Projektart | Projekt der Institution |
Finanzierung |
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Themen |
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Disziplinen |
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Laufzeit | 10/2015 ‒ 12/2018 |
Geographischer Fokus |
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Institutionen | |
Beteiligte Personen |
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Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 407 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
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- Integration und Teilhabe
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- Sozialwissenschaftliches Institut (SI-EKD) – Evangelische Kirche in Deutschland (Hannover) (Leitung)
Integration und Teilhabe Nationale Flüchtlingspolitik Rückkehr und Abschiebung zivilgesellschaftliches Engagement -
- Philosophische Fakultät – Universität Erfurt (Erfurt) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Ökonomie der Flucht Rassismus Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Sonstiges Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Ethnologie
- Geographie
- Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Projektwebseite www.uni-erfurt.de Laufzeit 10/2015 ‒ 03/2020 Geographischer Fokus - Mitteldeutschland (heutige Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen)
Institutionen - Philosophische Fakultät – Universität Erfurt Leitung
- Philosophische Fakultät – Universität Siegen Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Nora Blumberg
- Bearbeitung
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Jens Schley
- Bearbeitung
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René Bienert
- Leitung
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Juliane Wenke
- Leitung
Kurzbeschreibung
Im Unterschied zu den Besatzungsgebieten der späteren Bundesrepublik, wo sowohl die Geschichte der dortigen Displaced Persons als auch die der Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945 inzwischen als gut erforscht und dokumentiert gelten kann, blieb in der DDR und auch nach 1990 eine wissenschaftliche und erinnerungskulturelle Beschäftigung mit diesen Themen – geschweige denn eine Zusammenschau der verschiedenen Gruppen – für Mitteldeutschland und die spätere Sowjetische Besatzungszone (SBZ) weitgehend aus. Als die Alliierten im April 1945 Mitteldeutschland besetzen, treffen sie auf unterschiedliche (zwangs)bewegte Gruppen. Das Gebiet der heutigen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gleicht bei Kriegsende einem verdichteten Transitraum. So befreien die Alliierten hier nicht nur hunderttausende Menschen aus Zwangsarbeit, Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagern, aus Verstecken sowie von Todesmärschen. Gleichzeitig befinden sich in ähnlichen Größenordnungen deutsche Evakuierte und "Ausgebombte" vor Ort. Hinzu kommen seit Anfang 1945 in schnell steigender Zahl mehrere hunderttausend Flüchtlinge und Vertriebene. Hier setzt das geplante Projekt an. Beim Blick auf die bewegten Gruppen lassen sich – bei allen wichtigen Unterschieden – vergleichbare Aspekte von (Zwangs)Migration und ihren Folgen wie unter einem Brennglas betrachten und erforschen. Durch diese Zusammenschau sollen – anders als in der bisherigen Forschung – alle beteiligten Akteure untersucht werden. Angesichts der Spezifik einer hochdynamischen Gesellschaft bei Kriegsende und danach stehen Fragen nach neuen Formen sozialer (Ver)Bindungen ebenso im Fokus wie die nach „doing Fremdheit“ oder nach Kontinuitäten und Brüchen etwa im jeweiligen „migration management“. Nach der momentan laufenden Sondierung in Archiven soll das Forschungsprojekt mit einem internationalen Workshop im Oktober 2017 in seine konkrete Umsetzungsphase starten, um eine möglichst dichte Evaluation der Forschungsansätze und ihrer Realisierbarkeit zu ermöglichen. -
