Projektart | Drittmittelprojekt |
Finanzierung | |
Themen |
|
Disziplinen |
|
Projektwebseite | www.polsoz.fu-berlin.de |
Laufzeit | 01/2018 ‒ 12/2020 |
Geographischer Fokus |
|
Institutionen |
|
Beteiligte Personen |
|
Das Projekt wurde Mitte 2019 beendet. Der hier abrufbare Datenbestand relevanter Projekte der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland umfasst die Jahre 2011 bis 2018. Die Daten werden hier an dieser Stelle nicht mehr aktualisiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts FFVT wird die Datenbank kontinuierlich fortgeschrieben und gegenwärtig aktualisiert. Sie erreichen diese hier: https://ffvt.net/map
Forschungseinrichtung
Finanzierende Institution
Mit den gewählten Filtereinstellungen wurden 78 Projekte von insgesamt 651 gefunden.
-
- Rassismus
-
- Institut für Soziologie – Freie Universität Berlin (Berlin) (Leitung)
Arbeit Bildung Gender Gesundheit Identität Integration und Teilhabe Nationale Flüchtlingspolitik Rassismus Wohnen -
- Institut für Demoskopie Allensbach (Allensbach) (Leitung)
Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Rassismus zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Sonstiges Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Sonstiges
Laufzeit 05/2014 ‒ 08/2014 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen Kurzbeschreibung
Wie nimmt die Bevölkerung in Deutschland Asylsuchende wahr? Mit welcher Haltung treten die Menschen in Deutschland jenen gegenüber, die bei uns humanitären Schutz suchen? 2014 hat das IfD im Auftrag der Robert Bosch Stiftung eine bevölkerungsrepräsentative Studie durchgeführt, um die Haltungen gegenüber Asylbewerbern und zur Asylfrage generell zu untersuchen. Dabei wurde u.a. ermittelt, dass sich 66 Prozent der Deutschen vorstellen können, Asylbewerber persönlich zu unterstützen. Für einige der Fragen konnte auf Trenddaten aus dem Allensbacher Archiv zurückgegriffen werden und damit die heutige Situation mit der von vor 20 oder 30 Jahren verglichen werden. -
- Institut für Erziehungswissenschaft – Universität Tübingen (Tübingen) (Leitung)
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Psychologie
Projektwebseite www.tuebinger-forschungsgruppe.de Laufzeit 10/2016 ‒ 12/2017 Geographischer Fokus - Baden-Württemberg
Institutionen Beteiligte Personen -
Johanna Bröse
- Bearbeitung
-
Rita Hackl
- Bearbeitung
-
Apl. Prof. Josef Held
- Leitung
Kurzbeschreibung
Die zentrale Forschungsfrage ist, welche Orientierungen, Lernprozesse und Handlungsstrategien junge Flüchtlinge (unter 25 Jahre alt) mit Bleibeperspektive im Übergang zu einer beruflichen Tätigkeit in ihrem sozialen Kontext entwickeln. Welche Erfahrungen machen sie mit Unterstützungssystemen und welche Erfahrungen machen Unterstützungssysteme und Gewerkschaften mit ihnen? Die geplante explorative Studie ist Teil der aktuellen Übergangsforschung in der Sozialpädagogik, die in Tübingen einen Schwerpunkt hat. Zur Erklärung der Übergangsprobleme in den Beruf bezog sich die Übergangsforschung bisher v.a. auf den theoretischen Ansatz der Individualisierung in der Postmoderne, wichtig scheint dagegen für den Übergang von Flüchtlingen andere Ansätze, wie z.B. eine soziale Netzwerktheorie. Im Mittelpunkt der geplanten qualitativen Studie stehen junge Flüchtlinge in einer beruflichen Ausbildung und junge Flüchtlinge, die einen Ausbildungsplatz suchen. Es handelt sich damit vor allem um Personen mit einer Bleibeperspektive. Die Studie bezieht regionale