Projektart | Drittmittelprojekt |
Finanzierung | |
Themen |
|
Disziplinen |
|
Projektwebseite | www.tuebinger-forschungsgruppe.de |
Laufzeit | 10/2016 ‒ 12/2017 |
Geographischer Fokus |
|
Institutionen | |
Beteiligte Personen |
|
Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 180 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
-
- Identität
-
- Institut für Erziehungswissenschaft – Universität Tübingen (Tübingen) (Leitung)
Arbeit Bildung Identität Integration und Teilhabe Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches Engagement -
- Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät – Universität Bamberg (Bamberg) (Leitung)
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- sonstiges
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Psychologie
- Soziologie
- Wirtschaftswissenschaften
Laufzeit 03/2016 ‒ Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
M.Sc. Hannes Reinke
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Karin Heinrichs
- Leitung
Kurzbeschreibung
Betrachtung von Maßnahmen und Instrumenten der Berufsorientierung in Klassen des beruflichen Übergangssystems, Durchführung einzelner Erhebungen und Studien zu berufsbezogenen Einstellungen und Berufskonzepten sowie (Eingrenzung der) Berufswahl. Bislang geplante oder durchgeführte Studien: o Betriebspraktika als Maßnahme zur Berufsorientierung für berufsschulpflichtige Asylsuchende und Flüchtlinge (Intervention im September 2016): Ziel dieser Tagebuchstudie ist es, die Schülerinnen und Schüler in Berufsintegrationsklassen (im zweiten Jahr des Programms der Flüchtlingsbeschulung an bayerischen beruflichen Schulen) beim Einstieg in das im Programm vorgesehene Betriebspraktikum zu begleiten. o Planung und Durchführung einer Berufsorientierungswoche für berufsschulpflichtige Flüchtlinge und Asylsuchende (geplant für Februar 2017): Ziel ist die Unterstützung im Berufswahlprozess und der Eingrenzung akzeptabler Berufsalternative. Die erarbeiteten Berufswünsche sollen dann als Ausgangspunkt für ein „Matching“ von Praktikumsstellen für das Betriebspraktikum im zweiten Berufsintegrationsjahr genutzt werden. -
- Philosophische Fakultät – Universität Erfurt (Erfurt) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Ökonomie der Flucht Rassismus Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Sonstiges Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Ethnologie
- Geographie
- Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Projektwebseite www.uni-erfurt.de Laufzeit 10/2015 ‒ 03/2020 Geographischer Fokus - Mitteldeutschland (heutige Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen)
Institutionen - Philosophische Fakultät – Universität Erfurt Leitung
- Philosophische Fakultät – Universität Siegen Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Nora Blumberg
- Bearbeitung
-
Jens Schley
- Bearbeitung
-
René Bienert
- Leitung
-
Juliane Wenke
- Leitung
Kurzbeschreibung
Im Unterschied zu den Besatzungsgebieten der späteren Bundesrepublik, wo sowohl die Geschichte der dortigen Displaced Persons als auch die der Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945 inzwischen als gut erforscht und dokumentiert gelten kann, blieb in der DDR und auch nach 1990 eine wissenschaftliche und erinnerungskulturelle Beschäftigung mit diesen Themen – geschweige denn eine Zusammenschau der verschiedenen Gruppen – für Mitteldeutschland und die spätere Sowjetische Besatzungszone (SBZ) weitgehend aus. Als die Alliierten im April 1945 Mitteldeutschland besetzen, treffen sie auf unterschiedliche (zwangs)bewegte Gruppen. Das Gebiet der heutigen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gleicht bei Kriegsende einem verdichteten Transitraum. So befreien die Alliierten hier nicht nur hunderttausende Menschen aus Zwangsarbeit, Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagern, aus Verstecken sowie von Todesmärschen. Gleichzeitig befinden sich in ähnlichen