- Fakultät für Soziologie – Universität Bielefeld (Bielefeld) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingsrecht Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation WohnenProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.uni-bielefeld.de Laufzeit 02/2016 ‒ 10/2017 Geographischer Fokus - Türkei
Institutionen - Fakultät für Soziologie – Universität Bielefeld Leitung
- Oxfam Turkey Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Prof. Thomas Faist
- Leitung
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Dr. Inka Stock
- Bearbeitung
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Johanna Paul
- Bearbeitung
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Victoria Volmer
- Bearbeitung
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Meryem Aslan
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Projekt ‘Beyond Humanitarianism - Addressing the issues relating to Syrian refugees in Turkey’ ist eine kurzzeitige Zusammenarbeit zwischen dem Centre on Migration, Citizenship and Development (COMCAD) an der Universität Bielefeld und Oxfam in der Turkei. Das Projekt befasst sich mit den Herausforderungen vor denen die Türkei als ein Transit- und Aufnahmeland von syrischen Flüchtlingen steht. Das Ziel des Projektes ist es, (1) die Bedingungen zu erforschen, unter denen eine adäquate Partizipation von syrischen Flüchtlingen in Bereichen gesichert werden kann, die unabdingbar sind für das Überleben und Lebenschancen, wie etwa Teilnahme auf dem Arbeitsmarkt, Bildung und Unterbringung, und (2) geeignete Politikansätze vorzuschlagen, mit denen die menschliche Sicherheit der syrischen Flüchtlinge über die unmittelbare Kathastrophenhilfe hinaus erzielt werden kann. Die drängende Frage, mit der sich das Projekt befasst, bezieht sich auf die langfristige Präsenz der syrischen Flüchtlinge in der Türkei: Welche Form der Zusammenarbeit zwischen lokalen, nationalen, trans- and internationalen Akteuren ist notwendig, um die menschliche Sicherheit und die grundlegenden Lebenschancen von Menschen zu sichern, die erzwungene Migration erfahren haben und hier als FlüchtlingsmigrantInnen bezeichnet werden? Was sind „best practices“ in der öffentlichen Politik, die sicherstellen können, dass diese FlüchtlingsmigrantInnen ein Minimum an Lebenschancen auf dem Arbeitsmarkt, im Bildungssystem und bei der Unterbringung haben können? Die Verschränkungen von nationalen und internationalen Sicherheitsinteressen und den Menschenrechten von MigrantInnen, wie sie im gegenwärtigen Management von Migrationsbewegungen in die Türkei sichtbar werden, bilden den Kontext dieser Studie. Die zentrale Frage ist, wie können wir über einen rein humanitären Ansatz von Katastrophenhilfe hinausgehen und die langfristigen Anliegen der syrischen Flüchtlingen in den Nachbarstaaten, insbesondere der Türkei, adressieren? COMCAD an der Universität Bielefeld, in Zusammenarbeit mit Oxfam in der Turkei, wird einen Literaturüberblick über die aktuelle Situation der syrischen Flüchtlinge in der Türkei und die Reaktionen der türkischen Politik in vergleichender Weise vornehmen und wird versuchen, Vorschläge für die Politikgestaltung zu identifizieren, die die Handhabung der Flüchtlinge unterstützen können. Zukünftige Forschungsmöglichkeiten, die sachkündiges politisches Handeln unterstützen könnten, bilden einen Teil der Literaturübersicht. -
- Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften – Helmut-Schmidt-Universität Hamburg (Hamburg) (Leitung)
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Psychologie