Unterstützungseinrichtungen mit ein. Dazu gehören auch ehrenamtliche und gewerkschaftliche Initiativen, die Angebote für Flüchtlinge bereitstellen oder begleiten. Die Studie wird in 4 Phasen durchgeführt: 1. Recherchen zu relevanten Einrichtungen, (3 Mon.) 2. Kontakt und Auswahl der jungen Flüchtlinge für Interviews (3 Mon.) 3. Durchführung von Tandeminterviews mit den ausgewählten Flüchtlingen und Expert_inneninterviews mit Unterstützer_innen (3 Mon.) 4. Auswertung der 26 Interviews (6 Mon.) Personaleinsatz: eine 45%- Stelle für 15 Monate, zusätzlich studentische Hilfskräfte. Die Antragsteller_innen arbeiten zusätzlich bei der Untersuchung mit. -
- Philosophische Fakultät – Universität Erfurt (Erfurt) (Leitung)
Arbeit Bildung Flüchtlingslager Fluchtursachen Gender Gesundheit Gewalterfahrungen Grenzen Humanitäre Arbeit Identität Integration und Teilhabe Internationale Schutzregime Konfliktmediation Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Migrationsrouten Ökonomie der Flucht Rassismus Rückkehr und Abschiebung Selbstorganisation Transnationale Netzwerke Wohnen zivilgesellschaftliches EngagementProjektart Sonstiges Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- Gewaltmigration
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Ethnologie
- Geographie
- Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Projektwebseite www.uni-erfurt.de Laufzeit 10/2015 ‒ 03/2020 Geographischer Fokus - Mitteldeutschland (heutige Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen)
Institutionen - Philosophische Fakultät – Universität Erfurt Leitung
- Philosophische Fakultät – Universität Siegen Kooperationspartner
Beteiligte Personen -
Nora Blumberg
- Bearbeitung
-
Jens Schley
- Bearbeitung
-
René Bienert
- Leitung
-
Juliane Wenke
- Leitung
Kurzbeschreibung
Im Unterschied zu den Besatzungsgebieten der späteren Bundesrepublik, wo sowohl die Geschichte der dortigen Displaced Persons als auch die der Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945 inzwischen als gut erforscht und dokumentiert gelten kann, blieb in der DDR und auch nach 1990 eine wissenschaftliche und erinnerungskulturelle Beschäftigung mit diesen Themen – geschweige denn eine Zusammenschau der verschiedenen Gruppen – für Mitteldeutschland und die spätere Sowjetische Besatzungszone (SBZ) weitgehend aus. Als die Alliierten im April 1945 Mitteldeutschland besetzen, treffen sie auf unterschiedliche (zwangs)bewegte Gruppen. Das Gebiet der heutigen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gleicht bei Kriegsende einem verdichteten Transitraum. So befreien die Alliierten hier nicht nur hunderttausende Menschen aus Zwangsarbeit, Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagern, aus Verstecken sowie von Todesmärschen. Gleichzeitig befinden sich in ähnlichen Größenordnungen deutsche Evakuierte und "Ausgebombte" vor Ort. Hinzu kommen seit Anfang 1945 in schnell steigender Zahl mehrere hunderttausend Flüchtlinge und Vertriebene. Hier setzt das geplante Projekt an. Beim Blick auf die bewegten Gruppen lassen sich – bei allen wichtigen Unterschieden – vergleichbare Aspekte von (Zwangs)Migration und ihren Folgen wie unter einem Brennglas betrachten und erforschen. Durch diese Zusammenschau sollen – anders als in der bisherigen Forschung – alle beteiligten Akteure untersucht werden. Angesichts der Spezifik einer hochdynamischen Gesellschaft bei Kriegsende und danach stehen Fragen nach neuen Formen sozialer (Ver)Bindungen ebenso im Fokus wie die nach „doing Fremdheit“ oder nach Kontinuitäten und Brüchen etwa im jeweiligen „migration management“. Nach der momentan laufenden Sondierung in Archiven soll das Forschungsprojekt mit einem internationalen Workshop im Oktober 2017 in seine konkrete Umsetzungsphase starten, um eine möglichst dichte Evaluation der Forschungsansätze und ihrer Realisierbarkeit zu ermöglichen. -