Größenordnungen deutsche Evakuierte und "Ausgebombte" vor Ort. Hinzu kommen seit Anfang 1945 in schnell steigender Zahl mehrere hunderttausend Flüchtlinge und Vertriebene. Hier setzt das geplante Projekt an. Beim Blick auf die bewegten Gruppen lassen sich – bei allen wichtigen Unterschieden – vergleichbare Aspekte von (Zwangs)Migration und ihren Folgen wie unter einem Brennglas betrachten und erforschen. Durch diese Zusammenschau sollen – anders als in der bisherigen Forschung – alle beteiligten Akteure untersucht werden. Angesichts der Spezifik einer hochdynamischen Gesellschaft bei Kriegsende und danach stehen Fragen nach neuen Formen sozialer (Ver)Bindungen ebenso im Fokus wie die nach „doing Fremdheit“ oder nach Kontinuitäten und Brüchen etwa im jeweiligen „migration management“. Nach der momentan laufenden Sondierung in Archiven soll das Forschungsprojekt mit einem internationalen Workshop im Oktober 2017 in seine konkrete Umsetzungsphase starten, um eine möglichst dichte Evaluation der Forschungsansätze und ihrer Realisierbarkeit zu ermöglichen. -
- Institut für Bau- und Kunstgeschichte (BTU) – Technische Universität Cottbus-Senftenberg (Cottbus) (Leitung)
- Seminar für Medien und Kommunikationswissenschaften – Universität Erfurt (Erfurt) (Leitung)
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - sonstiges
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Projektwebseite www.uni-erfurt.de Laufzeit 01/2013 ‒ 12/2016 Geographischer Fokus - Deutschland
- Niederlande
- Russland
- Vereinigten Staaten
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Anke Blümm
- Leitung
-
Prof.Dr. Magdalena Droste
- Leitung
-
Prof.Dr. Patrick Rössler
- Leitung
-
Jens Weber
- Leitung
-
Andreas Wolter
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das seit 2013 von der DFG geförderte Projekt „Bewegte Netze“ widmet sich der Erforschung der Bauhausangehörigen und ihren Beziehungsnetzwerken insbesondere in den 1930er und 1940er Jahren. Ausgangspunkt ist die Frage, inwiefern die an der avantgardistischen Kunsthochschule in Weimar, Dessau und Berlin geknüpften Verbindungen so ausgeprägt waren, dass eine informelle „Bauhaus-Community“ die einzelnen Mitglieder über schwierige Zeiten nach 1933 hinwegtragen konnte. 6 Netzwerke: Um diese Fragen zu beantworten, werden sechs exemplarische und sehr unterschiedlich gewählte Netzwerke genauer analysiert. Drei Netzwerke gruppieren sich um zentrale Figuren, sogenannte „egozentrierte Netze“. Die weiteren Netzwerke sind regional- bzw. berufsspezifisch orientiert. Flucht, Migration und Exil gehören dabei zu Erfahrungen, die in allen 6 Netzwerken präsent sind. 1. Netzwerk Walter Gropius in den USA: Zentral steht hier die Bauhaus-Ausstellung 1938 am Museum of Modern Art in New York als Produkt des engen Netzwerkes um den Bauhaus-Gründer Walter Gropius. 2. Netzwerk Hannes Meyer: Der 2. Bauhaus-Direktor Hannes Meyer macht nach seiner Entlassung vom Bauhaus Dessau einen radikalen Schnitt und geht nach Russland, wobei er von einer Handvoll seiner treuen Studierenden begleitet wird, der sogenannten „Rote Brigade“. 3. Netzwerk Gerhard Marcks: Der konservative Bildhauer Gerhard Marcks schart am frühen Bauhaus Weimar eine enge Schülerschaft um sich, die bis weit über 1945 in persönlichem und brieflichem Kontakt steht. 4. Bauhaus-Grafiker 1933-1945: In diesem Netzwerk werden die Grafiker des Bauhauses untersucht, die bei Herbert Bayer oder Moholy-Nagy gelernt hatten und sich nach 1933 teils sehr erfolgreich, teils in sehr prekären Verhältnissen durchschlagen. 5. Bauhaus-Architekten im Nationalsozialismus: Die letzten Schüler unter Mies van der Rohe am Bauhaus sehen sich nach 1933 neuen politischen Verhältnissen ausgesetzt, mit denen sie sich als Architekten aufgrund der guten Arbeitslage größtenteils arrangieren. 