Laufzeit 04/2016 ‒ Geographischer Fokus -
Deutschland
- Hamburg
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Julia Kerner auch Körner
- Bearbeitung
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PD Dr. Monika Daseking
- Leitung
Kurzbeschreibung
Hintergrund Nach dem anstrengenden und gefährlichen Weg nach Deutschland ist es das ausgesprochene Ziel, Geflüchtete möglichst schnell und gut zu integrieren. Bei minderjährigen Geflüchteten bedeutet dies eine Integration in das formale Bildungssystem. Die Voraussetzungen, mit denen minderjährige Geflüchtete in das Bildungssystem starten, und damit auch die Probleme, die ihnen begegnen, sind je nach Herkunftsland, individueller Fluchtgeschichte und persönlichen Voraussetzungen sehr verschieden. Ziel Damit Jugendliche individuell gefördert werden können, ist es wichtig, die Bildungsvoraussetzungen im Sinne einer Bildungsbiografie gut zu erfassen. Ziel dieses Projektes ist es, einen Gesprächsleitfaden zu entwickeln, der die Bildungsbiografie, Zukunftswünsche und Stärken und Schwächen jugendlicher Geflüchteter im Einzelgespräch erfassen kann, um eine Individualisierung des Bildungsangebotes zu ermöglichen. Zusätzlich sollen die Ergebnisse Hinwei-se zur Verbesserung der Integration von Geflüchteten in das Schulsystem liefern. Rahmenbedingungen der Gespräche Der Fokus soll primär auf unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen liegen, andere Jugendli-che (begleitete geflüchtete Jugendliche) können aber auch befragt werden. Die Erfassung der Bildungsbiografie soll zu dem Zeitpunkt erfolgen, wenn Jugendliche in die Regelschulen integriert werden. Mit jedem Jugendlichen sollen dabei zwei Gespräche von ca. 45 bis 60 Minuten geführt werden. Im Projekt werden die Gespräche durch Studierende des Studiengangs Psychologie der HSU geführt. Ein Gespräch wird durch zwei Studierende geführt: Ein Studierender leitet das Ge-spräch und der zweite Studierende protokoliert. Im ersten Gespräch soll die Bildungsbiogra-fie erfasst werden. Im zweiten Gespräch sollen die Wünsche, Ziele und die Beurteilung der internationalen Vorbereitungsklassen/Basisklassen bzw. des bisher in Anspruch genomme-nen Bildungsangebots thematisiert werden. Gespräche mit Jugendlichen, die nicht ausrei-chend Deutsch oder Englisch sprechen, sollen durch Kulturmittler aus den Schulen unter-stützt werden. Im Vorfeld wird nach entsprechender Information über den Ablauf und den Inhalt der Ge-spräche das schriftliche Einverständnis vom gesetzlichen Betreuer des Jugendlichen einge-holt. Die Informationen aus dem Gespräch sollen in einem standardisierten Dokumentati-onsbogenbogen festgehalten werden, den der Jugendliche (und bei begleiteten Geflüchte-ten ggf. die Eltern/Sorgeberechtigten) ausgehändigt bekommt. Der Jugendliche sollte diesen Bogen an die ihn unterrichtenden Lehrkräfte weitergeben (Schülerakte). Nach der Übergabe des Protokollbogens an den/die Jugendliche wird der Bogen anonymisiert und die Daten werden für Forschungszwecke in einem verschlüsselten Ordner auf dem Server der Helmut-Schmidt-Universität gespeichert. Besondere Herausforderungen Eine Herausforderung in diesem Projekt liegt darin, das Vertrauen der Jugendlichen zu ge-winnen, und in ein Gespräch, nicht in ein „Verhör“, zu kommen. Das Thema Trauma soll ex-plizit nicht nachgefragt werden. Spricht ein Jugendlicher das Thema von sich aus an, sollen die Informationen aber dokumentiert und sachlich angemessen darauf reagiert werden (ggf. durch Vermittlung an eine Fachstelle). Bei Fragen von Jugendlichen zu rechtlichen Aspekten (wie Aufenthaltsstatus etc.) soll an endsprechende Beratungsstellen ggfs. außerhalb der Be-hörde vermittelt werden. Für die Studierenden der HSU, die Gespräche führen, muss eine regelmäßige Supervision durch Frau Kerner auch Körner und Frau Daseking gewährleistet sein. -
