: Eine postkoloniale Re-Lektüre. In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, 5. Jg., 2/2010, S. 181–193. Scherr, Albert (2015): Flüchtling. In: Peripherie. Zeitschrift für Politik und Ökonomie in der Dritten Welt, Dis-Placement: Flüchtlinge zwischen Orten, 138–139/2015, S. 358–360. -
- Institut für Politikwissenschaft (TU Dresden) – Technische Universität Dresden (Dresden) (Leitung)
Flüchtlingslager Gewalterfahrungen Grenzen Internationale Schutzregime Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale NetzwerkeProjektart Habilitation Finanzierung Themen - Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Politikwissenschaften
Projektwebseite tu-dresden.de Laufzeit 09/2007 ‒ 05/2014 Geographischer Fokus - Libyen
- Marokko
- Senegal
- Europäische Union
Institutionen Beteiligte Personen -
PD Dr. Julia Schulze Wessel
- Leitung
Kurzbeschreibung
Lange Zeit ist es in der Politischen Theorie um die Figur des Flüchtlings still gewesen. Hannah Arendt war lange Zeit die einzige, die diese Figur in das Zentrum ihrer Theorie gestellt hat. Seit einigen Jahren rückt der Flüchtling verstärkt auch in politiktheoretische Auseinandersetzungen. Dabei sind allerdings die grundlegenden Einsichten Arendts kaum weiterentwickelt worden. Auch die Migrationsforschung greift zurück auf ihre Figur, um die heutige Situation vor allem der undokumentierten Migranten zu fassen. Dieser unkritische Rückgriff verwundert allerdings, hatte doch Arendt vor den Eindrücken der totalen Herrschaft über die Flüchtlingsfigur geschrieben, heute finden die 'Kämpfe der Migration' vor dem Hintergrund demokratischer Staaten statt. In Abgrenzung zu Arendt, die die Flüchtlingsfigur als Figur der Totalexklusion beschrieben hat, werden hier undokumentierte Migranten und Flüchtlinge als Grenzfiguren im vielschichtigen Sinne vorgestellt: Sie sind Grenzverletzer, Grenzgestalter, Grenzbewohner und Grenzpersonen. Sie sind spezifische Figuren der Grenze geworden und halten sich in einem Raum auf, der mit dem paradoxen Begriff der grenzenlos gewordenen Grenze beschrieben werden kann. Durch die Exterritorialisierung von Grenzfunktionen, durch die Entwicklung eines Grenzraums, der über Europa bis weit in den afrikanischen Kontinent hineinreicht, werden undokumentierte Flüchtlinge und Migranten auch zu Grenzfiguren des Rechts. Die Verschiebung der Grenzkontrollen führt zu einer immer unsicher werdenden Anwendung des Rechts, wie z. B. Sammelabschiebungen auf offener See zeigen. Über die Exterritorialisierung hinaus kann ein weiterer Grenzraum ausgemacht werden, der viel stärker noch zwischen Recht und Flüchtling/undokumentierten Migrant trennt. Denn die Übertragung der Logik europäischer Migrationspolitik, die Übertragung der Unterteilung von illegaler und legaler Migration greift tief in die Politik von Drittstaaten ein. So gibt es verschiedene Länder, die eigene Straftatbestände für sogenannte illegale Migranten geschaffen haben. Die Externalisierung von bestimmten Grenzfunktionen führt dann wieder zu einer Annäherung an Arendt. Das Projekt konzentriert sich auf die sogenannte undokumentierte Migration vor allem aus afrikanischen Ländern nach Europa.