6. Bauhaus und Niederlande: Aus unterschiedlichen Gründen gehen ca. 15 deutsche Bauhaus-Studierende zwischen 1930-1938 in die Niederlande. Insbesondere für die jüdischen unter ihnen wird das Land spätestens nach der deutschen Besatzung 1940 zur Falle. Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Kennzeichnend für das Projekt ist die Zusammenarbeit zwischen den zwei Fachdisziplinen Kunstgeschichte (BTU Cottbus, Prof. Magdalena Droste) und Kommunikationswissenschaft (Universität Erfurt, Prof. Patrick Rössler). Während die Kunstgeschichte die bisherige biografische Forschung zusammenfasst und durch umfangreiche Archivarbeit erweitert, fließen unter Leitung der Kommunikationswissenschaft die gewonnen Erkenntnisse in eine Datenbank, die durch eine grafische Auswertung einen neuartigen visuellen Zugang zu den historischen Informationen erlaubt. Letzteres steht unter Verantwortung der beiden Mediendesigner und Doktoranden Jens Weber und Andreas Wolter. Dieser methodische Zugriff wird die Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeit der Netzwerke, Entwicklung und Auflösung grafisch erfahrbar machen und wiederum Rückschlüsse auf das Nachleben des gesamten Bauhauses zulassen. Die Herangehensweise steht damit in einer Reihe jüngster Bestrebungen, die aus den Sozialwissenschaften herrührende Netzwerkanalyse für die Geschichtswissenschaften fruchtbar zu machen. Ziele: Zum einen sollen abschließend sechs wissenschaftlich fundierte Aufsätze zu den gewählten Netzwerken in einer Monografie publiziert werden. Zweitens wird die im Projekt entwickelte Datenbank online gestellt um die erforschten Biografien öffentlich recherchierbar zu machen und weitere Forschungen anzustoßen. Drittens sind zu allen 6 Netzwerken Ausstellungen bzw. Ausstellungsbeteiligungen geplant, die teilweise mittlerweile schon abschlossen sind bzw. ein konkretes Planungsstadium erreicht haben. -
- Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften – Helmut-Schmidt-Universität Hamburg (Hamburg) (Leitung)
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Psychologie
Laufzeit 04/2016 ‒ Geographischer Fokus -
Deutschland
- Hamburg
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Julia Kerner auch Körner
- Bearbeitung
-
PD Dr. Monika Daseking
- Leitung
Kurzbeschreibung
Hintergrund Nach dem anstrengenden und gefährlichen Weg nach Deutschland ist es das ausgesprochene Ziel, Geflüchtete möglichst schnell und gut zu integrieren. Bei minderjährigen Geflüchteten bedeutet dies eine Integration in das formale Bildungssystem. Die Voraussetzungen, mit denen minderjährige Geflüchtete in das Bildungssystem starten, und damit auch die Probleme, die ihnen begegnen, sind je nach Herkunftsland, individueller Fluchtgeschichte und persönlichen Voraussetzungen sehr verschieden. Ziel Damit Jugendliche individuell gefördert werden können, ist es wichtig, die Bildungsvoraussetzungen im Sinne einer Bildungsbiografie gut zu erfassen. Ziel dieses Projektes ist es, einen Gesprächsleitfaden zu entwickeln, der die Bildungsbiografie, Zukunftswünsche und Stärken und Schwächen jugendlicher Geflüchteter im Einzelgespräch erfassen kann, um eine Individualisierung des Bildungsangebotes zu ermöglichen. Zusätzlich sollen die Ergebnisse Hinwei-se zur Verbesserung der Integration von Geflüchteten in das Schulsystem liefern. Rahmenbedingungen der Gespräche Der Fokus soll primär auf unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen liegen, andere Jugendli-che (begleitete geflüchtete Jugendliche) können aber auch befragt werden. Die Erfassung der Bildungsbiografie soll zu dem Zeitpunkt erfolgen, wenn Jugendliche in die Regelschulen integriert werden. Mit jedem Jugendlichen sollen dabei zwei Gespräche von ca. 45 bis 60 Minuten geführt werden. Im Projekt werden die Gespräche durch Studierende des Studiengangs Psychologie der HSU geführt. Ein Gespräch wird durch zwei Studierende geführt: Ein Studierender leitet das Ge-spräch und der zweite Studierende protokoliert. Im ersten Gespräch soll die Bildungsbiogra-fie erfasst werden. Im