- Professur für Geschichte Westasiens – Universität Erfurt (Erfurt) (Leitung)
Bildung Fluchtursachen Gender Gewalterfahrungen Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Rassismus Rückkehr und Abschiebung Transnationale NetzwerkeProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- sonstiges
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Medizin und Gesundheitswissenschaften
- Naturwissenschaften
- Philosophie- und Religionswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Psychologie
- Sonstiges
- Soziologie
Projektwebseite www.uni-erfurt.de Laufzeit 01/2016 ‒ 01/ 0 Geographischer Fokus - Ägypten
- Irak
- Libanon
- Libyen
- Marokko
- Palästina
- Syrien
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Birgit Schäbler
- Leitung
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Prof. Dr. Omar Kamil
- Leitung
Kurzbeschreibung
Studierende des Masterstudiengangs Geschichte und Soziologie/Anthropologie des Vorderen Orients in globaler Perspektive (Middle Eastern Sociology/Anthropology and History, kurz: MESH) am Lehrstuhl für die Geschichte Westasiens haben in Zusammenarbeit mit LehrstuhlmitarbeiterInnen ein besonderes Programm entwickelt, um die Expertise eines sog. „Kleinen Faches“ für die Integration von Geflüchteten an die Universität und für die langfristigen Herausforderungen der Migrationsgesellschaft fruchtbar zu machen. Ausgehend von der Annahme, dass viele studentische und Freiwilligen-Initiativen sich hauptsächlich der Unterstützung von Geflüchteten hinsichtlich bürokratischer Prozesse und dem Spracherwerb widmen, war das Hauptanliegen der Beteiligten eine eher intellektuelle Plattform zu schaffen, auf der ein inhaltlicher Austausch zwischen Geflüchteten und Deutschen über verschiedene, zum Teil kontrovers diskutierte Themen im universitären Rahmen stattfinden kann. Verantwortlich für die Konzeption, Organisation und Durchführung des Projekts ist eine studentische Arbeitsgruppe am Lehrstuhl für Geschichte Westasiens unter Anleitung von Frau Prof. Birgit Schäbler. Ende des Jahres 2015 wurde zum Zweck der Konzeption eines geeigneten Formats zuerst eine Umfrage von zwei deutschen, des Arabischen mächtigen Studentinnen in Erfurter Flüchtlingsunterkünften durchgeführt, um Themen zu ermitteln, welche die Geflüchteten selbst als wichtig empfanden. Die Umfrage diente damit auch der Gewährleistung einer Begegnung auf Augenhöhe, die sich an Bedürfnissen der Zielgruppe orientiert und inhaltliche Partizipation ermöglicht. Aufbauend darauf entwickelte die Arbeitsgruppe ein Programm für ein zweisprachiges Seminar (Arabisch-Deutsch) unter dem Titel „Bildungsforum“ innerhalb des Studium Fundamentale an der Universität. Dieses Seminar findet seitdem jedes Semester, mit unterschiedlichen Schwerpunkten (u.a. Nationalsozialismus, transnationale Geschichte DDR - Syrien, Gender und Sexualität), statt. -
- Aachen (KatHO NRW) – Katholische Hochschule NRW (Aachen) (Leitung)
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Sonstiges
Projektwebseite www.katho-nrw.de Laufzeit 04/2016 ‒ 03/2018 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Nordrhein-Westfalen
Institutionen - Aachen (KatHO NRW) – Katholische Hochschule NRW KatHO NRW Leitung
Beteiligte Personen -
Weena Mallmann
- Bearbeitung
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Nadine Sylla
- Bearbeitung
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Tobias Tillmann
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann
- Leitung
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Prof. Dr. Marianne Genenger-Stricker
- Leitung
Kurzbeschreibung