- Professur für Geschichte Westasiens – Universität Erfurt (Erfurt) (Leitung)
Bildung Fluchtursachen Gender Gewalterfahrungen Integration und Teilhabe Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik Rassismus Rückkehr und Abschiebung Transnationale NetzwerkeProjektart Projekt der Institution Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Flüchtlingspolitik
- sonstiges
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
- Medizin und Gesundheitswissenschaften
- Naturwissenschaften
- Philosophie- und Religionswissenschaften
- Politikwissenschaften
- Psychologie
- Sonstiges
- Soziologie
Projektwebseite www.uni-erfurt.de Laufzeit 01/2016 ‒ 01/ 0 Geographischer Fokus - Ägypten
- Irak
- Libanon
- Libyen
- Marokko
- Palästina
- Syrien
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Birgit Schäbler
- Leitung
-
Prof. Dr. Omar Kamil
- Leitung
Kurzbeschreibung
Studierende des Masterstudiengangs Geschichte und Soziologie/Anthropologie des Vorderen Orients in globaler Perspektive (Middle Eastern Sociology/Anthropology and History, kurz: MESH) am Lehrstuhl für die Geschichte Westasiens haben in Zusammenarbeit mit LehrstuhlmitarbeiterInnen ein besonderes Programm entwickelt, um die Expertise eines sog. „Kleinen Faches“ für die Integration von Geflüchteten an die Universität und für die langfristigen Herausforderungen der Migrationsgesellschaft fruchtbar zu machen. Ausgehend von der Annahme, dass viele studentische und Freiwilligen-Initiativen sich hauptsächlich der Unterstützung von Geflüchteten hinsichtlich bürokratischer Prozesse und dem Spracherwerb widmen, war das Hauptanliegen der Beteiligten eine eher intellektuelle Plattform zu schaffen, auf der ein inhaltlicher Austausch zwischen Geflüchteten und Deutschen über verschiedene, zum Teil kontrovers diskutierte Themen im universitären Rahmen stattfinden kann. Verantwortlich für die Konzeption, Organisation und Durchführung des Projekts ist eine studentische Arbeitsgruppe am Lehrstuhl für Geschichte Westasiens unter Anleitung von Frau Prof. Birgit Schäbler. Ende des Jahres 2015 wurde zum Zweck der Konzeption eines geeigneten Formats zuerst eine Umfrage von zwei deutschen, des Arabischen mächtigen Studentinnen in Erfurter Flüchtlingsunterkünften durchgeführt, um Themen zu ermitteln, welche die Geflüchteten selbst als wichtig empfanden. Die Umfrage diente damit auch der Gewährleistung einer Begegnung auf Augenhöhe, die sich an Bedürfnissen der Zielgruppe orientiert und inhaltliche Partizipation ermöglicht. Aufbauend darauf entwickelte die Arbeitsgruppe ein Programm für ein zweisprachiges Seminar (Arabisch-Deutsch) unter dem Titel „Bildungsforum“ innerhalb des Studium Fundamentale an der Universität. Dieses Seminar findet seitdem jedes Semester, mit unterschiedlichen Schwerpunkten (u.a. Nationalsozialismus, transnationale Geschichte DDR - Syrien, Gender und Sexualität), statt. -
- Aachen (KatHO NRW) – Katholische Hochschule NRW (Aachen) (Leitung)
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
Disziplinen - Erziehungswissenschaften
- Sonstiges