zweiten Gespräch sollen die Wünsche, Ziele und die Beurteilung der internationalen Vorbereitungsklassen/Basisklassen bzw. des bisher in Anspruch genomme-nen Bildungsangebots thematisiert werden. Gespräche mit Jugendlichen, die nicht ausrei-chend Deutsch oder Englisch sprechen, sollen durch Kulturmittler aus den Schulen unter-stützt werden. Im Vorfeld wird nach entsprechender Information über den Ablauf und den Inhalt der Ge-spräche das schriftliche Einverständnis vom gesetzlichen Betreuer des Jugendlichen einge-holt. Die Informationen aus dem Gespräch sollen in einem standardisierten Dokumentati-onsbogenbogen festgehalten werden, den der Jugendliche (und bei begleiteten Geflüchte-ten ggf. die Eltern/Sorgeberechtigten) ausgehändigt bekommt. Der Jugendliche sollte diesen Bogen an die ihn unterrichtenden Lehrkräfte weitergeben (Schülerakte). Nach der Übergabe des Protokollbogens an den/die Jugendliche wird der Bogen anonymisiert und die Daten werden für Forschungszwecke in einem verschlüsselten Ordner auf dem Server der Helmut-Schmidt-Universität gespeichert. Besondere Herausforderungen Eine Herausforderung in diesem Projekt liegt darin, das Vertrauen der Jugendlichen zu ge-winnen, und in ein Gespräch, nicht in ein „Verhör“, zu kommen. Das Thema Trauma soll ex-plizit nicht nachgefragt werden. Spricht ein Jugendlicher das Thema von sich aus an, sollen die Informationen aber dokumentiert und sachlich angemessen darauf reagiert werden (ggf. durch Vermittlung an eine Fachstelle). Bei Fragen von Jugendlichen zu rechtlichen Aspekten (wie Aufenthaltsstatus etc.) soll an endsprechende Beratungsstellen ggfs. außerhalb der Be-hörde vermittelt werden. Für die Studierenden der HSU, die Gespräche führen, muss eine regelmäßige Supervision durch Frau Kerner auch Körner und Frau Daseking gewährleistet sein. -
- Aachen (KatHO NRW) – Katholische Hochschule NRW (Aachen) (Leitung)
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Sonstiges
Projektwebseite www.katho-nrw.de Laufzeit 04/2016 ‒ 03/2018 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Nordrhein-Westfalen
Institutionen - Aachen (KatHO NRW) – Katholische Hochschule NRW KatHO NRW Leitung
Beteiligte Personen -
Weena Mallmann
- Bearbeitung
-
Nadine Sylla
- Bearbeitung
-
Tobias Tillmann
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann
- Leitung
-
Prof. Dr. Marianne Genenger-Stricker
- Leitung
Kurzbeschreibung
Ausgangspunkt des zweijährigen Forschungsprojektes war die Beobachtung, dass Bildung im Kontext von gesellschaftlichen Diskursen und wissenschaftlicher Forschung zu Flucht und Asyl zwar eine zentrale Stellung einnimmt, jedoch meist ausschließlich formale Bildungskontexte fokussiert werden, während außerschulische und non-formale Bildungsorte und -kontexte vernachlässigt werden. Es lag die Annahme zugrunde, dass außerschulische Bildung für die individuelle Identitätsentwicklung und Selbstwirksamkeitserfahrungen bedeutsam ist und dass offene Begegnungs- und Gestaltungsräume unter Gleichaltrigen Mitgestaltung und Erfahrungen von Zugehörigkeit ermöglichen. Das Forschungsprojekt beschäftigte sich mit der Fragestellung, wie die Bildungsteilhabe für geflüchtete Jugendliche im außerschulischen Bildungsbereich erhöht werden kann. Daher wurden die konkreten Bedürfnisse, Erfahrungen und Interessen von geflüchteten Jugendlichen in Bezug auf außerschulische Bildungsaktivitäten sowie vorhandene Exklusionstendenzen und Zugangsbarrieren außerschulischer Bildungsorte untersucht. Des Weiteren wurde die Bedeutung außerschulischer Bildung für die Jugendlichen in den Blick genommen und hinterfragt, welche Integrations- oder Assimilationserwartungen an geflüchtete Jugendliche herangetragen werden und wie sie sich selbst zum Flüchtlingsbegriff und zu gesellschaftlichen Zuschreibungen positionieren. Es wurden sowohl Gruppendiskussionen und ethnographische Einzelbegleitungen mit geflüchteten Jugendlichen, als auch Leitfadeninterviews mit pädagogischen Fachkräften und Ehrenamtlichen geführt. Aus den Ergebnissen wurden Handlungsempfehlungen für die Jugend- und Bildungsarbeit entwickelt (vgl. Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Kin-der- und Jugendschutz NRW e.V. 2018). Die Ergebnisse zeigen, dass vielfältige Faktoren und Rahmenbedingungen den Zugang und die Teilhabe an außerschulischen Bildungsangeboten beeinflussen. Diese können förderlich und unterstützend oder auch erschwerend und verhindernd sein. Um diese Faktoren und Rahmenbedingungen und die damit einhergehenden Zugangsbarrieren und Zugangsmöglichkeiten differenzierter zu analysieren, wurden für die beiden Erhebungen mit den Jugendlichen fünf Analyseebenen unterschieden: persönliche Ebene, Be-ziehungsebene, institutionelle Ebene, strukturelle Ebene und diskursiv-symbolische Ebene. Auf der Grundlage des Auswertungsmaterials wurden für die Auswertung der Expert*inneninterviews folgende Kategorien ergänzt: Bedarfe (der Jugendlichen, der Institution) und Haltung der pädagogischen Fachkräfte (Integrations- und Rassismusverständnis, Partizipation/Autonomie, Sichtweise auf geflüchtete Jugendliche, Aufgabe der Institution). Zahlreiche Angebote der außerschulischen Bildung und Jugendhilfe sind für geflüchtete junge Menschen grundsätzlich offen, zugänglich und erreichbar. Die professionelle Haltung, die handlungsleitenden Grundorientierungen und die Interaktions- und Beziehungskompetenzen von pädagogischen Fachkräften und Bezugspersonen können hier zentrale Schlüsselfunktionen erfüllen. Gleichzeitig sind viele dieser Angebote aber auch durch einschränkende Strukturmerkmale und viktimisierende und klientelisierende Haltungen geprägt. So waren in einigen Bereichen sowohl eine starke Defizitorientierung und Versorgungsmentalität als auch überhöhte Integrationserwartungen gegenüber den Jugendlichen zu beobachten. In den Interviews mit den pädagogischen Fachkräften wird Integration oft einseitig als Anpassungsleistung der Jugendlichen beschrieben und nicht als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die partizipativ gemeinsam entworfen und weiterentwickelt wird. Dies spiegelt sich auch in den Interviews mit den Jugendlichen wieder, die einen hohen Leistungs- Integrations- und Anpassungsdruck beschreiben, den sie in vielfältigen Bereichen ihres alltäglichen Lebens erfahren und der sich auch in der außerschulischen Bildung fortsetzt. Exemplarisch hervorzuheben ist der große Druck, die Sprache zu lernen und erfolgreiche Leistungen in der Schule nachzuweisen. Des Weiteren berichteten viele Jugendliche von alltäglichen Rassismuserfahrungen in Schule, Jugendhilfe und Freizeit in Form von Abwertungen und Exklusion, die auch von pädagogischen Fachkräften oft nicht bearbeitet, sondern umgedeutet, ignoriert oder verharmlost werden. Es zeigt sich, wie wichtig Erfahrungen von Eigenverantwortung und Partizipation für die Jugendlichen sind. Vor dem Hintergrund, dass die aktuelle Lebensrealität stark von Fremdbestimmung, Unsicherheit und Diskriminierung geprägt ist, gewinnt dies zusätzlich an Bedeutung. Hierbei könnten gerade Räume außerschulischer Bildung Möglichkeiten eröffnen, in denen die Jugendlichen sich nicht nur als passive Hilfeempfänger*innen wahrnehmen, sondern ihre eigenen Fähigkeiten, Kompetenzen und Themen einbringen können. -
- Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät – Universität Bamberg (Bamberg) (Leitung)
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- sonstiges
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Psychologie
- Soziologie
- Wirtschaftswissenschaften
Laufzeit 10/2015 ‒ Geographischer Fokus - naher, mittlerer Osten und Ostafrika
Institutionen Beteiligte Personen -
M.Sc. Alexander Feldmann
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Karin Heinrichs
- Leitung
Kurzbeschreibung