Ausgangspunkt des zweijährigen Forschungsprojektes war die Beobachtung, dass Bildung im Kontext von gesellschaftlichen Diskursen und wissenschaftlicher Forschung zu Flucht und Asyl zwar eine zentrale Stellung einnimmt, jedoch meist ausschließlich formale Bildungskontexte fokussiert werden, während außerschulische und non-formale Bildungsorte und -kontexte vernachlässigt werden. Es lag die Annahme zugrunde, dass außerschulische Bildung für die individuelle Identitätsentwicklung und Selbstwirksamkeitserfahrungen bedeutsam ist und dass offene Begegnungs- und Gestaltungsräume unter Gleichaltrigen Mitgestaltung und Erfahrungen von Zugehörigkeit ermöglichen. Das Forschungsprojekt beschäftigte sich mit der Fragestellung, wie die Bildungsteilhabe für geflüchtete Jugendliche im außerschulischen Bildungsbereich erhöht werden kann. Daher wurden die konkreten Bedürfnisse, Erfahrungen und Interessen von geflüchteten Jugendlichen in Bezug auf außerschulische Bildungsaktivitäten sowie vorhandene Exklusionstendenzen und Zugangsbarrieren außerschulischer Bildungsorte untersucht. Des Weiteren wurde die Bedeutung außerschulischer Bildung für die Jugendlichen in den Blick genommen und hinterfragt, welche Integrations- oder Assimilationserwartungen an geflüchtete Jugendliche herangetragen werden und wie sie sich selbst zum Flüchtlingsbegriff und zu gesellschaftlichen Zuschreibungen positionieren. Es wurden sowohl Gruppendiskussionen und ethnographische Einzelbegleitungen mit geflüchteten Jugendlichen, als auch Leitfadeninterviews mit pädagogischen Fachkräften und Ehrenamtlichen geführt. Aus den Ergebnissen wurden Handlungsempfehlungen für die Jugend- und Bildungsarbeit entwickelt (vgl. Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Kin-der- und Jugendschutz NRW e.V. 2018). Die Ergebnisse zeigen, dass vielfältige Faktoren und Rahmenbedingungen den Zugang und die Teilhabe an außerschulischen Bildungsangeboten beeinflussen. Diese können förderlich und unterstützend oder auch erschwerend und verhindernd sein. Um diese Faktoren und Rahmenbedingungen und die damit einhergehenden Zugangsbarrieren und Zugangsmöglichkeiten differenzierter zu analysieren, wurden für die beiden Erhebungen mit den Jugendlichen fünf Analyseebenen unterschieden: persönliche Ebene, Be-ziehungsebene, institutionelle Ebene, strukturelle Ebene und diskursiv-symbolische Ebene. Auf der Grundlage des Auswertungsmaterials wurden für die Auswertung der Expert*inneninterviews folgende Kategorien ergänzt: Bedarfe (der Jugendlichen, der Institution) und Haltung der pädagogischen Fachkräfte (Integrations- und Rassismusverständnis, Partizipation/Autonomie, Sichtweise auf geflüchtete Jugendliche, Aufgabe der Institution). Zahlreiche Angebote der außerschulischen Bildung und Jugendhilfe sind für geflüchtete junge Menschen grundsätzlich offen, zugänglich und erreichbar. Die professionelle Haltung, die handlungsleitenden Grundorientierungen und die Interaktions- und Beziehungskompetenzen von pädagogischen Fachkräften und Bezugspersonen können hier zentrale Schlüsselfunktionen erfüllen. Gleichzeitig sind viele dieser Angebote aber auch durch einschränkende Strukturmerkmale und viktimisierende und klientelisierende Haltungen geprägt. So waren in einigen Bereichen sowohl eine starke Defizitorientierung und Versorgungsmentalität als auch überhöhte Integrationserwartungen gegenüber den Jugendlichen zu beobachten. In den Interviews mit den pädagogischen Fachkräften wird Integration oft einseitig als Anpassungsleistung der Jugendlichen beschrieben und nicht als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die partizipativ gemeinsam entworfen und weiterentwickelt wird. Dies spiegelt sich auch in den Interviews mit den