Projektwebseite www.katho-nrw.de Laufzeit 04/2016 ‒ 03/2018 Geographischer Fokus -
Deutschland
- Nordrhein-Westfalen
Institutionen - Aachen (KatHO NRW) – Katholische Hochschule NRW KatHO NRW Leitung
Beteiligte Personen -
Weena Mallmann
- Bearbeitung
-
Nadine Sylla
- Bearbeitung
-
Tobias Tillmann
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann
- Leitung
-
Prof. Dr. Marianne Genenger-Stricker
- Leitung
Kurzbeschreibung
Ausgangspunkt des zweijährigen Forschungsprojektes war die Beobachtung, dass Bildung im Kontext von gesellschaftlichen Diskursen und wissenschaftlicher Forschung zu Flucht und Asyl zwar eine zentrale Stellung einnimmt, jedoch meist ausschließlich formale Bildungskontexte fokussiert werden, während außerschulische und non-formale Bildungsorte und -kontexte vernachlässigt werden. Es lag die Annahme zugrunde, dass außerschulische Bildung für die individuelle Identitätsentwicklung und Selbstwirksamkeitserfahrungen bedeutsam ist und dass offene Begegnungs- und Gestaltungsräume unter Gleichaltrigen Mitgestaltung und Erfahrungen von Zugehörigkeit ermöglichen. Das Forschungsprojekt beschäftigte sich mit der Fragestellung, wie die Bildungsteilhabe für geflüchtete Jugendliche im außerschulischen Bildungsbereich erhöht werden kann. Daher wurden die konkreten Bedürfnisse, Erfahrungen und Interessen von geflüchteten Jugendlichen in Bezug auf außerschulische Bildungsaktivitäten sowie vorhandene Exklusionstendenzen und Zugangsbarrieren außerschulischer Bildungsorte untersucht. Des Weiteren wurde die Bedeutung außerschulischer Bildung für die Jugendlichen in den Blick genommen und hinterfragt, welche Integrations- oder Assimilationserwartungen an geflüchtete Jugendliche herangetragen werden und wie sie sich selbst zum Flüchtlingsbegriff und zu gesellschaftlichen Zuschreibungen positionieren. Es wurden sowohl Gruppendiskussionen und ethnographische Einzelbegleitungen mit geflüchteten Jugendlichen, als auch Leitfadeninterviews mit pädagogischen Fachkräften und Ehrenamtlichen geführt. Aus den Ergebnissen wurden Handlungsempfehlungen für die Jugend- und Bildungsarbeit entwickelt (vgl. Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Kin-der- und Jugendschutz NRW e.V. 2018). Die Ergebnisse zeigen, dass vielfältige Faktoren und Rahmenbedingungen den Zugang und die Teilhabe an außerschulischen Bildungsangeboten beeinflussen. Diese können förderlich und unterstützend oder auch erschwerend und verhindernd sein. Um diese Faktoren und Rahmenbedingungen und die damit einhergehenden Zugangsbarrieren und Zugangsmöglichkeiten differenzierter zu analysieren, wurden für die beiden Erhebungen mit den Jugendlichen fünf Analyseebenen unterschieden: persönliche Ebene, Be-ziehungsebene, institutionelle Ebene, strukturelle Ebene und diskursiv-symbolische Ebene. Auf der Grundlage des Auswertungsmaterials wurden für die Auswertung der Expert*inneninterviews folgende Kategorien ergänzt: Bedarfe (der Jugendlichen, der Institution) und Haltung der pädagogischen Fachkräfte (Integrations- und Rassismusverständnis, Partizipation/Autonomie, Sichtweise auf geflüchtete Jugendliche, Aufgabe der Institution). Zahlreiche Angebote der außerschulischen Bildung und Jugendhilfe sind für geflüchtete junge Menschen grundsätzlich offen, zugänglich und erreichbar. Die professionelle Haltung, die handlungsleitenden Grundorientierungen und die Interaktions- und Beziehungskompetenzen von pädagogischen Fachkräften und Bezugspersonen können hier zentrale Schlüsselfunktionen erfüllen. Gleichzeitig