- Literaturbasierte Analyse der Beschulungs- und Berufssituation in den Herkunftsländern. Die Arbeit befasst sich mit den schulischen und beruflichen Ressourcen und Tätigkeiten der Menschen im nahen, mittleren Osten und Ostafrika. Es stehen somit die damit verbundenen Schulsysteme und die beruflichen Betätigungsfelder der Menschen in den einzelnen Ländern im Fokus. Ferner werden die Besonderheiten der Beschulung und beruflichen Teilhabe dieser Zielgruppe dargestellt. - Literatur gestützte Analyse der Partizipation(smöglichkeiten) in den Herkunftsländern. Die Untersuchung von den Partizipationsmöglichkeiten in den einzelnen Ländern soll zudem einen Aufschluss über die berufliche, schulische und die gesellschaftliche Teilhabe in den genannten Regionen geben. Diese geben wiederrum Anlass, um Thesen abzuleiten zu möglichen Vorstellungen vom Zusammenleben und Gleichberechtigung. Auf Grundlage dieser Literaturanalysen sollen Thesen zu den möglichen Hintergründen von den Neuzugewanderten gebildet werden. - Qualitative empirische Untersuchung: Um die aufgestellten Thesen näher zu beleuchten, werden zwei qualitative Untersuchungen durchgeführt. Diese sollen die literaturbasierte beschriebene Situation in den Heimatländern aus Sicht der Flüchtlinge erfassen und überprüfen. Die erste Untersuchung konzentriert sich die schulischen und beruflichen Erfahrungen der Flüchtlinge und die Auswirkungen dieser auf deren Berufswünsche. Ana- log dazu werden in der zweiten Untersuchung die Partizipationsmöglichkeiten und deren Einflüsse auf die Vorstellungen analysiert. -
- Institut für Ethnologie und Philosophie – Universität Halle (Halle (Saale)) (Leitung)
Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Migrationsrouten Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Umwelt und Klima zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Gewaltmigration
Disziplinen - Ethnologie
- Politikwissenschaften
Projektwebseite www.scm.uni-halle.de Laufzeit 08/2005 ‒ 08/2009 Geographischer Fokus - Mauritius
- Seychellen
- Vereinigtes Königreich
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Burkhard Schnepel
- Betreuung
-
Steffen F Johannessen
- Leitung
-
Prof. Dr. Günther Schlee
- Betreuung
Kurzbeschreibung
(nicht vorhanden)
Abstract
The focus of this project concerns the (re)production of locality, and the politics and performances involved in the construction of identities among the former inhabitants of the Chagos archipelago currently residing on the outskirts of the Mauritian capital Port Louis. The Chagos archipelago lies in the very centre of the Indian Ocean where copra industries providing employment, rations of food and basic infrastructure for their labour force were established from the late 18th century on. Organized under successive companies, families of Mozambique, Malagasy and Indian origin came to settle in villages on different islands. Coinciding with British decolonization policies, the US intended to establish military facilities in the Indian Ocean region in the 1960’s. Negotiations between British, US and Mauritian officials led to the granting of Mauritian independence on the condition that the Chagos archipelago would be ceded from the former British colony of Mauritius to remain sovereign territory of the Crown. Constituting the British Indian Ocean Territory (BIOT), the Chagos archipelago was turned into a restricted area housing a major US military base on the largest island, Diego Garcia. The agreements thus called for a total depopulation of the territory, resulting in the expulsion of some two thousand inhabitants between 1965 and 1973. Realizing how their actions conflicted with further UN agreements, British authorities chose to redefine the inhabitants as a "floating population" of "contract workers" to be returned to Mauritius and the Seychelles. The Chagossians have since the expulsions fought for compensations and return to the archipelago, and due to these efforts they now constitute a highly organized Diaspora. The aim for