Jugendlichen wieder, die einen hohen Leistungs- Integrations- und Anpassungsdruck beschreiben, den sie in vielfältigen Bereichen ihres alltäglichen Lebens erfahren und der sich auch in der außerschulischen Bildung fortsetzt. Exemplarisch hervorzuheben ist der große Druck, die Sprache zu lernen und erfolgreiche Leistungen in der Schule nachzuweisen. Des Weiteren berichteten viele Jugendliche von alltäglichen Rassismuserfahrungen in Schule, Jugendhilfe und Freizeit in Form von Abwertungen und Exklusion, die auch von pädagogischen Fachkräften oft nicht bearbeitet, sondern umgedeutet, ignoriert oder verharmlost werden. Es zeigt sich, wie wichtig Erfahrungen von Eigenverantwortung und Partizipation für die Jugendlichen sind. Vor dem Hintergrund, dass die aktuelle Lebensrealität stark von Fremdbestimmung, Unsicherheit und Diskriminierung geprägt ist, gewinnt dies zusätzlich an Bedeutung. Hierbei könnten gerade Räume außerschulischer Bildung Möglichkeiten eröffnen, in denen die Jugendlichen sich nicht nur als passive Hilfeempfänger*innen wahrnehmen, sondern ihre eigenen Fähigkeiten, Kompetenzen und Themen einbringen können. -
- Interdisziplinäres Institut für Umwelt-, Sozial- und Humanwissenschaften: Abteilung Geographie – Europa-Universität Flensburg (Flensburg) (Leitung)
Bildung Grenzen Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Geographie
- Soziologie
Projektwebseite www.uni-flensburg.de Laufzeit 02/2018 ‒ 09/2020 Geographischer Fokus - Dänemark
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Deutschland
- Schleswig-Holstein
- Sönderjylland/Schleswig
Institutionen Beteiligte Personen -
Katja Holz
- Bearbeitung
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Magdalena Jäger
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Holger Jahnke
- Leitung
Kurzbeschreibung
Bildungszugänge und Partizipationsmöglichkeiten junger Geflüchteter in Räumen und Zeiten des Wartens in ländlichen Grenzregionen in Deutschland und Dänemark Ziel des geplanten Projekts ist es, Handlungsoptionen und Gestaltungsfreiräume zur Verbesserung von Bildungszugängen und Partizipationsmöglichkeiten junger Geflüchteter in Räumen und Zeiten des Wartens exemplarisch in ländlichen Regionen des deutsch-dänischen Grenzraums zu formulieren. Dahinter steht die übergeordnete Frage, wie angesichts der aktuellen, als "krisenhaft" beschriebenen Entwicklungen, der gesellschaftliche Zusammenhalt auf lokaler Ebene gestärkt werden kann. Als Fallstudien werden zwei nationale Kontexte im deutsch-dänischen Grenzgebiet verglichen. Im Forschungsprojekt werden in vergleichender Perspektive zwei lokale Settings des Bildungszugangs und der Partizipation multiperspektivisch analysiert und verglichen. Hierfür werden verschiedene Zugänge gewählt. Zunächst erfolgt eine Analyse der institutionellen Strukturen der Bildung und Integration in Deutschland und Dänemark auf der Grundlage von Literatur- und Dokumentenanalysen. Anschließend erfolgt eine qualitative Erhebung der Perspektiven von lokalen institutionellen Akteuren sowie den betroffenen jungen Geflüchteten vor Ort. Ergänzt wird die Erhebung durch eine zweistufige Interventionsforschung durch Theater-Workshops und Videoproduktionen mit dem Ziel des empowerment sowie eine grenzüberschreitende Vernetzungsveranstaltung, mit dem Ziel eines länderübergreifenden Austauschs von Praktiken und Erfahrungen. Die Forschungsergebnisse werden kurz- bis mittelfristig in verschiedenen Forschungszusammenhängen der interdisziplinären Flüchtlingsforschung, der interdisziplinären Bildungsforschung sowie der sozialgeographischen Forschung, insbesondere der Bildungsgeographie diskutiert und anschließend in den entsprechenden einschlägigen Fachzeitschriften veröffentlicht (auf