sind viele dieser Angebote aber auch durch einschränkende Strukturmerkmale und viktimisierende und klientelisierende Haltungen geprägt. So waren in einigen Bereichen sowohl eine starke Defizitorientierung und Versorgungsmentalität als auch überhöhte Integrationserwartungen gegenüber den Jugendlichen zu beobachten. In den Interviews mit den pädagogischen Fachkräften wird Integration oft einseitig als Anpassungsleistung der Jugendlichen beschrieben und nicht als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die partizipativ gemeinsam entworfen und weiterentwickelt wird. Dies spiegelt sich auch in den Interviews mit den Jugendlichen wieder, die einen hohen Leistungs- Integrations- und Anpassungsdruck beschreiben, den sie in vielfältigen Bereichen ihres alltäglichen Lebens erfahren und der sich auch in der außerschulischen Bildung fortsetzt. Exemplarisch hervorzuheben ist der große Druck, die Sprache zu lernen und erfolgreiche Leistungen in der Schule nachzuweisen. Des Weiteren berichteten viele Jugendliche von alltäglichen Rassismuserfahrungen in Schule, Jugendhilfe und Freizeit in Form von Abwertungen und Exklusion, die auch von pädagogischen Fachkräften oft nicht bearbeitet, sondern umgedeutet, ignoriert oder verharmlost werden. Es zeigt sich, wie wichtig Erfahrungen von Eigenverantwortung und Partizipation für die Jugendlichen sind. Vor dem Hintergrund, dass die aktuelle Lebensrealität stark von Fremdbestimmung, Unsicherheit und Diskriminierung geprägt ist, gewinnt dies zusätzlich an Bedeutung. Hierbei könnten gerade Räume außerschulischer Bildung Möglichkeiten eröffnen, in denen die Jugendlichen sich nicht nur als passive Hilfeempfänger*innen wahrnehmen, sondern ihre eigenen Fähigkeiten, Kompetenzen und Themen einbringen können. -
- Methodenzentrum Sozialwissenschaften (MZS) – Universität Göttingen (Göttingen) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen - Gewaltmigration
Disziplinen - Soziologie
Projektwebseite www.uni-goettingen.de Laufzeit 10/2014 ‒ 10/2018 Geographischer Fokus - Spanien-Marokko (Grenzraum um die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla)
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof. Dr. Gabriele Rosenthal
- Leitung
-
M.A. Eva Bahl
- Bearbeitung
Kurzbeschreibung
Mein Promotionsvorhaben befasst sich im Rahmen des Forschungsprojekts „Die Soziale Konstruktion von Grenzräumen“ mit Praktiken des Erinnerns von Akteuren unterschiedlicher Gruppierungen in den beiden nordafrikanischen Städten Ceuta und Melilla. Mich interessieren die jeweiligen sich wandelnden kollektiven Gedächtnisse dieser Gruppierungen und die Frage, inwiefern diese postkoloniale Grenzdynamiken mitkonstituieren. Die beiden Städte wurden während der sogenannten Reconquista im 15. Jahrhundert erobert - Ceuta 1415 vom portugiesischen und Melilla 1497 vom kastilischen Königreich. Ceuta wurde dann 1668 als Ergebnis des Restaurationskrieges an Spanien abgetreten. Zur Zeit des spanischen Protektorats (1912-1956) im Norden Marokkos erhielten sie einen Bedeutungszuwachs als koloniale Zentren und heute stellen sie die einzigen Landgrenzen der EU mit dem afrikanischen Kontinent dar. An wenigen Grenzen weltweit existiert ein vergleichbares Wohlstandsgefälle. Aber auch vielfältige ökonomische, Handels- und Mobilitätsbeziehungen verbinden Spanien und Marokko an dieser Stelle. Zudem stellt der Weg über Ceuta und Melilla eine der zentralen Routen für illegalisierte Migration nach Europa dar. Der