the project is to explore how socio-cultural identities and a politics of remembering are negotiated and formed within Mauritius, but also with reference to what could be called a "transnational market for suffering" (Kleinman, Das & Lock: 1997). In order to gain support and funding to be able to change their unfavourable situation, the Chagossians need publicly exposing their prevailing sufferings and past injustice inflicted on them to a wider audience. However, their history of 'uprooting' coincided with Mauritian Independence and thus conflicts with the official all-Mauritian ideology of a post-colonial "meta-ethnic" nation. By contradistinction to other Mauritian "Communities", the Chagossians hold dual British-Mauritian citizenships and establish themselves as exiles and refugees outside, but nevertheless within a constituent dialogue, with this Mauritian ideology of a 'unity indiversity'. The identity politics and processes involved in communicating contested versions of the past are of central concern for this project. Of particular interest is also to understand the relationship between first and second generation Chagossians. Though subject to the same Chagossian revitalization movement, the two generations generally seem to differ, not in that they want to leave Mauritius, but in where they want to go. The older generation wishes to leave Mauritius for Chagos, the younger one for England. Local images of these places, however, are represented radically different. How historical representations of Chagossian 'roots' and 'routes' relate to this internal discrepancy of contemporary preferences and values is a prime focus of the project. -
- Rachel Carson Center for Environment and Society (LMU) – Ludwig-Maximilian-Universität München (München) (Leitung)
Fluchtursachen Grenzen Identität Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Ökonomie der Flucht Rückkehr und Abschiebung Transnationale Netzwerke Umwelt und Klima WohnenProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
- sonstiges
Disziplinen - Ethnologie
- Geographie
- Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Naturwissenschaften
- Sonstiges
- Soziologie
Laufzeit 10/2010 ‒ 09/2014 Geographischer Fokus - Global
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Rebecca Hofmann
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Uwe Lübken
- Leitung
Kurzbeschreibung
Mit der globalen Erwärmung und dem Anstieg der Meeresspiegel hat auch ein Thema Konjunktur, das bis vor kurzem noch gar nicht auf der wissenschaftlichen Agenda stand: Klimamigration. Die Folgen des Klimawandels, so wird befürchtet, könnten die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen derart radikal verändern, dass ihnen kaum noch eine andere Wahl als die (Klima-) Flucht bzw. Migration bleibt. Das vom BMBF geförderte Forschungsprojekt Climates of Migration hat die aktuellen Debatten zum Anlass genommen, den Zusammenhang zwischen Umweltveränderungen und Migration aus historischer Perspektive zu analysieren, denn klimatische und andere Umweltfaktoren haben auch in der Vergangenheit eine große Rolle für Ansiedlungsentscheidungen, Anpassungsstrategien und die Mobilität von Gesellschaften gespielt. Konkret hat das gemeinsame Projekt des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) und des Rachel Carson Center for Environment and Society der LMU München (RCC) den Zusammenhang zwischen Klimaschwankungen, Hungerkrisen und Migration, die Bedeutung von Klimaaspekten für die Besiedlung einer Region sowie die displacement-Effekte von Naturkatastrophen untersucht. Insgesamt haben sich sieben Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Disziplinen mit Themen wie Hungersnöten in Irland und den daraus resultierenden Abwanderungseffekten, Migrationsbewegungen im Norden Mexikos, die durch die großflächige Abholzung von Waldflächen verursacht wurden, oder der schwierigen Entscheidung von Bewohnern sinkender Inseln, etwa im Pazifik oder in der Cheaspeake Bay, wie mit dem drohenden Verlust der Lebensgrundlage umgegangen werden sollte, befasst. -
- Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen - Gewaltmigration
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.uni-goettingen.de Laufzeit 10/2014 ‒ 10/2018 Geographischer Fokus - Spanien-Marokko (Grenzraum um die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla)
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Gabriele Rosenthal
- Leitung
-
M.A. Eva Bahl
- Bearbeitung
Kurzbeschreibung
Mein Promotionsvorhaben befasst sich im Rahmen des Forschungsprojekts „Die Soziale Konstruktion von Grenzräumen“ mit Praktiken des Erinnerns von Akteuren unterschiedlicher Gruppierungen in den beiden nordafrikanischen Städten Ceuta und Melilla. Mich interessieren die jeweiligen sich wandelnden kollektiven Gedächtnisse dieser Gruppierungen und die Frage, inwiefern diese postkoloniale Grenzdynamiken mitkonstituieren. Die beiden Städte wurden während der sogenannten Reconquista im 15. Jahrhundert erobert - Ceuta 1415 vom portugiesischen und Melilla 1497 vom kastilischen Königreich. Ceuta wurde dann 1668 als Ergebnis des Restaurationskrieges an Spanien abgetreten. Zur Zeit des spanischen Protektorats (1912-1956) im Norden Marokkos erhielten sie einen Bedeutungszuwachs als koloniale Zentren und heute stellen sie die einzigen Landgrenzen der EU mit dem afrikanischen Kontinent dar. An wenigen Grenzen weltweit existiert ein vergleichbares Wohlstandsgefälle. Aber auch vielfältige ökonomische, Handels- und Mobilitätsbeziehungen verbinden Spanien und Marokko an dieser Stelle. Zudem stellt der Weg über Ceuta und Melilla eine der zentralen Routen für illegalisierte Migration nach Europa dar. Der Geograph Ferrer-Gallardo bezeichnet die spanisch-marokkanische Grenze auf Grund der gemeinsamen Kolonialgeschichte und der vielen dort aufeinandertreffenden ökonomischen, politischen, kulturellen und religiösen Räume als “border of borders” (2006: 2). In meinem ethnographisch ausgerichteten Promotionsprojekt gehe ich der Frage nach, inwiefern die Wir-Bilder und Zugehörigkeitskonstruktionen der langfristig und kurzfristig in dieser Region lebenden Bewohner*innen, zu denen u.a. Menschen aus christlich-spanischen, muslimisch-arabischen und muslimisch-berberischen (christlichen, muslimischen, spanischen, arabischen und berberischen) Herkunftskontexten gehören, von den jeweiligen Kollektivgeschichten beeinflusst sind und welche unterschiedlichen kollektiven Gedächtnisse sich ausgebildet haben. Dabei stellt sich die Frage nach familialen Tradierungen und familien- und lebensgeschichtlichen Verläufen, also der Erfahrungsgeschichte der lokalen Akteure. Weiterhin soll der Frage nachgegangen werden, in welcher Form sich die gewaltsamen Auseinandersetzungen, die in der Geschichte des post/kolonialen Grenzraumes Spanien-Marokko stattgefunden haben, in (konkurrierenden) Narrativen und kollektiven Gedächtnissen wiederfinden. Dabei gilt es, die Regeln des Diskurses zu rekonstruieren, die beeinflussen, welche Narrative mit welchen Praktiken marginalisiert und welche Ereignisse in keinem Narrativ erfasst oder an den Rand gedrängt werden. Es soll betrachtet werden, welche Gruppierungen sind in dem post/kolonialen Grenzraum Spanien-Marokko an der stetigen (Re-)Produktion und Aushandlung des kollektiven Gedächtnisses beteiligt und welche dominant sind und wie ungleiche Machtchancen interdependent mit der Dominanz des Gedächtnisdiskurses sind. Aus biographie- und gedächtnistheoretischer Perspektive sollen die Wechselwirkungen zwischen individuellen und kollektiven Gedächtnissen (d.h. den Gedächtnissen von Familien oder bestimmten Gruppierungen) und deren jeweilige Genese rekonstruiert werden. Dabei wird eine theoretische und methodische Verknüpfung der Biographieforschung mit Ansätzen und Fragestellungen der Postcolonial Studies angestrebt.