Deutsch, Englisch und Dänisch). Hierbei steht der regelmäßige Austausch mit vergleichbaren dänischen Forschungsprojekten sowie deutschsprachigen (Netzwerk Bildungsforschung) und europäischen Forschungsnetzwerken (IMISCOE-Initiative RELOCAL) im Vordergrund, der auf lange Sicht nach Projektende fortgesetzt wird. Darüber hinaus werden die Forschungsergebnisse, die Impulse aus den Workshops, das entstandene Video und die gewonnenen Erfahrungen in einer Broschüre für Praktikerinnen und Praktiker sowie Entscheidungsträger zusammengefasst und nach Projektende kurzfristig zur Verfügung gestellt. Gerade die Akteure des öffentlichen Raums werden die Ergebnisse nutzen können, um die Integration und den Zugang der Geflüchteten in das Bildungssystem beider Länder zu verbessern. Umsetzungspartner: AWO Interkulturell, Integrationcenter Nordfriesland, Regionalkoordination Tønder Kommune, Abteilung: Social, Arbejdsmarked og Sundhed -
- Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät – Universität Bamberg (Bamberg) (Leitung)
Projektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- sonstiges
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Psychologie
- Soziologie
- Wirtschaftswissenschaften
Laufzeit 10/2015 ‒ Geographischer Fokus - naher, mittlerer Osten und Ostafrika
Institutionen Beteiligte Personen -
M.Sc. Alexander Feldmann
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Karin Heinrichs
- Leitung
Kurzbeschreibung
- Literaturbasierte Analyse der Beschulungs- und Berufssituation in den Herkunftsländern. Die Arbeit befasst sich mit den schulischen und beruflichen Ressourcen und Tätigkeiten der Menschen im nahen, mittleren Osten und Ostafrika. Es stehen somit die damit verbundenen Schulsysteme und die beruflichen Betätigungsfelder der Menschen in den einzelnen Ländern im Fokus. Ferner werden die Besonderheiten der Beschulung und beruflichen Teilhabe dieser Zielgruppe dargestellt. - Literatur gestützte Analyse der Partizipation(smöglichkeiten) in den Herkunftsländern. Die Untersuchung von den Partizipationsmöglichkeiten in den einzelnen Ländern soll zudem einen Aufschluss über die berufliche, schulische und die gesellschaftliche Teilhabe in den genannten Regionen geben. Diese geben wiederrum Anlass, um Thesen abzuleiten zu möglichen Vorstellungen vom Zusammenleben und Gleichberechtigung. Auf Grundlage dieser Literaturanalysen sollen Thesen zu den möglichen Hintergründen von den Neuzugewanderten gebildet werden. - Qualitative empirische Untersuchung: Um die aufgestellten Thesen näher zu beleuchten, werden zwei qualitative Untersuchungen durchgeführt. Diese sollen die literaturbasierte beschriebene Situation in den Heimatländern aus Sicht der Flüchtlinge erfassen und überprüfen. Die erste Untersuchung konzentriert sich die schulischen und beruflichen Erfahrungen der Flüchtlinge und die Auswirkungen dieser auf deren Berufswünsche. Ana- log dazu werden in der zweiten Untersuchung die Partizipationsmöglichkeiten und deren Einflüsse auf die Vorstellungen analysiert. -
- Institut für Soziologie – Universität Gießen (Gießen) (Leitung)
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Soziologie
Laufzeit 04/2016 ‒ 02/2017 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen - Institut für Soziologie – Universität Gießen Leitung
- Fachbereich Rechtswissenschaft – Universität Gießen Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Marah Theuerl
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Encarnación Gutiérrez Rodríguez