Geograph Ferrer-Gallardo bezeichnet die spanisch-marokkanische Grenze auf Grund der gemeinsamen Kolonialgeschichte und der vielen dort aufeinandertreffenden ökonomischen, politischen, kulturellen und religiösen Räume als “border of borders” (2006: 2). In meinem ethnographisch ausgerichteten Promotionsprojekt gehe ich der Frage nach, inwiefern die Wir-Bilder und Zugehörigkeitskonstruktionen der langfristig und kurzfristig in dieser Region lebenden Bewohner*innen, zu denen u.a. Menschen aus christlich-spanischen, muslimisch-arabischen und muslimisch-berberischen (christlichen, muslimischen, spanischen, arabischen und berberischen) Herkunftskontexten gehören, von den jeweiligen Kollektivgeschichten beeinflusst sind und welche unterschiedlichen kollektiven Gedächtnisse sich ausgebildet haben. Dabei stellt sich die Frage nach familialen Tradierungen und familien- und lebensgeschichtlichen Verläufen, also der Erfahrungsgeschichte der lokalen Akteure. Weiterhin soll der Frage nachgegangen werden, in welcher Form sich die gewaltsamen Auseinandersetzungen, die in der Geschichte des post/kolonialen Grenzraumes Spanien-Marokko stattgefunden haben, in (konkurrierenden) Narrativen und kollektiven Gedächtnissen wiederfinden. Dabei gilt es, die Regeln des Diskurses zu rekonstruieren, die beeinflussen, welche Narrative mit welchen Praktiken marginalisiert und welche Ereignisse in keinem Narrativ erfasst oder an den Rand gedrängt werden. Es soll betrachtet werden, welche Gruppierungen sind in dem post/kolonialen Grenzraum Spanien-Marokko an der stetigen (Re-)Produktion und Aushandlung des kollektiven Gedächtnisses beteiligt und welche dominant sind und wie ungleiche Machtchancen interdependent mit der Dominanz des Gedächtnisdiskurses sind. Aus biographie- und gedächtnistheoretischer Perspektive sollen die Wechselwirkungen zwischen individuellen und kollektiven Gedächtnissen (d.h. den Gedächtnissen von Familien oder bestimmten Gruppierungen) und deren jeweilige Genese rekonstruiert werden. Dabei wird eine theoretische und methodische Verknüpfung der Biographieforschung mit Ansätzen und Fragestellungen der Postcolonial Studies angestrebt. -
- Institut für Geschichte – Universität Hildesheim (Hildesheim) (Leitung)
- Margot-Möller-Promotionskolleg – Universität Hildesheim (Hildesheim) (Leitung)
Fluchtursachen Identität Internationale Schutzregime Migrationsrouten Nationale Flüchtlingspolitik RassismusProjektart Promotion Finanzierung Themen - Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Geographischer Fokus - Oberösterreich
Institutionen Beteiligte Personen -
Harald Hutterberg
- Bearbeitung
-
Prof. Dr. phil. Habil. Manfred Overesch
- Betreuung
Kurzbeschreibung
Basierend auf den Ergebnissen qualitativ geführter Interviews (Zeitzeugenbefragungen) und mit Hilfe deskriptiver und rekonstruktiver Sozialforschungsmethoden ausgewerteter Quellenbestände wird der Frage nachgegangen, ob und inwiefern der Topos "Eretz Israel" eine Rolle bei den Migrationsüberlegungen jüdischer Flüchtlinge und Transitflüchtlinge in amerikanischen DP-Lagern in Oberösterreich für oder gegen das Immigrationsziel Palästina vor und nach der Proklamation des Staates Israel 1948 gespielt hat. Von Interesse erscheinen in diesem Kontext vor allem, die Darstellung der Antriebskräfte auf der einen Seite und die Zielsetzungen und Handlungsabsichten jüdischer DPs und Transitflüchtlinge auf der anderen Seite. Je nachdem, welche Seite den Ausgangspunkt bildet, stellt