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Projekt „Branch Out. Starthilfe für transkulturelles Lernen an der JLU“ bietet eine Unterstützung für den Einstieg in das Gasthörerprogramm und mit einer praktischen Lehrveranstaltung in der Soziologie einen Einblick in den Alltag an deutschen Hochschulen. Das Projekt richtet sich an Geflüchtete, die Interesse an einem Studium in Gießen haben, die Voraussetzungen jedoch (noch) nicht erfüllen und warten müssen. An der Universität Gießen können geflüchtete Menschen kostenlos an bestimmten Veranstaltungen in verschiedenen Fachbereichen teilnehmen. Dafür ist eine Anmeldung am Gasthörerprogramm erforderlich. Das ermöglicht zwar keinen direkten Einstieg in ein Studium, gibt aber die Möglichkeit, die Strukturen der Hochschule kennenzulernen. In dem Lehrforschungsgsprojekt, das im Rahmen von „Branch Out“ durchgeführt wird, arbeiten eingeschriebene Studierende und Gasthörer_innen gemeinsam zu transkulturellen Räumen in Gießen. Es wird in kleinen, heterogenen Gruppen mit ethnographischen Methoden gearbeitet und eigene Projekte der Teilnehmenden zu verschiedenen transkulturellen Themenfeldern in Gießen umgesetzt. -
- Institut für interkulturelle Bildung und Entwicklung (INTERKULT) – Technische Hochschule Köln (Köln) (Leitung)
Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Nationale Flüchtlingspolitik Selbstorganisation zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Sonstiges
- Soziologie
Laufzeit 12/2016 ‒ 11/2018 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Nordrhein-Westfalen
Institutionen Beteiligte Personen -
Petra Wiedemann Wiedemann
- Bearbeitung
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Sahra Lüngen-Epping
- Bearbeitung
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Selma Citak
- Bearbeitung
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Prof. Dr. Sonja Kubisch
- Leitung
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Prof. Dr. Markus Ottersbach
- Leitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt fokussiert die Schnittstellen zwischen dem bürgerschaftlichen Engagement und der professionellen Sozialen Arbeit im Handlungsfeld der Flüchtlingsarbeit. Leitend für das Projekt sind folgende Fragen: - Wie stellt sich bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingsarbeit in NRW derzeit dar? - Wo und in welcher Weise finden Flüchtlinge selbst Zugang zum Engagement bzw. welche Barrieren erschweren ihren Zugang? - Wie gestaltet sich die Kooperation von Sozialer Arbeit und bürgerschaftlichem Engagement in Bezug auf die Flüchtlingsarbeit in NRW? Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Praktiken und Handlungsorientierungen lassen sich rekonstruieren? - Welche Probleme bzw. Fragen der Praxis in der konkreten Kooperation zwischen beiden Seiten lassen sich eruieren? - Welche Lösungsvorschläge können für die o.g. Probleme – auch unter Berücksichtigung bereits erprobter und bewährter Konzepte der Kooperation von Sozialer Arbeit und bürgerschaftlichem Engagement in anderen Feldern als der Flüchtlingsarbeit – erarbeitet werden? Die Anlage des Vorhabens sieht vor, das handlungspraktische Erfahrungswissen der Praktiker_innen im Rahmen einer qualitativen resp. rekonstruktiven Studie zu erkunden. Die unterschiedlichen Perspektiven von Fachkräften der Sozialen Arbeit und freiwillig Engagierten sollen mittels narrativ fundierter leitfadengestützter Interviews erhoben und auf der Basis der dokumentarischen Methode ausgewertet werden. Dabei sollen insbesondere auch die Perspektiven der geflüchteten Menschen berücksichtigt werden. Um eine Vergleichbarkeit sowie Generalisierbarkeit der Ergebnisse und die Übertragbarkeit der Handlungsempfehlungen zu erzielen, soll die Studie in drei Kommunen NRW’s (Köln, Leverkusen, Arnsberg) durchgeführt werden. Auf der Basis der Forschungsergebnisse werden Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis formuliert. Wissenschaftliche Publikationen sind geplant.