sich die Frage entweder "Welche verschiedenen Antriebskräfte führten zu einer bestimmenden Motivation? oder aber "Welche verschiedene Zielorientierungen wurden auf Grund einer Antriebskraft realisiert?" Des Weiteren werden Forschungslücken über die Bedeutung, Formen und Rahmenbedingungen der Kommunikation in den Auffanglagern und Wohnanlagen in amerikanischen DP-Lagern in Oberösterreich 1945-1955 geschlossen, indem Rezeptionsabsichten und Erfahrungen erstmals vor dem Hintergrund ihrer spezifischen Erinnerungskultur erhoben werden. -
- Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften (zegk) – Universität Heidelberg (Heidelberg) (Leitung)
Projektart Promotion Finanzierung Themen - Aufnahme und Integration
- Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
Laufzeit 10/2009 ‒ 10/2013 Geographischer Fokus - Deutschland
Institutionen Beteiligte Personen -
Dr. Simon Lange
- Leitung
Kurzbeschreibung
In der Dissertation wird der Erinnerungsdiskurs zum Thema Flucht und Vertreibung im wiedervereinigten Deutschland sowie vor allem die Rolle der Vertriebenenverbände als wichtige Akteure dieses Diskurses im Zeitraum zwischen dem Fall der Mauer sowie dem endgültigen Entschluss zur staatlich geförderten Musealisierung von Flucht und Vertreibung durch die Gründung der Stiftung ‚Flucht, Vertreibung, Versöhnung‘ am 30. Dezember 2008 untersucht. Dabei kommt das Projekt zu dem Ergebnis, dass während sich für die Wiedergutmachungsansprüche der Verbände in Bezug auf Grenzrevision, Heimatrecht und materielle Entschädigung immer weniger öffentliche Unterstützung generieren ließ, sich gerade in Bezug auf die Erinnerung an Flucht und Vertreibung bemerkenswerte Parallelen zwischen verbandlicher und öffentlicher Sphäre ergeben haben. Der neue deutsche Opferdiskurs, die Debatte um das Zentrum gegen Vertreibungen sowie um die ‚Holocaustisierung‘ der Vertreibungserinnerung sind hierfür Beispiele. Die Dissertation wurde im September 2015 publiziert. -
- Philosophische Fakultät – Universität Passau (Passau) (Leitung)
Projektart Drittmittelprojekt Finanzierung Themen - Gewaltmigration
Disziplinen - Geschichtswissenschaften
- Kultur-, Literatur- und Sprachwissenschaften
Projektwebseite www.phil.uni-passau.de Laufzeit 01/2009 ‒ 12/2015 Geographischer Fokus - Deutschland, Polen, Russland
Institutionen Beteiligte Personen -
Prof.Dr. Dirk Uffelmann
- Bearbeitung
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt widmet sich der kontrastiven Untersuchung deutscher und polnischer Literatur über den erzwungenen Bevölkerungstransfer der Jahre 1944 bis ca. 1950. Die ehemals deutschen oder teils deutsch besiedelten Gebiete, die nach 1945 zu Polen geschlagen wurden (Ostpreußen, Danzig mit Pomerellen, Posener Gebiet, Pommern, Ober- und Niederschlesien), werden dabei einzeln untersucht und sukzessive zu einem Gesamtbild zusammengefügt. Ziel der Untersuchung ist die Herausarbeitung der komplexen Überlappung von Fremdwahrnehmungen in der deutschen und polnischen Literatur über den erzwungenen Bevölkerungstransfer. Eine der Arbeitshypothesen bezieht sich auf eine weitgehende Spiegelsymmetrie in den Heterostereotypen, welche die deutsche und die polnische Perspektive – jeweils mit Vorzeichenwechsel – in Anschlag bringen. Der zweite Fokus gilt der irritierenden Rolle des Dritten in einer nur scheinbar binären hegemonialen Konstellation (zwischen polnischen Neuankömmlingen und deutschen Kriegsverlierern), hier der mit der Roten Armee gekommenen Russen.